Management und Ethik. Nix für uns

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 Präsentation transkript:

Management und Ethik. Nix für uns Management und Ethik? Nix für uns! Zur gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens Prof. Dr. Albert Löhr Internationales Hochschulinstitut Zittau Semestereröffnung im Rahmen des Studium Generale an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Berlin 17. April 2012

Fahrplan 1. Grundthese: Integration von Ethik in die Managementlehre ist unausweichlich 2. Fragenkreis 1: Wie konnte es zu dem „NIX FÜR UNS“ kommen? 3. Fragenkreis 2: Um welche Ethik geht es eigentlich? 4. Fragenkreis 3: Wie kann man das – theoretisch wie praktisch – umsetzen ? 5. Fazit: Klärt eure „sphere of influence“ – bevor sie über euch kommt

1. Management und Ethik – Grundthese: Es geht nicht mehr um das OB, sondern nur noch um das WIE: (1) WELCHE Ethik meinen wir? (2) WIE setzen wir sie um? Dies ist auch keine neue Forderung oder ein modischer „ethical chic“ (P. DRUCKER), sondern nur die Wieder- herstellung grundlegender Zusammenhänge unter den Bedingungen der globalen Moderne. „Nix für uns“ = eine historisch kurzfristige, überholte Mode. Kann sich heute niemand mehr ernsthaft leisten.

Zur wachsenden Bedeutung Theorie / Konzeptebene: Es gibt mittlerweile zahlreiche Synonyme für die gleiche Herausforderung: anständig entscheiden statt mechanisch die Gewinne zu maximieren: Business Ethics Wirtschaftsethik Unternehmensethik Corporate Social Responsibility (CSR) Wertemanagement Nachhaltigkeit (Sustainability) usw.

Zur wachsenden Bedeutung Praxis / Handlungsebene: Es gibt mittlerweile rund 80 (!) „Instrumente“ zur Gestaltung von CSR, alle mit vergleichbaren Inhalten: Global Compact der UN OECD Guidelines for Multinational Corporations CSR Grünbuch der EU Commission CSR-Forum der Bundesregierung ISO 26.000 Guidance Document Global Reporting Initiative 3.0 usw.

Crisis – What Crisis? Nix für uns …..

Ignoranz ist „Luxus“ Besonders Markenartikler sind angreifbar ….

Fragenkreis 1: Wie ist das „NIX FÜR UNS“ entstanden? (Jenseits der Erfahrung, dass es in der Schule ein „unwichtiges“ Nebenfach ist, das oft von eher langweiligen Leuten unterrichtet wird und wenig „Sexappeal“ versprüht….)

Weil wir schon einmal hier sind ….. „Isch bin ein Beerliner.“ „Mr. Gorbachev: Tear down this wall!“ 26. Juni 1963 12. Juni 1987

1989 – Das „Ende der Geschichte“? Francis Fukuyama: The End of History?, in: The National Interest, Summer 1989 (!) The End of History and The Last Man, London 1992.

Die These vom „Ende der Geschichte“ (1989) Fukuyama interpretiert die Geschichte als in sich schlüssigen, zielgericheten Prozess. Der Clou: Er analysiert dies mit den Mitteln des dialektischen Materialismus (Hegel, Marx, Nietzsche): Aus dem Konflikt zwischen Kommunismus – Liberalismus geht für ihn der Liberalismus als Sieger hervor – für alle Zeit. 1989: Sieg der Freiheit, der liberalen Werte, Theorien, Politik The Last Man: Der letzte Mensch (aus Nietzsche: Also sprach Zarathustra) Diesen zitiert Fukuyama für das Bestreben nach Angleichung der Menschen untereinander, den schwächlichen Willen nach einem möglichst risikolosen, langen und glücklichen Leben ohne Härten und Konflikte.

