Vorlesung Informatik & Gesellschaft

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 Präsentation transkript:

Vorlesung Informatik & Gesellschaft Dr. Andrea Kienle 11.04.2005

Organisatorisches Vorlesung Unterlagen Übung Klausur Während des gesamten Semesters, Montag 14:15 – 15:45 Überblick über die wichtigsten Grundlagen und Methoden zu soziotechnischen Systemen mit Praxisbeispielen Unterlagen Folien zur Vorlesung (jeweils vor den Vorlesungen im Web) Kompendium zur Grundvorlesung I&G von Prof. Herrmann Informationen im Web: www.iundg.de Übung Separate Termine am Montag und Dienstag Vorbesprechung und Einteilung im zweiten Teil dieser Veranstaltung Klausur Unbenotet In der letzten Vorlesungsstunde (18.07.2005, 14:00-16:00) Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Computer als Werkzeug und als Medium Als Werkzeug betrachtet dient der Computer dazu, Arbeitsaufträge oder Aufgaben möglichst effektiv, effizient und beeinträchtigungsfrei bearbeiten zu können. Als Medium betrachtet vermitteln Computer Kommunikation, Kooperation und Koordination zwischen Akteuren. Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Varianten computerunterstützter Kooperationssysteme – Anwendungsinhalt Arbeiten - CSCW Lernen - CSCL Spielen - CSCP ... – CSC? Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Informatik & Gesellschaft - Fokus DV-Anwendungen sind nicht isoliert ... ... sondern im Kontakt mit Benutzer (vgl. auch Veranstaltung „Mensch-Maschine-Interaktion“) ... und stellen häufig Kontakt zu anderen Benutzern her bzw. nehmen Einfluss auf Personengruppen (Computer als Medium, Veranstaltung „Informatik und Gesellschaft“). Fokus nicht darauf, was ein einzelner Computer tut und wie er es tut (bzw. wie man Software dafür schreibt), ... ... sondern darauf, was man mit (vernetzten) Computern für Personen(gruppen) erreichen kann, und welchen Einfluss dies auf die Gruppen bzw. die Gesellschaft hat. Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Informatik & Gesellschaft - Ziel Sensibilisierung/Weitung des Blicks für Auswirkungen des Einsatzes von DV-Anwendungen / der Funktionalitäten von DV-Anwendungen auf Personengruppen und die Gesellschaft als Ganzes für Einflüsse, die soziale Strukturen/Interaktionen in Gruppen beim Design von DV-Anwendungen für diese Gruppen haben Wirkung und Folgen sowie Gestaltungsmöglichkeiten kennen lernen Zielgruppe: Studierende … … der Kerninformatik … der Angewandten Informatik … des Lehramts Informatik Dabei rückt der Begriff soziotechnische Systeme in den Blick Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Informatik & Gesellschaft – Kapitel der Vorlesung (1/2) 1. Soziotechnische Systeme 1.1 Grundlagen (11.04.) 1.2 Der Entwurf soziotechnischer Systeme (18.04.) 2. Kommunikation 2.1 Grundlagen menschlicher Kommunikation (18.04.) 2.2 Medial vermittelte Kommunikation; Klassifizierung von Kommunikationsmedien (25.04.) 3. Kooperation und Koordination 3.1 Theoretische Grundlagen (02.05.) 3.2 Systeme zur Unterstützung von Kooperation (CSCW, Joint Editing, Awareness) (09.05.) 3.3 Systeme zur Unterstützung von Koordination (WMS, Gruppenkalender) (23.05.) Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Informatik & Gesellschaft – Kapitel der Vorlesung (2/2) 4. Lernen, Qualifizierung und Wissensmanagement 4.1 Grundlagen Lernen und Qualifizierung (06.06.) 4.2 Technische Systeme CSCL und Wissensmanagement (13.06.) 5. Softwareergonomie Softwareergonomische Grundlagen, DIN-Normen, etc. (20.06.) Gestaltung am Beispiel Webdesign (27.06.) 6. Rechtliche Grundlagen Datenschutz/Datensicherheit und Privatheit (04.07.) Urheberrecht (11.07.) 7. Klausur (18.07.) KEINE Vorlesung: 16.05. (Pfingsten) 30.05. (Konferenzbesuch) Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Verhältnis Informatik und Gesellschaft Bevor wir zur Theorie soziotechnischer Systeme kommen, Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

