Blutige Fakten Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen von Arbeit. Jährlich tödliche Arbeitsunfälle. Etwa zwei Mio. erliegen Berufskrankheiten.

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 Präsentation transkript:

Blutige Fakten Alle 15 Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen von Arbeit. Jährlich 360.000 tödliche Arbeitsunfälle. Etwa zwei Mio. erliegen Berufskrankheiten. Täglich werden fast eine Mio. am Arbeitsplatz verletzt. Durch Arbeit sterben mehr Menschen als durch Kriege (laut ILO).

Globale Entwicklung Ansteigende Zahlen in den letzten Jahren (ca. 10%). Neoliberaler Trend (Flexibilisierung, Liberalisierung) Nachholende Industrialisierung in den „Schwellenländern“ Beispiel: Bergarbeiter in China.

Workers´ Memorial Day 1984: erster WMD in Kanada. 1989: Ausweitung auf andere Kontinente. 1992: „Remember the Dead. Fight for the Living!“ 1996: Übernahme durch IGB. 2001: UN-Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitspplatz. Heute in 20 Ländern offizieller Gedenktag.

WMD-Action Veranstaltungen, Mahnwachen, Gedenkaktionen, Kundgebungen, Demonstrationen, Streiks. 2009: 14 Mio. Beteiligte in über 100 Ländern bei ca. 10.000 Aktivitäten. Weniger in europ. Kernländern, eher in „Dritter Welt“ und „Schwellenländern“ IGB ruft seine 305 Mitgliedsorganisationen dazu auf.

Situation in Deutschland Kein WMD, niemals. Seit den 1960ern Arbeitsunfälle kontinuierlich gesunken. Seit Agenda 2010 wieder leichter Anstieg (außer 2009: Kurzarbeit). Zehn tote am Tag (2008: 3.673) 3.400 Verletzungen am Tag. (Schein-)Selbständige ausgeklammert Massiver Anstieg von Psychosen (Burnout, Depression).

Unfälle 2008 765 tödliche Arbeits- und 478 tödliche Wegeunfälle. 1,25 Mio. Arbeits- und Wegeunfälle insgesamt. Besonders hoch in Bau- und Holzbranche, auch Landwirtschaft. Bau: 5,5% der Erwerbstätigen, aber 31% der Getöteten. Laut BAuA: Zu 50% Fragen der Organisation ursächlich. Bsp. Thüringen: bei 5% der Anlagen „erhebliche und gefährliche Mängel“ laut TÜV.

Krankheiten 2008 2.430 erlagen berufsbedingter Krankheit. Etwa 64.000 Verdachtsfälle generell. Vor allem Hörschäden, gefolgt von Hauterkrankungen. Problem: Anerkennung. Etwa 14.000 anerkannte. Weiterhin: psychische Erkrankungen.

Psychische Erkrankungen 2008 Burnouts und Depressionen seit 1990 verdoppelt. Gründe: Arbeitszeitverdichtung und flexibilisierte Arbeitswelt. 10,6 % der Arbeitsausfalltage durch seelische Erkrankungen verursacht. Jede vierte psychische Erkrankung lohnarbeitsbedingt. Neue Aufmerksamkeit: „Burn-Out-Gesellschaft“; Suizide in Frankreich.

Knochenmühle Leiharbeit Fast dreimal so hohes Unfallrisiko wie Stammbelegschaften. 2007: 51.000 Unfälle bei 731.000 LeiharbeiterInnen. 1,7% der Beschäftigten, aber fast 5% des Unfallaufkommens. Gründe: Fluktuation, schlechte Ausstattung, ungeklärte Zuständigkeiten, schlechtes Material, schlechte Position. Psychische Erkrankungen 34% höher.

Arbeitshetze Zusammenhang von Arbeitszeit und Schäden. Je höher die geleistete Arbeitszeit, desto mehr Gesundheitsprobleme. Anstieg der Unfälle nach 7-8 Stunden Arbeit. Auch Lage der Schichten entscheidend. Veränderung der Pausenstrukturen.

15.30 Uhr Vor dem BZA Friedrichstr. 200 Nahe U Stadtmitte