REGENWASSERVERSICKERUNG UND VERSICKERUNGSANLAGEN

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
IB SPÄTH PROJEKTVORSTELLUNG:
Advertisements

Exit statt Exitus: Das rote Projekt für den grünen Umbau RLS-Frühjahrsakademie,
By: Prof. Dr. Wolfgang Dickhaut, Tobias Ernst HCU Hamburg
Energieeinsparung und Kraftwerkserneuerung
Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz HLSV, Wiesbaden 28. Oktober 2009 Ulrich Kaiser Informationen zur Umsetzung.
Ballastwassermanagement: Innovationen sind gefragt
Durchmesser mm Qvoll in m3s-1 Kosten Fr m r r0.75
Anforderungen an Kanalisationen
Planung der Entwässerung
Entwicklungsansätze zur Erhöhung der Kooperationsfähigkeit
Analyse eines forstlichen Eingriffs
Änderung der Friedhofssatzung
Dr. Johann-Gerhard Fritsche
TUTTAHS & MEYER Ingenieurgesellschaft mbH Dipl.-Ing. Dirk Hecker
Matteo Kerpen Ingenieurshydrologie
Kanalisation und Regenentlastungsbauwerke
Vereinfachter hydraulischer Nachweis nach BWK M3 für den Morsbach
Mit CausaLim indizierte Gewässerbelastungen im
Erste Ergebnisse der Makrozoobenthos-Beprobung März 2007 Vergleich detaillierter Nachweisverfahren nach BWK-Merkblatt 3 für das Morsbacheinzugsgebiet Wuppertal,
Grundwasser- bewirtschaftung
Prof. Dr. Ludwig Popp Dr. Wolfgang Schumann (LFA Gülzow)
Einführung in den Energiewenderechner Die Schieberegler.
Systemsimulation - Vorabstudie W. Durner,
Titel des Vortrags Name des Vortragenden Seminar
Zukunftskonzept Nürburgring 2009
Korreferat zu Zum Einfluss von Alter und Erfahrung auf Produktivitäts- und Lohnprofile 7. IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik 21. Oktober 2010, Halle.
Erdgas und Solar - umweltschonende Wärmeversorgung
Rationales Entscheiden
Lötscher Plus Gruppe Lötscher Tiefbau AG Lötscher Logistik AG INFRA
DISPARITÄTEN Disparität = räumliche Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft, „unausgeglichene Raumstruktur“ Ebenen: ökonomisch, sozial, kulturell,
„Richtig investieren“
WIEVIEL ERDE BRAUCHT DER MENSCH.
5. Bodenforum der Neuen Landwirtschaft auf der IGW 2008 in Berlin Dienstag, 22. Januar 2008 Wolfgang Jaeger Nord Ost Bodenmanagement.
Ihr Kompetenzpartner für die Energiebeschaffung
Präsentation PROJEKT: homes 24: Nachhaltige Häuser aufbauen... und abbauen Aleš Hartman Wien
Hausübung zur Ingenieurhydrologie II
Der Wert des Wassers? Eine ökonomische und ökologische Betrachtung
9. REGIONALE SYSTEME VON INDIKATOREN:
Andrea Dittrich-Wesbuer, Dr. Karsten Rusche Erfolgreiche Bodenpolitik in der Gemeinde Schonender Bodenverbrauch – ein Beitrag zum Energiesparen 14. April.
VISION, LEITBILD, STRATEGIE ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG
Exkurs: Der Nordamerikanische Auto-Pakt von 1964 und seine Auswirkung auf den intra-industriellen Handel Eine Art „natürliches Experiment“ für das Zustandekommen.
Prof. Dr. Jörg Höttges Lehrgebiet Wasserwirtschaft und Bauinformatik
Quantitative Erosionsmessung im Urserental
Zurück zur ersten Seite Private Hallen- und Freischwimmbecken Ableitung von Spül-, Reinigungs- und Beckenwasser Dr. Klaus König – ADLR Vorarlberg Abteilung.
H UNDE AG AN DER G OTTFRIED - L INKE - R EALSCHULE.
Instandhaltung von Kanalisationen
Post und Welters / grünplan / Kieslich STADTENTWICKLUNGSKONZEPT ISERLOHN 13: :30 Uhr 1 AG Gewerbe Teil 2: - Bausteine einer nachhaltigen Gewerbeflächenpolitik.
ADAMS Adeline – DUGAST Solène M2 RET – 2006 Kompetenznetze Das Beispiel des Silicon Saxony.
Herzlich Willkommen..
Organisation des Arbeitsschutzes in Klein- und Mittelbetrieben
Die Finanzausstattung der Kommunen – liberale Forderungen von Dr
Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser in Kirchengemeinden
DHMs aus dem Internet Tobias Keller.
Phthalate– Ergebnisse aus dem Umweltbundesamt
Wie arbeiten unsere europäischen Nachbarn?
Hinweise Die folgenden Folien werden als frei zugängliche Folien ins Internet gestellt. Sie sind geeignet, Vorlesungen zu aktuellen Problemen der Wirtschaftspolitik.
Erhebliche Einsparungen durch biotechnisches Verfahren zum Abbau von Kohlenwasserstoffen in Böden und auf Gewässern Eco Matters – Microbe Soil Treat (MST)
Qualitative Interviews Sabina Misoch ISBN: © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Mu ̈ nchen/Boston Abbildungsübersicht / List of Figures.
Erfolgreiches Personalmanagement im demografischen Wandel ‒ Die Praxisbeispiele Dagmar Preißing / Katrin Kolb (Hrsg.) ISBN © 2015 Walter.
1 Feinstaubmessung im Stadtgebiet Heidelberg Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Geographisches Institut Projektseminar: Stadt- und Geländeklimatologie.
Lehrmodule Ecodesign. Impressum Lehrmaterial für die Lehrmodule Ecodesign Erstellt im Auftrag des Umweltbundesamtes im Rahmen des UFOPLAN-Vorhabens FKZ.
Ingenieurtechnischer Verband Altlasten e.V. (ITVA) 1, ITVA - Preis Struktur: Diplomarbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten und Disserationen.
pV pP p über Pumpe konstant
Nationalparks und Ressourcen in Österreich
© Rau 2010.
Ökosystemleistungen Wirkungsgröße 7 im Rahmen der Nutzen-Kosten-Analyse Bernhard Dietrich Anita Reichersammer Mike Wengler
UWC Hamburg UWC Hamburg Brigitte Moll Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.
Planungsgruppe Umwelt Aktualisierung des Landschaftsplanes Stadt Garbsen Sitzung des Ausschusses für Umwelt – und Stadtentwicklung Stadt Garbsen am
1. 율령과 유교의 수립 (1) 율령과 유교 동아시아의 공통 요소 불교 : 인도→중원→동아시아 각 지역 전파 문화요소
 Präsentation transkript:

REGENWASSERVERSICKERUNG UND VERSICKERUNGSANLAGEN Referent: Torsten Hartung Ingenieurhydrologie SoSe 2011

Gliederung Problemstellung Voraussetzungen für eine Regenwasserversickerung Anlagen zur Versickerung Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 1

Ausgangssituation Zunehmende Flächenversiegelung Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche um 94 ha/d (2006-2009) auf 13,3% der deutschen Bodenfläche Hinweis: „Siedlungs- und Verkehrsfläche“ ungleich „versiegelte Fläche“ (ca. 50% tatsächlich ver- siegelt) Quelle: www.geo.fu-berlin.de Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 2

Folgen hoher Versiegelung - ökonomisch deutlich reduzierte natürliche Versickerung unverzögerter oberflächiger Regenwasserabfluss Ableitung über die Kanalisation Auf Spitzenabflüsse dimensionerte Kanalsysteme mit integrierten Regenwasserbehandlungsanlagen (z.B. RRB, RÜB) Hohe Investitions- und Betriebskosten Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 3

Folgen hoher Versiegelung - ökologisch starke plötzlich eintretende Abflüsse in die Gewässer (besonders bei kleinen EZG) Mischwasserentlastungen in die Gewässer verminderte natürliche Grundwasserneubildung (verstärkt durch klimatischen Wandel) Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 4

Modifiziertes Entwässerungssystem Ziel: Niederschlagswasser möglichst vom Kanalnetz abkoppeln Quelle: UFT Dr. Brombach GmbH Einsatz von Versickerungsanlagen Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 5

Voraussetzungen für Versickerung (1) Bewertung der Nieder- schlagsabflüsse hinsichtlich ihrer stofflichen Belastung nach DWA-A138 unbedenklicher Niederschlagsabfluss tolerierbarer nicht tolerierbarer Quelle: DWA-A 138 Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 6

Voraussetzungen für Versickerung (2) Durchlässigkeit des anstehenden Bodens (kf – Wert) kf-Wert für Versickerungsanlagen: 1*10-3 m/s bis 1*10-6 m/s kf > 1*10-3 m/s: zu geringe Aufenthaltszeit/Reini- gungsleistung kf < 1*10-6 m/s: Kolmationsgefahr, zu lange Ein- staudauer Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 7

Voraussetzungen für Versickerung (3) allgemeingültige Kriterien Boden frei von Altlasten mindestens 1 m Sickerstrecke oberhalb des höchsten Grundwasserstandes möglichen Grundwasseranstieg berücksichtigen Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 8

Anlagen zur Versickerung Überblick Offene Versickerung Flächenversickerung Muldenversickerung Beckenversickerung Geeignet für Wohngebiete, Gewerbeflächen, große Straßenflächen Geschlossene Versickerung Rigolenversickerung Rohr-Rigolenversickerung Schachtversickerung Geeignet für kleinere Objekte Mulden-Rigolen-Element Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 9

Offene Versickerung Flächenversickerung Geringe Speicherfähigkeit Quelle: ATV (1997) Geringe Speicherfähigkeit Großer Flächenbedarf: 50-100% der angeschlossenen Fläche Quelle: www.stadionwelt-business.de Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 10

Offene Versickerung Muldenversickerung Quelle: www.dbu.de/presse Zeitweise Speicherung (h ≤ 0,3 m) Flächenbedarf: 10-20% der angeschlossenen Fläche Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 11

Offene Versickerung Beckenversickerung „zentrale“ Versickerung: ausgedehntes Rohrnetz hohe hydraulische Belastung punktuelle Konzentration der Schmutzstoffe Quelle: Geiger & Dreiseitl Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 12

Geschlossene Versickerung Rigolen- und Rohr-Rigolenversickerung Quelle: DWA-A 138 geringer Platzbedarf keine Wartungsmöglichkeit Verstopfungsgefahr geringe Reinigungsleistung Quelle: www.kreis‐mettmann.de Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 13

Geschlossene Versickerung Schachtversickerung geringer Platzbedarf schnelle Versickerung punktueller Einleitungen kaum Reinigungsleistung Gefahr lokaler Belastungen Quelle: DWA-A 138 Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 14

Fazit zunehmende Flächenversiegelung erfordert bewussten Umgang mit Niederschlagswasser „flächenhafte“ Grundwasserneubildung bei dezentraler Versickerung kalkulierbarer Schadstoffeintrag Ingenieurhydrologie SoSe 2011 Regenwasserversickerung Folie 15

Folie 16