Untersuchungen zum Informationsverhalten Jugendlicher 8. November 2007 | LISUM Berlin-Brandenburg Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium Themenschwerpunkt 1: Aspekte der Ausgangslage Untersuchungen zum Informationsverhalten Jugendlicher
Jugendliche als Akteure Berufsorientierung als Prozess - theoretische Überlegungen Ausgewählte Ergebnisse aus laufenden Projekten Perspektiven für Praxis und Forschung
Warum Explorations- verhalten? Die gesellschaftliche Tendenz zur Individualisierung und Pluralisierung der Berufskarrieren fordert mehr Eigenaktivität des Einzelnen. Die Fähigkeit zur Eigenaktivität wird bereits in der Kindheit gebahnt und kann pädagogisch gefördert werden. Im Jugendalter ist die Berufsorientierung eine zentrale Entwicklungsaufgabe. Informationssuche ist wichtiger Aspekt der Eigenaktivität.
Berufsorientierung – ein längerfristiger mehrdimensionaler Prozess Aufgaben im Berufsorientierungsprozess Bewerbungs- und Vorstellungs-prozess Schule Eingrenzung der Alternativen, Entscheidung Realistisches Vorstellungen bzgl. der berufl. Möglichkeiten Sammlung von Erfahrungen und Informationen ab 8.-9. Klasse Bewusstwerden eigener Interessen und Fähigkeiten ab 5.-7. Klasse
Einflussfaktoren im Berufsorientierungsprozess Persönlich-keit + Suche nach Informationen durch: Ausprobieren, Lesen, Beobachten, Gespräche + + Elternhaus + Schule + + Gleichaltrige + + Berufsberatung Betriebe (Praktika)
Individuelle Voraussetzungen Selbstwirksamkeit, Offenheit, Zielgerichtetheit intensivere Informationssuche Informationsstand, Unsicherheit: Größere Sicherheit und größere Informiertheit intensivere Informationssuche
Soziale Voraussetzungen Kindzentrierte, in der Berufswahl aktive Eltern fördern (1) die Informationssuche ihrer Kinder, (2) Kontakte zu Gleichaltrigen, die ebenfalls aktiv sind, (3) Selbstwirksamkeit, effizientes Problemlösen.
Schule und Berufsorientierung Jugendliche erwarten: Handlungsanleitungen für den Orientierungsprozess Jugendliche bekommen: Informationen über Berufe, Ausbildungswege, Arbeitsmarkt Jugendliche werten: Eigeninitiative, Hilfe der Eltern, Praktikum, Freunde, Arbeitsamt + Schulische Berufsorientierung, Lehrer -
Empirische Studie Ziele: Informationssuche im BIZ Einfluss von Sicherheit über Berufs-/Studienziel auf das Suchverhalten? 110 GymnasiastInnen 9. und 10. Klassen (51% weiblich) BIZ-Besuch
Ergebnisse . 50% waren sich unsicher über ihre Ziele Jugendliche explorierten 2-3 Berufe. Alle Jugendlich suchen Informationen, die ihnen helfen über Passung eigener Interessen/Fähigkeiten und Anforderungen in Berufen klar zu werden. Sichere Jugendliche suchten spezifischere Informationen (Verhalten in Bewerbungen, Angebot von Ausbildungsstellen). Unsichere Jugendliche reduzierten durch den Besuch ihre Unsicherheit und erreichten fast das Eingangsniveau der Sicheren. .
Fazit Jugendliche nutzen Informationsgelegenheit je nach individueller Interessenlage. Diese sollten vor einem Informationsbesuch ermittelt werden und Ziele für die Situation festgelegt werden gezieltere Suche nach Informationen. Erhöhung der Reflexion Förderung des beruflichen Selbstkonzepts eigenständiges Verhalten im Berufsorientierungsprozess
Ausblick Aktuelles Projekt (ESF-Mittel): Individuelle Förderung von Suchverhalten im Bereich Studienwahl. Vier Kontakte im drei-vierwöchigen Abstand mit Explorationsaufgaben (Zielsetzung, individuell Fragen, individuelle Suchpläne).