25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg:

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 Präsentation transkript:

25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg: Jubiläumsfeier: Akademie für Ältere Heidelberg, 29.Oktober 2010 25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg: ein Gewinn für Studenten und Dozenten l l Prof. Dr. DDr. h. c. Ursula Lehr Institut für Gerontologie • Universität Heidelberg

1985 - 2010 25 jähriges Jubiläum Glückwunsch zu all dem, was die Akademie für Ältere in diesen 25 Jahren erreicht hat! Glückwunsch auch zu den vielen Aktivitäten, die ja weit über das „Studium ab 60“ hinausgehen! Und beste Wünsche für die kommenden 25 Jahre, für eine Weiterentwicklung – eine Notwendigkeit in unserer Gesellschaft des langen Lebens! 2 2

Wir leben in einer Zeit des Wandels, älter werden – gestern und heute Wir leben in einer Zeit des Wandels, in einer Gesellschaft des langen Lebens Es kommt nicht nur drauf an, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden; es gilt nicht nur dem Leben Jahre zu geben, sondern den Jahren Leben zu geben! „ Den Jahren Leben geben“ heißt auch, alles zu tun, damit man möglichst gesund und „kompetent“ alt wird. Älterwerden in unserer Zeit ist ganz anders als Älterwerden zu Zeiten unserer Eltern und Großeltern 3

Älterwerden gestern und heute 25 Jahre Akademie für Ältere, 25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg Älterwerden gestern und heute Weitere demografische Fakten: Älterwerden morgen Älter werden – aktiv bleiben Seniorenstudium, Universitäten des Dritten Lebensalters Herausforderung: Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und kompetenten Altwerden, 4

älter werden – gestern und heute 5 5

10 Jahre ein Kind, 20 Jahr ein Jüngling, 30 Jahr ein Mann, älter werden – gestern und heute 10 Jahre ein Kind, 20 Jahr ein Jüngling, 30 Jahr ein Mann, 40 Jahre wohlgetan, 50 Jahre stillgestan, 60 Jahr geht’s Alter an, 70 Jahr ein Greis, 80 Jahr schneeweiß, 90 Jahr der Kinder Spott, 100 Jahre: Gnad Dir Gott 6 6

Shakespeare (1564-1616): (Wie es Euch gefällt…) älter werden – gestern und heute Shakespeare (1564-1616): (Wie es Euch gefällt…) „…der letzte Akt, mit dem die seltsam wechselnde Geschichte schließt, ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen, ohn Aug ohn Zahn, Geschmack und alles“ 7 7

Dürers Mutter geboren 1451, porträtiert von Albrecht Dürer im älter werden – gestern und heute Dürers Mutter geboren 1451, porträtiert von Albrecht Dürer im Alter von 63 Jahren

Anna Kaessler geboren 1869 in Rödelsee/Unterfranken älter werden – gestern und heute Anna Kaessler geboren 1869 in Rödelsee/Unterfranken porträtiert 1970 im Alter von 100 Jahren

älter werden – gestern und heute Quelle: GA Bonn • 4/3/2006 10

"Für den Laden war ich noch nicht reif" älter werden – gestern und heute 100-Jährige verlässt Seniorenheim "Für den Laden war ich noch nicht reif" Man muss sich nicht alles bieten lassen, findet Maria Milz. Weil sie sich schlecht behandelt fühlte, zog die 100-Jährige nach knapp zwei Monaten wieder aus dem Altenheim aus. Nun wohnt sie wieder im eigenen Haus. Frau Milz war noch nicht reif für das Altenheim: "Da hab ich meine Tochter angerufen und gesagt: 'Komm sofort, sag ich, 'hier bleib ich keine Stunde mehr!'„ Foto: Laif Quelle: Süddeutsche Zeitung • 12. 01. 2007 11

Glücklich mit 100 Jahren. 2006 (Studie Chr Glücklich mit 100 Jahren! 2006 (Studie Chr. Rott, Institut für Gerontologie)

Hohes Glücksempfinden bei 100-Jährigen Jopp & Rott, 2006

100-jährigen sind genauso glücklich wie 40- jährige und 60- jährige Mittelwert So glücklich wie früher (Range: 1–2) Leicht zum Lachen zu bringen (Range: 1–3) 1 1.5 2 2.5 3 40 Jahre Hundertjährige 60 Jahre ns p < .01 Jopp & Rott, 2006

