Dreiländerkongress 22.November 2012 Gisela Rütti, MNS, RN

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Ausgangslage – 3 Initiativen
Advertisements

k-Sigma-Intervalle Vortrag zu dem Thema
Sectio auf Wunsch Wiebke Schrader Leitende Hebamme
Mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch (I)
Provokationen – was tun?
Bahnlärm macht krank Meine Basis: Berufliche Erfahrungen aus Genehmigungsverfahren nach BImSchG: Schallemissionsprognosen für ein weltweit tätiges.
Evaluation von Gesundheitsförderung im Unterricht und in der Schule
Bewegung ist Leben Informationsmaterial zu Bewegung und Sport für die Migrationsbevölkerung in der Schweiz , Wien Jenny Pieth.
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Auswertung der Interviews
Dr. Peter Kührt Berufsschule 4 Nürnberg
Agrarwirtschaft Kalifornien
Den Grat entlang wandern...
Forum 2 Herbstveranstaltung des LAK Bremen
Das Basler Geothermie Projekt
Projekt „Älter werden in der Pflege“
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Umgang mit schwierigen Schülern – Eine Einführung
Zeitgemässe Organisationsstrukturen durch Nutzung von Synergieeffekten
Warum ist Pflege ein wichtiger Eckpfeiler der Schmerztherapie ?
Grundschule am Königsberg Wolfstein
1. Ostschweizer Gemeindetagung Social Media in der Gemeindekommunikation.
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Provokativ, aber anregend Einseitig und teilweise falsch Wo hat sie recht? Wo liegt sie falsch? Trifft ihre Analyse auch auf die DEZA zu? DEZA und seco.
User-Centred Design Kosten und Gewinne des nutzerorientierten Gestaltungprozesses Irene Escudé Capdevila März 2012.
Kommunale Gesamtkonzepte zur Kulturellen Bildung
Der Zug des Lebens.
Fokus Führungskräfte – Gesundheit zum Thema machen
Powerpoints bestellen-Mail an Du stellst den Wecker auf 9 Uhr und gehst um 8 Uhr schlafen. Wieviele Stunden schläfst Du.
Die Struktur von Untersuchungen
Nachhaltiger Tourismus. Das Unternehmen 2003 in Toronto gegründet Nonprofit-Organisation Zusammenarbeit mit G Adventures Respekt der lokalen Bevölkerung.
Priska Schär und Selina Merz
Infonachmittage für prädialytische Patienten
Klima- und Energiemodellregionen
Qualitätsberichte für Pflegeeinrichtungen Regelungen zur Darstellung und Veröffentlichung allgemeinverständlicher Qualitätsberichte nach § 115 SGB XI.
Dienstleistungen für Ihren Fortschritt. Neigungsprofil für Servicetechniker More than psychology structures.
Vereine Fit für die Zukunft 08. April Ziel des Projektes Anpassung der Infrastrukturen der Vereine aufgrund des demographischen / gesellschaftlichen.
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Leistungsdruck
Untersuchungsmethoden
Leitlinien und Shared Decision Making Die NVL-Patientenleitlinien
Nick Kratzer / Margit Lottes Fallbeispiel „Kommunikationstechnik“
Neue Wege in der Versorgung gewaltbetroffener Frauen.
Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die medizinische Behandlungsqualität Empfehlungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen.
6. Treffen der Menschen mit Armutserfahrung
Schweizerische Tagung für Pflege in Onkologie Bern, 25. März 2004 Wie erleben Patienten die Bestrahlungstherapie ? wie kann die Psycho-Onkologie Pflegende.
PPS Das weise Buch Lassen Sie sich inspirieren! Franziska
Russland.
Management, Führung & Kommunikation
Gefahren im Internet erkennen und vermeiden
Generation Z: Zielgruppe Berufsschüler
Hinweise zur Gesprächsführung
CompuTreff: „Blog“ und „Skype“ Wichtig! Schauen Sie sich die Kassensturz- Sendung vom 11. November 2008 an. Thema Informations-Sammler „Google“
JANIK BAUMANN | MANUEL LOPEZ | RYAN HILLHOUSE | LUKAS KAMBER
Inselspital Bern Fachstelle PEP am Inselspital Bern
Jugendgemeinderat im Netz
Feedback geben gehört zu den wirksamsten Führungsinstrumenten und ist darum unverzichtbar. Das Mitarbeitendengespräch (Employee Appraisal Talk, EAT) ermöglicht.
Elberadweg-Konferenz 8. Oktober 2014.
QUIMS-Workshop Ziele formulieren
Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule
Präsentations-Training FGÖ-Seminar am ?? Referentin: Dr. Britta Fischill “With public sentiment on its side, everything succeeds, with public sentiment.
12. Januar 2005Autor: Walter Leuenberger Computeria Urdorf Treff vom 12. Januar 2005 «Firefox»
Arzt-Patienten-Beziehung
Pakeha stellt Ozeania vor Guten Tag Mein Name ist Pakeha und ich heiße Sie herzlich in der Demokratischen Inselrepublik Ozeania willkommen. Ich möchte.
„Fairness“ Auswertung des Jahresthemas 2014 / 2015

