QAB 2006 –2010 – ein sächsisches Konzept zur modularen Nachqualifizierung Qualifikationsreserven erschließen durch Nachqualifizierung – Tagung 27.11.08.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die bundespolitische Bedeutung der Beschäftigungspkte 50plus
Advertisements

Der Internationale Bund und der Jugendmigrationsdienst
Themen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse Aktion Erstausbildung junger Erwachsener Anträge zur Sitzung.
GPC 2003 Die Förderung von Benachteiligten Impulstagung des SIBP und SGB 24. Januar 2003, Zollikofen Im Auftrag des.
ZWH Bildungskonferenz 20./ Dr. Burkhard Poste Qualifizierungsbausteine in der Berufsvorbereitung Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung.
Eingliederungsleistungen nach dem SGB II
Kompetenzteam EU - Projekte
Aufgabe und Rolle der beruflichen Weiterbildung in Krisenzeiten Bamberg 24. September 2009.
Förderleistungen – Kurzarbeit und Qualifizierung
Förderleistungen – Kurzarbeit und Qualifizierung
090617Bad_Hersfelder_Rehatage – A26M/ – Seiten Bad Hersfelder Rehabilitationstage 2009 Rehabilitation im Wandel - Zukunftssicher gestalten!
Seite 1 IAB-Workshop Fünf Jahre Grundsicherung - Berlin, IAB-Workshop Fünf Jahre Grundsicherung Resümee aus Sicht der Praxis: Welche Lehren.
Schleswig-holsteinische Akteure in der Gemeinschaftsinitiative EQUAL Empfehlungen für die ESF Förderperiode NetzwerkInnovationTransnational.
Die Neue Arbeit Brockensammlung Eine Einrichtung des ev.-luth. Kirchenkreises, die langzeitarbeitslose Menschen -berät, -beschäftigt und -qualifiziert.
Informationsveranstaltung am in der BBS Papenburg
am Bildungszentrum der Stadt Nürnberg
Partizipation, Arbeit und volle Arbeitnehmerrechte Fachforum der Tagung „Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zwischen Alltag.
Kompetenzagentur Emsland
Berufsvorbereitungsjahr - kooperativ
Jeder Absolvent mit Abschluss und Anschluss
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt SLV Duisburg – Niederlassung der GSI mbH WeGebAU Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter.
Zur Diskussion der Handlungsmatrix
3. März 2008Mag. Bernhard Just Von der Grundsicherung zur Arbeitsmarktintegration Das Instrument der Bedarfsorientierten Mindestsicherung Mindestsicherung.
"Beschäftigung in der Wachsenden Stadt – Neue Chancen für Benachteiligte" – Projekt ESF Art. 6 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft und.
Birgitt Ehrl Geschäftsführerin ARGE Regensburg Stadt
Ein schwerpunktmäßig gefördertes Projekt des Freistaats Thüringen
© 2008 STEBEP Der Steirische Beschäftigungspakt STEBEP Modellprojekte im Rahmen des ESF Schwerpunktes Integration arbeitsmarktferner Personen 3. März 2008.
Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Wirtschaftspolitische Aspekte im Handlungsfeld der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.
Willkommen in der Jugendwerkstatt Gießen e.V. ! Alter Krofdorfer Weg Gießen Tel: / Fax:
Agentur für Arbeit Rheine –
1 Förderung von Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse – Dezember 2010 Veranstaltung.
Europäisches Jahr der Chancengleichheit für alle 2007 Kurzeinführung und Stand der Vorbereitungen.
IFBR Zwickau GmbH Der Bildungsdienstleister IFBR Zwickau GmbH, Institut für Fortbildung und Berufliche Reintegration, wurde am als eigenständiges,
