Kultivierung Kriminalität

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Religionsmonitor 2008 Ergebnisse für Österreich
Advertisements

CATI-Übung 6. Begleitveranstaltung WS 09/10
Juliane Hartmann, Ursula Piontkowski & Wolfgang Keil
Vergleichstests – Kompetenztest Thüringen Ergebnisse 2008/09 Primar – Klasse 6
Projektumfeld Gesellschaftliche Strömungen Strukturen/ Gliederung
EinführungMethodeErgebnisseDiskussion Geschlechtsspezifische Wirkung vonWerbeplakaten.
Was machen wir? Ablauf des empirischen Arbeitens:
Gerhard Vowe & Marco Dohle
Multivariate Analysemethoden Johannes Gutenberg Universität Mainz
Warum experimentieren wir?
Die t-Verteilung Jonathan Harrington.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-23.
Ein frohes und erfolgreiches Jahr
Forschungspraxisseminar SS 02 Auswertung
Staatliches Schulamt Mittelthüringen
Hypothesen testen: Grundidee
Institutionelle Infrastruktur und allgemeine Charakteristika von Sozialstatistiken II Die Zuverlässigkeit retrospektiv erhobener Lebensverlaufsdaten Analysen.
Kompetenz 2.0: E-Portfolios im Einsatz
Politische Kultur im Ost- und Westvergleich. Ost – West Vergleich.
Examing Cultivation From a Psychological Perspective. W
Lernen und Konstruktion
Kultivierung Liebe/Partnerschaft
Einfluss des wahrgenommenen Realitätsgrades
Heuristische Informationsverarbeitung
Martina Littich, Florian Hottner, Dariusz Kuzara Three Strategies for Elaborating the Cultivation Hypothesis Potter(1988)
„Unser Katapult ist fertig!“ bis
Tutorium Willkommen zurück, in der wunderbaren Welt der Statistik Teil II.
Unser siebentes Tutorium
Modellierung der cerebralen CO 2 -Reaktivität Vortrag im Rahmen des Studentenseminars Physik in der Biologie am Linda Spindeler.
Chi Quadrat Test Tamara Katschnig.
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Folie 1 ISPA-Bevölkerungsumfrage und Marktstudie 1999 Bevölkerungsumfrage und Marktstudie 1999 Erhebung: Integral und Fessel-GfK Beratung und Präsentation:
Internetportal für Screening der Umweltverträglichkeitsprüfung Die Grafische System-Lösung wurde nur für Zwecke dieser Präsentation erstellt Benutzte Elemente.
Die Einstellung der ÖsterreicherInnen zu weiblichen Polizeibeamten
Europa kommunal: Wie viel Europa steckt in Österreichs Gemeinden? Dr. Harald Pitters Wien, November 2012 In Kooperation mit.
Quantitative Beobachtungsmethoden
Motivationale Faktoren des Informationsaustausches in Gruppen
Anke Mümken, Clemens Freytag, Wolfgang Keil & Ursula Piontkowski
Problemstellung und Hypothesenbildung
Einführung in die empirische Sozialforschung für Geographen
Überblick Statistik Deskriptive Statistik=beschreibende Statistik
Struktur der kommunalen Elite Einleitung Frage Sozialstruktur der Exekutivmitglieder Theorie/Forschungsstand Hypothese Methoden Ergebnisse und Interpretation.
Verhalten von Vätern bezüglich des Elternurlaubs und der Partizipation an Haushalts- und Kinderbetreuungsaufgaben in Korrelation zum Kontakt zur Initiativ.
Quantitative Erosionsmessung im Urserental
Beispiel 8.12 (Selbststudium) Corporate Finance Grundkurs II.
Kriegsursachen im historischen Kontext Prof. Dr. Lars-Erik Cederman
Raumbezogene Identität
ISAPP Institut Sozialer Arbeit für innovative Praxisforschung und Praxisentwicklung Information zur wissenschaftlichen Begleitforschung zum.
Forschungsmethodik II, SS 2010 Vesna Pavlovski & Julia Pichlhöfer
Vorschlag zur Abfassung einer PPT-Präsentation des Planungsreferats
Titel der Praxissemester-Arbeit
Zum Einfluss subjektiver und objektiver Merkmale auf die Wiedererkennung von Werbeplakaten Antje Bauer & Stefanie Frehse Institut für Allgemeine Psychologie.
Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung Di., 9-11 Uhr Prof. Hans-Jörg Stiehler Sitzung.
Datum der Ziehung JackpotsummeEinsatzsumme
11. Juli 2014 | Fachbereich 03 | Institut für Sportwissenschaft | Tobias Beringer M. A.| 1.
Abteilung Sportkegeln Clubbereich Ludwigshafen/Mannheim Ergebnisse für das Jahr 2010 Persönliche Bestleistungen In die Vollen: 136 Holz am Abräumen:
Erfahrungen mit SEIS Ort, Datum.
Diplomarbeit von Lisa Sormann
Gegenstand der Psychologie
Medienkompetenz von Dozierenden stärken
„Mate preferences of married persons in the newlywed year and three years later“ Todd K. Shackelford, David P. Schmitt, David M. Buss.
Meisten Unternehmen weltweit. Untersuchung: Familie  Unternehmen.
Zeitmanagement Seminarleiter/in:.
Analyse VAD-Patienten-Daten VAD Einige Anmerkungen, zusammengestellt von Mag. Harald Zipko (Stand 19. März 2013) 1.
PARTNERWAHL BEI JUGENDLICHEN Elke Lukas, Lüthi Dominic, Krämer Maja und Schreier Julian Eine qualitative Untersuchung einer 9. Klasse.
Die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Lebensmitteln und Ersatzlebensmitteln während des Ersten Weltkriegs Lena Hallwirth Erkenntnisleitende Fragen:
Einfluss von heuristischer und systematischer Informationsverarbeitung
Forschungsthema: Hat die Migration einen Einfluss auf das Wahlverhalten für die EU-Wahlen am 26. Mai 2019?
Elisabeth Zech, Marlis Knapp, Michael Harz, Emmanuel Schmölz
 Präsentation transkript:

Kultivierung Kriminalität Referentinnen: Bahar Eris, Emily Kaspar, Anna Langer Datum: 16.02.06

1. Hypothese H1: Fernsehnutzungdauer hat einen Einfluss auf Einschätzungen und Einstellungen bezüglich Kriminalität H0: Fernsehnutzungdauer hat keinen Einfluss Methode: Korrelation von Fernsehnutzungsdauer und Einschätzungs-/Einstellungsfragen

Ergebnisse Tabelle 1: Korrelation Fernsehnutzung - Kriminalitätsfragen Abhängige Variablen Unabhängige Variable * p< .05 ** p< .01 *** p< .001 Anmerkung: Darstellung der signifikanten Korrelationskoeffizienten.

Interpretation H0 kann abgelehnt werden→ Die Fernsehnutzungsdauer hat einen Einfluss auf die Einschätzungen und Einstellungen bzgl. Kriminalität Variablen Viktimisierungsangst und Verbrechensbekämpfung höchstsignifikant (p<0,001) Variable Verbrechenswahrscheinlichkeit hoch signifikant (p< 0,01) Variablen Mean World und Verbrechen zwischen Fremden signifikant (p<0,05) Fernsehnutzungsdauer hat einen positiven Einfluss auf bestimmte Einschätzungen und Einstellungen bzgl. Kriminalität höchste signifikante Korrelation mit Variable Verbrechensbekämpfung (.21) und Viktimisierunsangst Index (.17) ABER: Korrelationen sind insgesamt sehr gering!!!

2. Hypothese H1: Die Genrenutzung hat einen Einfluss auf Einschätzungen und Einstellungen zu Kriminalität H0: Die Genrenutzung hat keinen Einfluss Methode: Korrelation von Genrenutzung und Einschätzungs-/Einstellungsfragen

Ergebnisse Tabelle 2: Korrelation Genrenutzung – Kriminalitätsfragen Abhängige Variablen Unabhängige Variablen * p< .05 ** p< .01 *** p< .001 Anmerkung: Darstellung der signifikanten Korrelationskoeffizienten.

Interpretation H0 kann abgelehnt werden→ Die Genrenutzung hat einen Einfluss auf die Einschätzungen und Einstellungen bzgl. Kriminalität Nutzung bestimmter Genres hat einen positiven Einfluss auf bestimmte Einschätzungen und Einstellungen bzgl. Kriminalität ABER: Korrelationen sind insgesamt sehr gering!!!

Interpretation Viktimisierungsangst Index: ►starker signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Liebesdramen (.29), Liebeskomödien (.27) und Infotainment (.24) ► leicht signifikant negativer Einfluss durch Nutzung der Genres Actionfilme (-.10), Thriller/Horrorfilme (-.10) Verbrechenswahrscheinlichkeit: ►signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Sonstige Serien (.17), Actionfilme (.11) ► signifikant negativer Einfluss durch Nutzung des Genres Nachrichten (-.16) Verbrechen zw. Fremden: ► signifikant positiver Einfluss durch Nutzung des Genres Actionfilme (.14) ► signifikant negativer Einfluss durch Nutzung des Genres Krimisendungen (-.13)

Interpretation Mean World Index: ►signifikant positiver Einfluss durch Nutzung Sonstiger Genres (.15), so wie der Genres Gerichtshows (.12), Infotainment (.10) und Gerichts/Anwaltsserien (.09) Verbrechensbekämpfung: ►starker signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Sonstige Serien (.22), Infotainment (.18), Arzt-/Krankenhausserien (.18), Gerichtshows (.17) und Gerichts/Anwaltsserien (.15) ► signifikant negativer Einfluss durch Nutzung des Genres Nachrichten (-.12)

3. Kontrolle Soziodemographie Kann H0 trotz Kontrolle der soziodemographischen Merkmale abgelehnt werden? Methode: Partialkorrelation (AV: Einschätzungen/Einstellungen, UV: Fernsehnutzung und Genrenutzung, Kontrollvariablen: Soziodemographie

Ergebnisse Tabelle 3: Kontrolle Soziodemographie Abhängige Variablen Unabhängige Variablen * p< .05 ** p< .01 *** p< .001 Anmerkung: Darstellung der signifikanten Partialkorrelationskoeffizienten.

