Schulische Belastungssituationen erfolgreich bewältigen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Advertisements

Regina Mirvis, Senior Consultant
Stress am Arbeitsplatz - wie psychisch gesund bleiben?
(Susanne Fink, Lernen vor Ort, LK OVP) Diskussionsrunde 4
Landessportbund Berlin e. V.
Erwerb von sozialer Kompetenz
„Netzwerk Medizin und Geschlecht“ an der Medizinischen Hochschule Hannover Projektleitung: Dr. phil. Bärbel Miemietz Projektkoordination: Larissa Burruano,
Vom Abbau des Engagements bis zum Burnout
ETEP Entwicklungstherapie / Entwicklungspädagogik =
Modulare Qualifizierung für Beruf und Arbeitsmarkt
Die Entwicklung der Frühförderung in Thüringen -
Betreuerin: Kathleen Jerchel
Medizinische Psychologie
Neue Herausforderung für Aufsichtspersonen
Professor Dr. Dr. Wolfgang Schneider
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
Arbeitsplätze nachhaltig gestalten Das Haus der Arbeitsfähigkeit
Mitwirkung der Mitarbeiter/innen Auftrag der MAV
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
TIE-Tagung in Soltau, Barbara Soltau, IQSH Modellversuche und Schulentwicklung.
Die professionelle Lerngemeinschaft
Qualitätstableau des Landes NRW
Coaching Anforderungen an einen Coach
Stress und Burnoutprophylaxe
AN DER REALSCHULE AM HÄUSLING
Neues Schulführungsmodell
Gesundheitstag Bezirksregierung Arnsberg 24. Juni 2013
erfolgreicher Kompetenzerwerb
1 Fachtagung am Seniorenorientiertes Design und Marketing ThyssenKrupp Immobilien Design for all - Anpassungen im Wohnungsbestand 1.Demographie.
Ausgangslage  SmZ-Ziele Übersicht Teilprojekte SmZ
Verhinderung von Störungen vs. Förderung von Gesundheit
S chulisches T rainingsprogramm zum A ufbau R ealistischer K onfliktlösungsstrategien.
Die Betriebliche Gesundheitsförderung umfaßt
1 HKM | B. Zelazny, R. Weißgraeber | 2006 S & GS & G.
Was ist psychische Gesundheit?
Einführung in die Stressthematik
KONFLIKTE UND STRESS Was ist „Stress“? Stressoren Coping
EXTERNE EVALUATION RÜCKMELDEKONFERENZ Grundschule Am Appelbach
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Kognitive Umstrukturierung
Lehrerfortbildung „Interkulturelles Lernen“
Lions-Quest „Erwachsen werden“
Psychotherapie bei MS P. Calabrese.
Fortbildungsplanung fokussiert auf Unterrichtsentwicklung
Die Bedeutung der Bewegung in einer guten und gesunden Kita
SSP Ahrntal - Mittelschule Externe Evaluation Schuljahr 2011/2012.
Neue Kulturen der Wissenschaft: Forschen Frauen anders
ICT-Projektmanagement & OE Magisterstudium Wirtschaftsinformatik
als Aufgabe der Schulen
Grundkonzepte Psychotherapien
Offener Dialog: Wie geht das?.
Vorgeschichte: Anfrage von Herrn Hahn (Entwicklung ZVS für die Schulämter) an den Berufsverband Informelles Treffen mit Vertretern des Vorstandes (C. Raykowski,
Methoden des Erholungsmanagements
Soziales Lernen in der Schuleingangsphase an der GGS Deutzerstr.
6. Oktober 2014 Caroline Kearney Projektleiterin & Bildungsanalystin
Ziele der Elternmitwirkung Eine gute Schule, in der die Kinder gut lernen und Lehrpersonen gut arbeiten können. Eltern haben Vertrauen in die Schule.
Workshop: Professionelle Lerngemeinschaften- Initiierung von Unterrichtsentwicklung 1. Einführung: Wirkung und Kennzeichen von PLGs 2. Einzelarbeit: Entwicklungsprofil.
Referentin: Sofia Michaela Klonovsky
Gesunder Umgang mit Stress und negativen Emotionen im Ganztag
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
SysBO an RS 2.VeranstaltungWürzburg 4. März 2015 Systematische Berufsorientierung an Realschulen in Unterfranken Gerhard Waigandt Teamleiter Berufsberatung.
© 2011 by Weise. SchuB IV Qualifizierungskonzept Lernen und Arbeiten in Schule und Betrieb 2011/2012 © 2011 by Weise.
Inklusiver Unterricht Planungshilfen aus dem ISB
Konzeptpräsentation „Gesund Führen“ / Comline AG
Fachkonferenzen- „schlafende Riesen der Schulentwicklung???“
Kooperatives Lernen.
DVS, Dienststelle Volksschulbildung Kanton Luzern 1 Gesund bleiben im Lehrerberuf Burnout: Definition Prävention durch Ressourcenmanagement Intervention.
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
 Präsentation transkript:

