Finanzkrise – ein Drama in fünf Akten

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
STADA Arzneimittel AG Kennzahlenanalyse.
Advertisements

Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Die deutsche Kommune und ein so genannter „Trust“ in den USA mit z. B
Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
1.
Umfrage zum Thema Taschengeld
Spricht etwas dagegen, dass ich getauft werde?

What do you get marks for?
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
Perfekt, Possessivpronomen und Imperative Winterurlaub.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Scratch Der Einstieg in das Programmieren. Scatch: Entwicklungsumgebung Prof. Dr. Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg,
© 2006 W. Oberschelp, G. Vossen Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1.
Grundkurs Theoretische Informatik, Folie 2.1 © 2006 G. Vossen,K.-U. Witt Grundkurs Theoretische Informatik Kapitel 2 Gottfried Vossen Kurt-Ulrich Witt.
PYTHAGORAS 570 v. Chr. wurde Pythagoras auf der ionischen Insel Samos geboren. Als 20-jähriger ging er in Milet bei Thales und Anaximander in die Lehre,
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
2.3 VGR-Kreislaufdarstellung
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
Die Ursachen der makroökonomischen Ungleichgewichte in der Eurozone und die wirtschaftspolitischen Konsequenzen Referat zur Tagung der Akademie für Politische.
Gebäudeverschneidung 4
20:00.
„Küsse deine Freunde“ – FlexKom-App teilen
Virtueller Rundgang Casa Mariposa in Playa del Coco.
Prof Yvan Lengwiler WWZ, Universität Basel
Bei den ganzen Ungewissheiten beim Thema Klimawandel, ist es da logischer gegen aktives Handeln zu sein, oder aktives Handeln zu fordern? Wir können dieses.
1 Fachtagung am Seniorenorientiertes Design und Marketing ThyssenKrupp Immobilien Design for all - Anpassungen im Wohnungsbestand 1.Demographie.
Eine einfache Rechnung mit beeindruckendem Ergebnis.
Dokumentation der Umfrage
Währungsreform 5 Eine kleine Geschichte über die Währungsreform, die uns schon nächstes Wochenende treffen kann.
Gaben – Fähigkeiten entdecken und anwenden
für Weihnachten oder als Tischdekoration für das ganze Jahr
Gaben – Fähigkeiten entdecken und anwenden
Krise – Wer bezahlt die Rechnung?
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
News Aktuelles aus Politik, Wirtschaft und Recht03/2009 © Verlag Fuchs AG Nationalbank 1.Welche Prognose stellt die Nationalbank für die Schweizer Wirtschaft?

Die Botschaft vom Kreuz
PROCAM Score Alter (Jahre)
Serienlogo.
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
45 Lebensweisheiten Norvegija – Šiaurės pašvaistė Music: snowdream
Pigmentierte Läsionen der Haut
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Wirtschaftsperspektiven: Finanzkrise / Wirtschaftskrise: Wie sieht es wirklich für die Kärntner Wirtschaft aus? Ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber.
Imperfekt Wie sagt man das mit Imperfekt
Chronik der Finanzkrise
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Ich bin die Auferstehung und das Leben!
Möbelhaus Mustermann Möbelhaus Mustermann Revision 0 Seite Nr
Unternehmensbewertung Thomas Hering ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List of Figures Tabellenübersicht.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Es war einmal ein Haus
J-Team: Gymnasium Ulricianum Aurich und MTV Aurich Ein Projekt im Rahmen von UlricianumBewegt.de Euro haben wir schon…  8000 mal habt ihr bereits.
Banken Thomas Kutschera.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November
Der Nutzen einer Staatsbank
 Präsentation transkript:

Finanzkrise – ein Drama in fünf Akten Bankendomino oder: Finanzkrise – ein Drama in fünf Akten Hanno Beck

Erster Akt: Die Darsteller

Die Darsteller Die Notenbanken Die Regierungen Die Banken Historische Niedrigzinsphase niedrige Zinsen zwingen Investoren, sich nach alternativen Anlageformen umzusehen (Versicherer; Pensionskassen; Versorgungswerke) Die Regierungen politisches Ziel: billige Eigenheime Bankenregulierung als Wahlkampf-Thema? Die Banken vergeben Kredite Besicherung der Kredite durch Immobilien halten Zahlungsverkehr aufrecht Erster Akt: Die Darsteller

So funktioniert eine Bank Guthaben Schulden Erster Akt: Die Darsteller

So funktioniert eine Bank Guthaben Einlagen Eigenkapital Erster Akt: Die Darsteller

