Handlungsansätze gegen Diskriminierung Herzlich Willkommen! Doris Liebscher
1. Was ist Diskriminierung? Ungleichbehandlung von Personen, die an einem nicht oder nur schwer aufgebbaren, sozial bedeutsamen Identitätsmerkmal der betreffenden Person anknüpft, die keinen sachlichen Grund hat, durch die eine Person oder Personengruppe benachteiligt oder ausgeschlossen und in ihrer Menschenwürde verletzt wird. Diskriminierungen sind stark mit sozialen Hierarchien und dem Zugang zu materiellen und gesellschaftlichen Ressourcen verbunden.
Was ist Diskriminierung? Mechanismus: unterscheiden anhand bestimmter Merkmale bewerten am Maßstab bestimmter Normen schlechter behandeln mit Nachteil für die Betroffenen Auf die Folgen kommt es an, nicht auf die Diskriminierungsabsicht! Kehrseite: Privilegien Gegenteil: Gleiche Teilhabe, Anerkennung und Zugehörigkeit
Was ist Diskriminierung? Wer wird diskriminiert? – Diskriminierungsmerkmale Wie wird diskriminiert? – Diskriminierungsarten Wo wird diskriminiert? – Lebensbereiche Wer diskriminiert? – Akteurs – Ebenen
Ebenen und Akteure von Diskriminierung Individuell - interaktive Ebene: Handeln von Einzelpersonen untereinander: Witze, diskriminierende Nichteinstellung oder Kündigung, sexuelle Belästigung, Mobbing Institutionell-strukturelle Ebene: Gesetze, Tarifverträge, institutionalisierte Abläufe und Traditionen, Barrieren, aber auch fehlende Unterstützungsangebote Diskursive Ebene: Sprache, Redeweisen und Darstellungen: Medien, Werbung, politische Reden, Stammtisch, Flyer
2. Was hat das mit mir zu tun? Ich wurde diskriminiert. Ich habe diskriminiert. Ich habe eine Diskriminierung beobachtet/von einer Diskriminierung erfahren und habe etwas unternommen. Ich habe eine Diskriminierung beobachtet/von einer Diskriminierung erfahren und habe nicht unternommen.
2. Was hat das mit mir zu tun? Diskriminierung hat etwas mit Macht zu tun. Diskriminierungserfahrungen sind unangenehm, machen hilflos, ängstlich, unsicher, ohnmächtig. Wer selbst agiert, ist in einer aktiveren und machtvolleren Position. Macht kann auch verantwortungsvoll eingesetzt und genutzt werden. Es ist wichtig, Unterstützung zu organisieren.
3. Was tun? Umgang mit Diskriminierung Grundsätzliches Konkrete Diskriminierungshandlungen Strukturelle Analyse Intervention
3. Was tun? Umgang mit Diskriminierung Eigene Einstellungen, Haltungen, Stereotype reflektieren Reproduktion diskriminierender Sprache/Bilder reflektieren Eigenes Hintergrundwissen generieren, das anderer Menschen nutzen Interventionsebenen: Aktionsebene: steuernde Handlungen (z.B. Themensetzung) Argumentationsebene: verbale Äußerungen Vorurteile sind hartnäckig und stabil Aber: Widerspruch wirkt Normalisierung entgegen Wichtige Stärkung anderer Positionen Widersprüche offenlegen, zum Nachdenken anregen
3. Was tun? Umgang mit Diskriminierung Reagieren bei Diskriminierung Reagieren Sie immer! Konkret und langfristig. Ablehnung ausdrücken, Reaktion begründen, Gegenargumente ablehnen, Argumentationsstrategie des Gegenübers offenlegen; Nachfragen, wo Wissen herkommt, Viktimisierung vermeiden Begründen Sie ihre Reaktion Grenzen und Umgangsregeln werden ausgehandelt Signal an Verantwortliche: Das geht so nicht! Signal an Betroffene: Du bekommst Schutz! Wehr Dich! Signal an Beobachter_innen: Selbst aktiv werden!
3. Was tun? Umgang mit Diskriminierung Das Recht nutzen Betriebsverfassungsgesetz Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Bürgerliches Recht: Persönlichkeitsrechtsverletzung Strafrecht
3. Was tun? Langfristig Ziele konkretisieren: Sensibilisierung Wissensvermittlung Einstellungsveränderung Strukturveränderung
3. Was tun? Langfristig Themen setzen Unterrichts- und Projektplanung: (Anti)Diskriminierung als Mainstreamthema Beteiligte vor Ort als Partner_innen gewinnen Externes Wissen/ Erfahrungen/ Material hinzu holen Klare Regeln: nicht verallgemeinernd für andere, sondern über eigene Standpunkte und Erfahrungen sprechen Keine Würde verletzenden Bemerkungen, niemand wird ausgelacht
3. Was tun? Langfristig Strukturen analysieren... ... und verändern Belegschaftszusammensetzung analysieren Wünsche und Veränderungsbedarf analysieren Antidiskriminierung als Selbstverständnis Antidiskriminierung als Verpflichtung: AGG Beratungs- und Monitoringstrukturen etablieren Rechtliche Vereinbarungen etablieren Diversitykompetenzschulungen für alle Managing Diversity
Danke, Mercí! Viel Spaß und Erfolg! Doris Liebscher