Unterstützung bei der Anerkennung von Abschlüssen
Förderung für Unternehmen in Schwierigkeiten mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds in Niedersachsen Vortrag im Rahmen der Veranstaltung "Instrumente.
Christoph Acker Programmbereich JOBSTARTER CONNECT
Auswertung IST Analyse
Das Jugendhaus in Bielefeld und die
Aktueller Sachstand der Programmumsetzung
Initiative Jugend und Chancen – Integration Fördern Informationsveranstaltung am 16. Mai 2008.
Finanzierungsmöglichkeiten der kommunalen Jugendhilfe aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in der EU - Förderperiode Eva-Maria.
„Nicht geliebt aber viel genutzt
Initiative Jugend und Chancen – Integration Fördern
Initiative Jugend und Chancen – Integration fördern Schulverweigerung – Die 2. Chance Informationsveranstaltung 16. Mai 2008, Berlin.
Das EQUAL-Projekt der AWO „Hilfen für arbeitslose Jugendliche“
Erläuterung der Schnittstellenproblematik aus juristischer Sicht
Ein herzliches Willkommen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Herzlich Willkommen in der Oldenburger Jugendwerkstatt
Gemeinsam etwas wagen, gemeinsam etwas unternehmen.
1 Öffentlich geförderte Beschäftigung Veranstaltung der Ratsfraktion und des Stadtverbandes DIE LINKE. Halle am 1. November 2007 Bundesprogramm Kommunal-Kombi.
Jugendpartizipation Erfahrungen aus dem Ethiopia Scout Project Michael Rütimann, Mitglied der Kerngruppe Bern, 27. August 2009.
Ein wirtschaftlicher Regionalvergleich der Regionen Oberfranken, Elsass und Cordoba Referent: Tobias Morhardt Forchheim, 05. Oktober 2006.
EUNOP- Partnermeeting Das Projekt EU-Net Oderpartnership wird vom Land Berlin gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale.
„Kein Abschluss ohne Anschluss“ Übergang Schule - Beruf in NRW Stand der Umsetzung im August 2014 Christofer Godde, MAIS Stand der Umsetzung von „Kein.
Peter Wölffling Geschäftsführer IHK-Projektgesellschaft mbH
Zertifizierung einer Teilqualifikation durch die IHK
Das Operationelle ESF-Programm des Bundes 2014 bis 2020
Europäischer Sozialfonds (ESF) Das transnationale ESF-Programm „ IdA – Integration durch Austausch“ TransWien 2011.
Bereich Markt und Integration Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung.
Regionales Übergangsmanagement in der Stadt Offenbach am Main Amt für Arbeitsförderung, Statistik, Integration.
I Herr Dr. Markus Schmitz I Vorsitzender der Geschäftsführung
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Ziele des Bundesprogrammes
Diese Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Auftaktveranstaltung zur Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen
StellA – Willkommen in Baden-Württemberg: Schnelle Integration von Flüchtlingen und Asylbewerber/innen in gemeinsamer Verantwortung Heiner Pfrommer Dezernent.
Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber IHAFA.
Der Europäische Sozialfonds in Bremen. Was ist der ESF? Die Abkürzung ESF steht für Europäischer Sozialfonds. Der ESF ist einer der sogenannten Strukturfonds.
Jobcenter Weimarer Land Erfurt – Erfahrungsaustausch Integrationsberater LAP der Region Mittelthüringen.
Integrationsprojekt handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA) Hauptgeschäftsführer Michael Koch, Landesvertretung der Handwerkskammern.
 Präsentation transkript:

QAB 2006 –2010 – ein sächsisches Konzept zur modularen Nachqualifizierung Qualifikationsreserven erschließen durch Nachqualifizierung – Tagung 27.11.08 Nürnberg

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Strategie Ziel Erwerb eines anerkannten Berufsabschlusses oder eines anrechenbaren Teilabschlusses (Zwischenziel) Alle Erstausbildungen grundsätzlich zugelassen Zielgruppe Arbeitslose (§16 SGB III) ohne Berufsabschluss Langzeitarbeitslose (§18 SGB III) ohne verwertbaren Berufsabschluss keine Altersgrenze! Vermittlung durch Arbeitsverwaltung 6/2006 – 3/2007 Besetzung beendet

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Umsetzung Förderrichtlinie Antragstellung als Projektkoordinator oder Bildungsträger Projektkoordinatoren mit Auswahlverfahren pro Agenturbezirk 1 Koordinator zugelassen Bildungsträgerpool, aus dem Projektkoordinatoren auswählen parallel dazu Ausschreibung der Kompetenzbilanzierung Budget: 84 Mio. EUR Bewilligungssumme, je Teilnehmer 28.000 EUR

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Regionale Koordinations - projekte Kompetenz - bilanzierung Bildungsdienst - leister Teilnehmer Prüfende Stellen (Kammern) Arbeitsver - waltung Projektteam Koordinator

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) In seiner Art in Deutschland einzigartig kombiniert QAB bestehende Ansätze zu einem integrierten Vorgehen Kombination verschiedener Förderansätze Intensivere Betreuung als in anderen Programmen für ähnliche Zielgruppen In Deutschland ohne Vergleich in dieser Kombination von Maßnahmen Eine Vielzahl von Akteuren arbeitet bei der Umsetzung zusammen Zielgerichtete Auswahl von Teilnehmern Individuelle Curricula Indiv . Ausbil - dungs ansatz Ausführliche Kompetenz Bilanzierung Betreuung bei der Qualifizierung Anerkannter Berufsabschluss § § § §

Individuelles Curriculum Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Ein „Trichter - Ansatz“ ermöglicht eine gezielte Auswahl von Teilnehmern und einen individuellen Qualifizierungsplan Auswahl und Übermittlung durch Arbeitsverwaltung Erstgespräch beim Projektkoordinator der Region Kompetenzbilanzierung Zweitgespräch beim Projektkoordinator Qualifizierung beim Bildungsdienstleister Individuelles Curriculum Individuelle Betreuung Prüfung bei den zuständigen Stellen

QAB – differenzierte Teilnehmerstruktur Typisch: ca. 30 Jahre , Maßnahmeabbrüche Geschlecht männlich 48,7% weiblich 51,3% Alter 18-25 21,6% 26-40 61,3% 41-50 14,7% 51 und älter 2,4% Qualifikation Abgangszeugnis 20,6% Hauptschulabschluss 26,8% Realschulabschluss 45,2% Abitur 7,3% Bedarf Stützunterricht ja 74,1% nein 25,9% Bedarf soziale Betreuung 44,0% 56,0% Berufsabschluss 44,6% 55,4% Herkunft Deutschland 95,2% Migrationshintergrund 4,8% Qualifizierungsempfehlung 80,8% unter Auflagen 14,4% QAB: Personenmerkmale

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) QAB 2006: Teilnehmer Stand 30.08.2008  Anzahl der von der Arbeitsverwaltung vermittelten Teilnehmer 8.908 Teilnehmer ohne Berufsabschluss (Geringqualifizierte) 4.454 Teilnehmer mit Berufsabschluss (ohne verwertbaren Abschluss, Zweitausbildung) Anteil Langzeitarbeitslose gemäß § 18 SGB III mit Alg II 68 % Kompetenzbilanzierung abgeschlossen 5.975 Zur Erarbeitung einer Bildungsvereinbarung vermittelt 4.341 Bildungsvereinbarung geschlossen  3.791 Maßnahmeaustritte (Abbrüche) 5.933 = 67 % erfolgreich abgeschlossen zum 30.8.2008 690

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Gründe für Abbrüche * Sonstige Gründe: Unzufriedenheit, Unterforderung, Pflege, Sucht, Tod u.a.

