exreTu Der Ansatz "expliziter, reflektiver Technikunterricht"

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 Präsentation transkript:

exreTu Der Ansatz "expliziter, reflektiver Technikunterricht" Einblick in das Projekt exreTu Kooperationsprojekt der Professuren Naturwissenschaftsdidaktik und Technisches Design Was ist exretu? Ausschnitt aus Film Real - Tec Team : A. Heitzmann, K.Güdel, M. Oberli, Ch. Rieder, B. Sidler, Th. Stuber, F. Theiler, I. Urfer Hauser www.fhnw.ch/ph

Gliederung des Vortrags Übersicht Gliederung des Vortrags Zur Situation des Technikunterrichts heute (Situation Schweiz) - Hintergründe des Projekts exreTu Das Modell des expliziten, reflektiven Technikunterrichts Überblick über das Forschungsprojekt exreTu (Forschungsdesign, Stand) Fokus: Interventionsphase exreTu - Technikunterricht Fokus: Metakognition und Explikation Fokus: Befragung Technikinteresse - Berufswünsche Ausblick: Kompetenzmessung (Schwierigkeiten - Möglichkeiten) Die Situation des Technikunterrichts ist eine schwierige. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

1. Zur Situation des Technikunterrichts (Blickwinkel CH) Internationale Diskussionen um Bildungsstandards und "technical/ technological literacy" Stiefmütterchen-Dasein in Curricula und dem realen Schulalltag Technik ist ein wichtiger Teil des Alltags - Alltagsbezüge sind für (ein nachhaltiges) Lernen unabdingbar wichtig In der Sekundarstufe I sind Kontakte mit der Welt der Technik wichtig aus Gründen der Berufswahl Über technisches Handeln kann die Grundkompetenz „Problemlösen“ geschult werden Technisches Handeln verbindet kognitive und manuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten und spricht so verschiedene Schülertypen an Hinweis, darauf, dass es im Lehrplan nicht explizit ausgewiesen ist, wohl jedoch intendiert (Mensch-Technik-Umwelt, Natur-Technik, Lehrplan 21 "Natur und Technik" (mit PH, Ch, Bio) Alltagsverständnis ist wichtig für Orientierung und Identitätsbildung wichtiges Feld darf bei Berufswahl nicht ausgeblendet werden, nur, weil nicht bekannt gelungenes Problemlösen an technischen Problemen vermittelt Erfolgserlebnisse, bewirkt Förderung der Kreativität, braucht Teamarbeit viele technische Probleme lassen sich auch lösen von eher manuell begabten Jugendlichen, da von angewandten und nicht von abstrakten Problemen ausgegangen wird DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Warum gibt es keinen oder wenig Technikunterricht? Schwierigkeiten: Situation des Technikunterrichts Warum gibt es keinen oder wenig Technikunterricht? Schwierigkeiten: Stundenplanprobleme: keine passenden Gefässe, Marginalisierung Unsicherheit unter Lehrpersonen wegen übergreifenden Aspekten bin ich kompetent? ist das nicht zu aufwändig? komme ich dann trotzdem mit dem Pflichtstoff durch? Mangelnde Räumlichkeiten: keine Werkräume, keine Naturwissenschaftsräume... Andere, "wichtigere" Probleme: Disziplinarprobleme, Sprachprobleme Mangelnde Erfahrung, wenig Austauschmöglichkeiten Angst vor aufwändiger Vorbereitung und Durchführung gute Erfahrungen mit verschiedenen Projekten, Bsp. RealTec, Bsp. aus angelsächsischem Raum, Bsp. aus der LLB Technik als übergreifende Wissenschaft Verbindungen mit allen Fächern möglich, durch technische Fragestellungen prädestiniert Nawi-Fächer Stärkung der Selbstwirksamkeit Technisches Handeln erfolgt in Teams, daher nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch Soziale Kompetenzen und Selbstkompetenz gestärkt. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Auswirkungen der Standarddiskussion in der CH: HarmoS und Lehrplan 21 Situation des Technikunterrichts Auswirkungen der Standarddiskussion in der CH: HarmoS und Lehrplan 21 Harmonisierung des Schweizerischen Schulsystems: für die 21 deutschschweizer Kantone ein gemeinsamer Lehrplan für die Volksschule Ausarbeitung von Basisstandards für vier Fachbereiche Schulsprache Fremdsprachen Mathematik Naturwissenschaften Hinweis, darauf, dass es im Lehrplan nicht explizit ausgewiesen ist, wohl jedoch intendiert (Mensch-Technik-Umwelt, Natur-Technik, Lehrplan 21 "Natur und Technik" (mit PH, Ch, Bio) Alltagsverständnis ist wichtig für Orientierung und Identitätsbildung wichtiges Feld darf bei Berufswahl nicht ausgeblendet werden, nur, weil nicht bekannt gelungenes Problemlösen an technischen Problemen vermittelt Erfolgserlebnisse, bewirkt Förderung der Kreativität, braucht Teamarbeit viele technische Probleme lassen sich auch lösen von eher manuell begabten Jugendlichen, da von angewandten und nicht von abstrakten Problemen ausgegangen wird DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Kompetenzmodell HarmoS: Naturwissenschaften (www.harmos.phbern.ch) Situation des Technikunterrichts Kompetenzmodell HarmoS: Naturwissenschaften (www.harmos.phbern.ch) Basisstandards für vier Niveaustufen DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Lehrplan 21 (www.lehrplan21.ch) Situation des Technikunterrichts Lehrplan 21 (www.lehrplan21.ch) DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Zahlreiche vielversprechende Ansätze in CH Situation des Technikunterrichts Zahlreiche vielversprechende Ansätze in CH explore-it: Lernmittel und Unterstützung übers Internet (Weber et al. 2010) Do-it-Werkstatt: www.do-it-Werkstatt.ch; Th. Stuber Projekt Real-Tec: www.real-tec.ch, J.P. Keller "Technik begreifen„: Lehrmittel (Baumann, Theiler & Baumann, 2010). DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

