Versammlung Winzerkreis Ihringen, Montag, 24. November 2003

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Präsentationstechnik
Advertisements

REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
Profilierung durch Eigenproduktion Badischer Zierpflanzentag 3. 12
IT-Projektmanagement
„Schaun mer mal..“ Didaktischer Einsatz von Filmen
Mannschaftsaufstellung SC Ingersheim
Die bisherigen Maßnahmenarten und ihre Gewichtung (Geldmittel und Ergebnisse)
Meldungen von Gonorrhoe in Baden-Württemberg (GeschKrG)
Dr. Ditmar Schmidt Solarzentrum M-V
Bildverarbeitung für die Medizin Universität Leipzig 2002.
Pflege der Internetdienste
Musterlösung IT-Struktur an Schulen © M. Stütz, F. Wrede LEU - Zentrale Planungsgruppe Netze am Kultusministerium Baden-Württemberg zwei Imagekonzeption.
Bildverarbeitung für die Medizin - BVM
Einführungssitzung Architekturen interoperabler Systeme für raumzeitliche Prozesse Einführungssitzung Lars Bernard, Udo Einspanier,
Urheberrecht und Nutzungsrechte an Geodaten
Titel Autor Datum Zweck. Einstieg Überblick Ausgangslage Strategische Kommunikationsplanung Bewertung des Erfolgs.
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasien
Dipl.-Ing. (FH) Kirsten Osterspey
Vorteile einer frühen Anwendung im Frühjahr
AgCelence® – mehr als Pflanzenschutz!
Vorkommen und Bedeutung von Rübenkrankheiten
Vorteile auf einen Blick
Vorteile auf einen Blick
Vorteile auf einen Blick
Wie kann ich meine Motivation verbessern ?
Altenau-Memorandum 1 TOP 6 Internetauftritt Adresse: Grundsätze - Einfache Gestaltung - aktuelle Inhalte Voraussetzung - Anregungen.
Schwimmen Sie sich fit. Auch an den Feiertagen. Die Hallenbäder Loreto und Herti sind am Bettag, 18. September, für Sie offen. Von 9 bis 17 Uhr.
… eine Idee läuft!.
Angebote des Electronic Commerce Centrums Stuttgart (ECC)
Im Folgenden sehen Sie Arbeiten aus dem Bereich Event. Alle Projekte sind in den Jahren 1996 – 2002 mit der Art & Stage GmbH entstanden.
Kann der Charta-Prozess zur Lösung gesellschaftlicher Konflikte beitragen? Hartwig de Haen Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) zum Thema.
Lamisil Pedisan Novartis Pharma Schweiz AG
Autor: Peter Pfeiffer Seite: Peter Pfeiffer Memeler Str Bad Oeynhausen Hilfe und Tipps Zu dem Eingabemodul und den Exceldateien Bitte.
First Lego League 2011.
Tabakforschung und Züchtung in Deutschland
Mathias Weissenrieder
25 Jahre Jägerzug „Junge Eiche“ Laach
Statuspräsentation Titel der Seminararbeit
Zentrum für Lehrerbildung der Universität Mannheim Das Schulpraxissemester für Studierende des Lehramts an Gymnasien Eine Informationsveranstaltung in.
Bevölkerungsentwicklung Österreich, VZ 1951 – VZ 2001
MICHAEL SCHUMACHER Ján Pavlík 2.D GJAR.
AUTSCH!!!(01) Bilder aus dem Internet Datum und Uhrzeit aktuell :30 F. S.
Medienerziehung Herbert Kalser, Alena Tatzer, David Wagner.
Versuch einer Chronologie
NSU Untersuchungsausschuss „Aktueller Stand aus Thüringen“
Freiwillige Feuerwehr Gernsbach
Langfristiger Hochwasserschutz Sihl, TP 2 Hydrologie Sihl Bearbeitung: Massimiliano Zappa, Julia Franzen, Stephan Hemri.
Erste vorläufige Abschätzung zur Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2004 in Deutschland Stand Februar 2005 unter Verwendung aktueller Daten.
Microsoft Corporation
Gesundheitspflege,, Thema 6.
Biologische Arbeitsstoffe
Der 6. Zug Unsere Schützen Unsere Schützen Wir schießen auch! Seit 1996 ist unser Zug in den Klassen LG, LP, KK liegend, KK Standard, KK Sportpistole.
Wellensittich-Photos Pepper, Amy, Wickie und Jackson 2010
Unsere Touren im Überblick Rothenberg „Zweiter Anlauf“ Odenwald Anreise ca. 270 km 2013 Rothenberg Odenwald Anreise ca. 270 km 2012 Sinntal - Jossa.
Köderanwendungen Im Weinbau.
Analyse von Deliktsähnlichkeiten auf der Basis von Individualdaten
Für einen Neuen Generationenvertrag Igm_ki/nms_dv_
Übungsaufgaben November 2007 Aufgabe 1
Forum für Geometrie Konstituierung am CAD-Einsatz im Geometrieunterricht der AHS  Didaktische und methodische Innovation im Geometrieunterricht.
Microsoft-Office versus OpenOffice © Walter Riedle, Computeria-Urdorf, 2008 Walter Thomi stellte an der Computeria vom 5. November 2008 Linux als alternatives.
G erne b egrüßen wir Sie als Praktikanten am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Heilbronn, so- fern Sie sich für eine Schule.
Gott hat das letzte Wort! Schluss des Vaterunser:
1 Abiturprüfung Mathematik 2010 Baden-Württemberg Allgemeinbildende.
1 Abiturprüfung Mathematik 2011 Baden-Württemberg Allgemeinbildende.
Frank Korting DLR-Rheinpfalz Beratung Zierpflanzenbau Breitenweg 71
Versammlungen leiten Schulung für zweite Vize-Distrikt-Governor.
Bezirksstelle Northeim 1 PPSK10 Wichtige Entwicklungsschritte im Rapsanbau in den letzten Jahrzehnten  Einführung erucafreier Sortenab 1975  Saatgutbehandlung.
Thomas Ruff. Geboren 10. Februar 1958 in Baden- Württemberg studierte von 1977 bis 1985 bei Bernd und Hilla Becher 2000 bis 2006 leitete er die Klasse.
Einsatz von Kupfer im Weinbau
breite Seite oben 5 cm kürzen
 Präsentation transkript:

Versammlung Winzerkreis Ihringen, Montag, 24. November 2003 Aktuelle Strategien in der Peronospora- und Botrytisbekämpfung Versammlung Winzerkreis Ihringen, Montag, 24. November 2003 Hanns-Heinz Kassemeyer Liebe Winzerinnen und Winzer,   Zur Sicherung des Ertrages und der Qualität stellt der Pflanzenschutz ein wichtiges Element in der Traubenproduktion dar. Jedes Jahr müssen Sie die Maßnahmen des Pflanzenschutzes an die Witterungsbedingungen anpassen, neue Möglichkeiten integrieren und neue rechtliche Rahmenbedingungen beachten. Die Anforderungen des Pflanzenschutz für den Winzer sind heute sehr hoch. In meinem Vortrag möchte ich zwei Themen des Pflanzenschutzes der vergangen Vegetationsperiode herausgreifen, die Bekämpfung der Peronospora und der Botrytis, und möchte Sie über den aktuellen Stand der Erkenntnisse informieren. Mir ist dabei bewusst, dass die Detailinformation, die ich ihnen an die Hand geben möchte, nur noch einen kleinen Beitrag für die Verbesserung der Produktionstechnik darstellen, da sie sich bereits auf einem hohen Niveau befindet. Aber Kleinigkeiten können oftmals sehr wichtig Entscheidungshilfen bieten. Im Einzeln möchte ich auf folgende Punkte eingehen:

Überblick Lebensweise Gezielter Einsatz von Fungiziden Aktueller Stand der Zulassung von Fungiziden Aktuelle Empfehlungen