Erinnerung: Was hat da 1989 „gesiegt“? Thatcherism: 1979 – 1990 Reaganomics: 1981 – Jan 1989 Nobel Laureates: 1991: Ronald Coase (Transaktionskostentheorie) 1992: Gary S. Becker („Ökonomischer Imperialismus“) 1993: Robert Fogel – Douglas North (Wi-Geschichte, ökon.) 1994: Harsanyi – Nash – Selten (Spieltheorie) 1995: Robert E. Lucas (Theorie rationale Erwartungen)

Thatcherismus (Anthony GIDDENS*) ähnlich: Reaganomics Schlanker Staat Marktfundamentalismus Freiheitliche Zivilgesellschaft Ökonomischer Individualismus Autoritäre Moral Arbeitsmarkt = freier Markt, reguliert sich selbst Soziale Ungleichheit als Normalität Minimaler Wohlfahrtsstaat Minimalisierung des Umweltbewusstseins Patriotismus bis hin zum Nationalismus Stilisierung des Ost-West-Gegensatzes * Giddens, A.: Der dritte Weg. Die Erneuerung der sozialen Demokratie, Frankfurt/M. 1999, S. 18.

Neo-Liberalismus – kurz und bündig Milton Friedman: „The social responsibility of business is to increase its profits.“ (The New York Times Magazine, September 13, 1970, pp.32-33) (ct‘d pp. 122-126: …. freilich, so fügte er dort klärend an, immer innerhalb der Grenzen des Rechts und der guten Sitten …. Klärung gibt es von M. Friedman trotzdem: „The business of business is business.“

Erinnerung: Was hat da „gesiegt“? (Implizite) Werturteile über die Beteiligten: Staat: inkompetent, überflüssig, teuer, „dick“ – schlecht Markt: effizient, omnipotent, leistungsgerecht, frei – gut Manager: kompetent, entscheidungsfreudig, erfolgreich – großartig Konsument: selbstbewusst, informiert, nutzenorientiert – rational Gesellschaft: individuell, aufgeklärt, ökonomisch denkend – frei (Sieg des Individualismus über den Kollektivismus) Wissenschaft btw: objektiv, wertneutral, „alternativlos“ (A. Merkel) – wahr

Das „siegreiche“ Menschenbild: Der Homo Oeconomicus Der „rational-egoistische Nutzenmaximierer“ (HO – REMM) Joachim STARBATTY: keine „empirische“ Figur aus Fleisch und Blut, sondern: eine aus der Gedankenretorte erzeugt „abstrakte“ Marionette eine „heuristische Kunstfigur“ „Für Schwachverständige“: „Homunculus Oeconomicus“ (Fritz Machlup 1960) Epistemologischer Status des „rationalen Nutzenmaximierers“: empirisch – analytisch – normativ ???

Jeder Begriff hat eine normierende Wirkung These: Nichts bleibt einfach „empirisch“ oder „abstrakt analytisch“. Es wirkt immer die „normative“ Kraft der Abstraktion (Lex DONALDSON: „This is guilt by axiom“) Generationen von Ökonomen werden daher – ansatzweise – so wie der HO: eine kollektive mentale Programmierung (HOFSTEDE) im Sinne des Opportunismus entsteht. vgl. self-fulfilling prophecy vgl. Tomas Sedlaczek: Die Ökonomie von Gut und Böse, München 2011. vgl. Donaldson, L. in: The Academy of Management Review 1990, p. 373.

Normative Assoziationswelten Management: Geld, Ruhm, Macht, Ansehen, Attraktivität, Erfolg. Für die Harten. Für uns. For Winners. Ethik: Kirche, Sonntag, Gelaber, Schwächlingsthema Nix für uns. Für Weicheier. For Losers. Folge: Alle wollen „harte Manager/innen“ werden.

Managergehälter 2008 – Top 10 Europa Rang – Vorstandschef – Unternehmen – Gehalt (Euro) 1. Wendelin Wiedeking** – Porsche – 77.400.000 2. Daniel Vasella – Novartis – 13.646.000 3. Alfredo Sàenz – AbadBanco Santander – 12.742.000 4. Joseph Hogan* – ABB – 12.619.000 5. Andrew Witty* – GlaxoSmithKline – 12.269.000 6. Arun Sarin** – Vodafone – 12.012.000 7. Terry Leahy** – Tesco – 11.345.000 8. Jereon van der Veer – Royal Dutch – 9.828.000 9. Frank Chapman – BG Group – 9.539.000 10.Antoine Bernheim – Assicurazioni Generali – 9.350.000 * auf das volle Geschäftsjahr hochgerechnet; ** Gehaltsdaten aus dem Geschäftsjahr 2007/2008. Quelle: manager magazin, Humboldt Universität Berlin.