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Erfahrungen aus bisherigen Projekten Situation des Technikunterrichts Erfahrungen aus bisherigen Projekten Technikunterricht wird von Schülerinnen und Schülern positiv erlebt Technikunterricht ist fächerübergreifender Unterricht, wobei hier alle Fächer als Zugänge dienen können - Vertiefungen sind fachspezifisch oder fächerübergreifend möglich Eine fast zwingende Verbindung ergibt sich zwischen Technischer Gestaltung und Naturwissenschaften und ist für beide Fachbereiche bereichernd Technikunterricht kann Gender-Differenzen vermindern, da sowohl Mädchen als Knaben sich positiv einbringen können gute Erfahrungen mit verschiedenen Projekten, Bsp. RealTec, Bsp. aus angelsächsischem Raum, Bsp. aus der LLB Technik als übergreifende Wissenschaft Verbindungen mit allen Fächern möglich, durch technische Fragestellungen prädestiniert Nawi-Fächer Stärkung der Selbstwirksamkeit Technisches Handeln erfolgt in Teams, daher nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch Soziale Kompetenzen und Selbstkompetenz gestärkt. Notwendige Voraussetzungen: Verankerung und Konkretisierung in Curricula Schulfächergrenzen überschreiten, aufheben Unterstützung von Lehrpersonen DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

2. Das Modell exreTu: expliziter reflektiver Technikunterricht Das Unterrichtsmodell exreTu 2. Das Modell exreTu: expliziter reflektiver Technikunterricht Grundansätze Handlungs- und Problemorientierung in komplexen Situationen Ingenieuransatz  Technik konstruieren und herstellen Informierend-experimenteller Ansatz (funktionsanalytischer Ansatz) Funktionsanalyse technischer Gegenstände: beschreiben und einander erklären, Vorkonzepte schrittweise erweitern, Begriffe be-greifen  Technik verstehen Soziokultureller Ansatz gesellschaftlich-soziale Dimension von Technik ist im Vordergrund  Technik nutzen und Technik bewerten Reflexionsorientierung: Metakognition üben Arbeitsprozess, Lernprozess und Erkenntnisprozess reflektieren DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Konstitutierende Merkmale von exreTu Das Unterrichtsmodell exreTu Konstitutierende Merkmale von exreTu Ingenieur-technisches Handeln Explizit machen von Technik - Technikbegriff erweitern Explizieren von Technik - Nutzen von metakognitiven Strategien Auseinandersetzung mit Berufsrollen - Entwicklung von Rollenverständnis DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