IuG - Forschen und Ausbilden Gesellschaft Informatik In der Wis- senschaft In der Praxis forschen ausbilden entwickeln & beraten v Entwicklungsumgebung Forschungsergebnisse IuK-System Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

IuG - IuK-Einsatz Gesellschaft Informatik Anwender forschen ausbilden In der Praxis entwickeln & beraten Forschungsergebnisse IuK-Systeme In der Wis- senschaft Entwicklungsumgebung v Anwender v zum Ein- Satz bringen Einsatz-umgebung Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

IuG - Nutzung Gesellschaft Informatik Nutzer Anwender nutzen Aufgabe forschen ausbilden In der Praxis Anwender entwickeln & beraten zum Ein- Satz bringen Forschungsergebnisse IuK-Systeme Einsatz-umgebung In der Wis- senschaft v Nutzer nutzen Aufgabe bearbeiten lernen v Arbeits-ergebnis Entwicklungsumgebung Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Forschungsergebnisse IuG – Weitere Rollen Gesellschaft Entscheidungsträger Informatik In der Praxis In der Wis- senschaft Interesse Nutzer Anwender Einstellung Ziel Arbeits-ergebnis nutzen lernen Aufgabe bearbeiten Betroffener v entwickeln & beraten zum Ein- Satz bringen forschen ausbilden Forschungsergebnisse Einsatz-umgebung IuK-Systeme Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