Anzahl der Bundesbürger, älter werden – gestern und heute Anzahl der Bundesbürger, denen der Bundespräsident zum 100. Geburtstag gratulierte 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2004 2006 2003 2005 2007 2008 2009 15 15 15 15

105jährige und ältere Mitbürger in Deutschland älter werden – gestern und heute 105jährige und ältere Mitbürger in Deutschland Gesamt Frauen Männer bis 1990: BRD ab 1991: BRD und ehemalige DDR 1970 1975 1980 1985 1986 1988 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2009 16 16 16

Älterwerden hat viele Gesichter: älter werden – gestern und heute Älterwerden hat viele Gesichter: Da ist der kompetente, weise ältere Mensch, der noch im hohen Alter alleine seinen Alltag meistert

Älterwerden hat viele Gesichter: älter werden – gestern und heute Älterwerden hat viele Gesichter: …und da ist der kranke, hinfällige ältere Mensch, der auf Hilfe und Unterstützung angewiesen ist

älter werden – gestern und heute Kompetenz und Pflegebedürftigkeit bei der Gesamtbevölkerung über 80 Jahre - 2007 - 2008: 81,4;12,6; 6,0 65,7; 20,6; 13,7; 41,0; 29,7; 29,2;

Haushaltsgrößen 1900, 1950, 2000 in Prozent der Haushalte älter werden – gestern und heute Haushaltsgrößen 1900, 1950, 2000 in Prozent der Haushalte Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung: Datenreport (2002), S.39

Von 100 Personen in Deutschland lebten in Einpersonenhaushalten älter werden – gestern und heute Von 100 Personen in Deutschland lebten in Einpersonenhaushalten Quelle: Statistisches Bundesamt: Bevölkerungsfortschreibung, GENESIS: Bevölkerung in Privathaushalten. Stand: 2008 © Oswald 92-10/316

% % % % Von 100 Personen der jeweiligen Altersgruppe sind singles % älter werden – gestern und heute Von 100 Personen der jeweiligen Altersgruppe sind singles % % % % % 65 - 69 70 - 74 75 - 79 über 80 Frauen Männer Quelle: Microcensus 2002; Altenbericht 2006, S. 176

Familienbilder früher: ein Großelternpaar älter werden – gestern und heute Familienstrukturen ändern sich Familienbilder früher: ein Großelternpaar umgeben von einer Schar von Enkeln heute: der Einzelenkel umgeben von 4 Großeltern, 2 Urgroßeltern (und manchmal noch von einigen „Stiefgroßeltern“) Vom 3-Generationen-Haushalt zum 1- Personen- Haushalt

Ein generelles Defizit-Modell des Alterns ist infrage zu stellen. älter werden – gestern und heute Je älter wir werden, um so weniger sagt die Anzahl der Jahre etwas aus über Fähigkeiten, Fertigkeiten, Verhaltens- und Erlebnisweisen. Altern ist stets das Ergebnis eines lebenslangen Prozesses mit ureigensten Erfahrungen. Schulische Bildung, berufliches Training, Lebensstil und Art der Auseinandersetzung mit Belastungen haben Einfluss. Ein generelles Defizit-Modell des Alterns ist infrage zu stellen. Es gibt keine Altersnormen, sondern eine Vielzahl von Alternsformen oder „Altersbildern“, denen die „Akademie für Ältere“ in ihrem breiten Programm gerecht zu werden versucht

Und wir sind lernfähig bis zum letzten Atemzug älter werden – gestern und heute Wir leben in einer Zeit des rapiden gesellschaftlichen und technischen Wandels. Manches, was heute als Zukunft versprochen wird, ist morgen schon Vergangenheit. Unsere Zeit verlangt lebenslanges Lernen Lernen, definiert als „Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrungen“. Wir machen täglich neue Erfahrungen und müssen uns darauf einstellen. Und wir sind lernfähig bis zum letzten Atemzug

älter werden – gestern und heute Was man noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts als 17jähriger beruflich gelernt hat und dann durch jahrelange Tätigkeit vertieft hat, konnte man als 70jähriger noch gebrauchen. Heute geht man von einer „Halbwert- Zeit“ des beruflichen Wissens von nur 5 Jahren aus: Das, was man „gelernt“ hat, ist nach 5 Jahren nur halb so viel wert.

