Die Vorteile globaler Bildung: Neue wissenschaftliche Befunde

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Die Vorteile globaler Bildung: Neue wissenschaftliche Befunde fkjsdlfjsdlfjksldkfjkdfj Die Vorteile globaler Bildung: Neue wissenschaftliche Befunde Wolfgang Lutz Komenskyai Fond, 4. Juli 2011 Titelseite 1

Themenüberblick Demographischer Ansatz: Es geht um die Menschen und die Veränderung ihrer Zahl nach Alter, Geschlecht, Bildung, Erwerbsstatus und anderen wichtigen Eigenschaften. Kurzer Blick auf internationale demographische Trends und ihre Unsicherheiten Projektionen für Österreich nach Bildung, Erwerbsstatus und Migrationshintergrund Ist unsere Geburtenrate zu niedrig? Bildung bringt mehr Wohlstand. Bildung macht uns gesünder. Bildung bringt mehr Demokratie.

World Population from the year 1000 to 2100 Source of historical data: UN 2001 3 3

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Humanressourcen = = Bevölkerung x Bildung x Gesundheit Education: formal – informal quantity – quality – content Formal Education: Education Flows – Policy variable (Gross and Net Enrolment by Age, Repetition Rates) Education Stocks - Change very slowly due to great momentum Mean years of schooling Distribution by highest educational attainment Functional literacy (IALS, LAMP)

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The changing human capital distribution in the world Education level of population aged 15-64 in four mega-regions No education Primary Secondary Tertiary

future.monitor (IV und ÖRK) Basiert auf einem demografischen Ansatz: Population Based Forecasting Menschen sind die Basis für Gesellschaft und Wirtschaft. Wenn sich die Zahl der Menschen und ihre Struktur nach Alter, Erwerbstatus, Bildung, Migrationshintergrund etc. verändert, so verändern sich auch Gesellschaft und Wirtschaft. Methoden der multi-state Demografie ermöglichen es, die Struktur der Bevölkerung nach diesen Merkmalen für die kommenden Jahrzehnte zu projizieren. Es ist ein quantitative Ansatz zur Projektion gesellschaftlicher Veränderungen.

Die Bevölkerung Österreichs wird strukturiert nach …. Alter (5-jährige Altersgruppen) Geschlecht Bildung (4 Kategorien) B1 (Pflichtschule einschl. Sonderschule oder niedrigere Schulbildung) B2 (Lehre, BMS) B3 (AHS, BHS) B4 (Universität, Hochschule, Fachhochschule, Kollegs) Erwerbsstatus Geburtsland (innerhalb oder außerhalb EU-27)

Gesamtbevölkerung Österreichs 2006 nach Alter, Geschlecht und höchster abgeschlossener Bildung 24

3 Bildungsszenarien 1) Bildungsübergänge der 15- bis 35-Jährigen bleiben konstant auf dem heutigen Niveau. 2) Bildungsübergänge der 15- bis 35-Jährigen entwickeln sich weiter im Trend der letzten 30 Jahre (also weitere Zunahme der Personen mit einem höheren Abschluss, anhaltender Rückgang der Personen mit Pflichtschule als höchstem Bildungsabschluss) 3) Bildungsübergänge der 15- bis 35-Jährigen erreichen die heute in Finnland zu beobachtende Verteilung bis zum Jahr 2031 und bleiben ab dann konstant.

Finnisches Szenario, 2006

Finnisches Szenario, 2011

Finnisches Szenario, 2016

Finnisches Szenario, 2021

Finnisches Szenario, 2026

Finnisches Szenario, 2031

Finnisches Szenario, 2036

Finnisches Szenario, 2041

Finnisches Szenario, 2046

Finnisches Szenario, 2051

Finnisches Szenario, 2006 bis 2051, 20- bis 64- Jährige nach Bildung

Trendszenario, 2006 bis 2051 20- bis 64- Jährige nach Bildung

Konstantes Szenario, 2006 bis 2051 20- bis 64- Jährige nach Bildung

Vergleich der Bildungsszenarien, Anteil der Personen mit B3 oder B4 an allen 20- bis 64- Jährigen

Aktive und inaktive Bevölkerung, 2006

Frauenerwerbsquote nach Bildung, 2008 Quelle: European Labor Force Survey, 2008.

