Medikamente und Nebenwirkungen M.Geisler
Statistik in Dt.land mehr als 50.000 Tote jährlich 3664 Klinikeinweisungen zwischen 2000 und 2006 davon 59 % bei Patienten über 70 530 durch Insuline 446 durch NSAR 437 durch Phenprocoumon 316 durch Digitalis 285 durch Beta-Blocker 267 durch orale Antidiabetika 262 durch Diuretika
Polypharmazie 65jährige nehmen ca. 5 Medikamente täglich 80jährige ca. 6 Med. tgl. mehr ist oft inadäquat
Ursachen abnehmende Nierenfunktion Interaktionen zwischen den Medikamenten Interaktionen zwischen Medikamenten und Ernährung (Alkohol) Interaktionen zw. verordneten Med. und Selbstmedikation Dosierungsfehler Einnahmefehler Übertragungsfehler falsches Medikament verordnet
Interaktionen Veränderungen der Wirkstärke und oder Wirkdauer NSAR (z.B. Ibuprofen) hemmt ASS Wirkung an Thrombozyten Antidepressiva (SSRI) hemmen Thrombozytenfunktion NSAR hemmen Wirkung von Blutdruckmedikamenten (ACE-Hemmer + AT1 Blocker) Aldosteronantagonisten + bestimmte Diuretika reduzieren die Kaliumausscheidung
Interaktionen Wirkdauer: Bisphosphonate (z.B. Fosamax) binden an Calziumionen in Milch oder Mineralwasser und werden nicht resorbiert L-Thyroxin bindet an bestimmte Antibiotika oder Antazida Rifampicin, Johanniskraut oder Carbamazepin induzieren Enzyme, welche andere Medikamente rascher abbauen Induktion von Transportern der Zellmembran durch Rifampicin und Johanniskraut Hemmung des Abbaus in der Leber CYP3A4 (Ketokonazol, Augmentan, Zitrusfrüchte, Antidepressiva)
Dosierungsfehler zu hoch, zu niedrig, zu häufig, zu selten fehlende Anpassung an die Nierenfunktion fehlenden Anpassung an die Leberfunktion fehlende Anpassung an die Körpergröße
Aplikationsfehler Subkutan, statt intravenös oral statt inhalativ Inhalationsfehler Kautabletten ungekaut Zerbeißkapseln ohne Zerbeißen täglich statt 1x pro Woche
Einnahmefehler Einnahme mit Milch Einnahme in ungünstigen Kombinationen (Antazida, z.B. Ulcogant) Einnahme zur falschen Tageszeit L-Thyroxin morgens Cortison höchste Dosis morgens Säurehemmer abends Antidepressiva: aktivierende morgens, sedierende abends
Übertragungsfehler ca. 60000 Medikamenten-Namen nur ca. 2000 Wirkstoffe im Krankenhaus nur ca. 500 Wirkstoffe im ambulanten Bereich im Zweifelsfall Wirkstoffe vergleichen Dosierung
Häufigste unerwünschte Wirkungen zu starke oder zu schwache erwünschte Wirkung allgemein: Müdigkeit , Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Libidoverlust, Hitzewallungen, Fieber gastrointestinal: Appetitmangel/steigerung, Gewichtszunahme/abnahme, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen neurologisch: Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Zittern, Angstzustände, Depression, Gefühlsstörungen, Verwirrtheit, Müdigkeit kardiovaskulär: Herzrasen, Kreislaufbeschwerden, Brustschmerzen, hoher/niedriger Blutdruck Haut: Exantheme, Juckreiz, Schwitzen, Ödeme, Hämatome, Ikterus, Trockenheit pulmonal: Husten, Luftnot
Was tun...? bei Verdacht auf unerwünschte Wirkung nicht selbst absetzen Rücksprache mit dem Hausarzt, in dringenden Fällen in die Klinik