Die reichsten Deutschen – 2009 (Quelle: Manager Magazin, Oktober 2009) Name   Mrd. €  Quelle d. Verm.   Wirtschaftszweig   Karl Albrecht 17,35 Aldi Süd Einzelhandel Theo Albrecht 16,75 Aldi Nord Einzelhandel Dieter Schwarz 10,00 Lidl, Kaufland Handel Michael Otto 8,15 Otto-Versand Versandhandel Fam. Reimann 7,10 Benckiser Handel Susanne Klatten 7,0 BMW, Altana Auto, Pharma Reinhold Würth 6,8 Würth-Gruppe Handel August Oetker 6,35 Oetker-Gruppe Handel G. & D. Herz 6,0 Tchibo Holding AG Kaffeerösterei Familie Braun 5,10 B. Braun Pharma

Fragenkreis 2 Welche Ethik meinen wir heute – in der Globalisierung? Bedeutet Ethik nicht immer eine Beschränkung der Freiheit? Das ist leider ein weitreichendes philosophisches Begründungsproblem. Wir müssen das hier und heute extrem abkürzen und auf einen Antwortvorschlag begrenzen.

1. Ethik meint mehr als Recht Ethik ist keine sanktionsgestützte Fremdverpflichtung (Recht), sondern eine freiwillige Selbstverpflichtung: Beachtung legitimer Rechtsregeln (Bsp.: working hours) Erweiterung geltender Rechtsregeln (Bsp: minimum wages) Bruch illegitimer Vorschriften (Bsp.: freedom of association) Der Ruf nach mehr Rechtsregeln ist verständlich, in der globalen Moderne aber häufig wirkungslos, vor allem weil es an der Kraft zur Durchsetzung mangelt.

Stopp: „Freiwilligkeit“? Vor allem politisch gerne verwendeter, aber leicht irreführender Begriff: Freiwillig = freier „Wille“ – Monolog (Problem: „Der freie Wille ist nur ein Gottesprädikat.“) Selbst-Verpflichtung = Kantianisch (sittliche Pflicht befolgen) – Monolog Verantwortung = Ver-antwort-ung – Begründung im Dialog

Zum Freiheitsbegriff Liberalismus: Freiheit der Individuen vom Staat (Opportunismus-Annahme) es sei denn die Individuen einigen sich per Vertrag (Buchanan) vulgo: Die Freiheit des Einzelnen endet bei der Freiheit des Anderen. Sozialismus: Einheit der Individuen durch den Staat (Strukturalismus-Annahme) vulgo: Freiheit als „Einsicht in die Notwendigkeit“ (Hegel, Engels, Marx) Republikanismus: Freiheit der Individuen zum Staat (Vermittlungs-Annahme) explizit: Konsens als als „freie Einsicht der Betroffenen“ (Lorenzen), hergestellt im Diskurs durch den „eigentümlich zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ (Habermas)

Der republikanische Freiheitsbegriff Verantwortung entsteht in der Ausübung der unternehmerischen Freiheit. Denn Freiheit impliziert immer Verantwortung für das eigene („freie“) Handeln. Unternehmerische Freiheit muss die Ethik der Verantwortung für das Gemeinwohl (res publica) = sozialer Friede in sich tragen Daher muss jede einzelne Unternehmung in der freien Wettbewerbs- wirtschaft neben dem Gewinnstreben auch das Gemeinwohl achten: republikanische Unternehmensethik. Nur durch die freiwilligen Beiträge aller zum sozialen Frieden wird die Legitimationsgrundlage und die gesellschaftliche Akzeptanz der Wettbewerbswirtschaft dauerhaft gesichert.

