20. Trägerkreis-Sitzung der Allianz für die Fläche am

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Neues aus der DFG.
Advertisements

Arzneimittelversorgung nach der Gesundheitsreform
Dialogforum „Gesundheit und Pflege“
Themen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse Aktion Erstausbildung junger Erwachsener Anträge zur Sitzung.
den hessischen Bewirtschaftungsplan
Entwicklung der Bildungslandschaft
Umsetzung der WRRL in Hessen
Pflegesituation in Oberberg / Rhein Berg Klaus Ingo Giercke AWO Mittelrhein
Innovationszentrum Nordstadt (IZN) ein Projekt im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN - Dortmund-Nordstadt.
Kompetenzteam EU - Projekte
Aufgabe und Rolle der beruflichen Weiterbildung in Krisenzeiten Bamberg 24. September 2009.
Dr. Gesa Gordon Projektträger Jülich (PtJ)
Tag der Allgemeinmedizin Versorgungssituation Allgemeinmedizin in Berlin und aktueller Stand des IPAM-Programms.
Konjunkturpaket II Dillingen, Hans-Jürgen Gorsler, Ref Umsetzung der Zukunftsinvestitionen der Kommunen und Länder Umsetzung der Zukunftsinvestitionen.
aktiv für den Klimaschutz !
Aktion „Nachhaltige Entwicklung Lokale Agenda 21 im Land Brandenburg“
Veranstaltung des Anwaltsverein Regensburg am
Windenergieerlass Erlass intensivst beraten 2 Anhörungen ausgewertet 222 Seiten Synopse Stellungnahmen.
Mittelbereich Werder (Havel) – Beelitz
europäischen Wasserrahmenrichtlinie
Das deutsche duale Berufsbildungssystem und die Rolle des BIBB
Prof. Dr. Friedrich Schweitzer, Tübingen
Anlass für den Wettbewerb: Erscheinen des Buches „Schulen planen und bauen“
sportinfra Fachtagung 14. und 15
Was bisher geschah Entwurfsplanung durch Appel & Bohne Förderanträge eingereicht (Schule/Kultus, Kita/JA) Gespräch mit ASW wegen EU-Mitteln (Freifläche,
DOJ-Strategie Situation heute Strategie 06 – 08 ist ausgelaufen Konsequente Weiterführung bisherige Strategie Vorbesprechung mit Netzwerkvertretern.
Ausgangsituation in Pirmasens
Die Nationale CSR-Strategie der Bundesregierung - „Aktionsplan CSR“ -
Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen
Zeche Holland Das IBA Projekt Nummer 36
Wofür stehen FREIE WÄHLER ?. Bürger ernst nehmen Erfahrungen aus über 60 Jahren kommunaler Basisarbeit mit Mitgliedern Mensch im Mittelpunkt unserer.
Entwurf 2005, aber: Kompetenz des Bundes ? Neuwahl 2005
Bedarfsorientierte Mindestsicherung in Österreich - Aktueller Stand
Anita Knochner "Novellierung des BayBGG" Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung Art. 17 BayBGG.
11 EnergieRegion+ Aller-Leine-Tal Aller-Leine-Tal: Energiewende in Deutschland - Chance für den ländlichen Raum Rethem 3. Dezember 2013.
Metropole Ruhr | Wirtschaftsraum
Fachabteilung Gemeinden, Wahlen und ländlicher Wegebau
Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP)
Neue Chancen für Wiener ArbeitnehmerInnen. Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds - waff Ein Fonds der Gemeinde Wien zur Gestaltung kommunaler Arbeitsmarktpolitik.
Finanzierungsmöglichkeiten der kommunalen Jugendhilfe aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in der EU - Förderperiode Eva-Maria.
IMPULSREFERAT Die Rolle des Breitensports auf europäischer Ebene
Ehrenamt als wertvollste Form erneuerbarer Energie Schwaz, am 10. März 2012 LAD-Stv. Dr. Dietmar Schennach 1 Ehrenamt als wertvollste Form erneuerbarer.
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Bürgerumfrage Neugestaltung der Ortsmitte von Schliersee.
NCapital – Eigenkapital für mittelständische
ein gesegnetes neues Jahr 2009!
IKZ-Kongress Rosbach Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit durch die Hessische Landesregierung.
Die Finanzausstattung der Kommunen – liberale Forderungen von Dr
1 Öffentlich geförderte Beschäftigung Veranstaltung der Ratsfraktion und des Stadtverbandes DIE LINKE. Halle am 1. November 2007 Bundesprogramm Kommunal-Kombi.
Ib Dezember 2008 Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Mitwirkung der Kommunen Aufstellung und Umsetzung von Maßnahmenprogrammen.
Breitbandgipfel 24. Juni THÜRINGER BREITBANDGIPFEL Vortrag des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Technologie Matthias Machnig Breitbandausbau.
Arbeitsprogramm Schulen Arbeitspaket Abstimmung der politisch Verantwortlichen auf Bundesebene Ellwangen, 23./24. Juni 2010.
Landesjugendhilfeausschuss TOP 2 Entwicklungen in der Kindertagespflege.
für den ländlichen Raum“
JEDE STIMME ZÄHLT PIRATEN WÄHLEN.
Ländliche Entwicklung im Mühlenkreis
Das Operationelle ESF-Programm des Bundes 2014 bis 2020
Bayerische Staatskanzlei Umsetzung des Zukunftsinvestitionsgesetzes in Bayern Staatsminister Siegfried Schneider.
Enquetekommission Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung.
Fachdienst Wirtschaftliche Jugendhilfe
Status , Page 1 PPP-Task-Force NRW Dr. Frank Littwin, Leiter der PPP-Task- Force im Finanzministerium NRW und Sprecher des Netzwerks PartnerRegio.
„Wachstum und Beschäftigung“
1 Perspektiven der Elternarbeit an Musikschulen Eltern als Partner, Helfer und Mitstreiter © Bundes-Eltern-Vertretung 2009.
EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ELER- Jahrestagung 2015 Bereich: „Zusammenarbeit zur Implementierung.
Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss ● Grundsätze wirksamer und verlässlicher ● Sozialleistungssysteme (2015/SOC 520) ● Berichterstatter: Prof.
Rubrik Konstituierende Sitzung des Begleitausschusses EPLR am 25. Juni 2015.
Bibliotheksgesetze in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Zwischenbericht Stand: erstellt von: Dr. Gunter Blankenhorn, Gisela Hemberger, Hans Wipfler, Dr. Peter Pfeiffer, Heinrich Schäfer, Gustav Rumstadt,
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Flussgebietsmanagement Gebietskooperationssitzungen Herbst 2011 Sitzung der.
Familienkarte im Landkreis Goslar KREISWEIT GEMEINDEÜBERGREIFEND WIRTSCHAFTSFÖRDERND FAMILIENFÖRDERND KULTURFÖRDERND ENGAGEMENTFÖRDERND ZUSAMMENARBEITFÖRDERND.
 Präsentation transkript:

20. Trägerkreis-Sitzung der Allianz für die Fläche am 21.03.2012 Fortentwicklung des AAV zur Stärkung von Flächenrecycling und Altlastensanierung in NRW - aktueller Stand der Beratungen der Landesregierung, noch keine Landtagsbefassung - Prof. Dr. Wilhelm König, MKULNV

Vorbemerkung Seit mehreren Jahren werden in NRW erhebliche Anstrengungen zur Verstärkung von Altlastensanierung und Flächenrecycling ergriffen, aus der Erkenntnis, dass sie eine Schlüsselrolle für die Begrenzung der Flächeninanspruchnahme haben.  in starkem Maße aus den Diskussionen in der Allianz für die Fläche angestoßen  Auch der unter Federführung von NRW erarbeitete UMK- Bericht „Begrenzung der Flächeninanspruchnahme“ hat die Bedeutung aufgezeigt und Hemmnisse beim Flächenrecycling benannt

Stand der Altlastenerfassung Altablagerungen Altstandorte Seit Beginn der 1980er Jahre erfolgt in NRW eine systematische Altlastenerfassung, die bereits frühzeitig durch Erlasse und Arbeitshilfen geregelt wurde. Zunächst lag der Schwerpunkt in der Ermittlung alter Deponien und Halden des Bergbaus. Erst später wurden die Gefahrenpotenziale alter Industriestandorte erkannt. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit gelangten insbesondere einzelne Altlaststandorte mit Wohnbebauung, die erhebliche Gefahrenpotenziale für die dort lebenden Menschen aufwiesen und daher vorrangig saniert wurden.

Altlastensituation in NRW - Arbeitsstand 2006 2010 Erfasste altlastverdächtige Flächen / Altlasten 55.764 75.370 davon Altablagerungen 21.313 30.493 davon Altstandorte 34.451 44.877 Gefährdungsabschätzungen (abgeschlossen und laufend) 14.540 17.969 Sanierungen (abgeschlossen und laufend) 5.319 6.158 Auch heute noch werden mehr als 1.000 neue Verdachtsflächen pro Jahr festgestellt. NRW ist mit dem Anteil der bereits untersuchten und sanierten Flächen in Deutschland führend, aber noch ein großer Teil der Verdachtsflächen ist noch nicht ausreichend erkundet und bewertet.  aber ca. 36 % der Verdachtsflächen sind noch nicht ausreichend bewertet !

Finanzielle Unterstützung seit 1983 MKULNV-Förderprogramm Altlasten rd. 350 Mio. € Kofinanzierung zu EU-Ziel-2-Programm rd. 10 Mio. € Ökologieprogramm für den Emscher-Lippe-Raum (ÖPEL), anteilig für Altlastensanierung rd. 75 Mio. € Grundstücksfond NRW (neu: NRW.Urban ): Aufwendungen für die Altlastensanierung rd. 300 Mio. € Beitrag des AAV zur Altlastensanierung seit 1989 rd. 140 Mio. €  In der Summe sind bisher fast 1 Mrd. € öffentliche Mittel für die Altlastensanierung in NRW eingesetzt worden!  Hinzu kommen die Anteile von Kommunen, Pflichtigen und Investoren Altlastensanierung erfordert langen Atem und einen erheblichen finanziellen Aufwand. Zunächst sind dafür die Verursacher und die Grundstückseigentümer als Pflichtige verantwortlich. Nur wenn diese nicht greifbar sind, werden öffentliche Mittel eingesetzt. In den letzten Jahrzehnten wurden mehr als eine Mrd. € für Altlastensanierung in NRW eingesetzt.

