Anthropologische Wende und korrelative Didaktik.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Religiöser Wandel in Europa am Beispiel der katholischen Kirche
Advertisements

Firmvorbereitung oder die Kunst mit Jugendlichen über Ihren Glauben ins Gespräch zu kommen.
Freiheit. Freiheit Politische und gesellschaftliche Freiheit.
Ismael, Israel; usw. (Gen.25,1-4)
Der Heilige Geist will bewegen
Religion & Gewalt “Was mit Gewalt erlangt worden ist, kann man nur mit Gewalt behalten.” Mahatma Gandhi Religion & Gewalt, Pfr. M. Scheidegger Religion.
GZD Unsere Werte: - großzügig weitergeben - Jesus folgen - offen für Veränderung - missionarisch leben - Gottes Geist erleben - Anbetung Gottes.
Zweifeln und Staunen. Zweifeln und Staunen 1. Wer nicht wagt zu glauben, wird noch staunen. Unverhofftes wartet längst auf ihn. Gott ist nah in allen.
Didaktisches Konzept Lehrplan Evangelische Religion Gymnasium Sek. I
Erbsünde und andere Sünden
Pfr. Christoph Casty, Wil
Das Christentum zurück
Liebe in der Gemeinde Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran wird die Welt.
Wort des Lebens Februar 2011.
Wort des Lebens November 2012.
Wort des Lebens Dezember
Soziales Bekenntnis. der Evangelisch-methodistischen Kirche.
in Gedanken an Peter Dschulnigg
Zeugnis von GOTT – eine dicke 1+. rechtliches Zeugnis rechtliches Zeugnis dient der Wahrheitsfindung, von dem was man, - gehört, - gesehen und/oder -
Die Drei Teile des Menschens
Das unbewusste Christentum Ein Referat von
Gott spricht durch die Bibel zu uns.
Auf Gottes Wort hin bekennen wir unseren christlichen Glauben mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses: Alle: Ich glaube an Gott, den Vater,
„In unserer Zeit“ Erklärung des 2. Vatikanischen Konzils
Worauf ist dein Leben ausgerichtet?
Leben – Sterben – Tod.
Das Reich des Lichts - und das Reich der Finsternis
Überlegungen zu einer eschatologischen Pastoral Linz, 14. März 2009 Konturen einer neuen Kirchengestalt.
Bedient - Gemeinsam statt einsam
Im Fach Religion geht es um …
Willkommen!.
Texte aus dem International Assembly 2006 Report Vereinigt (assoziiert) für die lasallianische Erziehungssendung Grundlegende Richtlinien und Bereiche.
Buddhismus, Hinduismus Christentum, Islam, Judentum
Gnade hat ein Ziel. Gnade hat ein Ziel Gnade hat ein Ziel 11 Jesus kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. 12 All.
Die Berufung der Gemeinde Teil 1
5Grundwerte CHRISTUSKIRCHE.
Wort des Lebens Feber 2011.
Teil I: Warum ein Pastoraler Entwicklungsplan? Der PEP ist mehr als die Verwaltung eines Personalmangels oder Strukturfragen. Die tieferliegenden.
Die Wahrnehmung deines Geistes
Vom Höchsten beschenkt!
1 Ziele des Emmausprojektes Wir wollen möglichst vielen Menschen auf möglichst vielfältige Weise begegnen. Wir wollen diese Menschen auf ihrer geistlichen.
Einleitende Gedanken „Those who can, don´t, those who can´t, teach,
Lebst du mit oder ohne Gott?
Die Grundschule in NRW Neue Richtlinien und Lehrpläne 2008
Der Heilige Geist wohnt und wirkt in dir …
Leitbild Gott, in all seiner Liebe, ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Wir setzen uns für unseren Nächsten, die Gemeinde und die Gesellschaft mit Wort.
Nehmt einander an wie Christus euch angenommen hat!
Habe ich den Heiligen Geist?
Wir feiern ein Freudenfest
Was ist der Sinn des Lebens? Prediger 3,11 In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann.
Warum wir nicht sündlos sind
D I E Web Adresse: Die Katholische Glaubensinformation präsentiert:
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Eine evangelische Freikirche Präsentation von Chantal und Jasmin
Alister McGrath, Der Weg der christlichen Theologie
Theologie der Verbände
Ein Ausländer kommt zum Glauben an Jesus Christus
Wesen des Gottesdienstes. Zentrum der Christen Glied in einer langen Kette Sie feierten im Tempel, in den Synagogen und vor allem in den Häusern. Beispiele:
Pinchas Lapide Der Jude Jesus.
Zuversicht in CHRISTUS 11: Anwendung Teil 1: „halb“ voll.
Zuversicht in Christus 4: Wer sich rühmen will . . .
Die Allgenugsamkeit der Schrift Belgische Bekenntnis 7: Die Allgenugsamkeit der Schrift Wir glauben, dass diese Heilige Schrift den Göttlichen Willen.
Folie 1 Kulturelle Vielfalt: eine ethische Reflexion Peter Schaber (Universität Zürich)
Alister McGrath, Der Weg der christlichen Theologie Kapitel 7 Gotteserkenntnis: natürlich und geoffenbart © Brunnen-Verlag 2013.
Zeichen und Wunder.
neue Thesen 1517 FUR DIE REFORMATION DER KIRCHE :
Predigt heute Thema: „Zuversicht und Hoffnung“ Markus 4,26-29.
Wir wollen gleich sein – um jeden Preis!
 Präsentation transkript:

Anthropologische Wende und korrelative Didaktik. Was der RU dem Konzil zu danken hat Religionslehrertag – Lingen - 13. 9. 2012

Ein kirchengeschichtlicher Quantensprung? 50 Jahre danach ist die Bedeutung des Konzils nicht so einfach zu begreifen Das Konzil: Ein kirchengeschichtlicher Quantensprung? Oder eigentlich gar nichts Besonderes?

1. Die „anthropologische Wende“ und eine neue theologische Sprache Die zentralen Kategorien der Theologie werden bezogen auf die Maße des Menschlichen Kirche Liturgie Offenbarung

„societas perfecta“ ==) Volk Gottes Kirche „societas perfecta“ ==) Volk Gottes

Instruktion ==) Begegnung Offenbarung Instruktion ==) Begegnung

„Stille Messe“ ==) Lebendige Teilnahme Liturgie „Stille Messe“ ==) Lebendige Teilnahme

„Aggiornamento“ (ital.) „Ressourcement“ (frz.) = das ständig neue Bemühen um eine Verheutigung des Glaubens „Ressourcement“ (frz.) = das immer wieder fällige Bemühen um eine Rückbindung an die maßgeblichen Quellen

2. Die Sorge um die „Welt von heute“ und ein diakonischer RU Sacrosanctum Concilium: Liturgie Lumen Gentium: Kirche Dei Verbum: Offenbarung Gaudium et Spes: Kirche in der Welt von heute (Pastoralkonstitution)

Der anthropozentrische Ansatz von „Gaudium et spes“ Ausgangspunkt und Anfang Die Würde des Menschen grundgelegt in der Gottebenbildlichkeit Fluchtpunkt und Ziel Die Bestimmung des Menschen ganzheitliche Erfüllung des Lebens als Sinn menschlicher Berufung

Die Öffnung zur modernen Welt in „Gaudium et spes“ Das Bild einer Kirche, die sich nicht heraushält aus den Sorgen der modernen Welt, sondern die sich einmischt, die sich mitsorgt und an die Seite derer tritt, die es am nötigsten haben. Das Bild einer Kirche, die nicht für sich selbst, sondern für Andere da ist.

Religionsunterricht dient nicht der Kirche, „Zu einer Kirche, die sich auf Jesus Christus beruft, gehört als ureigene Aufgabe dieses ‚Dasein für andere‘. Unabhän- gig davon, ob die Menschen zu ihr gehören oder nicht, muß sie bereit sein, ihnen … zu dienen. Religionsunter- richt in der Schule ist eine der Formen, in denen sie diesen Dienst an jungen Menschen vollziehen kann. Er ist insofern unter diakonischem Aspekt zu sehen.“ (Würzburger Synodenbeschluss, Pkt. 2.6.1) Religionsunterricht dient nicht der Kirche, sondern ist ein Dienst der Kirche.

3. Die „Zeichen der Zeit“ und das Prinzip der Korrelation Unsere Gegenwart als „Text“ Die Bibel als Text Sehen – Urteilen - Handeln

Der Irrtum hat kein Lebensrecht. 4. Die Freiheit der Religion und die Freiheit religionsunterrichtlicher Arbeit Der Irrtum hat kein Lebensrecht. In Glaubensdingen darf es keinerlei Zwang geben. Theologisieren mit Kindern und Jugendlichen

„Ist die Mehrheit der Menschen in einem Staat katholisch, dann muß der Staat ebenfalls katholisch sein. Für die Bekenner eines anderen Glaubens gibt es kein Recht, diesen Glauben öffentlich zu bekennen“ (aus einer vom Konzil zurückgewiesenen Vorlage). Das Evangelium, das der Kirche anvertraut ist, „proklamiert die Freiheit der Kinder Gottes“, „verwirft jede Art von Knechtschaft“, „respektiert sorgfältig die Würde des Gewissens und seiner freien Entscheidung“ (Gaudium et Spes 41).

Individuelle Begegnung mit dem Text Kreative Arbeit „Ich verwerfe ... eine Weise, die Heilige Schrift zu beurteilen und zu erklären, die die Überlieferung der Kirche, die Entsprechung zum Glauben und die Normen des Apostolischen Stuhls außer acht lässt“ (aus dem sog. „Antimodernisteneid“). Individuelle Begegnung mit dem Text Kreative Arbeit „Dekonstruktive“ Bibeldidaktik …

und die anderen Religionen 5. Der Glaube der Kirche und die anderen Religionen Strikter religiöser Exklusivismus, der andere Religionen als Irrwege komplett verwirft Anerkennung all dessen, was in anderen Religionen „wahr und heilig ist“ Nostra aetate 2). Interreligiöser Dialog im RU und anderswo

Sich von der Zuversicht des Konzils anstecken lassen!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!