So funktioniert eine Bank Kredite Einlagen Kasse Wertpapiere Eigenkapital Erster Akt: Die Darsteller

So funktioniert eine Bank Die Summe der Verbindlichkeiten entspricht immer der Summe der Guthaben Die Einlagen der Kunden werden nicht im Keller gebunkert, sondern als Kredite an andere Kunden weitergegeben (Risiko- und Fristentransformation) Die Bank verdient Geld mit der Fristentransformation: die Zinsen auf einen Kredit sind höher als die Zinsen auf die Einlagen dem Verkauf von Finanzprodukten dem Eigenhandel mit Wertpapieren Das Problem: die Fristentransformation Erster Akt: Die Darsteller

Das Problem mit der Fristentransformation Kredite Liquiditätslücke Einlagen Abhebungen Kasse Wertpapiere Eigenkapital Erster Akt: Die Darsteller

Wann funktioniert eine Bank? Reputation: Eine Bank muss den Kunden zeigen, dass ihr Geld sicher ist Sorgfalt bei der Kreditvergabe: Je weniger Kredite notleidend werden, um so geringer das Risiko von Bilanzlöchern Einlagensicherung durch den Staat: verhindert einen Abzug zu vieler Mittel auf einmal (bank run) Rücklagen als Schutzkissen gegen einen zu großen Abzug von Mitteln (Basel I und II) Erster Akt: Die Darsteller

Rücklagen: so funktioniert`s auch mit den Krediten verhindern Liquiditätsschwierigkeiten je mehr Eigenkapital eine Bank hat, um so mehr Kredite kann sie vergeben; um so mehr Aktiva kann sie kaufen Eigenkapital dient als Puffer gegen überraschenden Geldabzug; hier liegt das Verlustrisiko; die Kredite muss man zurückzahlen, das EK kann man zurückzahlen Basel I und Basel II: Vorschriften über das Mindestmaß an Eigenkapital (Tier I), das eine Bank halten muss Mark-to-market-Bewertung: steigt der Wert der Aktiva, welche die Bank besitzt, so steigt automatisch ihr Eigenkapital Erster Akt: Die Darsteller

So steigt unser Eigenkapital Einlagen 90 Kredite 90 Kasse 5 Wertpapiere 5 15 20 EK 10 Erster Akt: Die Darsteller

Leverage: Ein verhängnisvoller Hebel Künstliches Bilanzwachstum die niedrigen Zinsen machen Fremdkapital attraktiv mehr billiges Fremdkapital finanziert mehr Geschäfte auf der Aktiv-Seite: Kauf von Wertpapieren, Vergabe von Krediten das führt zum so genannten Leverage-Effekt Leverage: je mehr Fremdkapital man aufnimmt, um so weniger Eigenkapital braucht man, um Wertpapiere zu erwerben oder Kredite zu vergeben Hebel: Wie viel Fremdkapital nehme ich auf mit wie viel Eigenkapital? Erster Akt: Die Darsteller

Einlagen 90 Kredite 90 95 Kasse 5 EK 10 5 Was ist Leverage? Hebel: FK / EK = 9 19 Einlagen 90 Kredite 90 95 Kasse 5 Wertpapiere 5 EK 10 5 Erster Akt: Die Darsteller

Leverage: ein verhängnisvoller Hebel Hebel: FK / EK = 9 4,5 Einlagen 90 Kredite 90 180 180 Kasse 5 Wertpapiere 5 15 20 EK 10 Erster Akt: Die Darsteller

Die Darsteller Die Finanzalchemisten Folgen: Verbriefung: Nicht-handelbare Kredite werden handelbar gemacht; Strukturierung: handelbare Kredite geschichtet in verschiedene Risikoklassen, für jeden Risikoappetit, gekauft auch von Versicherungen, Pensionskassen und Banken Folgen: Banken werden sorgloser bei der Kreditvergabe Käufer der Verbriefungen werden zu indirekten Kreditgebern (Schattenbanken) Banken können mehr Kredite vergeben massiver Anstieg der Kreditvergabe wirkt wie ein kurzfristiges Konjunkturprogramm Erster Akt: Die Darsteller