Schulische Belastungssituationen erfolgreich bewältigen © Ingeborg Hedderich

Gliederung I. Merkmale des Lehrerberufs und der Schulentwicklung II. Stress, Burnout und Coping III. Individuelle Bewältigungsmöglichkeiten IV. Schulorganisatorische Maßnahmen © Ingeborg Hedderich

I. Merkmale des Lehrerberufs und der Schulentwicklung © Ingeborg Hedderich

Merkmale des Lehrerberufs Schulische und häusliche Berufstätigkeit Stetig anwachsendes Aufgaben-spektrum Erziehungs-aufgaben Merkmale des Lehrerberufs Vermittlung von Schlüssel-qualifikationen Effektive Unterrichts- gestaltung Umsetzung neuer Bildungspläne Individuelle Förderarbeit © Ingeborg Hedderich (Klippert 2006, 35)

Erwartungsträger der Lehrkräfte Schüler: Wissensvermittlung, Beratung, Hilfe, Führung, Orientierung Eltern: Wissensvermittlung, Zusammenarbeit, Beratung, Entlastung Kollegen: Anteilnahme, Unterstützung, Entlastung, Solidarität Vorgesetzte: Übernahme und Ausführen von Funktionsaufgaben, Entlastung der Arbeit des Vorgesetzten Öffentlichkeit: Wissensvermittler, Selektion, Beratung © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Barth 1997, 97)

Institutionelle Ressourcen Schulentwicklung wird realisiert durch: Personal-, Organisations- und Unterrichtsentwicklung bilden eine Synthese und stehen in Wechselwirkung zueinander Schulentwicklung wird ebenfalls durch das Umfeld (z.B. Eltern und Schulträger) mit beeinflusst Institutionelle Ressourcen (z.B. Unterrichtsevaluation, Modifikation der Rahmenbedingungen) Personelle Ressourcen (Schulleitung und Lehrkräfte) © Ingeborg Hedderich (Rolff 2007, 16)

Subsysteme der Schulentwicklung- Handlungsebenen Kommunikations- training Lehrer-Feedback Schulleitungs-beratung Personalentwicklung beinhaltet: Supervision, Coaching Hospitationen Jahresgespräche/ Zielvereinbarungen © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Rolff 2007, 30)

Subsysteme der Schulentwicklung- Handlungsebenen Fachlernen, überfachliches Lernen Schüler-orientierung Selbstlern-fähigkeit Unterrichtsentwicklung beinhaltet: Öffnung Lernkultur Methodentraining, erweiterte Unterrichtsformen © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Rolff 2007, 30)

Subsysteme der Schulentwicklung- Handlungsebenen Schulprogramm, Schulkultur Erziehungs-klima Schul-management Organisationsentwicklung beinhaltet: Evaluation Kooperation Teamentwicklung © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Rolff 2007, 30)

II. Stress, Burnout und Coping © Ingeborg Hedderich

Stress Stress ist eine unspezifische Reaktion des Organismus auf jede Art von Anforderungen, die an ihn gestellt werden Stressoren können entweder als positive Herausforderung oder als bedrohende Einengung im Berufsalltag erlebt werden Menschen reagieren auf Stressoren individuell und mit unterschiedlichen physiologischen Reaktionsmustern Burnout kann als letzte Stufe eines missglückten Prozesses angesehen werden, negative Stressbedingungen zu bewältigen © Ingeborg Hedderich (Selye 1975)

Burnout Wenn Arbeitsbelastungen zum Dauerzustand anwachsen, sprechen Berufstätige von „Burnout“ Burnout (dt.: ausbrennen) ist ein Begriff der Alltagssprache, der häufig im beruflichen Kontext Anwendung findet Es existiert keine einheitliche wissenschaftliche Definition des Begriffes In der Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) der WHO wird Burnout als „Zustand der totalen Erschöpfung“ bezeichnet, jedoch nicht näher erläutert © Ingeborg Hedderich