3. Das Forschungsprojekt Das Forschungsprojekt exreTu 3. Das Forschungsprojekt exreTu: Wie wirkt sich expliziter, reflektiver Technikunterricht aus?  erworbenes Wissen, Kompetenzen, Interesse, Selbstwirksamkeit? Kompetenzen: technische Kompetenzen? Was gehört dazu? Wie werden sie erworben? Berufswahl: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Technikunterricht und Berufswünschen auf Sek I - Stufe? Gender: Gibt es unterschiedliche Auswirkungen bei den beiden Geschlechtern? DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Forschungsidee und Forschungsplan Das Forschungsprojekt exreTu Forschungsidee und Forschungsplan Idee: Unterrichtsintervention mit explizitem, reflektivem Technikunterricht Erheben von Technikinteresse und Berufswünschen in der Sekundarstufe I Feststellen von Technikkompetenz  2. Durchführung von explizitem, reflektivem Technikunterricht (exreTu-Intervention) ??? Gibt es Effekte von exreTu??? Technikunterricht: Interventionsvorbereitung zusammen mit Lehrpersonen (Lehrerweiterbildung) Umsetzungsaufgaben zu Technikkompetenzen Kern der Forschungsidee DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Übersicht über die Projektanlage von exreTu (Projektplan Juni 2010) Zeit Teil 1: Befragung Teil 2: Intervention Datenerhebung Projektbeginn Nov. 09 bis Okt 10 Entwicklung der Instrumente (Fragebogen) Aufgaben für Kompetenzerhebung Planung Intervention/Info LP Technikinteresse und Berufswünsche, strukturierter Fragebogen zu Beginn und am Ende des 7. oder 8. Schuljahrs, 30 Klassen (N=450), 15 Kl. Versuchsgruppe V, 15 Kl. Kontrollgruppe K Versuchsgruppe V mit 15 Klassen (N=225): PK1 + exreTu + PK2; Kontrollgruppe K mit 15 Klassen (N=225): nur PK1 + PK2 Weiterbildung Lehrpersonen der Versuchsgruppe (ca. 15); Eröffnungsveranstaltung: 11. August 2010 Okt. - Nov. 2010 Befragung F1 Erhebung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogen F Durchführung Intervention Nov. 10 - März 11 Pretest PK1: Technikkompetenz, standardisierte Aufgaben Testaufgaben mit Kurzfragebogen Expliziter, reflektiver Technikunterricht ExreTu: Unterrichtssequenz von ca. 30 Lektionen, Erwerb von Technikkompetenz, Best-practice-Beispiele Arbeitsjournale mit Meilensteinreflexionen Protokolle Forschungsplan Posttest PK2: Technikkompetenz, standardisierte Aufgaben Testaufgaben mit Kurzfragebogen April - Juni 2011 Befragung F2 Erhebung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogen F Gruppeninterview mit Lehrpersonen Gruppeninterview April - Juni 2012 Befragung F3 - Follow up Erhebung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogen F

Technik konstruieren und herstellen Fokus Intervention 4. Fokus Intervention Technik erklären und kommunizieren Arbeitsjournal mit Meilenstein-reflexionen: Darstellung des Arbeits-prozesses, Präsentation oder Ausstellung (fortwährend; am Schluss ca. 2 Lektionen) Technik erkunden Was ist Technik? Bezug zur Aussen- und Umwelt (ca.2 Lektionen) Technische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse entwickeln Funktionszusammenhänge verstehen, Werkstoffe kennen lernen und Fertigkeiten entwickeln (ca. 4 Lektionen) Technikunterricht im exreTu-Projekt Produktherstellung in einer "Firma" (Teams) Technik problemlösend angehen: Lösungsansätze entwickeln und Handlungsplan erstellen Firma gründen/Team bilden, Berufe und (Berufs-)rollen kennenlernen, Aufgaben verteilen, Arbeitsschritte festlegen (ca. 4 Lektionen) Technik bewerten Produktanalyse, Technikstudie oder Expertenkontakt (ca. 2 Lektionen) Technik konstruieren und herstellen Konstruktion, Herstellung und Optimierung des Produkts im Team, problemlösendes Handeln (ca. 12 Lektionen) DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Ausgearbeitete Themenbeispiele Fokus Intervention Ausgearbeitete Themenbeispiele Licht-Leuchte Schokolade Naturkosmetik Alarmanlage Flip Flop-Schaltung Leichtbaufahrzeuge Outdoor-Bekleidung DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

