Annäherungen und Herausforderung Re-Politisierung

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 Präsentation transkript:

Annäherungen und Herausforderung Re-Politisierung In den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit FH-Potsdam/ WS2012/13 B.-U. Rinas – FHPotsdam - WS 2012/13

Was möchte ich heute vermitteln? Daten/ Zahlen zu den Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit Kinder- und Jugendarbeit: Basics, Ansprüche und Wirklichkeiten Kompetenzen der Fachkräfte Arbeitsaufgabe

Personalentwicklung Kinder- und Jugendarbeit in Ostdeutschland 2002 bis 2006 (Quelle: KOMDAT) Brandenburg - 41,4% Mecklenburg-Vorp. - 55,2 % Sachsen - 22,7 % Sachsen-Anhalt - 38,4 % Thüringen - 49,2 % Brandenburg aktuell: 2008 – 2009: Zuwachs von 5,7%

Pädagogisches und Verwaltungspersonal in der Jugendarbeit am 31. 12 1953 Personen, davon Dipl.-SozialpädagogInnen: 331 = 16% Dipl.-PädagogInnen: 107 = 5 % ErzieherInnen: 640 = 32 % Sonstiger HS-Abschluss: 136 = 6,9% FacharbeiterInnen: 119 = 6 % Quelle: Amt f. Statistik Berlin –Brandenburg Zugriff am 7.09.2011

Höhe der finanziellen Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit (Bundesländer*; 2007; Angaben pro 12- bis 21-Jährigen) * Länderabkürzungen: SH = Schleswig-Holstein; HH = Hamburg; NI = Niedersachsen; HB = Bremen; NW = Nordrhein-Westfalen; HE = Hessen; RP = Rheinland-Pfalz; BW = Baden-Württemberg; BY = Bayern; SL = Saarland; BE = Berlin; BB = Brandenburg; MV = Mecklenburg-Vorpommern; SN = Sachsen; ST = Sachsen-Anhalt; TH = Thüringen; D = Deutschland. Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen 2007; eigene Berechnungen

Erosion der Jugendarbeit Diffusion von Arbeitsprofilen durch Missachtung sozialpädagogischer Basics: Verlust fachlicher Grundprinzipien Diffusion von Stellenprofilen durch Mischformen mit Schulsozialarbeit, Streetwork, Jugendschutz etc. Erosion durch Stellenabbau plus Umwandlung von Vollzeitstellen in Teilzeit-Stellen (Prekarisierung)

„(Kinder- und) Jugendarbeit umfasst ( „(Kinder- und) Jugendarbeit umfasst (...) fast alles, was junge Menschen wollen oder brauchen, fast alles, was nicht-kommerzielle Akteure für Kinder und Jugendliche anbieten, fast alles, was meist nicht in der Schule vorkommt, kurz: nahezu alles, was sich als außerschulisches Themenspektrum für Kinder und Jugendliche anbietet.“ (Th. Rauschenbach 2009, S.185)

In der Gemeindepolitik mitmischen Sport treiben Neues ausprobieren Diskutieren Spielen Musik Hören Filme drehen Lernen Freundschaft Feste feiern Zeltlager Lesen Freizeiten Theater Kicker Auslandsreisen Tanzen Projekte Beratung Treffpunkt In der Gemeinde helfen In der Gemeindepolitik mitmischen Gemeindefeste vorbereiten Schularbeiten machen Billard Dia-Abend Chillen & Chatten Modetipps Kochen & Essen Liebe & Freundschaft Zusammensein Sich Einmischen Den Jüngeren helfen Basteln Verantwortung übernehmen Geo-Caching

Kinder- und Jugendarbeit ist ein öffentlicher Freizeitort ein öffentlicher Bildungsort eine öffentliche Ressource des Aufwachsens

Basics der Kinder- und Jugendarbeit: Orientierung an Themen, Interessen und Aufgaben von Jugendlichen Freizeitgestaltung, sozialpädagogische Bildung, Ressource zur Lebensbewältigung Freiwilligkeit, Problementlastung, Anerkennung, Distanzierungsfunktion (Freiraum) Experiment, Kreativität, Emanzipation, Partizipation, Proberaum

