Psychosoziale erste (!) Hilfe in der Inobhutnahme

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Fachberater Seelsorge in der Feuerwehr
Advertisements

Personal Relationships
„Kleine Bewegungspause“
..
Anforderungen Dauer: 20 min
Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander Konfuzius Peter Rhoda von 9.
bei nahestehenden Menschen
Kursleitung: Hier ist Platz für Ihren Namen
Rahmensetzung und Struktur
Inga Schlesinger und Annette Kuhlig
Mein Schatz und Ich.
Angespannte Situation, was tun...
Kommunikation in Zeiten der Veränderung
Stabilisation: Was gehört alles dazu?
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Vortrag Elternabend Kinderbrücke
Achtsamkeit als Tor zur Gegenwart Gottes in allen und in allem
Kleine Aufheiterung und Denkanstöße für zwischendurch...
Karin Kirschmann Diplom Kunsttherapeutin (FH)
Unser Hort im Haus der Familie
Hilfe, meine Kinder streiten!
Nichtrauchen Tabakentwöhnungsseminar Erfolgreich aussteigen in 6 Schritten In nur 6 Wochen rauchfrei!
Nimm Dir ein wenig Zeit zum Sehen und Nachdenken ...
Gutes Karma Das hier ist eine kurze, aber schöne Lektüre . Erfreue Dich daran! Dieses gibt Dir der Dalai Lama für 2010 auf den Weg. Du brauchst nur.
Für das tägliche Glück....
SCHULISCHES KRISENMANAGEMENT
Krisenmanagement im schulischen Kontext
Psalm 23 Der Herr ist mein Hirte!.
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Netzwerke Netzwerk (Ohr-Team) Psychologe
Auswertung Coachingaufgaben Datum, Ort Name Referent(in)
Trauerland.
Achtsamkeit Was darunter zu verstehen ist!
Individualpädagogik: Beziehung statt Erziehung?
Schritte im Prozess der Betreuung in der hausärztlichen Praxis
Gehörlose & Hörende Teil 1
Du fühlst Dich schuldig?
Buddhismus, Hinduismus Christentum, Islam, Judentum
MODAL-PARTIKELN.
Gewaltprävention durch Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
DEUTSCHLEHRERIN DUYGU ŞANLI ÖNDER
Evangelischer Kindergarten Schmetterling Krippenneubau 2013
Wir wohnen nicht neben der Schule, so fahren wir mit dem Bus.
Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Akutsituationen
Ich begleite Sie durch Täler &Schluchten, durch Meere &Wüsten. Ausgestattet mit Kompass, Nahrung, Teekanne, Streichhölzer, Stiften, Pinsel und Kletterseil.
Billy Magdycz, Deutsch III 13 April Isst du oft Obst und Gemüse? 2. Wie oft isst du Obst und Gemüse? 3. Schläfst du genügend?
Management, Führung & Kommunikation
© für die 5.-8.Schulstufe Psychosoziale Gesundheit und Prävention...
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe Abschlussrunde
Aufsatz Warum nehmen Jugendliche Drogen? Sind Drogen ein groβes Problem in Deutschland?
Thema „Hilfe mein Kind ist in der Trotzphase“
Das Opti-Mind-Konzept: Ein Trainingsprogramm für ADS-Kinder und deren Bezugsperson Strategien und Anleitungen zum Umgang mit ADS- Kindern.
Jana hat Geburtstag Hallo Jana! Wann hast du Geburtstag? Heute?
Qualifizierung von GruppenleiterInnen
Kapitel 4 Oral Presentation Nick Smoot Questions 1. Isst du oft Obst und Gemüse? 2. Wie oft isst du Obst und Gemüse? 3. Schläfst du genügend? 4. Wie.
Wer ist schwer erreichbar – Institutionen oder Eltern? Prof. Dr. Tilman Lutz, Diakon.
a. ernähren b. abbauen c. treiben d. vorbeugen
Teenager: Eine Übersicht
KONVERSATIONEN MIT MIR ÜBER LÖSUNGSORIENTIERTE THERAPIE: 1978 BIS HEUTE.
Jugendsozialarbeit an Schule Wer sind wir? Wo findet man uns? Was machen wir? Jugendsozialarbeit an Schule - rDW Hochtaunus 1.
Die Qualität des „Sensing“ BerlinFrankfurtWien Januar 2015.
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
Was ist Kommunikation? Alltagsverständnis: In Beziehung treten
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
Ist es gesund oder ungesund?... Was denks du? Grűn oder Rot???
A D (H) S Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-) Störung
Trauerarbeit und Bewältigung
Schulfähigkeit altersgemäße Entwicklung der Persönlichkeit motorisch
 Präsentation transkript:

Psychosoziale erste (!) Hilfe in der Inobhutnahme Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013. Psychosoziale erste (!) Hilfe in der Inobhutnahme

Leitlinien für die ersten Tage Hilfe bei der Selbstregulation: Essen, Trinken, Schlafen Distanz zur Situation herstellen/ermöglichen Zurückhaltend achtsam präsent sein Mal drüber reden, aber keine Interventionen, keine Deutungen (auf der Zeitachse verankern: Vorher, nachher, evtl. schlimmster Moment) Nach dem Abklingen der Erstreaktion: Wut, Trauer, Furcht als normal erwarten Verbindungsperson identifizieren, die helfen kann, zu reden Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013.

Leitlinien im Hinblick auf Kinder Sicherheitsgefühl erfragen Und: „Du bist jetzt hier in Sicherheit.“ Innerlich auf die Knie gehen: Perspektivübernahme der Sicht des Kindes Etwas tun, das etwas bewirkt und auch dadurch Erstarrung und Hilflosigkeit entgegenwirken Achtung: Welche Haltung habe ich als Helfer: Reagiere ich auf das was geschieht oder versuche ich achtsam zu gestalten? Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013.

Stress - Coping in der ersten 4-8 Wochen Normalisierung, Transparenz, Strukturierung, Rhythmisierung, Partizipation Äußere Sicherheit und Ruhe Genügend Schlaf Bewegung und frische Luft Verstehen von Gefühlsreaktionen, d.h. aber, nicht mit allem einverstanden sein Geführte Imaginations- ggf. Entspannungsübungen Kein Alkohol oder andere Drogen; Zigaretten? Anbieten kreativer/spielerischer Tätigkeiten Wenn möglich: Kontakte zu Tieren : z.B. Gruppenhund, Pferd, Tierheim Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013.

Stimulations-Reduktion (Distanzierung) Das S-A-F-E-R-Modell Stimulations-Reduktion (Distanzierung) Akzeptanz der Krise (evtl. positive Umdeutung) Falsche Bewertungen korrigieren (z.B.: ich bin schuld) Erklärung von normalen Stressreaktionen (Psychoedukation) Rückführung in die (Alltags-) routine Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013.

Leitlinien für die Erste Hilfe Stärke und Dauer von Erstreaktionen mindern und so PTBS vorbeugen. Struktur, Vorhersagbarkeit, emotionale Versorgung. Regeln und Konsequenzen besprechen. Vor unkontrollierbaren Ereignissen schützen. Behandlung der Bezugspersonen ist oft die beste Hilfe fürs Kind. Größter neg. Einfluss: Depressive, ängstliche oder erschöpfte Erwachsene (Helfer wie Bezugspersonen). Gefühl von Wahlmöglichkeiten und Kontrolle vermitteln. Erwachsene haben den Überblick. Lutz Bohnstengel : Stabilisieren in der Inobhutnahme. Bundestagung Inobhutname in Berlin. 25.-26-09.2013.