Informationswirtschaft 2

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Advertisements

Eine Frage der Sichtweise
Informationswirtschaft II
Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2012.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
Grundlagen der ÖBWL Organisation und Personalwirtschaft
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Teil 1: Warum 1 % Beitrag für die IG Metall
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Vererbung Spezialisierung von Klassen in JAVA möglich durch
PKJ 2005/1 Stefan Dissmann Zusammenfassung Bisher im Kurs erarbeitete Konzepte(1): Umgang mit einfachen Datentypen Umgang mit Feldern Umgang mit Referenzen.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
Kontrollfragen zu Kapitel 12
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
20:00.
„Küsse deine Freunde“ – FlexKom-App teilen
Zusatzfolien zu B-Bäumen
Eine Einführung in die CD-ROM
GBI Genios Wiso wiso bietet Ihnen das umfassendste Angebot deutsch- und englischsprachiger Literatur für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wir.
Dokumentation der Umfrage
für Weihnachten oder als Tischdekoration für das ganze Jahr
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
Analyse von Ablaufdiagrammen
PROCAM Score Alter (Jahre)
Organisation Aufgabenanalyse & Aufgabensynthese
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Geometrische Aufgaben
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
Organisation Organisation heisst ... Aufgaben zuteilen und Arbeitsabläufe zweckmässig gestalten Stelle = Teilaufgabe einer Unternehmung (Funktion), die.
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
1 Mathematical Programming Nichtlineare Programmierung.
Unternehmensbewertung Thomas Hering ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List of Figures Tabellenübersicht.
SiLeBAT Sicherstellung der Futter- und Lebensmittelwarenkette bei bio- und agro-terroristischen (BAT)-Schadenslagen.
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Aufbauorganisation Teil des strategischen Managements
J-Team: Gymnasium Ulricianum Aurich und MTV Aurich Ein Projekt im Rahmen von UlricianumBewegt.de Euro haben wir schon…  8000 mal habt ihr bereits.
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
Projekt Fachoberschule Verwaltung
Leitungssysteme es wird geregelt, wer wem untergeordnet ist
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November
Organisation.
Die Aufbauorganisation
Projektorganisation Inhalt: Modelle der Projektorganisation
Präsentation Unternehmens- organisation.
Organisation und Führung
Tilman Frenken,BWI,HAK4,05-06
Aufgabensynthese bedeutet:
Aufgabenanalyse und Stellenbildung Marco Steinwand Matthias Köllner Gerhard Winkelmayer.
Unternehmensführung Aufbau- und Ablauforganisation
 Präsentation transkript:

Grundlagen der Organisation Aufbau-, Ablauf- und Prozess- sowie Projektorganisation Informationswirtschaft 2 Wolfgang H. Janko, Michael Hahsler und Stefan Koch Institut für Informationswirtschaft, Wirtschaftsuniversität Wien

Literatur Janko, W.H.: Informationswirtschaft 2 - Informationswirtschaft im Unternehmen, Wirtschaftsuniversität Wien, 2001. Steinbuch, P.A.: Organisation, Kiel 1990. Steinbuch, P.A.: Prozessorganisation-Business-Reengineering - Beispiel R/3, Ludwigshafen 1998. Steinbuch, P.A.: Projektorganisation und Projektmanagement, Kiel 1998. Scheer, A. W.: ARIS-Vom Geschäftsprozess zum Anwendungs- system (3. Aufl.), Springer 1998. Ferstl, O. K./Sinz, E. J.: Grundlagen der Wirtschaftsinformatik (3. Auf.), Oldenburg 1998. Gadatsch, A., Management von Geschäftsprozessen, Vieweg- Verlag, 2001.