Männererwerbsquote nach Bildung, 2008 Quelle: European Labor Force Survey, 2008.

Bevölkerung nach Migrationshintergrund, 2011 nicht-EU27 Länder Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnung. 43

Vergleich der Anzahl der Aktiven (Erwerbspersonen)

Wenn mehr in Bildung investiert wird, können auch weniger als zwei Kinder pro Frau die “optimale” Geburtenrate sein

Bildung und Gesundheit Der Zusammenhang zwischen Bildung und Gesundheit wird seit langem untersucht. Es besteht insgesamt kein Zweifel daran, dass sich mehr Bildung in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit und auch die Langlebigkeit auswirkt auch wenn die Kausalitäten im einzelnen nicht immer ganz klar sind. Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es eine Vielzahl an Faktoren ist, die dazu führen, dass bessere Bildung im Allgemeinen mit einem besseren Gesundheitszustand einhergeht. Ganz wichtig dürften dabei schwer messbare Faktoren wie ein bewusster gewählter Lebensstil und eine längerfristig planende Perspektive sein.

fkjsdlfjsdlfjksldkfjkdfj Österreich 2007: Anteil der Frauen mit starker gesundheitlicher Beeinträchtigung im täglichen Leben Alter Quelle: Österreichische Gesundheitsbefragung 2006/2007.

Kombination der bildungsspezifischen Beeinträchtigungsraten mit den Bildungsszenarien : Entwicklung der Personen mit starker Beeinträchtigung (Die alter-, geschlechts- und bildungsspezifischen Raten werden konstant gehalten)

Verschiebung der alters-, geschlechts- und bildungsspezifischen Beeinträchtigungsraten : Entwicklung der Personen mit starker Beeinträchtigung (Die alter-, geschlechts- und bildungsspezifischen Raten werden mit dem konstanten Bildungsszenario kombiniert)

Verschiebung der alters-, geschlechts- und bildungsspezifischen Beeinträchtigungsraten UND Bildungsveränderung: Entwicklung der Personen mit starker Beeinträchtigung

Social Scientists should give more attention to the explicit consideration of education. Multi-state methods provide a powerful analytical tool: One may identify several dividends from investments in education: - It leads to lower child mortality in the short term - It leads to higher economic growth in the medium term - It leads to better health status of the elderly in the longer term - It leads to better institutions and more democracy all along - It may enhance adaptive capacity to climate change (ERC Adv. Grant) 52

Based on the new IIASA-VID Educational Attainment data set for 120 countries for 1970-2000 previous (inconclusive) economic growth regressions could be re-estimated and finally showed consistently significant positive effects of improving educational attainment. For poor countries it is the combination of universal primary with broad based secondary education that results in significant economic growth. - The current MDG goal mentioning only primary education is not sufficient. 53

Bildung ist Schlüssel zum Übergang zu moderner Demokratie

Bildung reduziert die Sterblichkeit bei Naturkatastrophen und verbessert die Anpassungsfähigkeit an Klimawandel

1970: Anteil junger Frauen (20-39) mit zumindest sekundärer Schulbildung

2010: Anteil junger Frauen (20-39) mit zumindest sekundärer Schulbildung

2050: Anteil junger Frauen (20-39) mit zumindest sekundärer Schulbildung (Global Trend Scenario)

Konklusionen Demographische Methoden eignen sich in bisher wenig beachteter Weise zur Beschreibung gesellschaftlicher Strukturveränderungen und sind darin sogar prognosefähig. Die Bildungsstruktur einer Bevölkerung ist unter allen möglichen Einflussfaktoren vermutlich die wichtigste Determinante der langfristigen Sicherung von Gesundheit, Wohlstand und demokratischer Freiheit und somit nachhaltiger Entwicklung. Entscheidend ist dabei die Bildung der breiten Bevölkerung und nicht nur die von Eliten. Globale Zukunftsbewältigung (in Zeiten des Klimawandels) erfordert das Überwinden von Partikularinteressen durch die Bildung des globalen Demos.

„Verschwört euch einmütig auf dieses Ziel des Friedens! Zeigt, wieviel die Eintracht der Menge gegen die Tyrannei der Mächtigen vermag!“ Erasmus v. Rotterdam

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