Primärinfektion von P. viticola 12 3 6 9 Inkubationszeit Zeit Witterungs- bedingungen Primärinfektion Oosporenkeimung Sporulation Infektion

Infektionsverlauf von Plasmopara viticola

Bekämpfung von P. viticola nach Prognose 1. Behandlung 12 3 6 9 Inkubationszeit Zeit Witterungs- bedingungen Primärinfektion Oosporenkeimung Sporulation Infektion

Offene Frage beim Prognosemodell: Wirkungsdauer von Fungiziden Versuche 1994, 1996, 1998, 2000 Neu zugewachsene Blätter sind ungeschützt 5 6 4 3 1 2 7 8 9 ungeschützt geschützt 5 6 4 3 1 2 7 8 7 5 6 4 3 1 2 1 5 6 4 3 2

Witterung, Freiburg, Schlierberg 2001 Austrieb Traubenschluß Blüte

Protektiver Einsatz von Fungiziden = Behandlung vor Infektion Witterungs- bedingungen Sporulation Infektion Zeit

Protektiver Einsatz von Fungiziden = Behandlung vor Infektion 12 3 6 9 Inkubationszeit Zeit Witterungs- bedingungen Sporulation Schwache nfektion Sporulation Infektion

Zulassungsstand: Fungizide - Peronospora 12/01 Wirkstoffe mit protektiver Wirkung

Kurativer Einsatz von Fungiziden: Rechtzeitig = Behandlung kurz nach Infektion Wirkung nimmt ab 12 3 6 9 Inkubationszeit Sporulation Starke Infektion Zeit Witterungs- bedingungen

Kurativer Einsatz von Fungiziden: Zu spät Wirkung nimmt ab 12 3 6 9 Inkubationszeit Sporulation Starke Infektion Zeit Witterungs- bedingungen protektiv Sporulation Infektion

Zulassungsstand: Fungizide - Peronospora 12/01 Wirkstoffe mit protektiver und kurativer Wirkung Resistenz vorbeugen: Wirkstoffwechsel (max. 2-3 pro Saison!)

8 Blätter 650cm² 10 Tage 11 Blätter 1300cm²

Situationsabhängiger Einsatz von protektiv oder kurativ wirkenden Fungiziden schwache Infektion protektiv wirkendes Fungizid Zeit Termin bei 80% Inkubation 3 6 9 12 letzte Behandlung Wirkung 6-8 Tage starke Infektion Zeit kurativ + protektiv wirkendes Fungizid nächst möglicher Termin Liebe Winzerinnen und Winzer, liebe Kellermeister und Verantwortlichere von Winzergenossenschaften, der Markt stellt zunehmend höhere Anforderungen an die Qualitäten unserer Weine. Die selben hohen Anforderungen werden deshalb auch an die Qualität der Trauben gestellt. Ber Befall der Trauben mit Botrytis cinerea kann diese Qualität jedoch entscheident beeinflussen. Gerade die letztjährige Vegetationsperiode war hierfür wieder ein gutes Beispiel. Bereits Ende August Anfang September setzten anhaltende Niederschläge ein, die mehr oder weniger über die gesamt Abreife der Trauben anhielten. Diese feuchte Witterung stellte günstige Bedingungen für die Ausbreitung von Botrytis dar. Diejenigen Winzer, die durch entsprechende Maßnahmen die Trauben über die kritische Phase der Reife im September gesunderhalten konnten, konnten die wenigen sonnigen Tage Anfang Oktober für eine optimale Ausreife nutzen. Dagegen wer keine Vorsorge getroffen hatte, mußte meist früher ernten mit einem hohen Anteil fauler Trauben. Ich freue mich deshalb, das ich die Gelegenheit erhalten habe, Ihnen heute unsere Ergebnisse und Erfahrungen zur Botrytiskontrolle vorzustellen. Ich tue dies mit dem Ziel, Ihnen Fakten für die Entscheidungen in Ihren Betrieben an die Hand zu geben. Spritzung Inkubationszeit Infektion Wirkung 3 6 9 12