Burnout „Burnout ist ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand (…). Er ist in erster Linie von Erschöpfung gekennzeichnet, begleitet von Unruhe und Anspannung (Disstress), einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation und der Entwicklung dysfunktionaler Einstellungen und Verhaltensweisen bei der Arbeit.“ (Schaufeli/ Enzmann 1998, 36, in Übersetzung von Burisch 2006, 19) © Ingeborg Hedderich

Burnout- Symptomatik in Stichworten 1. Warnsymptome der Anfangsphase, z.B. vermehrtes Engagement für Ziele, Erschöpfung 2. Reduziertes Engagement 3. Emotionale Reaktionen; Schuldzuweisung 4. Abbau 5. Verflachung 6. Psychosomatische Reaktionen 7. Verzweiflung © Ingeborg Hedderich (Burisch 2006)

Burnout- mögliche Ursachen Bei Burnout-Genese-Modellen lassen sich drei grundsätzliche Richtungen unterscheiden: Differenzial-psychologische, individuenzentrierte Ansätze (persönlichkeits-spezifisch) Arbeits- und organisations-psychologische Ansätze Soziologisch- sozial-wissenschaftliche Ansätze (gesellschaftliche Komponenten) (Kleiber/Enzmann 1990; Körner 2003; Hedderich 2009) © Ingeborg Hedderich

Diagnostik Das Maslach-Burnout-Inventory (MBI) besteht in seiner ursprünglichen Version aus 22 Items, gegliedert in die Skalen Emotionale Erschöpfung, Depersonalisation und Persönliche Leistungsfähigkeit Obgleich das MBI zu ca. 90% der empirischen Burnout-Forschung zugrunde liegt, besitzt es keine ausreichende Validität Tedium Measure (sog. „Überdrussskala“) Satz von 21 Items, die nur hinsichtlich ihrer Häufigkeit zu beantworten sind Der Test lässt sich schnell durchführen und selbst auswerten Da die mitgeteilten Normwerte nicht an einer repräsentativen Stichprobe erhoben wurden, sind die Ergebnisse jedoch nicht interpretierbar © Ingeborg Hedderich

Coping Coping = dt.: Bewältigung Summe der sich stets verändernden Anstrengungen, die ein Mensch unternimmt, um Anforderungen zu bewältigen Begriff umfasst sowohl intrapsychische Reaktionen (z. B. Resignation, Bagatellisierung) als auch verhaltensorientierte Strategien Bewältigung tritt nicht durch den erfolgreichen Abschluss der Stresssequenz ein, sondern bereits beim Versuch oder Bemühen darum © Ingeborg Hedderich (Lazarus und Folkman 1987)

Coping Prozess der Bewältigung: wird durch negative Emotionen initiiert, die während der primären Bewertung einer Situation als Bedrohung erlebt werden In der Verarbeitung entstehen durch Neubewertung wiederum Änderungen der Emotionen Bewältigung ist eine Variable, die in jeder aktuellen Situation jeweils neu zwischen Belastung und Stressreaktion vermittelt © Ingeborg Hedderich (Lazarus und Folkman 1987)

III. Individuelle Bewältigungsmöglichkeiten © Ingeborg Hedderich

1. Beispiele für instrumentelles Stressmanagement Fachliche Kompetenzen erweitern (Fortbildung, kollegialer Austausch) Organisatorische Verbesserungen (Aufgabenverteilung, Ablaufplanung etc.) Selbstmanagement: persönliche Arbeitsorganisation optimieren Sozial-kommunikative Kompetenzen entwickeln Nach Unterstützung suchen Problemlösekompetenzen entwickeln © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Kaluza 2007, 80-83)

2. Beispiele für mentales Stressmanagement Individuelle Leistungsansprüche kritisch überprüfen u. eigene Leistungsgrenzen akzeptieren lernen Schwierigkeiten nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung sehen Sich mit alltäglichen Aufgaben weniger persönlich identifizieren, mehr innere Distanz wahren Sich des Positiven, Gelungenen bewusst werden Weniger feste Vorstellungen und Erwartungen an andere haben © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Kaluza 2007, 80-83)

