Herzlich willkommen Betreuungssettings für traumatisierte Kinder:

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 Präsentation transkript:

Herzlich willkommen Betreuungssettings für traumatisierte Kinder: zum Fachvortrag Betreuungssettings für traumatisierte Kinder: Konzepte und Strukturen optimieren Implementierung eines traumapädagogischen Konzeptes am Beispiel des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland (CJD) Urs Kaiser, Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des CJD Dr. Marc Schmid, KJP-UPK Basel

Gliederung Das CJD als Jugendhilfeträger Ausgangslage des Traumaprojektes Traumapädagogisches Projekt des CJD in Kooperation mit der KJPP Ulm und UPK Basel

Das CJD bietet jährlich 155 Das CJD bietet jährlich 155.000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9.500 haupt-amtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden an über 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision "Keiner darf verloren gehen!".

Betreuung in schwierigen Lebenslagen Spezialisierte Gruppen Spezialisierung auf Persönlichkeitsentwicklungsstörung (DBT-A) Essstörungen Rückführungsorientierung Asthma Genderspezifische Arbeit Autismusspektrumsstörung (ASS) CJD Creglingen. Projekt Chance- Modellprojekt für Jugendstrafvollzug in freien Formen (JGG) Bindungs- und Traumaproblematik

Ausgangslage: Wir bemerken seit längerem, dass die Zahl der traumatisierten und hochbelasteten Kinder in der stationären Jugendhilfe steigt. Neue Wege in der Begleitung dieser Kinder und Jugendliche sind erforderlich Die gesamte Einrichtung muss sich weiterentwickeln, Lösungen auf der Wohngruppenebene sind nicht ausreichend.

(WHO, zitiert nach Marc Schmid 2010) Definition: „Trauma wird als überwältigendes Erlebnis definiert, welches mit einer ernsthaften Bedrohung für die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit der Betroffenen einhergeht und starke Gefühle von Angst, Hilflosigkeit und Entsetzen auslöst“. (WHO, zitiert nach Marc Schmid 2010) Die Erwachsenen, die für den Schutz der Kinder Verantwortung tragen, fügen ihnen physischen und seelischen Schaden zu und negieren damit alle Bedürfnisse der Kinder auf Geborgenheit.

Führt zu: Schädigung der Bindungsfähigkeit - Verunsicherung in der Beziehungsgestaltung und zu Ängsten die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen

Mit Folgen für die Kinder und Jugendlichen und die Mitarbeiter: 1. Häufig auftretende massive Krisen, die Kinder und Mitarbeiter belasten und überfordern 2. Hohe Abbruchquote der Kinder und Fluktuation der Mitarbeiter als Reaktion auf die Überforderungserfahrung Wirkung: Verfestigung der Bindungsstörung bei den Kindern Hohe psychische Belastung der Mitarbeiter, oft verbunden mit Selbstabwertung Einrichtung wird als unzuverlässig und unsicher wahrgenommen

Diese Kinder und Jugendliche haben einen besonderen Bedarf an - Förderung und Stabilisierung das Beziehungsangebot der pädagogischen Fachkräfte eine Einrichtung, die Transparenz herstellt und einen sicheren Ort darstellt = brauchen wir mehr Ressourcen oder brauchen wir andere Konzepte – oder beides?

In Kooperation von CJD e. V. und der Universitätsklinik Ulm Traumapädagogik In Kooperation von CJD e. V. und der Universitätsklinik Ulm gefördert von Aktion Mensch   Kinder und Jugendliche in der stationären Jugendhilfe - Angebote zur Bewältigung von Traumata und Bindungsstörungen

Teilnehmende Einrichtungen CJD Altensteig CJD Göddenstedt CJD Königswinter CJD Nienburg CJD Waren CJD Wolfstein CJD Insel Usedom-Zinnowitz Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn e.V., Eppingen Guter Hirte e.V., Ulm Heilpädagogisches Jugendhilfezentrum Sperlingshof, Remchingen

Projektziele Entwicklungsbedingungen von Kindern- und Jugendlichen in stationären Einrichtungen verbessern Innere Sicherheit als Fundament der Persönlichkeitsentwicklung Zur Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen werden Angebote entwickelt zur Förderung: dem Erlernen neuer, korrigierender Bindungserfahrungen Äußere Sicherheit als Grundlage, neue Erfahrungen zu sammeln Aufbau eines sogenannten „Sicheren Ortes“ in der Triade Kind-Mitarbeiter-Institution.   Dies erfordert von den Einrichtungen den Aufbau einer geeigneten Strukturqualität

Bedeutung der Traumapädagogik für Institutionen das CJD ? Angebotsentwicklung Besonders herausfordernde Kinder können adäquat begleitet werden Angebote dem Bedarf der hoch traumatisierten Kinder anpassen Standardisierung und Evaluation von Struktur- Prozess- und Ergebnisqualität Organisationsentwicklung Change-Management Personalentwicklung. Attraktiver Arbeitgeber – weniger Personalfluktuation hohe Mitarbeiterzufriedenheit Bessere Versorgung der Mitarbeiter, Reduktion von Burnout Entwicklung einer traumapädagogischen Haltung in der Einrichtung Schulung der Mitarbeiter in speziellen traumapädagogischen Interventionstechniken Modellinstitutionen und eine Netzwerkstruktur im CJD aufbauen - Wir verstehen „Traumapädagogik“ als die konsequente Anwendung des aktuellen Wissensstandes über die Folgen und Symptome von Traumatisierungen zur Gestaltung des sozialpädagogischen Alltags, zur Sicherstellung eines stabilisierenden, „sicheren“ Milieus in der Wohngruppe und bei Besuchskontakten sowie zur gezielten, individuellen heilpädagogischen und erlebnispädagogischen Förderung in den typischen Problembereichen von traumatisierten Kindern und Jugendlichen (Schmid 2007).

Traumapädagogik ist eine Konzeptionelle Antwort auf die CJD Vision "Keiner darf verloren gehen!"