Das Leben und Wirken von

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 Präsentation transkript:

Das Leben und Wirken von Klaus Riedel

Lebenslauf

er wurde am 2. August 1907 in Wilhelmshaven geboren nach dem Besuch der Volksschule in Wilhelmshaven wechselte er auf das örtliche Gymnasium wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges zogen er, seine Mutter und seine Schwester Freda zu Carl Riedel, einem Onkel, nach Berlin

Klaus Riedel, sein Vater und seine Schwester

Klaus Riedel ging nun auf das Askanische Gymnasium in Berlin er wechselte später auf das Realgymnasium in Zehlendorf 1919 wurden die Geschwister Klaus und Freda Vollwaisen Klaus wuchs nun bei seinem Onkel auf Freda wurde in Bernstadt in der Oberlausitz von ihrer Großmutter Meta Riedel großgezogen

Zum Andenken gehört auch das ehemalige Haus Meta Riedels, in dem Klaus in seiner Kindheit seine Ferien oftmals bei seiner Oma verbrachte. Die Gedenktafel erinnert daran.

Klaus verließ 1923 das Realgymnasium mit der mittleren Reife und absolvierte anschließend eine Lehre als Maschinenbauer bei der Firma Löwe & Co. in Berlin In Abendkursen und in Vorlesungen, die er an der Technischen Universität in Berlin gehört hatte, vertiefte er sein Wissen und qualifizierte sich zusätzlich als Feinmechaniker

Anlässlich eines Lichtbildvortrages von Rudolf Nebel im Jahre 1929 lernte er diesen kennen und bot spontan seine Mitarbeit bei der Entwicklung einer Rakete an Er war mit seinen praktischen Fähigkeiten und seinen umfassenden Kenntnissen die ideale Ergänzung für das kleine Team der Raketenpioniere

Klaus Riedel bei der Vorbereitung der Minimum- Rakete

Raketenforschung

Im August 1930 startete die MIRAK - Minimum Rakete auf einer Startrampe. Die MIRAK besaß eine Brennkammer. Auf der einen Seite kam Sauerstoff herein, auf der anderen Seite Brennstoff. Am 7. September 1930 war der erste Startversuch mit einer flüssigen Treibstoffrakete auf europäischen Boden in Bernstadt. Die MIRAK mit Riedel

Wie viele andere Wissenschaftler hat auch er unter dem NS – Regime an seiner Forschung weiter gearbeitet. Dabei hat er die Möglichkeiten genutzt, wie sie in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde vorhanden waren. Das sein technischer Verstand mit zur Entwicklung der V2 eingesetzt wurde, ließ sich zum damaligen Zeitpunkt nicht abschätzen. Das Leid und der Tod vieler Menschen infolge des Einsatzes des Aggregats 4, genannt „V2“ als Waffe, und derer, die unter furchtbaren Bedingungen im KZ Mittelbau – Dora während der Nazidiktatur bei der Herstellung der „V2“ gelitten haben oder ihr Leben lassen mussten, soll im Gedächtnis der Menschen wach gehalten werden.

Mit diesen Raketen wurden Städte in Holland und England beschossen und viele unschuldige Menschen getötet. Riedels dazu nachweislich kritisches Verhalten brachte ihn in den Focus der SS, infolgedessen er mehrere Wochen inhaftiert wurde. Kurz danach verstarb Klaus Riedel am 04.08.1944 bei einem tragischen, nie richtig aufgeklärtem Autounfall.

Das Grab von Klaus Riedel am Friedhof in Loddin

Dies ist das Klaus Riedel Denkmal in Bernstadt Dies ist das Klaus Riedel Denkmal in Bernstadt. Darauf steht: „Klaus Riedel gehörte der Gruppe der Raumfahrtpioniere um Professor Hermann Oberth an. 1930 führte er gemeinsam mit Rudolph Nebel in Bernstadt Brennversuche mit flüssigem Raketentreibstoff durch, die einen kleinen Schritt auf dem Wege zum bemannten Raumflug bedeuteten. Auf Grund der international anerkannten technischen Leistungen Riedels wurde 1970 ein Mondkrater nach ihm benannt.“

Klaus Riedel hatte einen Traum – den Flug zum Mond. Schon mit 20 Jahren war er ein anerkannter Techniker und Forscher und brachte sein Wissen in die Entwicklung der Raketentechnik ein. Die technische Leistung von Klaus Riedel ist dabei besonders zu würdigen.

Wir wissen darum, dass Klaus Riedel nicht ohne Distanz zum NS – Regime stand. Er war Mitglied der Liga für Menschenrechte, die während der Zeit des Nationalsozialismus verboten wurde und der „Roten Hilfe“ zugetan. Wir würdigen seinen Beitrag zur Vorbereitung zur Raumfahrt. Dieser reicht von der Erfindung des Rückstoßmotors bis zu seinen Ideen bei der Entwicklung der ersten Großraketen der Welt.

