Seminar: Bildwahrnehmung Dozent: Dr

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Beobachtungsaufgabe für diese Sitzung
 Präsentation transkript:

Die Unterstützung durch visuelle Medien beim erlernen von motorischen Fähigkeiten Seminar: Bildwahrnehmung Dozent: Dr. Heiko Hecht Referenten: Daniel Kouvaris Referat vom: 14.06.2005

Inhalt Grundlagen I + II Funktion von Videotechnologie im sportmotorischen Videotraining Studie: Aufmerksamkeitsbasiertes Wahrnehmungstraining zur taktischen Entscheidungsschulung im Fußball Fazit

Grundlagen I Johansson (1975) Kozlowski & Cutting (1977) Runeson & Frykholm (1981) Davis & Bobick (1997 Johansson : Personen bekommen 10 bis 12 Leuchten an die Kleidung. Bewegung kann erkannt werden wenn nur die Lichter zu sehen sind. Kozlowski & Cutting: 60% bis 70% der Beobachter können das Geschlecht der Person bestimmen. Runeson & Frykholm: Das Gewicht das die Person hebt kann geschätzt werden. Davis & Bobick: Bewegungen werden durch Bewegungsschemata erkannt, die den charakteristischen Verlauf einer Bewegung beinhalten

Grundlagen II Albert Bandura Daugs et al. „Erinnerungen an Fertigkeiten sind Erinnerungen an Handlungen und werden durch Übung und durch die Beobachtung von Modellen erworben.“ Daugs et al. „Bewegte Bilder … sind quasi objektivierte Fremd- und Selbstbeobachtung“ Klassisches Beispiel: Kinder die Beobachten wie erwachsene Modelle eine große Plastikpuppe boxten, schlugen und traten, zeigten im weitern Verlauf des Experimentes häufiger derartige Verhaltensweisen als Kinder aus Kontrollgruppen, die die aggressiven Modelle nicht beobachtet hatten. Nachfolgeuntersuchungen: Kinder zeigen solche Verhaltensweisen schon dann, wenn sie lediglich abgefilmte Sequenzen mit solchen Modellen, sogar mit Zeichentrickfiguren, gesehen haben.

Funktion von Videotechnologie im sportmotorischen Videotraining Soll-Ist-Wert-Präsentation vor dem Training Hilfe für das eigenständige Trainieren objektive & sofortige Rückmeldung nach Gaugs, Blischke, Marschall & Müller, 1991, S.51

Aufmerksamkeitsbasiertes Wahrnehmungstraining zur taktischen Studie: Aufmerksamkeitsbasiertes Wahrnehmungstraining zur taktischen Entscheidungsschulung im Fußball Rouwen Canal-Bruland, Norbert Hagemann und Bernd Strauß Universität Münster

Theoretischer Hintergrund Diverse Experimente zum Verhältnis von allgemeiner Wahrnehmung zu sportartspezifischer Wahrnehmung haben folgende Ergebnisse: Experten besitzen keine besseren allgemeinen Wahrnehmungsfähigkeiten als Novizen Sportartspezifische Wahrnehmung ist bei Sportlern besser ausgeprägt Experten können früher und Genauer vorhersagen wie sich der Gegner verhalten wird

Ziel: Daraus ergibt sich folgende Frage: Sind die Effekte eines videobasierten Wahrnehmungstrainings mit dem praktischen Training auf dem Sport-platz vergleichbar.

Methode 62 Probanden mittleren Alters (14.32, SD = 1,1) aus 5 Fußballmannschaften Einteilung in 3 Trainingsgruppen und eine Kontrollgruppe Es sind schnelle und richtige Antworten auf Entscheidungssituationen im Spiel zu fällen

Methode Zu drei Zeitpunkten (Prätest, Posttest, Retentionstest) wird ein videobasiertes Testprogramm absolviert Die Trainingsgruppen I und II absolvieren zwischen Prä- und Posttest ein videobasiertes Trainingsprogramm Die Trainingsgruppe III absolviert zwischen den Tests ein Training auf dem Feld Die Kontrollgruppe erhielt kein Training TG I: Videobasiertes Training mit exogenen Aufmerksamkeitslenkern TG II: Videobasiertes Training OHNE exogene Aufmerksamkeitslenkern

Stimulusmaterial

Ergebnisse Alle drei Trainingsgruppen verbesserten kontinuierlich ihre Reaktionszeit Die größten Steigerungsraten der Reaktionszeit erzielen die Video Trainingsgruppen Alle Gruppen weisen eine deutliche Leistungsverbesserung im Bezug auf die Fehlerrate auf

Fazit Die Spieler der videobasierten Gruppe lernen relativ schnell Erste Studien weisen darauf hin, dass die erzielten Effekte auf das Spielfeld transferiert werden können

Literatur Daugs, R., Blischke, K., Olivier, N. & Marschall, F. (1989). Beiträge zum visumotorischen Lernen im Sport (Schriftreihe des Bundesministeriums für Sportwissenschaft, Band 65). Schorndorf: Hoffmann. Goldstein, B. (2002). Wahrnehmungspsychologie (2. Auflage). Heidelberg, Berlin: Spektrum Akademischer Verlag. Wollny, R. (2003). Differentielle Aspekte des motorischen Lernens in: Melching, H. & Munzert, J. (Hrsg.) Handbuch der Bewegungswissenschaft – Bewegungslehre. Schorndorf: Hoffmann Zimbardo, P. (1995). Psychologie (6. Auflage). Berlin:Springer Verlag