Intensivierung des Flächenrecyclings in NRW Grundlage: Koalitionsvereinbarung der bisherigen Landesregierung, „Allianz für die Fläche“ und UMK-Beschlüsse zur Begrenzung der Flächeninanspruchnahme Stärkung des Altlastensanierungsverbandes (AAV) Schaffung eines Altlastenrisikofonds Stärkere Verankerung des Flächenrecyclings im Landesent-wicklungsplan (LEP 2025) und der Regionalplanung Die Folie zeigt aktuelle Aktivitäten, die zurzeit mit den anderen betroffenen Ressorts diskutiert werden. Zur Begrenzung der Flächeninanspruchnahme leistet das Flächenrecycling einen erheblichen Beitrag. Dabei verbleibt jedoch oft eine finanzielle Lücke, die durch eine gemeinschaftliche Finanzierungsgrundlage geschlossen werden muss. Der AAV gilt als Modell mit Finanzierung aus Wirtschaft, Staat und Kommunen.

Stärkung des Altlastensanierungsverbandes (AAV) Gespräche mit der Wirtschaft über weitere Unterstützung  Engagement der bisher hauptsächlich Beteiligten aus Chemie- und Stahlindustrie sowie Abfallwirtschaft geht zurück, aber zusätzliche Einbindung von Handel, Logistik und Handwerk wird angestrebt Neue Kooperationsvereinbarung im Abstimmungsprozess Eckpunkte für Novellierung des AAV-Gesetzes erarbeitet

Eckpunkte für AAV-Gesetz Neue Bezeichnung: „AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“ Erweiterung der Aufgaben im Bereich „Flächenrecycling“ (ergänzend zur Gefahrenabwehr) Einbeziehung des MWEBWV bzgl. herrenloser Bergbau-Altlasten Verbesserung der Finanzierungsgrundlage durch gesetzliche Verankerung der Nutzung von Mitteln aus dem WASEG Aufbau eines Altlastenrisikofonds Einrichtung eines „Kompetenzzentrums Flächen, Boden, Wasser und Altlastensanierung“

Eckpunkte für AAV-Gesetz Neue Grundlage für Finanzierung: Zweckgebundene Mittel aus WASEG Erhöhung des kommunalen Anteils Zweck- und projektgebundene Mittel für Bergbaualtlasten Zweck- und projektgebundene Mittel aus Abwasserabgabe Zusätzlich freiwillige Beiträge der Wirtschaft (verknüpft mit Stimmrecht in Delegiertenversammlung)

Eckpunkte für AAV-Gesetz Beratungsaufgaben des „Kompetenzzentrums“: Einführung und Anwendung neuer Sanierungstechniken Moderation und Mediation bei Altlastenfällen Beratung zu Ausgangszustandsbericht nach IED-Richtlinie Unterstützung im Hinblick auf Erbringung von Sicherheitsleistungen für Abfallentsorgungsanlagen Unterstützung der im Rahmen des DWU eingerichteten Clearingstelle Unterstützung der „Allianz für die Fläche“

Schaffung eines Altlastenrisikofonds beim AAV Zielsetzung: Abbau von Hemmnissen beim Flächenrecycling zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme Verringerung der Belastung für Kommunen durch von Investoren geforderte Freistellungserklärungen Gegenstand: Restrisiken bereits sanierter Grundstücke und Unsicherheiten hinsichtlich des tatsächlichen Sanierungsaufwandes bei noch zu sanierenden Grundstücken. Umsetzung: Risikoübernahme mit finanzieller und zeitlicher Begrenzung

Schaffung eines Altlastenrisikofonds beim AAV Voraussetzungen zur Inanspruchnahme: Begrenzung der Förderung auf max. 80 %, um durch eine Eigenbeteiligung des Antragstellers ihn als „Risikoträger“ mit in die Verantwortung zu nehmen Stellungnahmen der zuständigen Unteren Bodenschutzbehörde aus bodenschutzrechtlicher Sicht und der betroffenen Kommune aus städtebaulicher Sicht Vorprüfung der Voraussetzungen aus Altlasten- und Städtebausicht durch eine Fachkommission (Beteiligung von LANUV, NRW.URBAN und KSV)

Ausblick Kooperationsvereinbarung im Frühjahr unterzeichnen Novelle des AAV-Gesetzes nach Konstituierung des neuen Landtags In Zukunft stärkere Verzahnung zwischen Altlastenförderung MKULNV (Erfassung, Untersuchung), Tätigkeit des AAV (Sanierung, Flächenaufbereitung) und NRW.URBAN /Flä-chenpool NRW (Folgenutzungskonzepte, Projektentwicklung) anstreben.