Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08

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Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Florian Schuster Thema 11: Preisgrenzen bei gegebenen und veränderlichen Kapazitäten

Schweitzer/Küpper (2003), S. 487. Definition „Eine Preisuntergrenze (Preisobergrenze) gibt den Preis an, bei dessen Unterschreitung (Überschreitung) Absatz- (Beschaffungs-) Maßnahmen im Hinblick auf das Unternehmensziel nicht mehr durchgeführt werden. Die Höhe der Preisgrenze hängt davon ab, welche Alternativen zur Produktion und zum Absatz bzw. zur Beschaffung des Gutes bestehen, für welches die Preisgrenze ermittelt wird.“ Schweitzer/Küpper (2003), S. 487.

Systematik der Preisgrenzen ja Preisgrenze Preisobergrenze (POG) Einsatzgüter Preisuntergrenze (PUG) Absatzgüter Preisüberschreitung: p > POG? kein Einkauf Preisunterschreitung: p < PUG? kein Verkaufsumsatz Quelle: Coenenberg (2003), S. 313.

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten kurzfristige PUG freie Kapa-zitäten Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Minimum der Grenzkostenkurve Die Preisuntergrenze bei freien Kapazitäten Betriebsoptimum Betriebsminimum Minimum der Grenzkostenkurve

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten kurzfristige PUG Engpässe ein Eng-pass mehrere Eng-pässe Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Die Preisuntergrenze bei Engpässen Die Bestimmung der PUG bei Engpässen lässt unter Berücksichtigung von Opportunitätskosten eine Entscheidung hinsichtlich folgender Punkte zu: Eliminierung eines Produkts aus dem Programm Forcierung von vorhandenen Produkten Aufnahme eines zusätzlichen Produkts ins Programm Das Produkt mit dem geringsten Deckungsbeitrag pro Einheit der Belastung im Engpass wird als zu verdrängendes Produkt gewählt. Anstelle des stillzulegenden Produkts tritt das neue Erzeugnis mit dem höchsten Deckungsbeitrag pro Einheit der Engpassbelastung. Im Mehrproduktunternehmen erhält man die PUG mithilfe der linearen Programmierung.

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Die langfristige Preisuntergrenze Einproduktunternehmen: Vollkosten Mehrproduktunternehmen: Hier können nicht alle fixen Kosten produktspezifisch verrechnet werden. Bestimmung der PUG durch parametrische Optimierung

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Die Preisuntergrenze bei einem kurzfristigen Absatzrückgang Einproduktunternehmen: Mehrproduktunternehmen: Weiterproduktion Stilllegung Weiterproduktion Stilllegung ∆Kf =Fixe Kosten, die bei einer vorübergehenden Stilllegung pro Monat eingespart werden können. Kw= fixe Wiederanlaufkosten kw= zeitabhängige Wiederanlaufkosten z = Zeiteinheit

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Die Preisuntergrenze bei einem langfristigen Absatzrückgang Aufgrund struktureller Änderungen der Nachfrage- oder Konkurrenzsituation muss eine nachhaltige Verschlechterung der Absatzmöglichkeiten des Unternehmens erwartet werden. (Rückgang der Absatzmenge und/oder Verschlechterung der Preissituation) Kv = variable Kosten Kafix = abbaufähige Fixkosten Az = Zeitwert der Anlagen q = Diskontierungsfaktor ( q=1+i) at = periodische Ausgaben Rn = Liquidationserlös der Produktionsanlagen nach n Perioden

Preisuntergrenze (PUG) Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe Preisuntergrenze (PUG) gegebene Kapazitäten veränderliche Kapazitäten kurzfristige PUG langfristige PUG Absatz-zunahme Absatzrückgang freie Kapa-zitäten Engpässe kurzfristig langfristig ein Eng-pass mehrere Eng-pässe

Die Preisuntergrenze bei steigender Absatzmenge Welcher Preis muss mindestens erzielt werden, damit bei einer steigenden Absatzmenge eine Neu- oder Erweiterungsinvestition (Ao) erfolgen kann? Sie ist nur dann auszuführen, wenn der betriebliche Nutzen der Erweiterungsinvestition größer als der erforderliche Investitionsbetrag ist.

Die Preisobergrenze (POG) Preisobergrenze = Wert, den ein Unternehmen am Beschaffungsmarkt für ein bestimmtes Sachgut maximal zu zahlen bereit ist. Bestimmung der POG ist im Wesentlichen analog der Bestimmung von PUG. Höhe der POG orientiert sich an der Dringlichkeit des benötigten Guts. Die POG bestimmt: die Wahl von Einsatzgütern, die Höhe der Beschaffungspreise, und die Auswahl von Lieferanten. Durch die POG wird die Entscheidung zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug erleichtert.

Praktische Ermittlung der Preisgrenzen Unsicherheiten bestehen bezüglich: allgemeiner Marktentwicklung Umfang der Neuinvestitionen Zeiteinteilung von Preisgrenzen technischen Veränderungen Absetzbarkeit von Leistungen Umfang eventueller Anlaufkosten Folgen einer Stilllegung Minimierung der Unsicherheiten durch Berücksichtigung: der Erkenntnisse der Marktforschung der Finanzplanung des Operations Research Das Unternehmen ist bei der praktischen Ermittlung von Preisgrenzen auf grobe Schätzungen und sichere Rechnungen angewiesen.