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Vorgesehene Prüfungstermine 100 669 873 952 1525 1723 2046 2089 2837 3150 3441 3479 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 bisher Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008 Q1 2009 Q2 2009 Q3 2009 Q4 2009 Q1 2010 Q2 2010 Q3 2010

42% der Teilnehmer in 10 Ausbildungsberufen Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) QAB: Individueller Zuschnitt der Qualifizierung schwierig Ausbildung in 136 Berufen 42% der Teilnehmer in 10 Ausbildungsberufen

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen I Kompetenzbilanzierung Befund: Trotz hohem Aufwand (2 Wochen mit Arbeitserprobungen) starke Ausrichtung der Testergebnisse an Berufswünschen der Teilnehmer Schlussfolgerung: Aufwand senken, Fokussieren auf Eignung und Validierung anrechenbarer Teile, keine „Berufsorientierung“ Integration in Projektkoordination, Bildungscoaching stärkere Ausrichtung am Arbeitsmarkt

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen II Projektkoordination Befund: Benachteiligte Teilnehmer brauchen Bildungscoach Konstanter Ansprechpartner erforderlich Bildungsunternehmen trotz Interessenskonflikt erfolgreicher als neutrale Träger Schlussfolgerung: klare Vereinbarungen, regelmäßige Kontrollen Teilnehmer nicht um jeden Preis im Programm halten zusätzlich Übernahme Qualitätssicherung

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen III Individualisierung Befund: Abbruchkarrieren lassen oft Verkürzung zu, ca. 50% erreicht Hohe Anforderungen an zuständige Stellen In vielen Bildungsgängen unmöglich oder vom BT abgelehnt „Klassen“verband wird von Teilnehmern geschätzt Schlussfolgerung: Verkürzung und Coaching wichtigste Strategien der Individualisierung flexible Lehr- und Lernmethoden sind meist Wunschdenken BIBB-Ausbildungsbausteine zu „groß“

Langzeitarbeitslose (QAB) Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen IV Arbeitsagenturen und Grundsicherung Befund: Qualität der Teilnehmerzuweisung schwankt stark bis 700% Unterschied zwischen Agenturbezirken Skepsis hinsichtlich Qualifizierungserfolg Vermittlung aus der Qualifizierung in Jobs Schlussfolgerung: größeren Aufwand zur Programmerläuterung vorsehen, Betreuer möglichst direkt erreichen Verankerung QAB in Eingliederungsvereinbarung

Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen V Zuständige Stellen Befund: Anfängliche Skepsis, große Kooperationsbereitschaft Unterschiede hinsichtlich Beurteilung individueller Ansätze Hoher Anfangsaufwand Schlussfolgerung: hilfreiche Tabellen und Formulare weiter nutzen

Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen VI Bildungsträger Befund: große Zufriedenheit mit teils kleinen Teilnehmerzahlen In vielen Landkreisen kein Angebot oder keine Auswahl Für bundesrechtlich geregelte Gesundheitsberufe Zugang nur über landesrechtlichen „Helfer“beruf Individuelle Lehr- und Lernmethoden nicht verbreitet Schlussfolgerung: stärkere Einflussnahme und Qualitätskontrolle über Projektkoordinator

Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Schlussfolgerungen VII Teilnehmer Befund: hohe Motivation, die bei Schwierigkeiten oft abbricht riesige Erwartungen an Arbeitsmarkterfolg Überwiegend bedürftige Leistungsempfänger Finanzierung der bildungsbedingten Mehraufwendungen schwierig (Fahrtkosten, Kinderbetreuung, Werkzeug, Arbeitskleidung) Schlussfolgerung: Einsatz erfahrener Coaches mit Vernetzung zu andern Partnern und Akteuren

Berufsabschlüsse für Langzeitarbeitslose (QAB) Ausblick erste Teilnehmer mit eher guten Prüfungsergebnissen hoher Aufwand gerechtfertigt bei Erfolg am Arbeitsmarkt Anspruchsvolle Finanzierung, da Qualifizierungszeit zwischen 1-4 Jahre Öffnung für neue Teilnehmer geplant