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Konzept der Intervention - Konzeptraster Fokus Intervention Konzept der Intervention - Konzeptraster A1) Technik erkunden: Technikbegriff (ca. 2 Lektionen): Was ist Technik überhaupt und wie können wir Technik beschreiben? Aufgabenstellungen / Arbeitsschritte (AS) Mögliche Umsetzungen (Umsetzung vorgegeben) Empfehlung Zeitpunkt Definition(en) Technikbegriff: Was ist Technik überhaupt? Was kann Technik alles sein? Sichtung ausgewählter, technischer Produkte aus Schokolade Kennenlernen des Entstehungszyklus dieser Produkte: Entwicklung, Herstellung, Bedarf, Entsorgung Begriff Technik ausloten Am Anfang Vorgabe der allgemeinen Aufgabenstellung (Auftrag): Ein Stück Schokolade soll neu erfunden und bis zur Marktreife entwickelt werden Problemorientierte Werkaufgabe (je nach Situation eher engere oder offenere Aufgabestellung: evtl. Bedingungen mit den SuS festlegen) Meilenstein 1: Vorstellung von weit gefasstem Technikbegriff nach AS 1 und 2 Arbeitsschritte und Meilensteine Offenheit und Steuerung DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Fokus Intervention Meilenstein 3-1: Funktionsablauf, Planskizze B) Technische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse entwickeln (ca. 4 Lektionen): Funktionszusammenhänge verstehen, Werkstoffe kennen lernen und Fertigkeiten entwickeln Aufgabenstellungen / Arbeitsschritte (AS) Mögliche Umsetzungen (Umsetzung vorgegeben) Empfehlung Zeitpunkt Geschichtlicher Bezug: Entwicklung der künstlichen Beleuchtung kennen lernen (z.B. „Vom Kienspan zur LED“ od. „Wer waren Th.A.Edison und W.v.Siemens?“) Referat historische Entwicklung von technischen Verfahren, Erfindung des Produkts, Begriff Fortschritt Anwendungen, Übungen zum Verständnis: Zusammenbau von Kabel, Stecker, Schalter, Fassung Lichtwirkung untersuchen: Optimales Zusammenspiel von Leuchtmittel und Schirm/Material Lösungen für funktionale Probleme entwickeln: Verbindungen, Gelenke, Aufhängungen etc. Lehrgang Übungsaufgabe mit Problemlösung Gestalterisches Experiment Technische Experimente Funktionsabläufe darstellen und erklären: Elektrotechnik: Aufgaben zum Stromkreis lösen und Erkenntnisse festhalten Reduktion von komplexen Phänomenen in Einzelschritte (Grafiken/Skizzen)[k1]  Verfahren/Problem in verschiedene Schritte aufgliedern, grafisch darstellen, erläutern (erstellen von Planskizzen) Meilenstein 3-1: Funktionsablauf, Planskizze nach AS 6, 7, 8, 9 und 10 DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann  [k1]hierzu bitte Arbeitsblätter, Beispiele, Anleitungen zuhanden Lehrpersonen erstellen