Die Präsentation ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes inno.de.al (siehe das vom BMBF gefördert wurde © inno.de.al Arbeitshilfe Präsentation:
 Sprechtherapeut/-innen sind wichtige Ansprechpartner/-innen für HNO-Tumorpatient/-innen und stellen deren psychosoziale Grundversorgung sicher.  HNO-Tumor-Patient/-innen.
Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport Jugendverbandstag Niedersächsischer Volleyball Verband 20. Juni 2015 Referentin : Christiane Wiede Coaching I.
Pflege einer Patientin mit einer Demenzerkrankung
 Präsentation transkript:

Dreiländerkongress 22.November 2012 Gisela Rütti, MNS, RN Erstellen und Implementieren eines Leitfadens für Dialysepflegefachleute im Umgang mit dementen Menschen an der Hämodialyse Dreiländerkongress 22.November 2012 Gisela Rütti, MNS, RN Pflegeexpertin Universitätsklinik für Nephrologie und Hypertonie, Inselspital Bern

Fakt 1 Einem demenzkranken Menschen kann es schwer fallen, sich an das dynamische Behandlungsfeld der Hämodialyse zu adaptieren! Bildquellen: http://blog.gruenhausenergie.de/strom-ist-nicht-gleich-strom-zertifizierter-strom-von-grunhausenergie/ http://www.forum.hag-info.ch/index.php?page=Thread&postID=29257

Fakt 2 Für die Pflegenden stellt der demenzkranke Patient im Behandlungsumfeld der Hämodialyse eine spezielle Herausforderung dar. Bildquelle: http://www.stern.de/reise/sport_wellness-old/klettern-auf-mallorca-solo-ueber-tiefem-wasser-632364.html

Hintergrund Problematik: 107‘000 Menschen mit Demenz in CH 2012; D:1,3 Mio; A:130‘000 Bis zu 70% der Dialysepatienten über 55 j. betroffen Agitiertes Verhalten Pflegende sind oft überfordert Inadäquate Interaktionen von Pflegenden

Hintergrund Ausgangslage auf der Hämodialysestation Insel: Zwangsmassnahmen an der Hämodialyse keine Standards, Prozessabläufe oder Leitfaden zum Thema Handlungsbedarf Quellen: Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2011). Demenz-Report. Retrieved 18.Oktober 2012, from http://www.berlin-institut.org/fileadmin/user_upload/Demenz/Demenz_online.pdf Schweizerische Alzheimervereinigung. (2012). Demenzkrankheiten. Retrieved 18.Oktober 2012, from http://www.alz.ch/index.php/demenzkrankheiten.html; Murray, A. M. Cognitive impairment in the aging dialysis and chronic kidney disease populations: an occult burden. Adv Chronic Kidney Dis. 2008 Apr;15(2):123-32.

Projektziele - Ist-Analyse Evidenzbasierter Leitfaden für Pflegefachleute im Umgang mit demenzkranken Menschen an der Hämodialyse Implementation und Begleitung Evaluation Pflegequalität steigern Belastung der Pflegenden senken

- Ist-Analyse Projektziele Evidenzbasierter Leitfaden für Pflegefachleute im Umgang mit demenzkranken an der Hämodialyse Implementation und Begleitung Evaluation Pflegequalität steigern Belastung der Pflegenden senken

Ist-Analyse - Methode Ziel: Wissen, in welchen Bereichen die Pflegenden am meisten belastet sind-Unterstützung, wo nötig! 1 Fokusgruppen-Interview 3 Einzelinterviews Qualitative Datenanalyse nach Mayring

Ist-Analyse - Resultate Keine entlastenden Faktoren; Keine Strategien 4 Themenbereiche mit belastenden Faktoren: Verhalten des dementen Menschen mentaler Abbau Internale Faktoren Mangelndes Fachwissen, Zwangsmassnahmen ausführen müssen, Gegen den Willen des Patienten agieren müssen Zusammenarbeit Institutionelle Faktoren Zeitmangel

Ist-Analyse - Resultate Internale Faktoren

Leitfaden 1 Demenzformen, Stadien und Symptome Pflegekonzept nach Kitwood Umgang: Kommunikation Umgang mit Bewegungsdrang Zwangsmassnahmen Herausfordernde Situationen Zusammenarbeit mit den Angehörigen Instrumente Konzepte

Leitfaden 2 Beispiel Der Patient möchte das Auto nicht verlassen oder nicht auf die Station kommen Noch einmal ankommen lassen Den Patienten empfangen, willkommen heissen Zuerst etwas anderes machen mit Patient Nie nach dem „Warum“ fragen Mimik, Gestik, Verhalten beobachten Herausfinden, was der Grund für den Vorfall gewesen sein könnte Vorfall dokumentieren, inkl. nützliche und erfolglose Massnahmen

Leitfaden 3  Merke: Der schlechteste Zeitpunkt für die Kommunikation ist während der Dialyse. Wichtige Gespräche sollten daher nicht in dieser Zeit geführt werden. Besser ist es vor der Dialyse, oder mindestens eine Stunde danach. Merke: Die Prävalenz von Schmerzen bei demenzkranken Menschen ist hoch. Im Zweifelsfall geben Sie dem Patienten ein Reserveschmerzmedikament.

Leitfaden 4

Evaluation Input- und summative Evaluation mit Fragebogen im Pflegeteam (N=17); Pflegedokumentation Fachwissen erhöht Leitfaden ist verständlich und anwendbar Zusammenarbeit mit Angehörigen erhöht Interdisziplinäre Zusammenarbeit wird häufiger erlebt Belastung: deutlich gesunken

Fragen? gisela.ruetti@insel.ch