Freiheit und Globalisierung Der republikanischen Verantwortung jedes einzelnen Bürgers und jedes einzelnen Unternehmens – also der Ethik – kommt in der Globalisierung eine steigende Bedeutung zu: schwindende Macht der Nationalstaaten steigende Macht der Multinationalen Unternehmen steigende Macht der Bürger, Medien, NGOs Steigende Bedrohung durch global definierte Probleme wie Armut, Ungleichheiten, Klimawandel, Ressourcenknappheit

Unterscheidung: Moral und Ethik – Welche Ethik ? Moral = faktisch herrschende Normen und Werte („Jede Räuberbande hat eine Moral – die Ganovenehre.“) Ethik = systematisch begründete Moral d.h. methodisch disziplinierte („wissenschaftliche“) Reflexion über Moralvorschläge mit dem Ziel, Normen und Werte so zu begründen, dass sie Allgemeingültigkeit beanspruchen können. Kernthese: Dialogethik Eine moderne Ethik kann, insbesondere unter den Bedingungen der Globalisierung, vom Ansatz her nur noch als Dialogethik verstanden werden, d.h. lebenspraktisch begründete Regeln des Verfahrens zur Herstellung verantwortlicher Lösungen.

Moral und Ethik – Welche Ethik ? Populäre Begründungsprogramme für Ethiken: Gott: Ethik ist, was eine höhere Autorität vorgibt Naturrecht: Ethik liegt „in der Natur des Menschen“ Tradition: Ethik ist das was „immer schon“ galt Gefühle: Ethik ist „Gewissenssache“ Dezision: Ethik ist das, was der Mächtigste setzt Vernunft 1: Ethik als gedanklich gewonnene Einsicht in Richtiges (Monolog) Vernunft 2: Diskursiv gewonnene Einsicht in den „eigentümlich (Dialog) zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ (Habermas) Grundproblem: Verallgemeinerungsfähigkeit

Dialogethik als Verfahrensethik Diskursethik bzw. Dialogethik = Konsens-Suche durch freie Einsicht in den „eigentümlich zwanglosen Zwang des besseren Arguments“ (Jürgen Habermas) machtfrei (ohne Ansehen der hierarchischen Position) nicht-persuasiv (keine bloße Rhetorik anwenden) unvoreingenommen (keine Vor-Urteile immunisieren) sachkundig (was wurde bereits vorgebracht?) Achtung: Die Dialogethik regelt nur das Verfahren – über die Inhalte ist von den Betroffenen selbst zu argumentieren.

Republikanische Unternehmensethik – Sieben Merkmale (Steinmann / Löhr 1987 ff.) 1. Normen und Realität 2. Begründungsanspruch 3. Dialogorientierung 4. Selbstverpflichtung 5. Diszipliniertes Gewinnstreben 6. Strategiebezug 7. Implementationsbemühungen „Unternehmensethik meint das Prinzip der dialogischen Verständigung zwischen den Betroffenen unternehmerischen Handelns mit dem Ziel, begründete bzw. begründbare inhaltliche und prozessuale Normen zu entwickeln, die vom Unternehmen zum Zwecke der republikanisch verstandenen Selbstbindung verbindlich in Kraft gesetzt werden, um die konfliktrelevanten Auswirkungen des Gewinnprinzips bei der Steuerung der konkreten Unternehmensaktivitäten zu befrieden.“ (1994, S. 94 ff.)

Fragenkreis 3 Wie und wo kann man eine Ethik des Dialogs konkret umsetzen? Welche konkrete Rolle kommt dabei den Unternehmen zu?

Orte der ethischen Verantwortung: Das klassische (nationalstaatliche) Modell Nationalstaat (Ordnungsebene) Wirtschaftsethik (Legitimation der der sozialen Marktwirtschaft) ⇅ Unternehmensebene (Management) Unternehmensethik (Institutionelle Verantwortung) Individualebene (Führung) Individualethik (Tugendethik, Persönliche Verantwortung)

Orte der ethischen Verantwortung in der Globalisierung Globalisierung (UN Global Compact) ⇅ Internationalisierung (EU Grünbuch) Nationalstaat Branchenvereinbarungen (z.B. BSCI, VCI, Rugmark, usw.) Unternehmensebene (Klärung der Reichweite unternehmerischer Verantwortung) Konzernbereiche (Geschäftsfelder) Individualebene (Basis: persönliche Verantwortung)

