Die Bedeutung des Einsatzes von Recyclingpapier

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Die Bedeutung des Einsatzes von Recyclingpapier Fortbildung der „Umweltmultiplikatoren an beruflichen Schulen" im LfU in Augsburg am 21.06.2006 „Recyclingpapier und/oder Zellstoff aus dem Regenwald - Initiative 2000plus“ Die Bedeutung des Einsatzes von Recyclingpapier aus fachlicher Sicht des LfU © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Die Bedeutung des Einsatzes von Recyclingpapier aus fachlicher Sicht des LfU Überblick 1 Übergeordnete und fachliche Ziele der Abfallwirtschaft in Bayern sowie Maßnahmen zu deren Umsetzung Ausgangssituation bei den Schulheften Zahlen, Daten, Fakten Schirmherrschaft des LfU-Präsidenten über die Initiative 2000plus in Bayern Das LfU geht beim Einsatz von Recyclingpapier mit gutem Beispiel voran Kurz- und mittelfristige Ziele Quellen Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Übergeordnete und fachliche Ziele der Abfallwirtschaft in Bayern sowie Maßnahmen zu deren Umsetzung I Der Verordnung über den Abfallwirtschaftsplan Bayern (AbfPV) vom 18. Dez 2001 - hier in der Formulierung des Entwurfs zur Novellierung vom 3. Feb 2006 für den Planungszeitraum von 2007 bis 2016 - sind folgende Ziele und Maß-nahmen zu entnehmen: Die Abfallwirtschaft ist so zu gestalten, dass Abfälle möglichst vermieden werden und die Kreislaufwirtschaft zur Schonung natürlicher Ressourcen und des Klimas gefördert wird. Die öffentliche Hand hat vorbildhaft dazu beizutragen, dass die abfallwirt-schaftlichen Ziele erreicht werden (Art. 2 Abs.1 BayAbfG). Um die Ziele der Abfallvermeidung und -verwertung zu erreichen, wirkt der Freistaat Bayern im Rahmen seiner Zuständigkeiten unter anderem darauf hin, dass Stoff- und Produktkreisläufe geschlossen werden, die Wiederverwendung und Weiterverwendung gesteigert werden und bei den Konsumenten ein abfallarmes Verhalten erreicht wird. Die mit Aufgaben der Abfallwirtschaft befassten staatlichen Stellen unterstüt-zen entsorgungspflichtige Körperschaften, Hersteller und Handel im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit mit geeigneten Fachinformationen für abfallarmes Wirtschaften. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Übergeordnete und fachliche Ziele der Abfallwirtschaft in Bayern sowie Maßnahmen zu deren Umsetzung II Die Abfallberatung soll sich unter anderem auf öffentliche Einrichtungen er-strecken. Das LfU unterstützt die Abfallberater der Kommunen in Fragen der Abfallentsorgung und berät auch eigenständig. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Staat und gesellschaftlichen Gruppen soll im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung weiter ausgebaut werden. Ziel im Sinne der Integrierten Produktpolitik (IPP) ist, auf eine stetige Verbes-serung von Produkten und Dienstleistungen hinsichtlich aller ihrer umwelt-relevanten Wirkungen unter Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Wirkungen entlang des gesamten Lebenszyklus hinzuwirken. Erzeugnisse sollen so hergestellt werden, dass sie über den gesamten Le-bensweg möglichst geringe Abfallbelastungen verursachen. Solche Erzeug-nisse sollen im Handel vermehrt angeboten und vom Verbraucher verstärkt genutzt werden. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Ausgangssituation bei den Schulheften Von 200 Millionen in Deutschland verkauften Schulheften sind nur noch ca. 5 % aus Recyclingpapier. Vor etwa zehn Jahren lag der Marktanteil noch bei bis zu 70 % – mit starken regionalen Schwankungen und guten Werten vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Hier hat entweder die Werbung für Hefte aus Primärfasern verfangen oder die Qualität des damaligen Recyclingpapiers hat nicht auf Dauer überzeugt. Das ist heute nicht mehr der Fall. Recyclingpapier mit dem blauen Engel schont wertvolle Ressourcen, schützt die Gesundheit und erfüllt wichtige technische Anforderungen – kurz gesagt: Auf den Blauen Engel ist Verlass. Irreführende Umweltzeichen auf den Heften verunsichern den Käufer zudem. Hier gilt es, verlorene Anteile wieder zurückzugewinnen. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Zahlen, Daten, Fakten I Die Altpapieranteile in den Hauptpapiersorten lagen nach Angaben im Kritischen Papierbericht der Initiative 2000plus von 2005 bei: Verpackungspapieren und Kartons bei 97 % Grafischen Papieren bei 43 %, wobei der hierzu gehörige Anteil an Zeitungsdruckpapier mit 100 % diesen Wert anhebt, die übrigen grafischen Papiere (jegliche Art von Ge-schäftspapieren, Schulhefte, Zeitschriftenpapiere etc.) liegen nur bei max. 21 % Hygienepapieren bei 75 % Technischen und Spezialpapieren bei 38 % Das ergibt für PPK insgesamt einen Anteil von 65%. Somit wird der Aufholbedarf bei den übrigen grafischen Papieren noch einmal deutlich. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Der Markt muss Produkte aus Recyclingpapier verlangen. Zahlen, Daten, Fakten II Nirgendwo in Europa wird so viel Altpapier gesammelt wie in Deutschland. In Bayern kommen im kommunalen Bereich seit 1999 etwa 80 kg/Einwohner Jahr zusammen (Quelle: LfU: Hausmüll in Bayern, Bilanzen 2004 Nicht jedes PPK (Papier, Pappe, Karton) -Produkt verträgt Altpapier in beliebiger Menge. Recyclingpapier darf keine Frischfaseranteile enthalten. Weil die Länge der Fasern aber von Mal zu Mal abnimmt, müssen der für das jeweilige Recycling-papier zu Grunde liegenden Altpapiermischung genügend Langfaseranteile zugeführt werden. Ein immer wieder in die Diskussion gebrachtes Argument, Altpapier stelle eine Konkurrenz für so genanntes Schwach- oder Durchforstungsholz dar, lässt sich als Argument damit entkräften, dass es mittlerweile zwei neue Sulfatzellstoff-Werke in Sachsen-Anhalt und Thüringen für heimisches Holz gibt. Der Markt muss Produkte aus Recyclingpapier verlangen. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Schirmherrschaft des LfU-Präsidenten über die Initiative 2000plus in Bayern Die Initiative 2000plus setzt sich nun auch in Bayern in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Bayern und den bayerischen kommunalen Abfallbe-ratern dafür ein, dass vor allem die Nachfrage nach Schulheften aus Recycling-papier durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit erhöht und dadurch auch das Engagement der Schüler für die Umwelt gefördert wird. Empfohlen wird dabei insbesondere das Recyclingpapier nach der RAL UZ 14 „Der Blaue Engel“, weil dann wichtige Umweltschutz-Anforderungen zuverlässig eingehalten werden. Die Initiative 2000plus hat damit ein wichtiges Ziel, nämlich eine Trendwende hin zu einem nachhaltigen Papierkonsum zu erreichen. Um sie dabei zu unterstützen, hat der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt im Jahre 2005 die Schirmherrschaft über die Initiative 2000plus in Bayern übernommen. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Das LfU geht beim Einsatz von Recyclingpapier mit gutem Beispiel voran Es verwendet seit Jahren Geschäftspapier (Druck- und Kopierpapier) aus Recyclingpapier nach der RAL UZ 14 „Der Blaue Engel“. nun auch sein Hygienepapier (Handtücher und WC-Papier) auf Recycling-papier mit dem Blauen Engel umgestellt. In der Umwelterklärung von 2005 im Rahmen seiner erneuten EMAS-Validierung kann das LfU jetzt einen seit 2003 abnehmenden Trend des Papierverbrauchs an Druckern und Kopierern (von 10.980 kg in 2003 über 9.676 kg in 2004 auf 9.213 kg in 2005) mitteilen. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Kurz- und mittelfristige Ziele Das LfU wird sich in Kürze mit Schreiben an die bayerische Staatsverwal-tung und die Kommunalen Spitzenverbände wenden und beginnt heute mit Ihnen, Sie als Umweltmultiplikatoren bayerischer Schulen für unser aller Sache zu gewinnen. Damit wollen wir zusammen mit der Initiative 2000plus in Bayern, der Ver-braucherzentrale Bayern und den kommunalen Abfallberatern eine bevor-zugte Verwendung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel bei Heften, Geschäfts- und Hygienepapieren erreichen und so den Recyclingkreislauf bei Papier weiter stärken. Unter www.heftefinder.de und mit Eingabe des Ortsnamens ist heute schon jedes Geschäft zu finden, das Hefte aus Recyclingpapier mit dem Blauen Engel anbietet. Darüber hinaus werden wir auch an die großen Discounter herantreten, um Ihnen klarzumachen, dass sie dabei sind, den Trend hin zu Recyclingpapier zu verpassen. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Quellen Gesetz zur Vermeidung, Verwertung und sonstigen Entsorgung von Abfällen in Bayern (Bayerisches Abfallwirtschaftsgesetz – BayAbfG) in der Fassung der Bekannt-machung vom 9. August 1996 (GVBl, S. 449), geändert durch Gesetz vom 24.4.2001, (GVBl, S. 140), geändert am 25.05.2003 (GVBl, S. 325), zuletzt geändert durch § 2 Gesetz vom 05.04.2006 (GVBl, S. 179) Verordnung über den Abfallwirtschaftsplan Bayern (AbfPV) vom 18. Dezember 2001 (GVBl, S. 1010) StMUGV (Hrsg.): „Umweltschutz in Behörden – Ratgeber zur Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten in Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen“, Publikation, 110 S., München 2005 www.stmugv.bayern.de (Publikationen > Umwelt & Wirtschaft > Artikel 5440 Umweltschutz in Behörden Artikel-Nr.: stmugv_agd_00047) - Kap. 10 Entsorgung, S. 68-74 - Anhang I Rechtsgrundlagen für umweltbewusste Behörden- und Verwaltungsführung, Pkte. 2 Bayerisches Abfallwirtschaftsgesetz – BayAbfG), 5 (Verwendung von Recycling-papier in der Schule, Fundstelle Gem.Bek.StM s. folg. S.) und 6 (Umweltrichtlinien Öffentliches Auftragswesen – öAUmwR, hier insbes. Unterpkt. 5 Umweltzeichen „Blauer Engel“ zu Produktgruppen in Anlage 1), S. 77-82) © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien I Verwendung von Recyclingpapier (Umweltschutzpapier) in der Schule Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien für Landesentwicklung und Umweltfragen, für Wirtschaft und Verkehr, des Innern und für Unterricht und Kultus vom 1. April 1987 Nr. 8812-653-10912, Nr. 5806-V/2a-8674, Nr. 1E 3-5310/13.1-1/85, Nr. A/1-04 181-8/362 (LUMBl. Nr. 2/1987) 1. Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt ist eines der obersten Bildungs­ziele der Schulen in der Verfassung des Freistaates Bayern und – durch Gesetz vom 16. Juli 1986 (GVBl S. 135) – im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) verankert. Damit hat der Gesetzgeber auch im Schulbereich den Umweltschutz ausdrücklich zu einer wichtigen Aufgabe unserer Zeit erklärt. Ihre Bewältigung setzt die aktive Mitwirkung aller voraus. Jeder muss bereit sein, in seinem eigenen Bereich praktischen Umweltschutz zu üben. Eine Möglichkeit hierfür im Schulbereich ist u. a. die Verwendung von Recyclingpapier (Umweltschutzpapier) in geeigneten Fällen. Sie dient nach Aussagen von Fachleuten der Schonung von Rohstoffreserven, der Energieeinsparung, der geringen Frischwasserbelastung und der Entlastung der Abwasserbeseitigung. Das Recyclingpapier (Umweltschutzpapier) ist ein gutes Beispiel dafür, dass überhöhte Qualitätsansprüche an vorwiegend kurzlebige Konsumgüter im Interesse unserer Umwelt und der knappen Energie- und Rohstoffreserven auf ein vernünftiges Maß herabgesetzt werden können. Die noch vor einigen Jahren zu Recht bestehenden Vorbehalte gegen die Qualität des Recyclingpapiers (Umweltschutzpapiers) sind heute weitgehend ausgeräumt. Seine Verwendung ist auch gesundheitlich unschädlich. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006

Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien II Es empfiehlt sich daher, beim Einkauf von Fotokopierpapier, Schulheften und sonstigem in der Schule benötigten Papiermaterial auch Recyclingpapier (Umweltschutzpapier) zu be­schaffen, soweit dies wirtschaftlich vertretbar und nach den erforderlichen Qualitätsmerk­malen möglich ist. 2. Die Schulen haben dabei, soweit sie Mittel des Freistaates Bayern bewirtschaften die Verdingungsverordnung für Leistungen (vgl. Bek. der Bayerischen Staatsregierung vom 6. November 1984, StAnz Nr. 45) und die Richtlinien über die Beschaffung umweltfreundlicher Güter (vgl. Bek. vom 6. November 1984, StAnz Nr. 45) sowie die haushaltsrechtlichen Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu beachten. 3. Den kommunalen Aufwandsträgern und den privaten Schulen wird empfohlen, in gleicher Weise zu verfahren. 4. Die Bekanntmachung vom 17. März 1986 (KMBl S. 182) tritt außer Kraft. © LfU / Abt. 3 / Dr. Ulrich Lottner / 2006