Bleiben wird: Riedels Traum vom Flug zum Mond – gar in den Weltraum -wurde Wirklichkeit , wird weiter geträumt und durch die friedliche Nutzung der technischen Erfindungen wahr.

Zur Namensgebung der „Klaus Riedel“ Mittelschule Ergebnis der Diskussion der Schulkonferenz und der Schülerschaft mit den kritischen Anmerkungen der nationalen und internationalen Presse zur Namensgebung unserer Mittelschule anlässlich des 30. Jahrestages ihres Bestehens im September 2007: In enger Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, dem Stadtrat, der Berücksichtigung zahlreicher Kurzgutachten und Entscheidungshilfen, wie die Ausführung von Herrn Dr. Przybilsky der TU Dresden und Herrn Prof. Dr. Johannes Weyer von der TU Dortmund, in den Kernaussagen erheblich kontrovers, sowie dem zum Teil widersprüchlichen Pressemeinungen, hat sich die Schulkonferenz auf der Grundlage der geführten Diskussion für den Beibehalt des Namens klar ausgesprochen.

Zur Namensgebung der „Klaus Riedel“ Mittelschule Seine technischen Leistungen, speziell die Zeit in Bernstadt a.d. Eigen erhalten bei der Würdigung einen besonderen Stellenwert. Die Namensgebung erfolgte aus ortgeschichtlicher Erwägung. Eine intensive, ausgewogene und kritische Auseinandersetzung mit der Zeit in Peenemünde, der Zusammenarbeit mit Wernher von Braun, das Wirken und Schaffen, sowie seine Haltung zum totalitären Machtsystem in der Zeit des Nationalsozialismus werden ab der Klasse 5 in den Fächern Geschichte, Deutsch und Ethik in den Unterricht integriert. Persönliche Haltungen, moralisch - ethische Zusammenhänge zu diskutieren, eigene Meinungen und Standpunkte mit denen anderer zu vergleichen, sachlich zu streiten, sind unverzichtbarer Bestandteil von Bildung und Erziehung im demokratischen System.

Klaus Riedel im Unterricht Die gesamte Persönlichkeit von Klaus Riedel zu beleuchten, sich kritisch mit der Zeit und den schrecklichen Ereignissen des Krieges auseinander zusetzen, technische aber auch ethisch-moralische Aspekte vordergründig mit unseren Schülern zu diskutieren, bedarf einer inhaltlichen Umsetzungskonzeption. So tragen Informationen zur Person Klaus Riedels, seiner Kindheit, Jugend und den ersten Versuchen in Bernstadt ebenso dazu bei, wie die Einbeziehung von immanenten Unterrichtsbezügen. Im Fachbereich Deutsch wird jede neue Klasse 5 mit Riedels Raketenforschung in Bernstadt bekannt gemacht. „Auf den Wegen zu Klaus Riedels Wirkungsstätte in Bernstadt“ Exkursion, Besuch des Heimatmuseums „Wie verlief die Kindheit und Jugend Riedels in Bernstadt“ Unterstützt wird dies durch ein szenisches Spiel älterer Schüler Im Fachbereich Geschichte bietet sich im Lernbereich 1, „Jeder Mensch hat Geschichte“ mit einer Präsentation der erworbenen Informationen an.

Klaus Riedel im Unterricht In Klasse 8 trägt der Lernbereich 5, „Der Weg in den Krieg“, methodisch unterstützt durch die Einbeziehung der Dokumentation zu Klaus Riedel, angefertigt im Informatik-unterricht, zur Meinungsbildung bei. Im Fach Ethik bietet sich die Diskussion der Fragen „Wer kann für mich ein Vorbild sein“ und „Erwachsenwerden – auf der Suche nach dem Sinn des Lebens“ an. Klassenstufe 9: Im Lernbereich 5 „Völkermord und Kriegsverbrechen“ werden unter Einbeziehung unterschiedlicher Methoden Untersuchung historischer Reden kritische Auseinandersetzung mit persönlicher Verantwortung Einbeziehung des vorhandenen Buches kritische Auseinandersetzung mit der Thematik – KZ Auschwitz- Kurzvorträge zu besonderen Persönlichkeiten und deren Verantwortung in der Geschichte geführt und gestaltet.

Klaus Riedel im Unterricht In Klasse 10: Fortsetzung der Diskussion im Fach Geschichte „Held oder Tyrann“ – Die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte Im naturwissenschaftlich-technischen Bereich ergeben sich zahlreiche Bezüge und Möglichkeiten einer Diskussion zum verantwortungsvollen Umgang mit technischen Erfindungen und die Rolle des jeweiligen Erfinders im Kontext zu seinen gesellschaftlichen Verhältnissen. Fazit: Wir wollen eine Idealisierung der Person Klaus Riedel vermeiden, sollten aber nicht vergessen, dass auch er nur ein Mensch war!

Literatur „Raketenpionier Klaus Riedel“ Elbe – Dnjepr - Verlag 2005 Neigungskurs „Informatik und Medien“ Klasse 9, 2007