CSR als (republikanische) Unternehmensethik Umfassende Verantwortung des Unternehmens für die in der Ausübung der unternehmerischen Freiheit gewählten Maßnahmen zur – grundsätzlich legitimen – Gewinnerzielung: Produkte / Dienstleistungen („Realgüterprozess“) Managementsysteme („Managementprozess“) Finanzpraktiken („Finanzmanagement“) in den Wirkungsdimensionen sachlich – personell – zeitlich – räumlich

Reichweiten von Freiheit und Verantwortung Für welche Freiheiten sind Unternehmungen verantwortlich? Dimension 1: Sachlich – das eigene Handlungsprogramm („Strategie“) Dimension 2: Personell – der Kreis der Betroffenen („Stakeholder“) Dimension 3: Zeitlich – Geschehenes und Geschehendes („Folgen“) Dimension 4: Räumlich – Nahbereich und Fernbereich („Globalisierung“)

Reichweite – „sphere of influence“ (ISO 26000) Within „sphere of influence“ Wahrnehmung von Verantwortung („systematisch“) für die unmittelbaren Folgen des eigenen Handelns Übernahme von Verantwortung („freiwillig“) für die mittelbaren Rahmenbedingungen des Handelns Beyond „sphere of influence“ Bürgerschaftliches Engagement („freiwillig“), häufig in Form von Philanthropie, Spendenbereitschaft, Community Involvement, allgemeines politisches Engagement

CSR als Ethik – beliebte Verkürzungen CSR als reine Philanthropie („Spendenethik“) CSR als Sozialleistungen für die eigenen Mitarbeiter („Fürsorge“) CSR als soziale Verantwortung für bestimmte, selbst definierte Gruppen („Beziehungspflege“) CSR als strategie-unterstützendes Instrument („Wiedergutmachung“ oder „Trigger“) Bsp.: Krombacher – „Saufen für den Regenwald“ (SPIEGEL) CSR wird dabei i.d.R. reduziert auf ein „strategisches Geben“ „Wer nur um des Geldes willen Gutes tut, wartet nur darauf, besser bezahlt zu werden, um Schlechtes zu tun.“ (Jean Jacques Rousseau)

CSR als Ethik – Ernsthafte Bemühungen Beschluss des Nationalen CSR-Forums vom 28. April 2009 als Empfehlung an die Bundesregierung: Gemeinsames Verständnis von Corporate Social Responsibility (CSR) in Deutschland: „Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen über gesetzliche Anforderungen hinaus. CSR steht für eine nachhaltige Unternehmensführung im Kerngeschäft, die in der Geschäftsstrategie des Unternehmens verankert ist. CSR ist freiwillig, aber nicht beliebig.“

Beispiel für Ethik/CSR im Kerngeschäft: Die Stakeholder-Dialoge der PUMA AG Pro-aktive Entwicklung einer Differenzierungsstrategie, die sozial verantwortliche Produktion erlaubt Keine eigenen Produktionsstätten, sondern Sourcing je nach Bedarf in den zwei Segmenten Schuhe und Textilien Sicherung von Sozial- und Umweltstandards in Entwicklungsländern durch Auditierung Permanente Beobachtung des Standards durch Aktivisten, NGOs, Third Party Organizations (FLA) Erweiterung des internen Monitoring durch Trainingsprogramme und kooperative Monitoringprojekte Definition von Entwicklungszielen über Stakeholder-Dialoge Fortschreibung der Strategie unter Einbeziehung von kritischen Stakeholder-Dialogen

Typischer Startpunkt Krisenfall: NGOs (CCC) Against the Sportswear Industry 1. Excessive working hours and compulsory overtime 2. Excessive production targets, pressure by short lead times 3. Women working to the point of exhaustion 4. Workers hired without proper employment contracts 5. Workers not represented by a labor union

Beispiel: Stakeholder-Dialoge bei der PUMA AG Klärung der Reichweite unternehmerischer Verantwortung anhand konkreter Situationen: Grenzen der unternehmensethischen Verpflichtung (Ist eine „allgemeingültige“ Klärung möglich?) Verbindliche Klärung von Verfahrensregeln für die weitere Auseinandersetzung: Campaigning (PR) versus Cooperation (Dialog) (Lässt sich eine „Doppelstrategie“ durchhalten?)