Älterwerden gestern und heute 25 Jahre Akademie für Ältere, 25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg Älterwerden gestern und heute Weitere demografische Fakten: Älterwerden morgen Älter werden – aktiv bleiben Seniorenstudium, Universitäten des Dritten Lebensalters Herausforderung: Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und kompetenten Altwerden, 27

Die aktive, beschwerdefreie Lebenszeit, Fakten zum demografischen Wandel: Die aktive, beschwerdefreie Lebenszeit, die man in Unabhängigkeit und Selbstständigkeit verbringt, ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen - und wird weiter ansteigen. „Compression of morbidity“ (FRIES, 2005) (pro Jahr um 3 Monate; pro Tag um 5 Stunden) 28

Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in Deutschland Fakten zum demografischen Wandel: Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in Deutschland Frauen Männer Ein Plus von 40 bzw. 42 Jahren! © Oswald 01-10/315 Quelle: Statistisches Bundesamt (2009). Sterbetafel 2006/2008; www.destatis.de

Lebenserwartung zwischen 1899/1902 und 2008 in Österreich Fakten zum demografischen Wandel: Lebenserwartung zwischen 1899/1902 und 2008 in Österreich Frauen Männer Ein Plus von 37 bzw. 40 Jahren! Quelle: Statistik Austria (2009). Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung 2008 © Oswald 03-10/315a

Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in der Schweiz Fakten zum demografischen Wandel: Lebenserwartung zwischen 1889 und 2008 in der Schweiz Frauen Männer Ein Plus von 34 bzw. 36 Jahren! Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz (2010). Bevölkerungsbewegung – Todesfälle und Sterblichkeit; www.bfs.admin.ch © Oswald 03-10/315b

Altersbilder im Wandel ! Fakten zum demografischen Wandel: Wer heute in Rente geht, hat noch mehr als ein Viertel seines Lebens vor sich! Noch vor 50 Jahren wurde die Pensionierung, der Renteneintritt mit 65 Jahren als „Anfang vom Ende“ erlebt und von den meisten Menschen befürchtet. – Heute wird er als Beginn einer neuen aktiven Lebensphase, die manchmal durch ein Studium eingeleitet wird, gesehen und geradezu herbeigesehnt. Altersbilder im Wandel ! 32

Unsere Gesellschaft wird weniger, älter, bunter Fakten zum demografischen Wandel: Unsere Gesellschaft wird weniger, älter, bunter In Deutschland leben heute rund 82 Millionen, 2025 werden es nur 78 Millionen und 2050 nur rund 70 Millionen sein heute sind rund 38% über 50 Jahre 2050 werden rund 50% über 50 Jahre 33

des demografischen Wandels: Unsere Gesellschaft wird Der demografische Wandel - eine Herausforderung für jeden Einzelnen und die Gesellschaft Fakten zum demografischen Wandel: Wir leben in einer Zeit des demografischen Wandels: - immer mehr Menschen erreichen ein immer höheres Lebensalter (+) - immer weniger Kinder werden geboren (-) Eine Herausforderung - ein Bevölkerungsrückgang führt zur „Rückentwicklung“ ganzer Regionen. Unsere Gesellschaft wird weniger, älter, bunter 34

Der Bevölkerungsrückgang führt zur „Rückentwicklung“ ganzer Regionen Fakten zum demografischen Wandel: Der Bevölkerungsrückgang führt zur „Rückentwicklung“ ganzer Regionen - junge Menschen wandern in wirtschaftlich begünstigte Gegenden; - Alte bleiben zurück , sind auf sich alleine angewiesen; müssen alles selbst erledigen, keine Hilfe, müssen möglichst gesund und „fit“ bleiben - Poststellen, Sparkassen, Supermärkte schließen - Arztpraxen werden aufgegeben (Altersgrenze) und Apotheken schließen - Ältere müssen weitere Wege zurücklegen - der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt (da keine Schüler, keine Erwerbstätigen mehr) 35 35

Demografischer Wandel 2000 2025 2050 Mio. alle Angaben in Millionen Quelle: World Population Aging 1950-2050, herausgegeben von der UN, New York, 2002))