3. Beispiele für regeneratives Stressmanagement Regelmäßiges Praktizieren einer Entspannungstechnik Regelmäßige Bewegung Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung Pflege außerberuflicher sozialer Kontakte Regelmäßiger Ausgleich durch Hobbys und Freizeitaktivitäten Lernen, die kleinen Dinge des Alltags zu genießen Ausreichender Schlaf © Ingeborg Hedderich (in Anlehnung an Kaluza 2007, 80-83)

Entspannungsverfahren sensorische Entspannungsverfahren (z.B. Progressive Muskelrelaxation) imaginative Entspannungsverfahren (z.B. diverse Entspannungsgeschichten) kognitive Entspannungsverfahren (z.B. Autogenes Training) Meditation, Tai Chi und Yoga © Ingeborg Hedderich (Petermann/Menzel 2000, 608)

Mögliche Wirkungen von Entspannungsverfahren Abbau des Erregungsniveaus Verlangsamung der Pulsfrequenz Abnahme des Muskeltonus Abbau von psychosomatischen Beschwerden Veränderungen im Magen-Darm-Bereich Erhöhung der Belastbarkeit des Organismus das subjektive Gefühl von angenehmer Ruhe Abbau negativer, ‚burnout-relevanter’ Gefühlszustände wie Wut, Ärger oder Angst (Meidinger/ Enders 1997, 30; Besser-Scholz 2007, 102; Litzcke/ Schuh 2007, 93)  © Ingeborg Hedderich

Soziale Unterstützung Emotionale Unterstützung – positive Zuneigung, Wertschätzung – akzeptierendes Zuhören, Verständnis, Anteilnahme Praktische Unterstützung – materielle Unterstützung – von Aufgaben befreit oder dabei entlastet werden – bei Bedarf Begleitung, Beistand oder Hilfe erhalten Soziale Integration – Zugehörigkeit zu Personen, Gruppen oder Organisationen – gemeinsame Aktivitäten © Ingeborg Hedderich (Fydrich/Sommer 2003, 84)

Ausgewählte Therapieverfahren Gesprächspsychotherapie (Klientenzentrierte Psychotherapie): Nach Carl Rogers Klient steuert den Gesprächsverlauf selbst Therapeut fördert Selbstanalyse des Klienten  Hilfe zur Selbsthilfe Rational-emotive Therapie Grundüberlegung: innere oder äußere Ereignisse führen nicht direkt zu emotionalen oder Verhaltensreaktionen, sondern werden über Bewertungsinstanz vermittelt Therapeut versucht Glaubenssätze oder Mythen beim Klienten aufzuspüren © Ingeborg Hedderich (Burisch 2006, 278-282)

Ausgewählte Therapieverfahren Psychodrama Gruppenverfahren Durch Stehgreif-Rollenspiele ergeben sich häufig Rekonstruktionen biographisch relevanter Szenen eines Protagonisten Analysephase fördert kognitive Einsichten Körpertherapien Grundannahme: bestimmte Emotionen werden durch Verspannungen abgewehrt und gleichzeitig festgehalten Ziel: Auflösung dieser Verspannungen therapeutische Methoden: Atem-, Streck-, Beuge- und Massagetechniken © Ingeborg Hedderich (Burisch 2006, 278-282)

Ausgewählte Trainingsprogramme Das Bonner Burnout-Prophylaxe-Programm (BBPP) In 10 Schritten wird die Thematik des Burnout-Syndroms selbsterfahrungsbezogen erarbeitet Dauer: 1-3 Tage Thematisiert werden u.a. Belastungserfahrungen, -indikatoren, und -quellen sowie Bewältigungsfaktoren und deren Verankerung im Alltag © Ingeborg Hedderich

Ausgewählte Trainingsprogramme Das Belastungs-Management-Training für Lehrer (BMT-L) Dauer: Kompaktseminar (3-5 Tage) oder Impulsseminar (9 Wochen) Ziel: Identifikation und Bewältigung psychischer Belastungsfaktoren Beinhaltet u.a. Entspannungskonzepte, Demonstrationen, Rollenspiele, Fallarbeit präventiver Charakter © Ingeborg Hedderich

Ausgewählte Trainingsprogramme AGIL- ein Programm für „Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf“ lehrerspezifisches Training zur Stressbewältigung verläuft in 12 Einheiten für bis zu 10 Personen bereits vorhandene Möglichkeiten zur Stressbewältigung sollen aktiviert und weitere Ressourcen aufgezeigt werden Umfasst kognitive, instrumentelle, präventive und regenerative Stressbewältigung © Ingeborg Hedderich (Lehr/Sosnowsky/Hillert 2007, 275f).

