Schule und Bildung in der Einwanderungsgesellschaft Erfahrungsbericht

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Dr. Sarah Demmrich (verh. Kaboğan), Dipl.-Psych., EU- Dipl.rel.psych.
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 Präsentation transkript:

Schule und Bildung in der Einwanderungsgesellschaft Erfahrungsbericht Gül Solgun-Kaps Fachbetreuerin für interkulturelle Erziehung und türkische Lehrkräfte Lehrbeauftragte der Universität Augsburg Schule und Bildung in der Einwanderungsgesellschaft Erfahrungsbericht Sensibilisieren Eine besondere Aufgabe Wirtschaft später Pädagogische Arbeit Sich der Zeit anpassen Sich nicht von den Medien instrumentalisieren lassen In den Menschen hineinsehen Copyright: Gül Solgun-Kaps

Copyright: Gül Solgun-Kaps Erfahrungen Kind Mutter Lehrerin Copyright: Gül Solgun-Kaps

Copyright: Gül Solgun-Kaps zwischen zwei welten inmitten unendlicher einsamkeit möchte ich eine brücke sein doch kann ich kaum fuß fassen an dem einen ufer vom anderen löse ich mich immer mehr die brücke bricht droht mich zu zerreißen in der mitte Nevfel Cumart Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Gedanken einer Lehrerin Warum kommt es manchmal zu „Stolpersteinen“ mit Kindern mit Migrationshintergrund in der Schule? Mangelnde Sprachfähigkeit Wenig Interesse an Schule -Warum können die Eltern kaum Deutsch? - Oder warum können die Eltern gut Deutsch und die Kinder nicht? - Warum komme ich bei den Eltern nicht an? - Sie verstehen mich nicht! - Arbeitslos, Randgesellschaft, Peer-Group, nicht integrierbar, Ghettosierung - Andere Kultur liegt dazwischen, andere Verständnisse – Vorzeichen – Gewohnheiten … - Islam eine Integrationsbremse? Sozial schwache Stellung Kultur / Religion Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Informationsdefizite Förderung Bay. Schulsystem Pädagogische Konzepte Institutionen Schule in Deutschland funktioniert anders Wissen die Eltern, dass es nach der GS auch weitergehen kann oder dass es mehrere Möglichkeiten nach oben gibt. Was ist ein Pädagogisches Konzept, Begriff als Wort verständlich?, Inhalte wie soll man dies an den Mann oder Frau bringen? - Erziehung in Deutschland ist anders. Wie ist eigentlich bei den Eltern zu Hause oder bei meinen Schüler zu Hause??? - Parallelgesellschaften Abschluss/Beruf Erziehung Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Copyright: Gül Solgun-Kaps Ein Rückblick Die Geschichte der Migration in Deutschland lässt sich in fünf Phasen der Entwicklung einteilen 3. Konsolidierung der Ausländerbeschäftigung 1. Anwerbephase Bild hat sich sehr geändert. Um die Elterngeneration zu verstehen muss man sich die Migrationsgeschichte anschauen, denn dann sind nicht nur die Eltern an der jetzigen Situation schuld: - 1. Anwerbephase: 1955 -1973 aus Italien 55, Griechenland 60, Spanien 60, Türkei 61, Marokko 63, Portugal 64, Tunesien65, Jugoslawien 68 Bedeutet: Anstieg des Ausländeranteils an Schulen von 35.000 auf 159.000 Rest siehe Beiblatt 2. Phase der Integrationskonzepte 4. Wende in der Ausländerpolitik 5. Ausländerpolitik unter Rot/Grün Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Vertrauensverlust in die deutschen Institutionen Die Forscher weisen auf statistische Auffälligkeiten an den Schnittstellen wie Einschulung, Übergang zu weiterführenden Schulen sowie Förderschule-Aufnahmeverfahren hin. Danach werden die Selektionsentscheidungen an den verschiedenen Entscheidungsstellen nach komplexen organisatorischen Kalkülen gefällt. Zu volle oder zu leere Klassen, fehlende Kindergartenzeiten oder der soziale- und Migrationshintergrund entscheiden letztlich über die Schulempfehlungen und Versetzungen. Türkischen Eltern, die ihre Kinder wegen guter Noten aufs Gymnasium schicken möchten, wird der Wunsch vergleichsweise oft als "unrealistisch" ausgeredet. Die sprachlichen Schwierigkeiten seien zu enorm, argumentieren die Lehrkräfte. Das Scheitern werde fast schon "gesetzmäßig" vorausgesagt. In diesen Fällen werde oft pauschal die Hauptschule empfohlen. Und so kommt es, dass Kinder ausländischer Herkunft mit 17,6 Prozent bzw. 15,4 Prozent an Haupt- und Förderschulen überrepräsentiert sind. Vorlesen Vertrauensverlust in die deutschen Institutionen Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Eltern als traditionsbewahrende Erzieher in der Fremde Aufenthaltsdauer Migrationserfahrung Migrationszeitpunkt