Fakten zum demografischen Wandel: Prozentuale Veränderung der Bevölkerung in den 16 Bundesländern (2006-2025) Baden- Württemberg + 1,9 % Bayern + 2,5 % Berlin + 0,9 % Brandenburg - 5,5 % Bremen + 0,7 % Hamburg + 3,9 % Hessen - 2,0 % Mecklenburg-Vorpommern - 11,8 % Niedersachsen - 1,4 % NRW - 2,4 % Rheinland-Pfalz - 0,8 % Saarland - 9,3 % Sachsen-Anhalt - 17,1 % Sachsen - 10,1% Schleswig Holstein + 0,8 % Thüringen - 14,2 % (nach Bertelsmann Demografie-Atlas 2008) 37

Fakten zum demografischen Wandel: Anteil der über 60jährigen in ausgewählten europäischen Ländern Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050

Fakten zum demografischen Wandel: Anteil der über 80jährigen in ausgewählten europäischen Ländern Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050

Fakten zum demografischen Wandel: Veränderung des Anteils der über 80jährigen in den 16 Bundesländern 2006 -2025 Baden- Württemberg + 75,8 % Bayern + 67,5 % Berlin + 94,7 % Brandenburg +122,4% Bremen + 42,4 % Hamburg + 43,6 % Hessen + 61,9 % Mecklenburg-Vorpommern +114,4% Niedersachsen + 65,0 % NRW + 60,6 % Rheinland-Pfalz + 55,9 % Saarland + 47,8 % Sachsen-Anhalt + 66,3 % Sachsen + 75,0 % Schleswig Holstein + 84,0 % Thüringen + 76,2 % ©2008 Bertelsmann Stiftung 40 40

Anteil der über 90-jährigen und über 100-jährigen in Deutschland Fakten zum demografischen Wandel: Anteil der über 90-jährigen und über 100-jährigen in Deutschland Quelle: UN (2002), World Population Ageing 1950-2050

Immer mehr Frauen in Deutschland bleiben kinderlos Fakten zum demografischen Wandel: Immer mehr Frauen in Deutschland bleiben kinderlos 1950 Geborene 1960 Geborene 1965 Geborene (Schätzung)

Fakten zum demografischen Wandel: Veränderung des Anteils der unter 2jährigen in den 16 Bundesländern (2006-2025) Baden- Württemberg - 3,8 % Bayern - 2,5 % Berlin - 6,3 % Brandenburg - 28,3 % Bremen + 3,6 % Hamburg + 3,8 % Hessen - 7,6 % Mecklenburg-Vorpommern - 31,4 % Niedersachsen - 8,0 % NRW - 4,7 % Rheinland-Pfalz - 4,1 % Saarland - 12,1 % Sachsen-Anhalt - 34,5 % Sachsen - 26,9 % Schleswig Holstein - 7,4 % Thüringen - 33,6 % ©2008 Bertelsmann Stiftung

Fakten zum demografischen Wandel: 79 Auf einen über 75jährigen kommen in Deutschland 80 5 67 15 5 0-20 20-40 40-60 60-75 60 15 45 23 5 40 35 22 11 4 2,0 3,6 3,2 2,4 25 1,6 2,9 2,3 1,7 1,4 2,0 1,6 1,2 10 15 8 20 36 11,2 10 7 8,4 25 6,21 3,92 6 14 11 4 3,9 1890 1925 1939 1950 1970 2006 2015 2040 2050 Quelle: Statistisches Jahrbuch 2006, 1: Schätzung aufgrund der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung 2: Schätzung aufgrund der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung 4,72

Fakten zum demografischen Wandel: Auf einen über 75jährigen kommen in Deutschland 79 67 0-20 20-40 40-60 60-75 35 2,0 3,4 2,6 1,9 1,6 2,4 2,0 1,4 1,7 2,1 1,8 1,4 1.11,4 1,1 0,8 1,0 1,1 0,8 9,88 7,38 6,99 4,44 3,9 3,92 Quelle: Destatis 2009, Schätzung aufgrund der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung 45 45