Inhalt I. Grundlagen und Aufbauorganisation - Aufgabenanalyse - Aufgabensynthese - Stellen (Merkmale, Strukturierung, Arten) - Idealtypische Organisationsformen - Dokumentation der Aufbauorganisation II. Ablauf- und Prozessorganisation - Prozessanalyse - Prozessredesign - Prozesseinführung und –sicherung III. Projektorganisation Projektprozess Personelle Organisation Projektplanung

I. Grundlagen und Aufbauorganisation - Aufgabenanalyse - Aufgabensynthese - Stellen (Merkmale, Strukturierung, Arten) - Idealtypische Organisationsformen - Dokumentation der Aufbauorganisation

Grundlagen Systemtheoretische Grundlagen Gliederung der Organisation I. Grundlagen und Aufbauorganisation Der Begriff Organisation Systemtheoretische Grundlagen Gliederung der Organisation Organisationsmittel

Organisationsbegriff I. Grundlagen und Aufbauorganisation Grochla: “Organisation ist die Strukturierung von Systemen zur Erfüllung von Daueraufgaben” Blohm: “Organisation ist die methodische Zuordnung von Menschen und Sachen, um deren bestmögliches Zusammenwirken im Sinne einer dauerhaften Erreichung gesetzter Ziele zu ermöglichen” Schwarz: “Organisation ist ein System dauerhaft angelegter betrieblicher Regelungen, das einen möglichst kontinuierlichen und zweckmäßigen Betriebsablauf sowie den Wirkungszusammenhang betrieblicher Entscheidungsprozesse gewährleisten soll”

Drei Dimensionen von Organisation I. Grundlagen und Aufbauorganisation 1. Org. als Tätigkeit, Arbeit, Aufgabe (Aktion) 2. Org. als Regelung, Anweisung, Vorschrift (Vorgabe) 3. Org. als Ergebnis dieser Tätigkeit (Unternehmensstruktur) Janko: “Organisation ist die dauerhafte Bindung eines Systems aus Komponenten zur Erledigung von Aufgaben durch Individuen mit Sachobjekten und Information”

Organisationselemente I. Grundlagen und Aufbauorganisation Basiselemente einer Organisation: Individuen Sachobjekte Aufgaben Informationen System = Menge von Elementen die miteinander in Beziehung stehen a) Funktionssystem (Aufgaben und Abhängigkeiten) b) Prozesssystem (Arbeitsabläufe und Verknüpfungen) c) Datensystem (Strukturierung der Daten und ihrer Beziehungen)

Systemhierarchie Darstellungsweise von Abstraktionsebenen 1 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellungsweise von Abstraktionsebenen Analyserichtung: 1 Systemebene 1 Top-down 1.1 1.2 1.3 Systemebene 2 Mid-out 11.1 11.2 11.3 12.1 12.2 13.1 13.2 13.3 Systemebene 3 Bottom-Up 112.1 112.2 122.1 122.2 122.3 133.1 133.2 Systemebene 4

Organisationsverwendung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Häufig ist eine starre Aufbauorganisation Vorgabe für Ablauforganisation bzw. Prozessorganisation. Für Optimierung ist jedoch eine simultane Betrachtungs- weise notwendig und keine statische (Prozess!). Adaptive Organisation - lernende Organisation

Organisationsmittel Maßnahmen Organisationsmittel Verfahren Sachmittel I. Grundlagen und Aufbauorganisation Maßnahmen Organisationsmittel Verfahren Sachmittel Methoden Techniken Projektmittel Systemmittel Tools Modelle Vorgaben immateriell materiell

Sachmittel a) Projektmittel b) Systemmittel Beispielgruppen: I. Grundlagen und Aufbauorganisation a) Projektmittel b) Systemmittel Beispielgruppen: - Büroräume und -ausstattung - Hard- und Software - Kommunikationsmittel - Büromaschinen

Verfahren, Methoden, Techniken Maßnahmen Verfahren Methoden Techniken Tools Modelle Vorgaben Verfahren, Methoden, Techniken I. Grundlagen und Aufbauorganisation Verfahren: Systematische Vorgangsweise in der Organisation (organisatorische Hilfsmittel) Methoden Techniken Schrittweises Vorgehen (setzen Techniken ein) - Prozessgestaltungsmethoden - Entscheidungsmethoden - Benchmarking Handlungsweise zur Lösung org. Teilaufgaben z. B.: Datenflussplan, Petri-Netze Entscheidungstabellen

