Der Komplexität begegnen

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 Präsentation transkript:

Der Komplexität begegnen Großprojekte gestalten und führen Thomas Naefe München, 14.6.1999 sd&m software design & management GmbH & Co. KG Thomas-Dehler-Straße 27 81737 München Telefon (0 89) 6 38 12-0 Telefax (0 89) 6 38 12-150 http://www.sdm.de

Übersicht Annäherung: Komplexität bei Software-Projekten Entwickler Partner Auftraggeber Betreiber Nutzer Übersicht Annäherung: Komplexität bei Software-Projekten Erfahrungshintergrund: Erkennungsmerkmale eines Großprojekts Leitgedanken Austausch-Prozesse managen: Feedback-Schleifen einbauen! Mit Partnern umgehen: Den Horizont erweitern! Reverse-Engineering: If you touch a running system ...

Was ist Komplexität? Systeme: Komplexität entsteht durch: Elemente Wechselwirkungen Systemgrenze / Umwelt Existenzgrund Komplexität entsteht durch: große Anzahl (unüberschaubar) unbekannte und nicht determinierte Wechselwirkungskräfte hohe Dynamik Ein Projekt ist ein System!

Dimensionen der Komplexität bei Software-Projekten Viele Mitarbeiter, hoher Aufwand Viele Nutzer, (welt-)weit verstreut Heterogene Technologie-Landschaft / neue Technologie Vorhandene Systemlandschaft, viele Schnittstellen: Anbindung, Integration, Ablösung, Migration von Nachbarsystemen Fehlendes Wissen über bestehende Systeme / hoher Anteil an Reverse-Engineering Infrastruktur der Software-Entwicklung Inhomogener Fachbereich Instabile Anforderungen und Ziele, dynamischer Markt

Was sind Groß-Projekte? Ab wann ist ein Projekt ein Groß-Projekt? Woran erkenne ich ein Groß-Projekt?

Mein Erfahrungshintergrund: Order Management in der Automobilindustrie (1) Organisation 70 sd&m, 30 von weiteren Partnern, 40 Kunden-MA mit >50%, weitere 50 mit konkretem Projektauftrag Teilteams bei sd&m: 8 fachliche (2-10 MA), 8 querschnittliche (2-7 MA) Hierachie-Ebenen: PM, PL, TPL Gremien: strategisches PM, operatives PM, CD (extern, intern, rea), Abnahme-Einführung-Support, CCA, ... Matrix-Organisation: Stufen vs. Subsysteme

... ... Projektleitung Kd / sd&m / P Chef Design Kd / sd&m / P Abnahme- Einführung- Support Kd / sd&m / P Projektunter- stützung Technisches CD Kd / sd&m / P begleitende QS Operatives Projektmanagement Kd / sd&m / P System-Durchsatz Kd / sd&m / P Datenmodell Team 1 FB- Vertreter IT- Vertreter Partner sd&m Team 2 FB- Vertreter IT- Vertreter Partner sd&m Team 3 FB- Vertreter IT- Vertreter Partner sd&m Team 4 FB- Vertreter IT- Vertreter Partner sd&m Quer- schnitt- teams IT- Vertreter Partner sd&m ... Stufe 1 Kd / sd&m / P Stufe 2 Kd / sd&m / P Stufe 3 Kd / sd&m / P ... Prozeß- implemen- tierung

Projektleitung Chef Design Abnahme- Einführung- Support Controlling Technisches CD begleitende QS Operatives Projektmanagement System-Durchsatz Datenmodell PM A PM B PM C Team 1 PL Team 2 PL Team 3 PL Team 4 PL Team 5 PL Quer- schnitt- team 1 PL Quer- schnitt- team 2 PL Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3

Mein Erfahrungshintergrund: Order Management in der Automobilindustrie (2) Aufwand (sd&m): ca. 250 Bearbeiterjahre Laufzeit: Seit 2/1996, Planungen bis ca. 3/2001 Ziele Neue Software bauen Software-Entwicklungsprozeß neu organisieren und modernisieren Neue Geschäftsprozesse implementieren (BPR) Bestehende Systeme renovieren / ablösen ?

Was sind Groß-Projekte?

Großprojekte führen und gestalten: Wie?

Austausch-Prozesse managen: Feedback-Schleifen einbauen! (1) Die lange Laufzeit, die hohe Komplexität und die hohe Dynamik des Umfeldes zwingen zu einem stufenweisen Vorgehen und zu einer frühen ersten Stufe: Pläne und Strukturen veralten. Neue Anforderungen kommen hinzu. Ziele verändern sich. Was tun? „Kontinuierliche“ Kurskorrektur. CR-Verfahren: Wer alles rein läßt, ist nicht ganz dicht! Lern-Phasen einplanen.

Austausch-Prozesse managen: Feedback-Schleifen einbauen! (2) Durch die lange Laufzeit kommt es zu Wanderungs- bewegungen bei unseren Mitarbeitern, innerhalb des Projektes und über die Projektgrenzen hinaus: Neue Ideen Verlorenes Wissen Was tun? Methodisch vorgehen. Wissensmanagement einführen. Interne Schulungen organisieren.

Austausch-Prozesse managen: Feedback-Schleifen einbauen! (3) Ein Großprojekt ist auf Grund seiner Größe und Laufzeit eine kleine Welt für sich. Dies führt zu einer gewissen Blindheit und Inzucht. Was tun? Super-Vision (für das PM) einführen. Begleitende Forschungsarbeiten aufsetzen. Reflexions-Runden installieren. Den Austausch mit anderen Projekten / Kunden / Anbietern pflegen.

Mit Partnern umgehen: Den Horizont erweitern! (1) Entwickler Partner Auftraggeber Betreiber Nutzer

Mit Partnern umgehen: Den Horizont erweitern! (2) Entwickler Partner Auftraggeber Betreiber Nutzer Mit Partnern umgehen: Den Horizont erweitern! (2) Bei Großprojekten wird die Software in der Regel von mehreren Parteien erstellt: Entwicklungsabteilungen beim Kunden. Weitere Dienstleister Betriebsthemen gewinnen an Bedeutung. Was tun? Klare Verantwortungsverteilung Rechenzentrum und Systembetreuer frühzeitig einbinden. Menschen machen Projekte: Manchmal muß man Personen auch austauschen.

Reverse-Engineering: If you change a running system ...

Reverse-Engineering: Methodisches Vorgehen Der Task-Artefact Cycle von Caroll. 3: Aufgaben und Anforderungen  Reverse-Engineering 2: IST- Modellierung 4: SOLL- Gestaltung 1: Nutzungs- situation Foreward-Engineering

Jedes Großprojekt hat einen Anteil an Reverse-Engineering! Bestehende Systeme werden angebunden, angepaßt, renoviert oder abgelöst. Neue Teile kommen hinzu. Daraus ergeben sich Eingriffe in das Geflecht der bestehenden Systeme. Was tun? Zeit nehmen Reengineering-Know-how aufbauen, bevor man sich an Großprojekte wagt: Methoden und Werkzeuge Ehrfurcht vor dem „Alt“-System

Zusammenfassung: Was tun? Ständig den Kurs prüfen und korrigieren. Das Lernen einplanen! Koalitionsfähig werden. und ...

Entwickler Partner Auftraggeber Betreiber Nutzer Bescheidenheit Es gibt kein Software-Projekt, das daran gescheitert ist, daß man sich zu wenig vorgenommen hat!