Fakten zum demografischen Wandel: Auf einen 75 jährigen und älteren kommen in Deutschland, Österreich und der Schweiz …..jüngere Personen Anzahl der jüngeren Personen 1880 1923/25 1934/39 1950/51 1970/71 1991/94 2001* 2040 Quelle: Statistisches Bundesamt (2002).Statistisches Jahrbuch 2002 (ab 2001 inkl. Neue Länder) Bundesamt für Statistik (BFS) (2003), Demografisches Portrait der Schweiz 2002Statistik Austria (2005). Statistisches Jahrbuch 2003. Statistisches Bundesamt (2001). 9. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung

Älterwerden gestern und heute 25 Jahre Akademie für Ältere, 25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg Älterwerden gestern und heute Weitere demografische Fakten: Älterwerden morgen Älter werden – aktiv bleiben Seniorenstudium, Universitäten des Dritten Lebensalters Herausforderung: Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und kompetenten Altwerden, 47

JA- SAGEN zum Älterwerden Und das Beste daraus machen! älter werden – aktiv bleiben Lassen wir aus den „gewonnenen Jahren“ „erfüllte Jahre“ werden! Wir wollen gar nicht „ewig jung bleiben“, kein „forever young“! Wir sind nicht gegen das Alter, sondern für ein möglichst gesundes, kompetentes Älterwerden Statt ANTI-AGING ein PRO-AGING: JA- SAGEN zum Älterwerden Und das Beste daraus machen! 48

Körperliche Aktivität, geistige Aktivität, soziale Aktivität älter werden – aktiv bleiben Körperliche Aktivität, geistige Aktivität, soziale Aktivität gesunde Ernährung sind wesentliche Voraussetzungen für ein gesundes und kompetentes Älterwerden; Funktionen, die nicht gebraucht werden, verkümmern. Was rastet, das rostet.

älter werden – aktiv bleiben Vor mehr als 2.000 Jahren empfahl bereits Hippokrates (460-377 v. Chr.) Regeln für eine gesunde Lebensführung, die ein hohes Lebensalter garantieren: „Alle Teile des Körpers, die zu einer Funktion bestimmt sind, bleiben gesund, wachsen und haben ein gutes Alter, wenn sie mit Maß gebraucht werden und in den Arbeiten, an die jeder Teil gewöhnt ist, geübt werden. Wenn man sie aber nicht braucht, neigen sie eher zu Krankheiten, nehmen nicht zu und altern vorzeitig.“ (Hippokrates: de articulis responendis 56; vgl. Müri, 1962, S. 361) 50 50

älter werden – aktiv bleiben „Wenn ältere Menschen ihre körperliche Aktivitäten einschränken, kommt es zu einem ‘Teufelskreis‘: Bewegungsarmut erzeugt Bewegungsunlust, Bewegungsunlust verstärkt die Bewegungsarmut, die dann schließlich zu einer Inaktivitätsatrophie des Bewegungsapparates führen kann.“ MECHLING (2007): „Muskelkraftaufbau-Training“: Bewegungsreichtum erzeugt Bewegungslust – und Bewegungslust verstärkt den Bewegungsreichtum 51 51

Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit älter werden – aktiv bleiben Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit Auch hier gibt es sich verstärkende Kreisprozesse: Geistig aktivere Menschen bemühen sich mehr um Anregung und Stimulation und trainieren dadurch ihre geistigen Fähigkeiten zusehends, währen bei geistig passiven Menschen eine geringere Auseinandersetzungsbereitschaft feststellbar wurde, so daß die noch vorhandenen geistigen Kräfte im Laufe der Zeit mehr und mehr verkümmerten. Funktionen - auch geistige -, die nicht gebraucht werden verkümmern, wie man es besonders deutlich im Hinblick auf Lernfähigkeit und Gedächtnis nachgewiesen hat. 52 52

Was sind Risiko- und Schutzfaktoren für eine Demenz? älter werden – aktiv bleiben Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit Was sind Risiko- und Schutzfaktoren für eine Demenz? Wie kann ich mein Risiko beeinflussen - in Bewegung bleiben - sich gesund ernähren und genießen - Aktiv bis ins hohe Alter: Bildung und Gedächtnistraining - Kontakt mit Freunden und Verwandten - Risikofaktoren früh erkennen und behandeln Demenz vorbeugen – was kann ich tun? 53 53