Modelle Allgemein gültige vereinfachte Organisationslösung (Steinbuch) Maßnahmen Verfahren Methoden Techniken Tools Modelle Vorgaben Modelle I. Grundlagen und Aufbauorganisation Allgemein gültige vereinfachte Organisationslösung (Steinbuch) a) Vorgehensmodelle: Verbreitet bei Prozess- und Projekt- organisation (Phasenmodell, Wasserfallmodell, Spiralmodell, SAP-Vorgehensmodell etc.) b) Referenzmodelle: Darstellung des bwl. Leistungsumfanges eines Softwareanwendungssystems z. B.: Becker, Referenzmodelle f. Handelsbetr. Scheer, Referenzmodelle f. industr. Gesch.proz. c) Informationsmodelle: Stellen die Informationsversorgung sicher. z. B. in betr. Standardsoftware (BAAN, SAP etc.) d) Kommunikationsmodelle: z. B.: ISO/OSI-Kommunikationsmodell (Regelsystem f. Aufbau und Durchführung d. Datenübertragung)

Vorgaben Prinzipien Normen Quasinormen (Standards) Maßnahmen Verfahren Methoden Techniken Tools Modelle Vorgaben Vorgaben I. Grundlagen und Aufbauorganisation Prinzipien z. B. Kundenfokussierung, schlanke Org., Prozessdominanz Normen Deutsches Institut für Normung (DIN), American National Standards Institute (ANSI) International Standards Organisation (ISO) Österr. Normungsinstitut (ÖNORM) z. B.: Datenflussplan DIN 66001 Entscheidungstabellen DIN 66241 Qualitätsmanagement DIN/ISO Quasinormen (Standards) Allgemein durchgesetzte Gestaltungsarten und Vorgehensweisen z. B.: MS Windows ISO/OSI Referenzmodell bei Datenkommunikation

Maßnahmen Informationsmaßnahmen Verfahren Methoden Techniken Tools Modelle Vorgaben Maßnahmen I. Grundlagen und Aufbauorganisation Motivationsmaßnahmen (Projektkonferenzen, Geschäftsleitungserklärungen, Exkursionen zum Erfahrungsaustausch, Ideenwettbewerb, Projekteinbindung von Mitarbeitern) Informationsmaßnahmen mündlich (Besprechungen, Vorträge etc.) schriftlich (Zeitschriften, Broschüren, Intranet etc.) Schulungsmaßnahmen (Projektmitarbeiter, Prozessmanager, versetzte Mitarbeiter)

Software-gestützte Organisationsverfahren: Maßnahmen Verfahren Methoden Techniken Tools Modelle Vorgaben Tools I. Grundlagen und Aufbauorganisation Software-gestützte Organisationsverfahren: Darstellungstools (Geschäftsprozesse, Ablauflogik, Aufbaustruktur, Präsentation, Dokumentation etc.) Prozessorganisationstools (Analyse, Modell., Dokumentation) CASE-Tools (Softwareerstellung) Workflow-Tools Workgroupsoftware (Groupware)

Aufbauorganisation und Aufgaben I. Grundlagen und Aufbauorganisation Aufgabe: Verpflichtung zur Vornahme (Durchführung) bestimmter Tätigkeiten Aufgabenanalyse: Schrittweise Zerlegung einer Gesamtaufgabe in ihre Bestandteile (Teilaufgaben) Aufgabensynthese: Kombination der Teilaufgaben zu Aufgabenbündeln (Stellen)

Schrittweise Verfeinerung der Analyse: Aufgabenanalyse 1 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Schrittweise Verfeinerung der Analyse: Unternehmensziel (Gewinnerreichung) Gesamtaufgabe (Umsatzerzielung) Hauptaufgabe (Vertrieb) Teilaufgabe (Abschluß von Kaufverträgen) ... Elementaraufgabe (Erlangung der Kundenunterschrift) Aufgabengliederungsplan: Ergebnis der Aufgabenanalyse (Struktur- oder Baumdiagramm)

Darstellung als Aufgabengliederungsplan: Aufgabenanalyse 2 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellung als Aufgabengliederungsplan: Umsatzerzielung Beschaffung Fertigung Vertrieb Werbung Vertr.abschluß Kundenunterschrift … …

Aufgabenzerlegung nach Aufgabenanalyse 3 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Aufgabenzerlegung nach sachliche Merkmale Verrichtungsanalyse (nach Tätigkeitsarten) Objektanalyse (nach Produkt, Kunde,…) formale Merkmale Ranganalyse (Entscheidung - Ausführung) Phasenanalyse (Planung - Durchführung - Kontrolle) Zweckbeziehungsanalyse (Zweckaufgabe oder Verwaltung)