IuG - Forschungsinteresse Gesellschaft Betroffener Informatik In der Praxis In der Wis- senschaft Nutzer forschen ausbilden entwickeln & beraten zum Ein- Satz bringen Forschungsergebnisse IuK-Systeme Einsatz-umgebung Anwender Arbeits-ergebnis nutzen lernen Aufgabe bearbeiten v Entscheidungsträger Interesse Ziel Einstellung Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Soziotechnische Systeme – eine erste Definition Kombination von menschlichen Akteuren (in sozialen Systemen) mit technischen Systemen zu einer Einheit “Socio-technical design is an approach that aims to give equal weight to social and technical issues when new work systems are being designed.” Enid Mumford 50er Jahre Trist, Bamford u.a. (Tavistock Institute): Nicht nur soziale, sondern auch technische Aspekte berücksichtigen! 60er Jahre Betonung der sozialen Aspekte; Organisation und Menschen nicht steuerbar wie Maschinen! 80er Jahre Enid Mumford (Tavistock Institute): Anwendung des Begriff soziotechnischer Systeme im Bereich der Informatik Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Allgemeine Definition von „System“ Ein System besteht aus Elementen, die in Beziehung zueinander stehen Elemente können zu Sub-Systemen oder Komponenten zusammengefasst werden Die Gesamtheit der Beziehungen (Relationen) bilden eine Einheit gegenüber der Umwelt Beziehungen und Elemente haben veränderbare Eigenschaften (Attribute) Dynamische Systeme nehmen verschiedene Zustände (Wertebelegungen der Eigenschaften) an Relevant für Identität eines Systems ist nicht materielle Beschaffenheit, sondern Struktur oder Organisation (Die allgemeine Systemtheorie postuliert, dass das, was die Identität eines Systems, etwa eines Organismus oder einer Institution ausmacht, nicht seine materielle Beschaffenheit ist, sondern seine Struktur oder Organisation. Damit ist die Beziehung oder die Ordnung gemeint, die zwischen den Bestandteilen eines Systems besteht.) Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Elemente: Zahnräder; Ziffernblatt, Energieträger, ... Beispiel „Uhr“ Elemente: Zahnräder; Ziffernblatt, Energieträger, ... Relationen: Übersetzung zwischen den Zahnrädern, Antrieb Einheit gegenüber der Umwelt: definierte Schnittstellen (Stellrad, Ziffernblatt) veränderbare Eigenschaften und Zustände: Energiezustand, Position der Zeiger Sub-Systeme oder Komponenten: Antriebsteil, Anzeigebereich, Einstellmöglichkeiten (Die allgemeine Systemtheorie postuliert, dass das, was die Identität eines Systems, etwa eines Organismus oder einer Institution ausmacht, nicht seine materielle Beschaffenheit ist, sondern seine Struktur oder Organisation. Damit ist die Beziehung oder die Ordnung gemeint, die zwischen den Bestandteilen eines Systems besteht.) Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Ergebnis eines Konstruktions- und Produktionsprozesses  Artefakte Technische Systeme Ergebnis eines Konstruktions- und Produktionsprozesses  Artefakte Von außen steuerbar (direkt oder indirekt) Vorbestimmte Input-Output-Beziehungen Rekonstruierbare, reproduzierbare Abfolge von Zustandsänderungen (erwünscht) In verschiedene Umgebungen transferierbar Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Soziale Systeme Systeme, in denen Menschen in bestimmten Rollen miteinander interagieren Ein Geflecht von Kommunikationsprozessen zwischen Menschen Jeder Kommunikationsakt schafft die Möglichkeit weiterer Kommunikationen  Autopoiesis Systeminterne Kommunikation nutzt und entwickelt ein Sprach- und Sinnsystem (Selbst-)Bewusstsein durch Kommunikation und Sprache (mittels des Sinnsystems) Selbstbestimmtes Entscheiden, wer oder was dazugehört „Autopoietisch“ bedeutet, dass Systeme sich aus sich selbst heraus permanent neu schaffen können; Schlüsselmerkmal des Lebendigen Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Soziotechnische Systeme Soziales und technisches System, als Einheit miteinander verwoben durch Kommunikation über das technische System Prägung des technischen Systems durch das Sinnsystem des sozialen Systems Technische Systeme werden von den sozialen Sub-Systemen des umgebenden Systems gesteuert Soziale (Sub-)Systeme interagieren mit einander, indem sie technische Systeme nutzen (Prägung der Kommunikation durch das technische System) Ohne das technische System könnte das soziale System (in der Form) nicht existieren Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Die meisten Einsatzumgebungen sind von einem sozialen System abhängig Warum muss man sich mit dem Begriff „soziotechnisches System“ befassen? Jedes informationstechnische System kommt erst in einer Einsatzumgebung zur Anwendung Die meisten Einsatzumgebungen sind von einem sozialen System abhängig These: Je mehr das soziale und das technische System zu einer Einheit integriert sind, desto erfolgreicher ist der Technikeinsatz! Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Gestaltung soziotechnischer Systeme Frage: Wie gestaltet man soziotechnische Systeme? Nicht möglich !!! eher: Wie beeinflusst man die Entwicklung soziotechnischer Systeme? Keine Musterlösung Wichtig: Berücksichtigung/Beachtung der sozialen, nicht-technischen Aspekte Modellierung der sozialen Aspekte Feedback durch die Personen, die die Rollen des sozialen Systems ausfüllen Als Appetitanreger noch ein paar Beispiele vorneweg ... Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

Systematisches Modellieren mit SeeMe Zur Analyse und Weiterentwicklung soziotechnischer Systeme Modell: Kommunizierbares Abbild eines Realitätsausschnittes zur zweckgebundenen Komplexitätsreduktion SeeMe (Semistrukturierte soziotechnische Modellierungsmethode) zur Darstellung sozio-technischer und semi-strukturierter Aspekte von Kommunikations- und Kooperationsprozessen Klare Differenzierung zwischen sozialen Akteuren und technischen Agenten (Trennung zwischen Rollen und Entitäten) Darstellung von Unvollständigkeiten und beabsichtigen Auslassungen Detaillierte Vorstellung/Einführung in der Vorlesung am 26.4. Nutzung in den Übungen Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

SeeMe-Notation - Basiselemente Rolle Aktivität Entität Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

SeeMe-Notation - Bedeutung der Relationen hat Erwartungen an Manager Mitarbeiter beeinflusst gehört zu wird be- schrieben durch Aufgabe planen führt aus Aufgabe delgieren wird gefolgt von Plan verändert MA-Profil wird benutzt bezieht sich auf Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005

SeeMe-Notation - Bedeutung der Relationen hat Erwartungen an Manager Mitarbeiter beeinflusst gehört zu wird be- schrieben durch Aufgabe planen führt aus Aufgabe delgieren wird gefolgt von Plan verändert MA-Profil wird benutzt bezieht sich auf Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.04.2005