Bsp. Auszug aus Meilenstein 3 - Schülerdokumentation Fokus Intervention Bsp. Auszug aus Meilenstein 3 - Schülerdokumentation 1. Untersuche ein (reales) Metallvelo mit einem vom Rad angetriebenen Velogenerator (ab jetzt "Dynamo" genannt) genau. Bei manchen Velos führt nur ein einziges Lichtkabel zu jeder Lampe (Vorder- und Rücklicht). Zeichne danach auf der folgenden schematischen Abbildung eines Velos alle Bestandteile der Beleuchtung mit einem Farbstift ein : Dynamo Scheinwerfer Rücklicht Kabel 2. Komisch, dass vom Velodynamo nur ein Draht zum Scheinwerfer resp. Rücklicht führt. Eigentlich müssen doch zwei Leitungen da sein, damit der Stromkreis geschlossen ist. Diskutiert zu zweit, was passiert, damit das Vorder- und das Rücklicht am Velo leuchten. Schreibt anschliessend eure Vermutung auf. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Übersicht über die Meilensteine Fokus Intervention Übersicht über die Meilensteine Meilen-stein Ziel Phase 1 Vorstellung von weit gefasstem Technikbegriff Nach Arbeitsschritten 1 und 2 2-1 Produktbewertung nach vorgegebenen Kriterien Nach Arbeitsschritten 3 und 4 2-2 Erkundung: industrielle Produktion Nach Arbeitsschritt 5 3-1 Funktionsablauf, Planskizzen Nach Arbeitsschritten 6,7,8,9,10 3-2 Dokumentation Problemlöseprozess Nach Arbeitsschritt 11 4 Teamorganisation (Berufsrollen, Firma) Nach Arbeitsschritt 12, 13, 14 5-1 Lösungsansätze entwickeln (Reflexion) 5-2 Handlungsplan für Produktprozess Skizze bzw. Plan des geplanten Produkts Während Arbeitsschritten 15, 16, 17 6 Reflexion beim technischen Handeln Nach Arbeitsschritten 18, 19 7-1 Beurteilungen Nach 20 und 21 7-2 Schlussreflexion Nach 23 DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

5. Fokus Explikation und Metakognition Schlüsselkompetenz "Technik verstehen": Explikation Komplexe technische Systeme, z.B. Funktionsabläufe müssen schrittweise erschlossen werden. Undifferenzierte Vorkonzepte sind bewusst zu machen und mit differenzierten, fachlich richtigen Teilkonzepten in Bezug zu setzen Eine vereinfachte Gesamtdarstellung der Teilkonzepte in ikonischer Form führt zum Grundverständnis Das Grundverständnis kann später mit Fachbegriffen, Ergänzungen erweitert werden. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Bsp. Wie funktioniert eine Velopumpe? Fokus Explikation und Metakognition Bsp. Wie funktioniert eine Velopumpe? (nach Aeschbacher, 2010) Explikation (1) Von undifferenzierten Vorbegriffen ausgehen: Raum und Zeit geben für die Erschliessung des assoziativen Umfelds: Druck, Wärme beim Pumpen, Zischen, Kraftaufwendung, ziehen, stossen.... sprachliche Definitionen: eine Pumpe ist eine Vorrichtung, die Gase, Flüssigkeiten oder Flüssigkeits-/Feststoffgemische fördern kann des Begriffsumfangs: Luftpumpen, Kolbenpumpen, Wasserpumpen, Wärmepumpen..... Undifferenzierte Vorbegriffe durch Problemstellung und Frage evozieren. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Phase 1: "Ansaugen" von Luft durch Kraft-wirkung des Kolbens Fokus Explikation und Metakognition Explikation (2) 2. Komplexe Abläufe, strukturell und zeitlich aufschlüsseln Phase 1: "Ansaugen" von Luft durch Kraft-wirkung des Kolbens Phase 2: Ausstossen von Luft durch Kraftwirkung des Kolbens Phase 1 Phase 2 DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Fokus Explikation und Metakognition 3. Grafischer Bezug auf undifferenzierte Vorstellung oder Problemstellung (eine Pumpe hat unten nicht zwei Öffnungen)  DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