Verrichtungsanalyse: Aufgabenanalyse 4 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Verrichtungsanalyse: SW-Programm schreiben Entwurf Codierung Testen Brief schreiben Textverarbeitung starten Tippen Ausdrucken

Aufgabenanalyse 5 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Objektanalyse: Verrichtungen werden an Objekten (materiell/immateriell) vorgenommen Brief schreiben PC Bildschirm Tastatur Drucker Brief schreiben Briefkopf Adressteil Textteil Grußteil

Entscheidung über Schreiben des Briefes Aufgabenanalyse 6 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Ranganalyse: Entscheidungs- und Ausführungsaufgaben Brief schreiben Entscheidung über Schreiben des Briefes Schreiben des Briefes

Phasenanalyse: Planung - Durchführung - Kontrolle Aufgabenanalyse 7 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Phasenanalyse: Planung - Durchführung - Kontrolle Brief schreiben Planung des Briefes Schreiben des Briefes Kontrolle des Briefes

In einem Industrieunternehmen: Aufgabenanalyse 8 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Zweckbeziehungsanalyse: Zweckaufgaben oder Verwaltungsaufgaben Brief schreiben In einem Industrieunternehmen: Verwaltungsaufgabe In einem Schreibbüro: Zweckaufgabe

Aufgabensynthese 1 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Die in der Aufgabenanalyse ermittelten Elementaraufgaben werden zu Stellen zusammengefügt. Stelle: kleinste organisatorische Einheit zur Erfüllung von Aufgaben, Kombination von Aufgaben

Ziel: Zentralisierung gleichartiger Aufgaben nach bestimmten Merkmalen Aufgabensynthese 2 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Ziel: Zentralisierung gleichartiger Aufgaben nach bestimmten Merkmalen Verrichtungszentralisation Objektzentralisation Entscheidungszentralisation Phasenzentralistion Sachmittelorientierte Zentralisation Regionale Zentralisation ...

Programmierabteilung Aufgabensynthese 3 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Verrichtungszentralisation Programmierabteilung Analyse Design Implementierung Vorteile: Spezialisierungsvorteile Einsatz spezialisierter Sachmittel Erfahrungskonzentration Kostenvorteile aus Spezialisierung

Programmierabteilung Aufgabensynthese 4 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Objektzentralisation Programmierabteilung Betriebssysteme Compiler Anwendungen Vorteile: Erfolgszurechenbarkeit geringere Kommunikationserfordernisse wenig Monotonie Nach Erzeugnisgruppen, Produktgruppen, oft Hauptabteilungen Cost- und Profitcenter Koordinationsvorteile

Programmierabteilung Aufgabensynthese 5 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Regionale Zentralisation Programmierabteilung USA Europa Asien Vorteile: höhere Flexibilität und Anpassung an regionale Gegebenheiten geringere Kommunikationserfordernisse Verringerung von Transportwegen

Aufgabensynthese 6 Bei der Stellenbildung zu berücksichtigen: I. Grundlagen und Aufbauorganisation Bei der Stellenbildung zu berücksichtigen: Aufgabenumfang Aufgabenkomplexität Organisationsziele Zweckmäßigkeit Wirtschaftlichkeit Stabilität

Stellen 1 Definition: Eigenschaften I. Grundlagen und Aufbauorganisation Definition: kleinste organisatorische Einheit zur Erfüllung von Aufgaben Kombination von Aufgaben Eigenschaften Elemente einer Stelle Hierarchische Strukturierung von Stellen (Abteilungen) Stellenarten

Stellen 2 Elemente einer Stelle  Gesetz der Einheit - Immaterielle I. Grundlagen und Aufbauorganisation Elemente einer Stelle - Immaterielle Aufgaben (Verpflichtung zur Vornahme bestimmter Verrichtungen) Befugnisse (zugeteilte Rechte - Entscheidung, Anordnung, Verpflichtung, Verfügung) Verantwortung (Umfang dokumentiert in Stellenbeschreibung)  Gesetz der Einheit - Materielle Sachmittel (Allein- bzw. Mitverfügung, Büro, EDV, Energie,…)

