Frauenhandel Situation, Hemmnisse und Chancen in der Bekämpfung von Frauenhandel Christiana Weidel, Mountain Unlimited, EU-Projekt W.E.S.T. Entstanden.

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 Präsentation transkript:

Frauenhandel Situation, Hemmnisse und Chancen in der Bekämpfung von Frauenhandel Christiana Weidel, Mountain Unlimited, EU-Projekt W.E.S.T. Entstanden im Rahmen des EU-Programms Interreg-CADSES, gefördert aus Mitteln der Europäischen Kommission, BMSG, BMGF, Frauenreferate der Landesregierungen NÖ, Kärnten und Vorarlberg.

Menschenhandel: Definition Anwerbung, Transport, Unterbringung oder Entgegennahme von Personen zum Zweck der Ausbeutung ihrer Arbeit und Dienstbar- keit, Sexualität oder Organe Formen: Drohung, Anwendung von Gewalt und jede andere Form von Zwang, Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht und Verwundbarkeit des Opfers, Geben oder Empfangen von Geld oder Begünstigungen zur Zustimmung einer Person, welche die Kontrolle über eine andere innehat. Methoden: Kidnapping, Raub, Verschleppung, „Verkauf“ an Schlepper, „Schenkung“ durch Eltern.

MH hat viele Gesichter Europol: MH setzt jährlich 8,5–12 Mrd. € um (2004 EU Organised Crime Report) Profit und Macht. Menschen bereichern sich auf Kosten Schwächerer: Sexuelle Ausbeutung zur Prostitution in Bordellen/Wohnungen/Straßen Sexuelle Ausbeutung in der Pornographie und Pädophilie Ausbeutung als Dienstboten in Privathaushalten Vermittlung und Verkauf an bzw. durch Heiratsagenturen Ausbeutung als Arbeitssklaven in Fabriken und auf Plantagen Ausbeutung in darstellenden Künsten und Musik Ausbeutung in der Kriminalität: Drogenkuriere, Stehlen, Betteln Rekrutierung als Kindersoldaten Illegale Adoptionen Organhandel

Zahlen & Fakten: Schätzungen Kaum gesicherte Zahlen, Opfer schwierig zu schwer registrieren, Dunkelziffer sehr hoch IOM (Internationale Organisation für Migration): jährlich werden ca. 1/2 Million Frauen zwischen 18 - 25 Jahren Opfer von Frauenhandel in Europa jährlich werden ca. 700.000 Frauen und Kinder weltweit zur Prostitution gezwungen UNO: 4 – 27 Mio. Menschen weltweit Opfer von Zwangsarbeit und Menschenhandel

Wirtschaftliche Dimension Europarat: Menschenhandel ist drittgrößte Quelle organisierter Kriminalität Europol: Jährlicher Umsatz von Menschenhandel in der EU beträgt 8,5–12 Mrd. €" (Organised Crime Report, 2004) UNO schätzt Gewinn durch Menschenhandel weltweit auf 15 Milliarden $ Interpol hat errechnet, dass eine (Zwangs?-) Prostituierte "ihrem" Zuhälter oder "Manager" pro Jahr durchschnittlich 107.000 € einbringt 

Erfahrungen Moldawien: Mädchen für 20 US$ „angeboten“ und im WESTEN für bis zu 20.000 US$ „verkauft“ - Gewinnspannen enorm hoch, Nachweis von Frauenhandel extrem schwierig Polen: 100.000 Frauen und Kinder jährlich als vermisst gemeldet Tschechische Republik: Grenzstadt, 60.000 EW: durchschnittlich 40 Bordelle, 500 Prostituierte, Zusammenhang mit Frauenhandel sehr hoch

Gründe von Menschenhandel Armut, Arbeitslosigkeit, Kinderreichtum, fehlende Aufklärung über Abhängigkeiten Wirtschaftliche Entwicklung, Globalisierung und Diskriminierung Zusammenbruch wirtschaftlicher Strukturen und Übergänge, Krieg

Was ist zu tun? Aufklärungsarbeit in Schulen und Familien zum Thema Menschen- bzw. Frauenhandel und zur Geschlechter-Gleichstellung Opferschutz: MH erkennen, Opfer identifizieren, regionale Schutzeinrichtungen Unterstützung: Mikrokredite für Frauen, Jugend und Studierende, Notwohnungen in jedem Bezirk, soziales Netz für Menschen, auch für „Fremde“, Einwandernde und vorübergehend Aufhaltende Standardisierte Zusammenarbeit: Behörden, Polizei, Justiz, Universitäten, Projekte und NGOs