Coaching nach dem Freiburger Modell Lehrkräfte thematisieren Belastungsfaktoren und lernen, auf diese entsprechend zu reagieren, um eine größtmögliche Entlastung zu erreichen Besteht aus 5 Modulen, die innerhalb von 10 Sitzungen durchgeführt werden Thematisiert werden Gesundheitsinformationen, Entspannungstechniken, die persönliche Einstellung zum Beruf und Beziehungsgestaltung mit Schülern, Eltern und Kollegen (Unterbrink / Bauer 2006) © Ingeborg Hedderich

IV. Schulorganisatorische Maßnahmen © Ingeborg Hedderich

Arbeitsplatzgestaltung Schaffung von zeitweiligen Rückzugsmöglichkeiten (Pausenorte, Nischen) (persönliche) Gestaltung der Arbeitsumgebung (z.B. Ruhezonen, Licht, Blenden, Farbgestaltung an Wänden/ Decken) Einführung norm-gerechter Möblierung (Enzmann/Kleiber 1989, 185f; Körner 2003, 398) © Ingeborg Hedderich

Supervision Reflexion der beruflichen Tätigkeit ermöglicht neue Perspektiven für die zukünftige Arbeit Soll die berufliche Handlungssicherheit fördern und das professionelle Selbstverständnis stärken Findet meist in der Gruppe statt Beinhaltet Beratung bei Problemen und gemeinsames Erarbeiten von Lösungsansätzen (Schlee 2004; Mutzeck 2003) © Ingeborg Hedderich

Weitere Schulorganisatorische Maßnahmen Schaffung von Weiterbildungsmöglichkeiten Anforderungsvielfalt gestalten Partizipationsmöglichkeiten und Teamarbeit ermöglichen Schaffung eines unterstützenden, positiven Arbeitsklimas Entwicklung einer „Feedback- Kultur“ (Enzmann/Kleiber 1989, 185-186; Körner 2003, 398) © Ingeborg Hedderich

Weitere Schulorganisatorische Maßnahmen Bei Konflikten: Durchführung einer Konfliktanalyse, Einführung von Teamcoaching oder Mediation Regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsberatungen, Einführung von Gesundheitszirkeln (Körner 2003, 398) © Ingeborg Hedderich

Schulorganisatorische Maßnahmen im Hinblick auf die Schulleitung Arbeitsteilung, Festlegung von Arbeitszielen und gerechte Verteilung jeweiliger Verantwortlichkeiten Transparenz im Treffen von Entscheidungen Direkte Kommunikationswege Einsatz professioneller Gesprächsformen Management-Kurse, Führungsschulung (Enzmann/Kleiber 1989, 185-186; Körner 2003, 398; Strittmatter 2007) © Ingeborg Hedderich

Schulorganisatorische Maßnahmen im Hinblick auf die Schulleitung Kooperatives Vorgesetztenverhalten Überprüfung möglicher Aufgabenreduktionen (z.B. Abbau/Vereinfachung bürokratischer Verwaltungsaufgaben) Stimulation und Unterstützung der Laufbahndynamisierung durch Erweiterung oder Reduzierung der Arbeitsaufgaben, Spezialisierungen oder Wechsel (Enzmann/Kleiber 1989, 185-186; Körner 2003, 398; Strittmatter 2007) © Ingeborg Hedderich