  undifferenzierte Vorstellung differenziertere, Vorstellung Fokus Explikation und Metakognition Explikation (4) 4. Vereinfachte, abstrahierte Struktur des Gesamtablaufs  undifferenzierte Vorstellung  differenziertere, Vorstellung DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Fokus Explikation und Metakognition 5. Fachwörter, Hilfskonstruktionen und Optimierungen einführen anfänglich nur vertraute Elemente und Beziehungen verwenden: Öffnungen, Verschlussklappen Fachwörter für erarbeitete Begriffe einführen: bewegliche Klappen = Ventile Hilfskonstruktionen, Optimierungen, Details: Detailbau eines Ventils etc. DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Reflexion im exreTu-Projekt - Nutzung von Denkstrategien Fokus Explikation und Metakognition Reflexion im exreTu-Projekt - Nutzung von Denkstrategien Arbeitsjournal mit kognitiven und metakognitiven Impulsen (vorher, begleitend oder rückschauend im Arbeitsprozess) Organisation des Wissens: "Welches waren wichtige Dinge, die ich heute gelernt habe?", "Was habe ich gemacht?", etc. Elaboration des Wissens: "Welches Bsp. zeigt die Anwendung dieses Prinzips?", "Welche Beziehung zum vorher Gelernten hat das?", "Wie kann ich es bestätigen"?, "Gibt es Konflikte zu früher gelerntem?", " Wo stimmt es, wo nicht?" etc. . Überwachung und Kontrolle: "Was habe ich noch nicht verstanden?", " Was habe ich gut verstanden?", " Wo habe ich Schwierigkeiten?" und Hilfsstrategien " Welche Möglichkeiten habe ich die Probleme zu lösen", " Wo kann ich mehr erfahren?", "Wo kann ich Hilfe holen?", "Was müsste ich besser machen?" DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Befragung Technikinteresse und Berufswünsche Fokus Befragung: Technikinteresse-Berufswünsche Befragung Technikinteresse und Berufswünsche Befragung 1+2: Vor+nach Intervention exreTu Befragung 3: Nach einem Jahr (ca. Frühling 2012) Durchführung: 30 - 45 Minuten elektronisch, paper-pencil je 15 Klassen (Versuchs- und Kontrollgruppe) Fragen für die Auswertung: Wie gross ist das Interesse an Tätigkeiten/Inhalten, die mit Technik zu tun haben? Welche Berufswünsche haben Jugendliche? Welche Wirkung hat der Technikunterricht auf das Interesse, die Selbstwirksamkeitserwartung und die gesellschaftliche Bedeutsamkeit von Technik? DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Beispiel Fragebogenauszug Fokus Befragung: Technikinteresse-Berufswünsche Beispiel Fragebogenauszug DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Befragung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogenkonstrukt Fokus Befragung: Technikinteresse-Berufswünsche Befragung Technikinteresse und Berufswünsche Fragebogenkonstrukt Technikspezifische Kompetenzen/Tätigkeiten Inhaltsbezogene Dimensionen Technik konstruieren und herstellen Technik verstehen Technik erklären, kommunizieren Technik nutzen Technik entwickeln Technik bewerten Technikspezifische Kontexte Personenbezogene Variablen Technik in der Schule Interesse: Freude, Aktivierung, Wichtigkeit, Nützlichkeit Selbstwirksam- keitserwartung Gesellschaftliche Bedeutsamkeit Technik in Alltag und Freizeit Selbst- wirksamkeits- erwartung Technik allgemein Interesse an Technik gesells. Bedeutsamkeit von Technik allgemein Befragung 1 + 2 Technik im Beruf Intervention mit explizitem, reflektivem Technikunterricht (exreTu) Selbst- wirksamkeits- erwartung in Bezug auf exreTu gesells. Bedeutsamkeit von exreTu Interesse an exreTu Befragung 2 DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

6. Ausblick: Kompetenzmessung - Herausforderungen Messen von Technikkompetenz mit PISA-Aufgaben (Paper-Pencil)??? Messen von Technikkompetenz mit HarmoS-Aufgaben (Experimentieraufgaben)??? Messen von Technikkompetenz mit einem Metawissenstest??? Vor- und Nachteile Neue Ideen??? - Vorschläge??? DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann

Wir danken für die Aufmerksamkeit DGTB Tagung Potsdam 23.9.10 Anni Heitzmann