Strukturierung von Stellen - Abteilungsaufbau I. Grundlagen und Aufbauorganisation Strukturierung von Stellen - Abteilungsaufbau Zusammenfassung mehrerer Stellen in hierarchischer Struktur Stellenverbund, der eine Leitungsstelle einschließt, ist eine Abteilung Hauptabteilungsgliederung wiederum nach: Verrichtungsorientierung (funktionale Organisation) Objektorientierung (divisionale, Spartenorganisation) Bezeichnungen in Unternehmungen: Leitung Hauptabteilung Abteilung Gruppe Untergruppe Stelle

Stellen 5 Stellenarten Nach Kompetenzen: I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten Nach Kompetenzen: Vollkompetenz - Linienstelle Teilkompetenz - Stabsstelle Bei Stellen mit Vollkompetenz nach Leitungsaufgaben: Nur Leitungsaufgaben - Instanzen Auch Ausführungsaufgaben - Abteilungen

Stellenarten - Instanzen I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten - Instanzen weist Elemente von Leitungsstellen auf: Initiative, Entscheidung, Anordnung, Überwachung, Koordination Bildung von Instanzen nach räumliche Überschaubarkeit Leitungsspanne zeitliche Leistungsfähigkeit des Stellenleiters (Normaleignung, Normalleistung) Unterscheidung zwischen Singular- und Pluralinstanz bei Pluralinstanzen Willensbildung im Direktorial- oder Kollegialsystem

Stellenarten - Teilkompetenz I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten - Teilkompetenz Leitungsgehilfen der Unternehmensorganisation Assistenten Stab Stellen mit begrenzter funktionaler Autorität Ausschüsse und Kollegien (nebenamtlich) Projektgruppen (für Sonderaufgaben)

Stellenarten - Assistenten I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten - Assistenten Leitungsgehilfen auf den oberen Instanzenebenen (Assistent der Geschäftsführung) Extrakt aus den Aufgaben des Vorgesetzten primär für Detailprobleme keine Weisungsrechte

Stellen 9 Stellenarten - Stab I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten - Stab fachbezogene Hilfsstellen für oberste und mittlere Instanzen immer einer Instanz zugeordnet fest vorgegebenes Aufgabenspektrum Verfügbarmachung von Fachkenntnissen Entlastung der Instanz meist Vorschlagsrecht Verhältnis zu Linienstellen manchmal schwierig Auch größere Stabsabteilungen möglich

Stellenarten - Projektgruppen I. Grundlagen und Aufbauorganisation Stellenarten - Projektgruppen Personen mit unterschiedlichen Kenntnissen und aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen führt Sonderaufgaben durch wird dafür gegründet, zusammengestellt und dann aufgelöst Tätigkeit zeitlich befristet fest vorgegebenes Aufgabenspektrum

Organisationsformen 1 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Idealtypen von organisatorischen Strukturen eines Unternehmens Aufbauorganisation als System mit Elementen (Abteilungen, Stäbe,...) Beziehungen zwischen Elementen bestimmen die Organisationsform

Organisationsformen 2 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Unterscheidungen - Merkmale von Systembeziehungen Zentralisierung Verrichtung Objekt Region Unterstellung Einfachunterstellung Mehrfachunterstellung Kompetenz Vollkompetenz - Linienorganisation Teilkompetenz - Stablinienorganisation

Organisationsformen 3 I. Grundlagen und Aufbauorganisation Funktionale Organisation/(Stab-)Linienorganisation Verrichtungszentralisation Einfachunterstellung Voll-/Teilkompetenz Einheitlicher Instanzenweg Klare Zuständigkeiten Überlastung der Führungskräfte Schwerfälligkeit Spezialisierung Absatzleitung Produkt- entwick- lung Verkaufs- förderung Markt- forschung Werbung Distri- bution Verkauf

Organisationsformen 4 Divisionalorganisation (Sparten-) I. Grundlagen und Aufbauorganisation Divisionalorganisation (Sparten-) Objektzentralisation Einfachunterstellung Auseinanderentwicklung einzelner Sparten keine Spezialisierungsvorteile Unternehmensziele werden sekundär hohe Transparenz Eigenverantwortlichkeit Absatzleitung Produkt (gruppe) A Produkt (gruppe) B Produkt (gruppe) C