Lebenslanges Lernen Alter früher: heute und in Zukunft: alt mittel älter werden – aktiv bleiben Lebenslanges Lernen Alter früher: heute und in Zukunft: alt mittel jung Freizeit Bildung Arbeit Freizeit Arbeit Bildung nach Riley & Riley, 1992

Versuche der Verbesserung der Gedächtnisleistung älter werden – aktiv bleiben Versuche der Verbesserung der Gedächtnisleistung gehören zu den frühesten Ansätzen einer psychologischen Intervention. Gedächtnisspiele der Wiener Ärztin Franziska STENGEL (1976), Gehirn-Jogging von LEHRL und FISCHER (1986), Gedächtnistrainings als Interventionsmaßnahme (OSWALD, 1998, 2006, KAISER 2006) – SIMA- Studie. Trainierbar sind Aufmerksamkeit, Konzentration, Bearbeitungstempo und Intensität im Kurzzeitspeicher, Informationsverarbeitung, Abrufprozesse und Mnemostrategien, besonders erfolgreich in Kombination mit einem Psychomotorik-Training.

Älter werden – aktiv bleiben Körperliche Aktivität, geistige Aktivität und soziale Aktivität gesunde Ernährung sind wesentliche Voraussetzungen für ein gesundes und kompetentes Älterwerden; Funktionen, die nicht gebraucht werden, verkümmern. Was rastet, das rostet.

Herausforderungen in unserer Gesellschaft des langen Lebens: älter werden – aktiv bleiben Herausforderungen in unserer Gesellschaft des langen Lebens: Machen wir die gewonnenen Jahre zu erfüllten Jahren! Ein gesundes und kompetentes Altwerden ist in unserer langlebigen Zeit geradezu Verpflichtung: für jeden Einzelnen, für sich selbst etwas zu tun, und auch für andere: „gut tun – tut gut“ und für die Gesellschaft, die die entsprechenden Rahmenbedingungen und Möglichkeiten dazu zu schaffen, Weiß unsere Gesellschaft um die Potenziale vieler älterer Menschen,- oder sieht sie nur einseitig die Kosten und nicht den Gewinn?

Die Akademie für Ältere nutzt die Potenziale! älter werden – aktiv bleiben Eine alternde Gesellschaft wird zum Problem, wenn man sich nicht rechtzeitig darauf einstellt, dabei nicht bedenkt, dass viele Älteren in der Lage und bereit wären, länger berufstätig zu sein und ihre wertvollen Expertenkenntnisse bereitzustellen, - wenn der Arbeitsmarkt dies erlauben würde. wenn sie nicht bereit ist, die Potenziale der Älteren zu nutzen – in Beruf und im Ehrenamt wenn die Gesellschaft von der großen Bereitschaft älterer Menschen, Verantwortung zu übernehmen, sich einzubringen, sich für andere einzusetzen, zu helfen, keinen Gebrauch macht Die Akademie für Ältere nutzt die Potenziale!

Älterwerden gestern und heute 25 Jahre Akademie für Ältere, 25 Jahre Studium ab 60 an der Universität Heidelberg Älterwerden gestern und heute Weitere demografische Fakten: Älterwerden morgen Älter werden – aktiv bleiben Seniorenstudium; Universitäten des Dritten Lebensalters Herausforderung: Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und kompetenten Altwerden, 59

Universität des 3.Lebensalters Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Am 23. Februar 1973 wurde in Toulouse die Universität des 3.Lebensalters gegründet. „Life- long learning“ sollte realisiert werden können; Außerdem wollte man „durch Erfahrungen aus der Praxis und ohne vorgefasste Meinungen und Ideen ergründen, was die Universität beitragen könnte, um die Lebensverhältnisse älterer Menschen, deren Zahl ständig wächst, zu verbessern“ (Pierre VELLAS, President) 60

Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft 3 Hauptziele: Einen Beitrag zur Erhöhung der physischen und psychischen Gesundheit leisten; Weiterbildungsangebot für ältere Menschen in enger Zusammenarbeit mit anderen Altersgruppen; Gerontologische Forschungsprojekte (Studie über „geglücktes Altern“) über Ältere und mit den Älteren vorantreiben _________ Inzwischen existieren mehr als 3000 „Seniorenuniversitäten“ (an Universitäten angegliedert oder integriert) in Europa, Amerika, Asíen und Australien 61

Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft „Universitäten, in denen eine Seniorenuniversität eingerichtet wurde, tragen mit anderen Einrichtungen dazu bei, dass die zweckmäßigen Maßnahmen zur möglichst umfangreichen Verbreitung der gerontologischen Kenntnisse in den Kreisen der gegenwärtigen und zukünftigen Verantwortungsträger … bekannt werden“ (Pierre Vellas, Universität Toulouse)

Schweizerische Vereinigung der Seniorenuniversitäten: Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Schweizerische Vereinigung der Seniorenuniversitäten: Gründungen: Genf Lausanne 1977 Neuchatel 1979 Basel Bern (deutschsprachig) Zürich 1988 Bern (francophone) 1997 Luzern

„Seniorenuniversitäten in Deutschland“ Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft „Seniorenuniversitäten in Deutschland“ Im Internet sind 69 Einrichtungen aufgeführt, darunter auch ‚Heidelberg, Seniorenakademie, Bergheimer Straße seit 1985 „Universität des dritten Lebensalters“ – ein „An-Institut“ an der Univ. Frankfurt/Main seit 1984 Technische Universität Dortmund Regulärer Studiengang mit Abschluss seit 1980

„Akademie für Ältere“ in Heidelberg: Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft „Akademie für Ältere“ in Heidelberg: (1984 von Werner Boll gegründet) breites eigenes beachtliches wissenschaftliches Programm, breites Spektrum an Bildungsangeboten und Begleitung von Seniorenstudenten, meist von Gasthörern der Universität Ehrenamtliche Tätigkeit ist das Fundament der Akademie für Ältere

Strukturprobleme: Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Strukturprobleme: - Seniorenstudium in Deutschland hat keine gemeinsame Stimme hat „Bologna“ die Älteren aus den Augen verloren? Kapazitätsprobleme der Universitäten Ausschluss von Seminaren Seniorenstudenten oft als „5. Rad am Wagen“ betrachtet Zuständigkeitsfragen: Seniorenministerium? Bildungsministerium? Kultusministerium? Immer mehr Ältere waren wissenschaftlich tätig; sie wollen heute nicht nur Adressat von Forschungs- ergebnissen sein; sie wollen selbst forschen; aktive Teilhabe an wissenschaftlichen Erkenntnis- Prozessen (Bundesarbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Weiterbildung Alterer

Seniorenstudenten als Gewinn Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Seniorenstudenten als Gewinn haben z.T. andere erfahrungsbedingte wissenschaftliche Fragestellungen; erweitern den Blickwinkel; weniger karriereorientiert; suchen Erkenntnisse um ihrer selbst willen; Suchen nach grenzüberschreitenden Zusammenhängen; Ältere eine sehr heterogene Gruppe, unterschiedliche Erfahrungswelten; beziehen mehr Aspekte in die Diskussion ein; (Bundesarbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Weiterbildung Alterer

Seniorenstudenten als Gewinn Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Seniorenstudenten als Gewinn sind mehr an gesamtgesellschaftlichen Problemen interessiert; keine Verschulung im Hinblick auf Examensvorbereitung, sondern breite Erfassung der Problematik; Lösung spezifischer Probleme der älteren Generation sollten nicht im Vordergrund stehen, sondern allgemeine Zeitfragen und wissenschaftliche Themenbereiche; Ein Studium, das um seiner selbst wíllen betrieben wird ohne zwingenden Abschluss

Eine Zulassung zum Studium darf keine Altersgrenzen kennen! Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Und dennoch gibt es den 82jährigen, der nach NORMALEM Studium an der Universität Gießen 2003 erfolgreich seine Promotion abgeschlossen hat; Titel seiner Dissertation: „Akzeptanzprobleme von Wissenschaft und Technik in der Öffentlichkeit“ Eine Zulassung zum Studium darf keine Altersgrenzen kennen!

Alles Beste für die nächsten 25 Jahre! Ältere und ihr Interesse an der Wissenschaft - und Altern als Gegenstand der Wissenschaft Alles Beste für die nächsten 25 Jahre! Eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Akademie für Ältere und des „Studiums ab 60“ an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 70