Stakeholder Dialogue „Talks at Banz“ (2003, 2004): PUMA - NGOs PUMA - Management & Workers‘ Council PUMA - S.A.F.E. representatives World Cat – PUMA Sourcing Agents FTA – Foreign Trade Association Suppliers from Far East, e.g. Pou Chen (China) DNWE – Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik CCC – Clean Clothes Campaign OXFAM – Initiative against Poverty and Suffering HKCIC – Hongkong Christian Industrial Committee FLA – Fair Labor Association ILO – International Labor Organization

Banzer Gespräche 2003-2011 – Einige praktische Erfahrungen Das Top-Management und alle sachlich betroffenen Abteilungen müssen voll engagiert sein (auch zeitlich). Die Stakeholder müssen möglichst umfassend einbezogen werden. Es muss auf konkrete Projekte und Arbeitsziele hingearbeitet werden. „Abgeschiedenheit“ ohne öff. Plattform fördert Offenheit: Keine Presse, kein Ergebnisdruck, kein Zeitdruck. Man muss vom Austausch vorgefertigter Fensterreden („Positionen“) zu inhaltlichem Dialog kommen. „Professionelle“ Moderatoren schaden eher als sie nützen. Unbewegliche Teilnehmer scheiden irgendwann aus. Die persönliche Begegnung/Dimension ist oft entscheidend. Die Dialogrunden sind dynamisch, Treiber der Entwicklung. Das Unternehmen kreiert ein Verantwortungs-Netzwerk.

5. Fazit:. Vom Shareholder-Management zum 5. Fazit: Vom Shareholder-Management zum Dialogischen Stakeholder-Management Von Ethik / CSR als schmückendem Beiwerk (Philanthropie) zu ethischen Ausrichtung des Kerngeschäftes (Strategie) Von der Strategiebildung als privater Angelegenheit zur Strategiesuche in öffentlich-privater Partnerschaft Vom Shareholder Value zum Stakeholder Value Von der Exklusion zur Inklusion von Betroffenheiten Vom (privaten) Monolog zum (öffnenden) Dialog Vom Preiskampf zur Qualitätsstrategie Von eindimensionalen zu mehrdimensionalen Strategien: sozial- und umweltverträgliche Geschäftsmodelle

Was bleibt? Ethik ist keine Sonntagspredigt für das Management. Ethik ist die Basis verantwortbarer Unternehmensstrategien. Dialogische Reflexionen über die ethische Vertretbarkeit des unternehmerischen Handelns gehören deshalb direkt in das Herz von Theorie und Praxis des Managements. Einfacher: Gutes Management ist angewandte Dialogethik.

Danke für jede Form des Mitwirkens. „Verantwortung: Eine abnehmbare Last, die sich leicht Gott, dem Schicksal, dem Zufall oder dem Nächsten aufladen lässt.“ Ambros Bierce: Des Teufels Wörterbuch, Werkausgabe, Bd. 1, Zürich 1986, S. 290 (orig. New York 1966).

Anhang 1: Vier Ebenen der Corporate Social Responsibility Anhang 1: Vier Ebenen der Corporate Social Responsibility nach Archie Carroll (1979, 1989) Philantropic Responsibilities – Desired by Society („Be a good corporate citizen.“) Ethical Responsibilities – Expected by Society („Be ethical.“) Legal Responsibilities – Required by Society („Obey the law.“) Economic Responsibilities – Required by Society („Be profitable.“)

Anhang 2: Reichweite unternehmerischer Verantwortung: Anhang 2: Reichweite unternehmerischer Verantwortung: Das CSR Grünbuch der EU 2001 CSR = „Corporate Social Responsibility“ 2001: CSR Grünbuch der Europäischen Kommission – „CSR“ verdrängt umfassenderen Begriff „Business Ethics“ Strategie der eher unverbindlichen Definition (Grünbuch, S.8): „Die meisten Definitionen bezeichnen sie als eine Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.“

Anhang 3: Nationale CSR-Strategie – „Aktionsplan CSR in Deutschland“ Begriff: Beschluss des Nationalen CSR-Forums vom 28. April 2009 als Empfehlung an die Bundesregierung: Gemeinsames Verständnis von Corporate Social Responsibility (CSR) in Deutschland: „Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen über gesetzliche Anforderungen hinaus. CSR steht für eine nachhaltige Unternehmensführung im Kerngeschäft, die in der Geschäftsstrategie des Unternehmens verankert ist. CSR ist freiwillig, aber nicht beliebig.“