Jugendliche Multilokalität virtueller Aufenthalt/Mobilität sozial-räumliche Mobilität lokaler, sozial-räumlicher Aufenthalt Medienpädagogik Mobile Jugendarbeit Offene Jugendarbeit

Erosion der Jugendarbeit Diffusion von Arbeitsprofilen durch Missachtung sozialpädagogischer Basics: Verlust fachlicher Grundprinzipien Diffusion von Stellenprofilen durch Mischformen mit Schulsozialarbeit, Streetwork, Jugendschutz etc. Erosion durch Stellenabbau plus Umwandlung von Vollzeitstellen in Teilzeit-Stellen (Prekarisierung) Situation der öffentlichen Finanzen

Föderalismusreform II Neuverschuldungs-bremse Kürzung Politische Jugendbildung Nationale Defizitbremse (3%) Kommunale Finanzlage Solidarpakt Ost bis 2020 Kürzung Städtebauförderung (Soziale Stadt) Europäischer Finanz-rahmen (ESFS; ESM)

Jugendarbeit: Vision Sozialpädagogische Basics Reflexive Repolitisierung

Eigenständige Jugendpolitik (BMFSFS) – ZIELE: Respekte vor der Jugend und Anerkennung ihrer Potenziale Neue Jugendpolitik – starke Jugendarbeit Mehr Zeit und Gestaltungsspielräume für Jugendliche Überprüfung der kommunalen Rahmenbedingungen: subjektiver Rechtsanspruch lokale Allianzen für Jugend lokale Jugendberichterstattung Partizipation Mehr Anerkennung für informale und nonformale Bildung

Klar zur Wende? Das „window of opportunity“ für eine neue Jugendarbeit ist sichtbar und weit geöffnet! Die neue Jugendpolitik ist kein Automatismus! Die Durchsetzung bedarf intensivster Politikberatung und Lobbyarbeit!

Re-Politisierung Bisher: Bisher: Politikberatung/ Lobbyarbeit -Kampagnen/ Pressemitteilungen/ Proteste/ symbolische Aktionen Bisher: - Zumeist aus der Defensivposition/ punktuell/ zu spät Politikberatung/ Lobbyarbeit Wie/wo sehen Sie „jugendpolitische Zielsetzungen“? Sollte Politikberatung/Lobbyarbeit Bestandteil unserer Konzepte werden? Existiert beim Träger/ Einrichtung ein Lobbying-Konzept? Wie könnte dies aussehen?

Arbeitsaufgabe siehe Kopien Ohne kritische gesellschaftliche Reflexion und ohne eigene Reflexion ist Lobbyarbeit nur „Klüngelarbeit“ (W.L.) Wo sind wichtige Themenfelder? Wo zeichnen sich Entwicklungen/ Entscheidungen ab? Wo fallen die Entscheidungen? Wer sind die Entscheider_innen? Welche Informationen benötigen die Entscheider_innen? Wann fällt die Entscheidung? Arbeitsaufgabe siehe Kopien

Wo sitzen die Verantwortlichen? An wen muss ich mich wenden? Versuchen Sie exemplarisch ein Thema zu benennen und ein mögliches Vorgehen zu beschreiben! Wo zeichnen sich für Sie Entwicklungen/ Entscheidungen/ Probleme ab? (z.B. Ökonomisierung der Arbeit/ Vernachlässigung von Standards/ etc.) Wo sitzen die Verantwortlichen? An wen muss ich mich wenden? Was kann/ muss ich tun? Nutzung der Texte W.Lindner: Politikberatung und Lobbying .... : Soziale Arbeit zw. Reflexiver Re-Politisierung....

Ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen dann noch! Diese Präsentation ist eine Anlehnung an „Hess/ Ilg/ Weingardt – Kompetenzprofile“ und die Bildfolien sind aus einem Vortrag von W. Lindner (1. brandenburgischen Kongress zur Jugendarbeit )