^c Zweiter Akt: Vorboten

Jetzt geht’s los Zweiter Akt: Vorboten

Die Bühne ist gerichtet Immobilienpreise in Amerika beginnen zu fallen Besicherung der Kredite funktioniert nicht mehr Erste Schuldner können ihre Kredite nicht mehr bedienen, erste Kreditausfälle Folge: Niemand will mehr verbriefte Kredite kaufen; der Markt für diese Papiere bricht zusammen Die ersten Zeichen einer Katastrophe stellen sich ein: Der Fall Hypo-Real Estate; der Fall IKB, der Fall Sachsen LB Zweiter Akt: Vorboten

Der Fall Hypo-Real Estate Kreditver-briefungen (langfristig, illiquide) Einlagen inst. Kunden (kurzfristig) 500 Eigenkapital 10

Der Fall Hypo-Real Estate Hypo-Real-Estate: kauft langfristig laufende Kreditverbriefungen; finanziert diese mit kurzfristig geliehenem Geld Ergebnis: carry-trade lange versus kurze Frist; solange die Zinsen auf langfristige Kredite höher sind als für die kurzfristige Finanzierung, verdient man Geld Hebel: 50; mit einem Euro Eigenkapital werden 50 Euro Einlagen aufgenommen Probleme: was, wenn die Zinsstruktur dreht? Fristenproblem zu wenig Eigenkapital als Puffer Zweiter Akt: Vorboten

Der Fall Hypo-Real Estate: das Spiel ist aus Hypo-Real-Estate: die Kreditgeber der HRE wollen ihr Geld zurück Problem: das Geld ist in Verbriefungen mit langer Laufzeit angelegt und ist damit kurzfristig nicht abrufbar Ausweg: Verkauf der Verbriefungen am Markt Problem: niemand will bei sinkenden Immobilienpreisen diese Verbriefungen kaufen, deren Marktwert fällt auf Null Ausweg: HRE braucht neue Kredite, aber die will ihr niemand geben

Der Fall IKB und Sachsen LB Gründung einer Zweckgesellschaft (Rhineland funding; Ormond Quay) Aufgabe: Kauf von verbrieften Krediten; finanziert mit kurzfristigen Einlagen; außerbilanzielles Geschäft Als die Immobilienpreise fallen, bekommen die Zweckgesellschaften das gleiche Liquiditätsproblem wie die Hypo-Real-Estate Aber: IKB und Sachsen LB haben der Zweckgesellschaft eine Kreditlinie für mögliche Liquiditätsausfälle gewährt Problem: Kreditgarantien wurden nicht mit einem Eigenkapitalpuffer unterlegt Zweiter Akt: Vorboten

Ansteckungsgefahr: Bankendomino I Immer mehr Banken bekommen die ähnliche Liquiditätsprobleme. Folge: was, wenn man nicht sicher ist, ob die Gegenpartei die Kredite zurückzahlen kann, weil sie in faule Kredite investiert hat? (counterparty-risk) Lehman-Pleite weckt Angst, dass der Staat in solchen Fällen nicht hilft Löcher in der eigenen Bilanz? Folgen: Banken können sich nicht mehr refinanzieren Zusammenbruch des Geldmarktes Geldmarktzinsen steigen; langfristige Zinsen sinken (Flucht in Sicherheit). Folge: Depfa-Syndrom Depfa finanziertz mit kurzfristigen Geldern von anderen Banbken langfristieg Staatsanleihen Zweiter Akt: Vorboten

Dritter Akt: Der Crash

Jetzt geht’s los Die Banken kämpfen an mehreren Fronten: Immobilienpreise sinken Immobilienkredite werden notleidend Besicherung der Kredite funktioniert nicht mehr Zweckgesellschaften verlieren ihre Einlagen Zweckgesellschaften fordern die Kreditgarantien; das bringt die Banken in Bedrängnis Kurse der Wertpapiere in der Bilanz sinken; das Eigenkapital der Banken sinkt (mark-to-market), damit deren Kreditvergabefähigkeit die Beschaffung von Geld wird immer schwieriger, da Banken nun beginnen, sich untereinander zu misstrauen; der Geldmarkt bricht zusammen Kunden wittern Unheil; ein bank-run droht Dritter Akt: Der Crash

Der Crash oder: Bankendomino II Eine Bank lebt vom Glauben ihrer Kunden, dass sie jederzeit ihr Geld zurückzahlen kann Bisher: nur Spezialinstitute betroffen Was, wenn Kunden an allen Banken zweifeln? Die Vermutung, dass etwas schief laufen könnte, lässt auch gesunde Banken zusammenbrechen (bank run) Aus der Krise weniger Banken wird eine systemische Bankenkrise; alle Banken, auch die gesunden, sind betroffen Bankenkrise wird zur Krise der Realwirtschaft Dritter Akt: Der Crash

