Umverteilungsinstrumente und -probleme II

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Umverteilungsinstrumente und -probleme II Distribution Umverteilungsinstrumente und -probleme II

Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Die negative Einkommensteuer Steuer Existenz-min. Existenz-min. * 2 Einkommen 50% Anrechnung Existenz-min. 100% Anrechnung Transfer Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Vor- und Nachteile der negativen Einkommensteuer Vorteile Verbesserung der Arbeitsanreiz-Struktur Erleichterte Bildung eines Niedriglohnsektors geringere Verwaltungskosten effektivere Armutsbekämpfung Vermeidung von Stigmatisierung Nachteile Hohes Umverteilungsvolumen Verzerrung der Arbeits-Freizeit-Entscheidung Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Die „Aktivierende Sozialhilfe“ v. Hans-Werner Sinn, ifo-Institut Grundgedanke: Im internationalen Vergleich: in D sehr viel gering qualifizierte Arbeitslose Kein Niedriglohnsektor Keine Beschäftigungsverhältnisse bei Löhnen knapp über Sozialhilfeniveau Lohnergänzungssystem ALG II wird bis 500 € Zusatzverdienst nicht gekürzt Die ersten 200 € zusätzlicher Verdienst werden mit 20% bezuschusst (negative Steuer) und sind für Arbeitnehmer sozialversicherungsbeitragsfrei Ab 500 € Zusatzverdienst wird Transfer abgebaut jedoch nicht über 70% marginale Transferentzugsrate Arbeitsplätze in Kommunen Kommunen verpflichten sich Arbeitslose, die keinen Job in Privatwirtschaft finden, zu ALG II einzustellen und evtl. an Privatwirtschaft zu verleihen Lehnt ein Arbeitsloser eine Arbeit ab, so wird ALG II um bis zu 1/3 gekürzt Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Gesetzliche und private Krankenversicherung in Deutschland 2003 *Inklusive privat versicherte Rentner und mitversicherte Familienangehörige **Inklusive Heilfürsorge ohne Grundwehr- und Zivildienstleistende und mitversicherte Familienangehörige ***Inklusive mitversicherte Familienangehörige Quelle:Pfaff, 2004 Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Einige zentrale Unterschiede zwischen den Reformkonzepten Kopfpauschale Bürgerversicherung Einkommensabhängiger Zuschuß abhängig von Ausgestaltung Umverteilung zwischen Arm und Reich über das Steueraufkommen Keine Kappung der Finanzierungsverantwortung bei hohen Einkommen Einkommensabhängiger Zuschuß zentrales Element Umverteilung zwischen Arm und Reich über das Beitragsaufkommen Beibehalt der Beitragsbemessungsgrenze Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Nur eine schrittweise Ausweitung des Versichertenkreises ist realistisch. Quelle:Pfaff, 2004 Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Die Bürgerversicherung (SPD-Entwurf) konstante Transferentzugsrate über alle Einkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze Steuer Versicherungsbeitr. als Transfer Einkommen Einkommen * Beitragssatz = Kopfprämie Beitragsbemes-sungsgrenze Transfer Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Beiträge in der Bürgerversicherung sind nur begrenzt einkommensabhängig. Beitrag 100 200 300 400 500 600 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500 6000 6500 7000 7500 8000 8500 9000 9500 10000 einkommens-abhängig Nicht einkommens-abhängig Beitragsbe-messungs-grenze 3.487,50 Pflichtversicherungs-grenze 3.862,50 Einkommen Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Die Kopfpauschale (SVR-Modell) progressive Transferentzugsrate oberhalb des Grundfreibetrag Steuer Versicherungsbeitr. (= Kopfprämie) als Transfer Einkommen Einkommen = Grundfreibetrag Transfer Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Implizite und explizite Steuern zur Refinanzierung des sozialen Ausgleichs 0,5 0,45 0,4 0,35 52.152 0,3 SVR Gesundheit 0,25 Grenzsteuerverlauf 12.740 0,2 GKV / Bürgerversicherung 0,15 0,1 0,05 7.665 36 3.780 7.524 67.428 71.172 74.916 78.660 82.404 86.148 89.892 93.636 97.380 11.268 15.012 18.756 22.500 26.244 29.988 33.732 37.476 41.220 44.964 48.708 52.452 56.196 59.940 63.684 101.124 104.868 Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Steuern treiben einen Keil zwischen Brutto- und Nettolohn Die Wirkung von Arbeitgebersteuern Menge Lohnsatz L‘=Arbeits-angebot lr Unterbeschäftigung Abeitsnachfrage xNachfrage xAngebot Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke

Allokative und distributive Probleme der Bürgerversicherung Effizienz-Probleme Gerechtigkeits-Probleme Verbindung von Gesundheitskosten und Bruttoarbeitskosten Verbindung von Lohnsumme und Bruttoarbeitskosten negativer Arbeitsanreiz Bürokratischer Aufwand bei Beitragserhebung Mangelnde Treffsicherheit bei Sozialleistungen außergew. Belastungen beitragsfreie Versicherung von Familienangehörigen unabhg. vom Einkommen relativ geringere Beteiligung höherer Einkommensgruppen Kappung der Finanzierungs-verantwortung Beitragsbemessungsgrenze Pflichtversicherungsgrenze Dipl. Volksw. Dr. Hanjo Allinger, Universität Passau, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwissenschaft Prof. Dr. Lüdeke