Interpretation Viktimisierungsangst Index: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Infotainment(0.15) und starker positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Reality/Partnerschaft (.21) Verbrechenswahrscheinlichkeit: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Sonstige Serien (0.16) Verbrechen zw. Fremden: starker signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Action (0.22) und signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Thriller/Horror (0.14)

Interpretation Mean World Index: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Action (0.18), Reality/Partnerschaft (0,16), Anwalt- und Sonstige Serien (0.15) Verbrechensbekämpfung: starker signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Sonstige Serien (0.21) signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Liebeskomödien/Romanzen (0.16), Liebesdramen/Melodramen (0.18) und Gerichtsshows (0.15) signifikant negativer Einfluss durch Nutzung der Genre Nachrichten (-0.22)

4. Kontrolle Realitätserfahrung Kann H0 trotz Kontrolle der Realitätserfahrung abgelehnt werden? Methode: Partialkorrelation (AV: Einschätzungen/Einstellungen, UV: Fernsehnutzung und Genrenutzung, Kontrollvariablen: Realitätserfahrung)

Ergebnisse Tabelle 4: Kontrolle Realistätserfahrung Abhängige Variablen Unabhängige Variablen * p< .05 ** p< .01 *** p< .001 Anmerkung: Darstellung der signifikanten Partialkorrelationskoeffizienten.

Interpretation Viktimisierungsangst starker signifikant positiver Einfluss durch die Nutzung der Genres Infotainment (0.33), Liebeskomödien (0.29) und Realitysendungen/Partnerschaft (0.26), Liebesdramen (0.23) und durch die Fernsehnutzung (0.23) signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Reality/Verbrechen (0.19), Anwaltsserien (0.19), Arzt/Krankenhausserien (0.19) und Sonstige Serien (0.14) signifikant negativer Einfluss durch die Nutzung der Genres Thriller/Horror (-0.17) Verbrechenswahrscheinlichkeit: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Sonstige Serien (0.20) Verbrechen zw. Fremden: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Action (0.22) und Thriller/Horror (0.15)

Interpretation Mean World Index: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Gericht/Anwaltserien (0.23), Infotainment (0.19), Liebesdramen/Melodramen (0.17), Liebeskomödien/Romanzen (0.16), Gerichtshows (0.16), Sonstige Serien (0.16) und durch die Fernsehnutzung Verbrechensbekämpfung: starker signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Sonstige Serien (0.28) signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Liebeskomödien/Romanzen (0.21) und Liebesdramen/Melodramen (0.21) signifikant negativer Einfluss durch Nutzung der Genre Nachrichten (-0.24)

5. Kontrolle Soziodemographie, Realitätserfahrung und Fernsehnutzung Kann H0 trotz Kontrolle der soziodemographischen Merkmale, der Realitätserfahrung und der Fernsehnutzung abgelehnt werden? Methode: Partialkorrelation (AV: Einschätzungen/Einstellungen, UV: Genrenutzung, Kontrollvariablen: Soziodemographie, Realitätserfahrung, Fernsehnutzung)

Ergebnisse Tabelle 5: Kontrolle Soziodemographie, Realitätserfahrung, allg.Fernsehnutzung Abhängige Variablen Unabhängige Variablen * p< .05 ** p< .01 *** p< .001 Anmerkung: Darstellung der signifikanten Partialkorrelationskoeffizienten.

Interpretation Viktimisierungsangst starker signifikant positiver Einfluss durch die Nutzung der Genre Realitysendungen/Partnerschaft (0.25), signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genre Infotainment (0.17) signifikant negativer Einfluss durch die Nutzung der Genres Thriller/Horror (-.15) Verbrechen zw. Fremden: signifikant positiver Einfluss durch Nutzung der Genres Action (0.21) und Realitysendungen/Partnerschaft (0.15)

Zusammenfassung Bestätigung der Kultivierungshypothese – es besteht leichter positiver Effekt der Fernsehnutzung auf Einstellungen und Einschätzungen zur Realität Aber nur sehr geringe Korrelationswerte (Werte zwischen 0,1 und 0,3 → nicht sehr aussagekräftig) Viele Korrelationen verschwinden bei Kontrolle der Soziodemographie und Realitätserfahrung Soziodemographie ist die größte Störvariable (Einfluss der Fernsehnutzungsdauer verschwindet komplett) Realitätserfahrung hat auch Einfluß, aber geringeren

Erklärungsansätze Kleine Stichprobe → Verzerrungen Alle Befragten aus unserem persönlichen Umfeld → Verzerrungen, soziale Erwünschtheit Zusammenhang zwischen Einschätzungen/Einstellungen zu Kriminalität und Soziodemographie → Alter, Bildung und Einkommen können auch Einfluss haben