Soziokulturelle Hintergründe zu Migranten Familienleben Kind Sanktion Vater Mutter 2. Säule: Soziokulturelle Hintergründe zu russ. Und türk. Migranten Pfeildiagramm bei beiden Gesellschaften gleich. Türkische Familien: - Vielfalt an unterschiedlichen kulturellen Einflüssen: es gibt nicht die türkische Kultur. Alttürkische Nomadenkultur Zentralasiens und Sibiriens, Kultur des Osmanischen Reichens (diese Kultur war wegen der Größe byzantinischen, persischen, arabischen, kaukasischen sowie dem kurdischen Einflüssen durchzogen), aber auch europäische Einflüsse, seit Atatürk Nach Außen ist der Vater immer sehr dominant. Aber innerhalb der Familie wird meist sehr viel ausdiskutiert und die Ehefrau hat viel zu sagen. Orientieren sich sehr oft an Vorbildern, der ist so und hat es so geschafft, der ist so Ehre und Stolz Schulsystem der Türkei ist anders: kein Kindergarten (wird im Rahmend er EU Annährungen erst aufgebaut), 8-jährige Pflichtschule (5 Jahre GS, 3 Jahre Mittelschule) Gymnasium bis zur 11. Klasse, dann Uni-Prüfung. Nachhilfestudios sehr wichtig, entscheiden über den weiteren Schulweg und zahlreiche Privatschulen. Beide Elternteile in die Sprechstunde  Russland siehe Beiblatt Uni Die Familie ist nach außen immer intakt und funktionsfähig – Zusammenhalt der Familie Copyright: Gül Solgun-Kaps Copyright: Gül Solgun-Kaps

Erziehungsstil in türkischen Familien verständnisvoll-nachsichtig permissiv-nachsichtig Religiös - konservativ – autoritäre Erziehungsstil

Erziehungsziele in türkischen Familien Respekt vor Autoritäten Ehrenhaftigkeit Zusammengehörigkeit türkische Identität Leistungsstreben religiöse Identität

Was wissen wir von Jungen aus Migranten - Familien? Freundschaft Ehre Männlichkeit Soziale Status = höheres Ansehen autonomes Sexualverhalten

Was wissen wir von Mädchen aus Migranten - Familien? Zurückhaltung, Schüchternheit Anpassung an Mutter Aufenthalt im häuslichen Bereich Kontrolle und Überwachung der Sexualität Verinnerlichtes religiöses Gewissen

Ghettos Parallelgesellschaften nicht wirklich Deutschland türkisch – muslimische Kleinstadt Sportplatz Urlaub in der Türkei Moschee Lebensmittelladen Café - Haus Schule Die Gemeinschaft ist in sich geschlossen Copyright: Gül Solgun-Kaps

Das Zeichen für eine ehrbare Frau Kopftuch Koran Das Zeichen für eine ehrbare Frau Copyright: Gül Solgun-Kaps

Arrangierte Ehen Zwangsheirat Importbraut Lebensweg der muslimischen Frau Sprachlosigkeit „Reiches“ Deutschland Leben nach islamischer Tradition Lebensweise der Deutschen wird verachtet Depressionen Frauen wenden sich ab und ihren Traditionen zu Copyright: Gül Solgun-Kaps

Copyright: Gül Solgun-Kaps Schule von heute muss sich öffnen: Interkulturelle Elternarbeit Interkulturelle Kompetenzen Interesse Einheitliche Umsetzung der Vorgaben Copyright: Gül Solgun-Kaps