Das Übergreifen in die Realwirtschaft Banken benötigen Liquidität man vergibt keine neuen Kredite man verlängert alte Kreditlinien nicht Rückgang des Eigenkapitals der Banken reduziert deren Kreditvergabefähigkeit (deleveraging) Unternehmen ohne Finanzierungsmög-lichkeiten (credit squeeze / crunch) Rückgang der Kredite bremst Investitions-tätigkeit Verfall der Vermögenswerte verschlechtert das Konsumklima Dritter Akt: Der Crash

Vierter Akt: Die Rettung

Kredite Einlagen Kasse Wertpapiere Eigenkapital So rettet man eine Bank Kredite Einlagen Kasse Wertpapiere Eigenkapital Kredite / Kasse EK-Hilfe Vierter Akt: Die Rettung

So rettet man eine Bank Kredite Einlagen Kasse Wertpapiere Eigenkapital Neubewertung mehr EK Vierter Akt: Die Rettung

Kredite Kredite Einlagen Kasse Wertpapiere Eigenkapital So rettet man eine Bank Kredite Kredite Abhebungen Einlagen „Ihr Geld ist sicher Kasse Wertpapiere Eigenkapital Vierter Akt: Die Rettung

Welche Rettungsmöglichkeiten gibt es? Einlagengarantien verhindern den Bank-run; zu großen Teilen psychologische Maßnahme Rekapitalisierung: mehr Eigenkapital für Banken stärkt deren Fähigkeit, Kundengelder zurückzuzahlen und neue Kredite zu vergeben Änderung der Bewertungsvorschriften reduziert mark-to-market-Problem und erhöht die Eigenkapital-Basis Kreditgarantien: erhöhen die Bereitschaft der Banken, untereinander Kredit zu geben und verhindern damit ein Austrocknen der Geldmärkte Vierter Akt: Die Rettung

mit der Realwirtschaft? Aber was ist mit der Realwirtschaft?

Brauchen wir ein Konjunkturpaket? Konjunkturpaket: Verhindern einer Abwärts-Spirale Das deutsche Paket: Steuervorteile beim KFZ-Kauf Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten Hilfen der KfW für Mittelstand Verlängerung Kurzarbeitergeld Zweites Paket im Anrollen Empirie: Bankenkrise kann in den ersten fünf Jahren fiskalische Kosten von 13 bis 55 Prozent des BIP erreichen; Output-Verluste in den ersten vier Jahren im Schnitt 20 Prozent (Varianz: zwischen 0 und 98 Prozent) Vierter Akt: Die Rettung

Fünfter Akt: die Schuldigen

Ein falscher Schuldiger: der freie Markt „Wer stoppt den freien Fall des freien Marktes?“ (Spiegel) Bankenbranche einer der am dichtesten regulierten Branchen Ursache der Krise nicht fehlende Regu-lierung, sondern falsche Regulierung Ist Gier ein nur der Marktwirtschaft immanentes Phänomen? Wie gut wäre denn eine staatliche Bank? Fünfter Akt: Die Schuldigen

„Die dümmste Bank Deutschlands“ Fünfter Akt: Die Schuldigen

Auf der Suche nach Schuldigen Die Notenbanken zu laxe Geldpolitik Ursache spekulativer Blasen: die Geldmenge wächst zu stark Die Regierungen Eigenheimförderung als heilige politische Kuh Regulierung von Banken kein politisch attraktives Thema Die Banken keine illegalen Handlungen Ausnutzung von Regulierungslücken; handeln gegen den Geist der Gesetze? hindsight bias: konnte man diese Katastrophe wirklich vorausahnen? (schwarzer Schwan) kann man Bankmanager dafür bestrafen, dass sie sich verspekulieren? Musste man die Banken retten? Fünfter Akt: Die Schuldigen

Die Finanzalchemisten Grundsätzlich sind Verbriefungen eine gute Sache: Risiko wird auf mehrere Schultern verteilt das macht Systeme stabiler das Problem dieser Krise: das Risiko war nur schein-bar verteilt; am Ende landete es doch wieder in der Bankbilanz Finanzinnovationen sind technischer Fortschritt Klassischer Zyklus bei Innovationen: Begeisterung Übertreibung Krise Läuterung Dann wird etwas neues, Altvertrautes kommen: Fünfter Akt: Die Schuldigen

Der Vorhang fällt? Die nächste Krise