Quellen: Barth, A.-R. (1997): Burnout bei Lehrern. Theoretische Aspekte und Ergebnisse einer Untersuchung. Göttingen/Toronto/Zürich: Hogrefe Besser-Scholz, B. (2007): Burnout- Gefahr im Lehrerberuf? Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Burisch, M. (2006): Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. Berlin/Heidelberg: Springer Büssing, A., Perrar, K. M. (1992): Die Messung von Burnout. Untersuchung einer deutschen Fassung des Maslach Burnout Inventory (MBI-D). Diagnostica 38, 328-353 Enzmann, D., Kleiber, D. (1989): Helfer-Leiden. Streß und Burnout in psychosozialen Berufen. Heidelberg: Asanger Fydrich, T./Sommer, G. (2003): Diagnostik sozialer Unterstützung. In: Jerusalem, M., Weber, H. (Hrsg.) (2003): Psychische Gesundheitsförderung. Göttingen: Hogrefe, 79-104 Hedderich, I. (1997): Burnout bei Sonderschullehrerinnen und Sonderschullehrern. Eine vergleichende empirische Untersuchung, durchgeführt in Schulen für Körperbehinderte und in Hauptschulen, auf der Grundlage des Maslach-Burnout-Inventory. Berlin: Marhold Hedderich, I. (2009): Burnout. Ursachen, Formen, Auswege. München: Beck Kaluza, G. (2007): Gelassen und sicher im Stress. Heidelberg: Springer. Kleiber, D., Enzmann, D. (1990): Burnout. Eine internationale Biografie. Göttingen: Hogrefe. Körner, S. C. (2003): Das Phänomen Burnout am Arbeitsplatz Schule. Berlin: Logos Klippert, H. (2006): Lehrerentlastung. Strategien zur wirksamen Arbeitserleichterung in Schule und Unterricht. Weinheim/ Basel: Beltz Klippert, H. (2008): Pädagogische Schulentwicklung. Planungs- und Arbeitshilfen zur Förderung einer neuen Lernkultur. Weinheim/ Basel: Beltz  © Ingeborg Hedderich

Quellen: Lazarus, R. S./ Folkman, S. (1987): Transactional theory and research on emotions and coping. European Journal of Personality 1, 141-169 Lehr, D./ Sosnowsky, N./ Hillert, A. (2007): Stressbezogene Interventionen zur Prävention von psychischen Störungen im Lehrerberuf. AGIL ‚Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf’ als Beispiel einer Intervention zur Verhaltensprävention. In: Rothland, M. (Hrsg.) (2007): Belastung und Beanspruchung im Lehrerberuf. Modelle, Befunde, Interventionen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Litzcke, S. M./ Schuh, H. (2007): Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz. Heidelberg: Springer Maslach, C./Jackson, S. E. (1981): Maslach Burnout Inventory. Palo Alto: Consulting Psychologist Press Maslach, C./ Jackson, S. E., Leiter, M. P. (1996): Maslach Burnout Inventory Manual. Palo Alto: Consulting Psychologist Press Meidinger, H./ Enders, C. (1997): Burnoutseminare für Lehrer. Ausgebrannt und aufgebaut. Arbeits- und Nachdenkbuch. Neuwied: Luchterhand Mutzeck, W. (2003): Kooperative Beratung. Grundlagen und Methoden der Beratung und Supervision im Berufsalltag. Weinheim/Basel: Beltz Petermann, U./ Menzel, S. (2000): Entspannung. In: Borchert, J. (Hrsg.) (2000): Handbuch der Sonderpädagogischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe, 607-617 Rolff, H.-G. (2007): Studien zu einer Theorie der Schulentwicklung. Weinheim und Basel: Beltz, 2007 Schaufeli, W. B./ Enzmann, D. (1998): The Burnout Companion to study and practice. London: Taylor, Francis Schlee, J. (2004): Kollegiale Beratung und Supervision für pädagogische Berufe. Hilfe zur Selbsthilfe. Ein Arbeitsbuch. Stuttgart: Kohlhammer Selye, H. (1975): Confusion and controversy in the stress field. Journal of human stress, 1, 37-44 Strittmatter, A. (2007): Die Gesunderhaltung der Lehrerinnen und Lehrer ist auch Chefsache- Gesundheitsfördernde Personalführung. Unterlagen zur Fachtagung „Vom Pausenapfel zum Gesundheitsmanagement- Gesundheitsfördernde Schulen auf dem Weg“ am 30.11.2007 in Luzern, Schweiz unter www.gesunde-schulen.ch/data/data/_365.pdf; Stand: 28.11.2010 © Ingeborg Hedderich

Quellen: Unterbrink, T./Bauer,J. (2004): Lehrergesunsheitsprävention: Coaching-Gruppen für schulische Lehrkräfte nach dem Freiburger Modell unter http://www.tu-dresden.de/medlefo/dateien/Oeffentlichkeitsarbeit/Veroeffentlichung/Supervision-LehrergesundhPraev_2006.pdf; Stand: 02.11.2010 Weber, A.(2003), Arbeitsmedizin im System der sozialen Sicherung. In: Triebig G., Gentner M., Schiele R., (Hrsg): Arbeitsmedizin-Handbuch für Theorie und Praxis. Stuttgart: Gentner; 25-46 © Ingeborg Hedderich