Globalisierte Lohnarbeit im Privathaushalt Einführung: globaler Überblick Karin Pape 06 November 2009 Denknetz-Tagung in Bern

Was wird unter Lohnarbeit im Haushalt verstanden ? Arbeit gegen Entgelt (oder nicht monetäre Leistungen) Ausschluss von unentgeltlich geleisteter Hausarbeit, von z.B. Familienangehörigen Arbeit bezieht sich nicht auf die Erzielung von Wertschöpfung

Hausangestellte: wie viele? Daten schwer zu erheben; in vielen Ländern keine eigene Kategorie in der Statistik (soziale und personengebundene Dienstleistungen); Schätzungen; informelle Arbeit (ausserhalb der Statistik) Zwischen 4% und 5% der Gesamtbeschäftigung in Entwicklungsländern Zwischen 1% und 2,5 % der Gesamtbeschäftigung in Industrieländern

Die Gender Dimension Haushaltsarbeit betrifft typischerweise Arbeit, die ansonsten von Frauen unentgeltlich erledigt wird Haushaltsarbeit ist unterbewertet, weil davon ausgegangen wird, dass Frauen natürliche Fähigkeiten haben, diese Aufgaben zu verrichten Zunehmende Migration ist « weiblich »; unter ihnen ein hoher Anteil an Frauen, die in Privathaushalten arbeiten Frauen als Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmerinnen Zunehmende Privatisierung der Kinderbetreuung ermöglicht « Vereinbarkeit von Arbeit und Beruf »; Lösung für Besserverdienende

Berufsbezeichnungen z.B. Hausangestellte; Reinigungspersonal; Wäscherin, Büglerin, Haushälterin, Dienstmädchen

z.B. Kindermädchen, Kinderfrau, Kinderbetreuerin, Kinderkrankenschwester, Pflegekraft für Ältere/Gebrechliche, Koch/Köchin

Charakteristika von Lohnarbeit in Privathaushalten Überwiegend weiblich (80% - 90%) Hoher Anteil von Kinderarbeit Live-ins /Live-out Arbeit of informell Keine Absicherung gegen Krankheit, keine Vorsorge für die Rente, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall Arbeit ist unsichtbar und vereinzelt Besonders Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber Abhängig von der Willkür des Arbeitgebers (inkl. Bezahlung) Arbeitsarrangement anfällig für Missbrauch: verbale Demütigungen, körperlicher Missbruach bis hin zu sexuellem Missbrauch, Gewalt bis hin zu Todesfällen Arbeiten und leben in einer Familie hat weitreichende Konsequenzen für die Hausangestellten: oft Verzicht auf eigenes Privatleben

Rechtslage In vielen Ländern sind Hausangesgtellte aus der Arbeitsgesetzgebung ausgeschlossen (nicht anerkannt als Arbeitnehmer/innen) Auch oft Ausschluss von Mindestlohnregelungen (z.B. Dänemark, Finnland, Japan, Kanada teilweise, Schweiz teilweise) Hausangestellte sind auch aus einigen ILO Konventionen ausgeschlossen (z.B. Urlaubsgeld-Konventin; Teilzeitarbeit-Konvention, Konventinen zum Arbeitsschutz) Dort wo Hausangestellte durch das Recht geschützt sind, werden die Gesetze oft nicht angewendet (z.b. Südafrika) Problem der Arbeitsinspektion: Einzelhaushalte, Schutz der Privatsphäre In manchen Ländern (z.B. USA) dürfen sich Hausangesgtellte nicht organisieren

...und sie organisieren sich doch...

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