Divisional-Org. Weitere Beispiele Absatzleitung Inland Sonstiges USA I. Grundlagen und Aufbauorganisation Weitere Beispiele Absatzleitung Inland Sonstiges USA Sonstige Europa Übersee Absatzleitung Kunden- Kunden- Kunden- Groß- gruppe I gruppe II gruppe III kunden

Divisional-Org. Bsp: Mischung Divisional/Funktional Absatzleitung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Bsp: Mischung Divisional/Funktional Absatzleitung Produkt Produkt Produkt Produkt A B C D (gruppe) (gruppe) (gruppe) (gruppe) PE MF W VF V D PE MF W VF V D M a M b M c D 1 D 2 D 3 D 4

Organisationsformen 5 Matrixorganisation Tensororganisation I. Grundlagen und Aufbauorganisation Matrixorganisation gleichzeitig Objekt- und Verrichtungszentralisation Mehrfachunterstellung Vorteile aus anderen Typen Problem der Mehrfachunterstellung z.B. Produkt- und Projektmanagement Tensororganisation mehrdimensional, z.B. Matrix noch regional untergliedert

Matrixorganisation A B C Absatzleitung entwicklung Distribution I. Grundlagen und Aufbauorganisation Absatzleitung entwicklung Distribution forschung Verkaufs- Produkt- Werbung förderung Markt- Verkauf Produktgruppen A B C

Matrixorganisation Absatzleitung entwicklung Distribution forschung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Absatzleitung entwicklung Distribution forschung Verkaufs- Produkt- Werbung förderung Markt- Verkauf Projekt I Projekt II Projekt III

Tensororganisation Produkte Funktionen Märkte Absatzleitung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Absatzleitung Funktionen Produkte Märkte

Dokumentation Aufbauorg. I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellungstechniken Organisationsplan (graphisch) - Aufbauorganisation Stellenbeschreibung (Text) - Merkmale einer Stelle Stellenbesetzungsplan (Text) - personelle Besetzung Funktionendiagramm (graphisch) - Anteile der Stellen an der Erfüllung der Gesamtaufgabe Führungsanweisung (Text)

Dokumentation Aufbauorganisation Organisationsplan I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellungstechniken – Organisationsplan (Organigramm) Geschäftsleitung Beschaffung Fertigung Vertrieb Stellenleiter Mitarbeiterzahl Stäbe ....

Aufbauorg. WU 2000 I. Grundlagen und Aufbauorganisation

Aufbauorg. WU 2005 / 1 I. Grundlagen und Aufbauorganisation

Aufbauorg. WU 2005 / 2 I. Grundlagen und Aufbauorganisation

Dokumentation Aufbauorganisation Stellenbeschreibung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellungstechniken - Stellenbeschreibung Stellenbezeichnung Stelleneinordnung (Abteilungszugehörigkeit,...) Stellenaufgaben Stellenbefugnisse Stellenverantwortung Stellenziele Stellenanforderungen (Kenntnisse, Eigenschaften,...) ... unabhängig vom Stelleninhaber  Stellenbesetzungsplan manchmal unflexibel

Dokumentation Aufbauorganisation Funktionendiagramm I. Grundlagen und Aufbauorganisation Darstellungstechniken - Funktionendiagramm verknüpft Aufgaben und Befugnisse mit Stellen z.B. A...Ausführung, E...Entscheidung, K...Kontrolle Stelle A Stelle B Stelle C Stelle D Aufgabe 1 A E K Aufgabe 2 A E Aufgabe 3 A E K

Dokumentation Aufbauorganisation Übung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Erstellen Sie Organigramm Stellenbeschreibung und Funktionendiagramm Für ein Internet-Startup, das diverse Börsen (Wahlbörsen, Filme, Schauspieler,...) für andere Unternehmen erstellt und betreut. Achten Sie darauf, dass diese drei Dokumentationsmittel in sich konsistent sein sollen (d.h. eine Stellenbeschreibung für eine Stelle, die auch im Organigramm und im Funktionendiagramm vorkommt).

Zusammenfassung I. Grundlagen und Aufbauorganisation Organisation ist ein dauerhaftes System zur Verrichtung von Aufgaben Aufgaben werden von Stellen (Stellenbeschreibung) erledigt (Funktionendiagramm) Stellen sind in der Organisation durch Unter- und Überordnung eingebunden (Organigramm)