11. Neuro-Fuzzy-Regler und -Klassifikation

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Angebot für Führungskräftetraining:
Advertisements

Vorlesung Programmieren II
Ein Planungssystem zur Optimierung der Palettenbeladung mit kongruenten rechteckigen Versandgebinden Ein logistisches PC-gestütztes Decision-Support-System.
K-Modeler Engineering
Übersicht zu Verfahren des Soft Computing
Genetische Algorithmen für die Variogrammanpassung
Konzeption und Realisierung eines Text- Analysesystems zur Automatisierung der Bewerberauswahl von diesem Datenformat jede beliebige Anwendung adaptieren.
Wissensmanagement mit semantischen Netzen – Analyse und Vergleich verschiedener Softwarelösungen Autor: Holger Wilhelm Referentin: Prof. Dr. Uta Störl.
Einführung.
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme Aufgaben des Testens Vergleich des Verhaltens einer Software mit den an sie gestellten.
Sortierverfahren Richard Göbel.
Sortierverfahren Richard Göbel.
FH-Hof Optimierungsverfahren für kombinatorische Probleme Richard Göbel.
IIW Erläuterungen zum Masterprogramm. IIW-MS Allgemeine Fachmodule (60) – Studienarbeit + Seminar (18) – Betrieb und Management (6) Nichttechnische Ergänzungsfächer.
Heuristiken Automatic Problem Solving Institut für Informatik
Computerkurs: Quantitative Auswertung biochemischer Experimente Tag 8 Einführung in die numerische Integration Aufgabe 18: Simulation einer Assoziationskinetik.
Theorie soziotechnischer Systeme – 11 Thomas Herrmann Informatik und Gesellschaft FB Informatik Universität Dortmund iundg.cs.uni-dortmund.de.
Beispiele für Gleichungssysteme
Christian Schindelhauer
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
3. März 2000LS VI Workshop: Kalibrierung und Optimierung1/20 Kalibrierung und Optimierung in simulierten Multiagentensystemen Christoph Oechslein.
Access 2000 Datenbanken.
Was sind Histogramme? (1)
Digitales Arbeiten im Deutsch- unterricht Einblick in verschiedene
OptiVaNeS Boubker Zaaimi, Reinhard Grebe, Fabrice Wallois, Aleksander Lodwich, Jörg Krone, Ulrich Lehmann Optimierung der Vagusnervstimulationsparameter.
Fuzzy-Klima-Regelung Simulink für Fuzzy Control
2 5 SS 2006V_4_Fuzzy_Control_Teil2 1 Was ist CI (Computational Intelligence) Jörg Krone, Ulrich Lehmann, Hans Brenig, Oliver Drölle, Udo Reitz, Michael.
2. Biologische Neuronen Schematischer Aufbau einer Nervenzelle
Grundschutztools
Konzeption und Realisierung von DSS
Maschinelles Lernen und automatische Textklassifikation
Betrügern auf der Spur WIN-Treffen 2010 Falko Meyer 04 BW.
Prof. Dr. Gerhard Schmidt pres. by H.-J. Steffens Software Engineering SS 2009Folie 1 Objektmodellierung Objekte und Klassen Ein Objekt ist ein Exemplar.
Spezifikation von Anforderungen
Histogramm/empirische Verteilung Verteilungen
Machine Learning & Spiele: Probleme und Ideen von Samuel bis heute Giuliana Sabbatini
VORARLBERG TOURISMUS Vorstand 4. Weitere Vorgehensweise Verkehrsmanagement Tourismus > Als Ziele des VM-Tourismus Vorarlberg werden definiert:
DataMining Von Daten zu Informationen und Wissen
Erzeugen von Karten, Layern und Legenden
Fundamente der Computational Intelligence

Zum Begriff des technischen Fortschritts oder Bereicherung der Technik Patent- und Lizenzvertragsrecht II FS 2012 Dr. H. Laederach ©
Kompetenz -, Lern - und Prüfungsbereiche Anforderungsbereiche
CEF 2001, New Haven Genetic Neural Fuzzy Explorer GENEFER Konzeption, Technologien und Einsatzmöglichkeiten Eric Ringhut Muenster Institute for Computational.
Paradigmenwechsel in der Unternehmensmodellierung Prof. Dr. Wolfgang Voigt Dipl.-Ing. Päd. Alexander Huwaldt UML Extrakt UML Seminar, Chemnitz
Soziogramm und Soziogramm Designer
Strategie der Modellbildung
Modellbildung und Simulation
Fraktale und iterierte Funktionensysteme
Ein Überblick über verschiedene Verfahren
Petrinetze 1. Einführung Informatik : wesentlich Modellierung von
GIS Design: A Hermeneutic View (Michael D. Gould)
FuzzyControl++ und NeuroSystems
Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
Lernmodelle und Experimentelle Untersuchungen
Vorlage für PPT-Präsentationen {Hier den Titel einsetzen}
Modellieren mit Mathe in Jg. 8
Modellbildung und Simulation
Neuronale Netze - Anwendungen in Chemie und Verfahrenstechnik
Evolutionärer Entwurf neuronaler Netze
CEF 2001, New Haven Zinsprognosen mit GENEFER ein Fuzzyregel-basiertes Modell zur Prognose des EZB- Refinanzierungszinssatzes Eric Ringhut Muenster Institute.
SS 2009Maschinelles Lernen und Neural Computation 133 Kapitel 7: Ensemble Methoden.
Lernen 1. Vorlesung Ralf Der Universität Leipzig Institut für Informatik
Design und Optimierung optischer Systeme durch Neuronale Netze und Genetische Algorithmen.
Binärbäume.
Programmiersprachen II Fortsetzung Datenstrukturen Balancierte Bäume 3 Prof. Dr. Reiner Güttler Fachbereich GIS HTW.
Vorlesung Wasserwirtschaftliche Modellierung
Operatoren Ein Operator zeigt an, welchen Teilbereich und in welcher Tiefe der Sachverhalt dargestellt werden soll. Je nachdem, welcher Operator verwendet.
Prognose von Zeitreihen Hans Nübel Hans Nübel Prognose von Zeitreihen Aufbau 1.Motivation 2.Holt-Winters-Verfahren 3.Prognose.
 Präsentation transkript:

11. Neuro-Fuzzy-Regler und -Klassifikation 27.03.2017 11. Neuro-Fuzzy-Regler und -Klassifikation Jörg Krone, Ulrich Lehmann, Hans Brenig, Oliver Drölle, Michael Schneider Neuro- Regler SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Inhalt Neuro-Fuzzy-Regler Überblick Neuro-Fuzzy-Regler für Kläranlagen 27.03.2017 Inhalt Neuro-Fuzzy-Regler Überblick Neuro-Fuzzy-Regler für Kläranlagen Neuro-Fuzzy-Regler für nichtlineare Prozesse zur Erzielung einer hohen Regelgüte Neuro-Fuzzy-Metallfeinsuchgerät Neuro-Fuzzy-System nach Preuß und Tresp Neuro-Fuzzy-System NEFCLASS Zusammenfassung Bewertung Neuro-Fuzzy-Systeme Quellen Fragen SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Überblick Neuro-Fuzzy-Regler 27.03.2017 Überblick Neuro-Fuzzy-Regler Automatisierungssysteme oder Regler, die sowohl Fuzzy-Komponenten als auch Neuronale Netze beinhalten werden als Neuro-Fuzzy-Systeme bezeichnet Der Vorteil dieser Kombination ist direkt für die Anwendung nutzbar Grundsätzlich sind alle denkbaren Kombinationen von Fuzzy-Logik und Neuronalen Netzen denkbar. Anwendungen siehe SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Neuro-Fuzzy-Regler für Kläranlagen 27.03.2017 Neuro-Fuzzy-Regler für Kläranlagen Hier wird ein Neuronales Netz für die Prognose der Störgröße „Wechselnde Ablaufmenge“ zum Fuzzy-Regler in Serie ge- schaltet, um das dynamische Verhalten der Reglung zu verbessern. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Neuro-Fuzzy-Regler für nichtlineare Prozesse zur Erzielung einer hohen Regelgüte SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Ergebnis der Fuzzy-Adaption 27.03.2017 Ergebnis der Fuzzy-Adaption Hohe statische Genauigkeit wird auch bei starker Fehlparametrierung des Regler nach einigen Adaptionsschritten (--) erreicht. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Optimale Reglerparameter aus dem KNN für die Adaption des Neuro-Fuzzy-Reglers in wenigen Schritten Die Reglerparameter wurden evolutionär optimiert und dann dem KNN für verschiedene Arbeitspunkte antrainiert. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Neuro-Fuzzy-Metallfeinsuchgerät 27.03.2017 Neuro-Fuzzy-Metallfeinsuchgerät SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Messergebnisse des Sensors im Metallfeinsuchgerät 27.03.2017 Messergebnisse des Sensors im Metallfeinsuchgerät Problem: Geringe Unterschiede im Messsignal für Nahrungsmittel ohne und mit Verunreinigung durch metallische Kugeln der Größe 1 mm. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Verbesserung der Identifikation von Metallkugeln in Nahrungsmitteln durch Fuzzy-Signalauswertung im Metallfeinsuchgerät Mit dem herkömmlichen Verfahren werden Fe-Kugeln (Bild links) mit Ø 2,0 mm sicher gefunden. Durch den Einsatz eines Fuzzy-Klassifikators konnte die Empfindlichkeit auf Fe-Kugeln (Bild rechts) mit Ø 1,0 mm deutlich von 0% auf 100% (!) verbessert werden. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Neuro-Fuzzy-System nach Preuß und Tresp 27.03.2017 SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Neuro-Fuzzy-System NEFCLASS 27.03.2017 Neuro-Fuzzy-System NEFCLASS SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Zusammenfassung Datenbasierte Modellierung/Identifikation mit Fuzzy-Modellen (IDEN, einschl. Soft-Sensorik und Neuro-Fuzzy-Methoden) Die Grundidee der Fuzzy-Logik besteht zwar darin, vorhandenes Expertenwissen auf sprachlicher Ebene zu erfassen, und dann erst mit Hilfe von Zugehörigkeitsfunktionen den Übergang von der linguistischen auf die numerische Ebene zu vollziehen, aber dennoch stößt diese Art des Wissenserwerbs des öfteren an ihre Grenzen. Nicht immer liegt tatsächlich menschliches Wissen über das zu beschreibende Verhalten vor, oder dieses Wissen ist teilweise im Unterbewusstsein verankert bzw. lässt sich nicht genügend genau quantifizieren. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Zusammenfassung II In solchen Fällen ist ein Wissenserwerb entsprechend dem Grundansatz künstlicher neuronaler Netze hilfreich: induktives Lernen aus Beispielen, d.h. aus (numerischen) „Trainings“-Daten. Dazu sind Algorithmen erforderlich, die anhand der gegebenen Daten Fuzzy-Regeln und/oder Zugehörigkeitsfunktionen automatisch generieren, und zwar so, dass die in den Daten erkennbaren Zusammenhänge möglichst genau wiedergegeben werden. In Analogie zur klassischen Identifikation dynamischer Prozesse spricht man auch von datenbasierter bzw. experimenteller Modellbildung oder von Fuzzy-Identifikation. Genau wie ein Neuronales Netz kann ein Fuzzy-System jedes beliebige, nichtlineare statische Kennfeld darstellen. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Zusammenfassung III Dynamische Effekte müssen ggf. durch externe Verzögerungsglieder (siehe Prozessinformatik) berücksichtigt werden. Während neuronale Netze reine Black-Box-Modelle darstellen, besteht bei identifizierten Fuzzy-Systemen die Möglichkeit, das Ergebnis auf linguistischer Ebene zu interpretieren oder sogar zu modifizieren. Dies stellt jedoch besondere Herausforderungen an die entsprechenden Identifikationsalgorithmen, die neben der Parameteridentifikation ggf. auch eine Strukturidentifikation leisten müssen. Ziel ist es, einen gegebenen Zusammenhang mit einer möglichst geringen Anzahl möglichst gut verständlicher Regeln darzustellen, was je nach Größe des Problems (Zahl der Ein-und Ausgangsvariablen) und Qualität des vorhandenem Datenmaterials (Anzahl der Messdaten, Abdeckung des Eingangsraums, Stör-/Nutz-Signalverhältnis, Konsistenz) mehr oder weniger schwer erreichbar ist. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Zusammenfassung IV Es existiert daher eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden, die aus ganz verschiedenen anderen Fachgebieten heraus abgeleitet wurden: von klassischen Parameter-Schätzverfahren (z.B. Methode der kleinsten Fehlerquadrate), über neuronale Trainingsalgorithmen bis hin zu Baum-Suchverfahren aus der Informatik. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Bewertung Neuro-Fuzzy-Systeme (-Regler) 27.03.2017 Bewertung Neuro-Fuzzy-Systeme (-Regler) Das gelernte Wissen in den KNN ist häufig Expertenwissen der Automatisierungstechnik oder Prozesswissen Die Kopplung zwischen Neuro und Fuzzy ist sehr variabel. Sie reicht von lose bis eng Die Optimierung der Systeme kann mit Trainingsverfahren von KNN oder auch mit Evolutionären Algorithmen erfolgen, wenn Modelle zur Verfügung stehen, die hinreichend genau sind Die Vorteile sind besonders sichtbar bei nichtlinearen und zeitvarianten Prozessen. Die Fuzzy-Systeme werden durch Neuro in vertretbarer Zeit optimierbar (NEFCLASS, ANFIS). Es existiert noch kein umfassendes Allgemeinwissen über die Vorgehensweise bei der Architekturentwicklung und der Dimensionierung der Neuro-Fuzzy-Systeme. Probieren ist angesagt. SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

Quellenverzeichnis Nauk, D., Klawonn, F. und Kruse, R.: Neuronale Netze und Fuzzy-Systeme. Vieweg Verlag, Braunschweig 1996 Preuß, H.-P.; Tresp, V.: Neuro-Fuzzy, Automatisierungstechnische Praxis 5/94, S. 10-24 H.-M. Schaedel, U. Jantzen, E. Oberdörfler: Empfindlichkeitssteigerung in der Metallfeinsuchtechnik durch den Einsatz eines Fuzzy-Klassifikators. Fortschritt-Berichte VDI Nr. 648; Düsseldorf 2000 U. Lehmann, M. Bongards, H. Johannes (Hrsg.): Neuronale Fuzzy-Logik. Fortschritt-Berichte VDI Nr. 648; Düsseldorf 2000 VDE/VDI GMA FA 5.14 Computational Intelligence http://www.iai.fzk.de/medtech/biosignal/gma/tutorial/index.html SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler

27.03.2017 Fragen Fragen Sie bitte! SS 2009/2 11. Neuro-Fuzzy-Regler