Nationale CSR-Strategie – „Aktionsplan CSR in Deutschland“: Aktionsfelder Beschluss des nationalen CSR-Forums vom 28. April 2009: Aktionsfeld 1: Glaubwürdigkeit und Sichtbarkeit von CSR Aktionsfeld 2: Förderung der Verbreitung des Themas CSR, insbesondere auch bei KMU Aktionsfeld 3: Integration von CSR in Bildung, Qualifizierung, Wissenschaft und Forschung Aktionsfeld 4: Stärkung von CSR in internationalen und entwicklungspolitischen Zusammenhängen Aktionsfeld 5: Beitrag von CSR zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen Aktionsfeld 6: Schaffung eines CSR-förderlichen Umfelds

Anhang 4: ISO 26.000 – Begriff „social responsibility“ Social responsibility: Responsibility of an organization for the impacts of its decisions and activities on society and the environment, through transparent and ethical behaviour that contributes to sustainable development, including health and the welfare of society; takes into account the expectations of stakeholders; is in compliance with applicable law and consistent with international norms of behaviour; and is integrated throughout the organization and practised in its relationships NOTE 1: Activities include products, services and processes. NOTE 2: Relationships refer to an organization’s activities within its sphere of influence

ISO 26.000 – Begriff „sphere of influence“ area or political, contractual or economic relationships across which an organization has the ability to affect the decisions or activities of individuals or organizations. NOTE: Area can be understood in a geographic sense, as well as in a functional sense.

ISO 26.000: Seven Core Subjects

ISO 26.000: Seven Core Subjects Core Subject 1: Corporate Governance Addressed in sub-clause 6.2.: „All organizations should put in place processes, systems, structures, or mechanisms that make it possible to apply the principles and practices of social responsibility.“ Core Subject 2: Human Rights Issue 1: Due diligence 6.3.3 Issue 2: Human rights risk situations 6.3.4 Issue 3: Avoidance of complicity 6.3.5 Issue 4: Resolving grievances 6.3.6 Issue 5: Discrimination and vulnerable groups 6.3.7 Issue 6: Civil and political rights 6.3.8 Issue 7: Economic, social and cultural rights 6.3.9 Issue 8: Fundamental rights at work 6.3.10

ISO 26.000: Seven Core Subjects Core Subject 3: Labour Practice Issue 1: Employment and employment relationships 6.4.3 Issue 2: Conditions of work and social protection 6.4.4 Issue 3: Social dialogue 6.4.5 Issue 4: Health and safety at work 6.4.6 Issue 5: Human development and training in the workplace 6.5 Core Subject 4: The environment Issue 1: Prevention of pollution 6.5.4 Issue 2: Sustainable resource use 6.5.5 Issue 3: Climate change mitigation and adaptation 6.5.6 Issue 4: Protection and restoration of the natural environment 6.5.7 Core Subject 5: Fair operating practices Issue 1: Anti–corruption 6.6.3 Issue 2: Responsible political involvement 6.6.4 Issue 3: Fair competition 6.6.5 Issue 4: Promoting social responsibility in sphere of influence 6.6.6 Issue 5: Respect for property rights 6.6.7

ISO 26.000: Seven Core Subjects Core Subject 6: Consumer Issues Issue 1: Fair marketing, information and contractual practices 6.7.3 Issue 2: Protecting consumers’ health and safety 6.7.4 Issue 3: Sustainable consumption 6.7.5 Issue 4: Consumer service, support, and dispute resolution 6.7.6 Issue 5: Consumer data protection and privacy 6.7.7 Issue 6: Access to essential services 6.7.8 Issue 7: Education and awareness 6.7.9 Core Subject 7: Community Involvement & Development Issue 1: Community involvement 6.8.3 Issue 2: Education and culture 6.8.4 Issue 3: Employment creation and skills development 6.8.5 Issue 4: Technology development 6.8.6 Issue 5: Wealth and income creation 6.8.7 Issue 6: Health 6.8.8 Issue 7: Social investment 6.8.9