Teilnehmende Beobachtung, eine Methode der qualitativen Sozialforschung Götz Bachmann: in Kühl/Strodtholz (Hrsg) (2002) Methoden der Organisationsforschung.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Zwischenworkshop der Qualifizierung
Advertisements

Einfluss von Web Services Technologien auf organisatorische Strukturen Referent: Sergej Groß
Teilnehmende Beobachtung, eine Methode der qualitativen Sozialforschung Götz Bachmann: in Kühl/Strodtholz (Hrsg) (2002) Methoden der Organisationsforschung.
Zurück in die Zukunft ,,Auf dem Meer des Lebens”
Wissenschaftliches Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten als Arbeitsprozess
Hat alles ein Ende? Ist/wäre das gut so?
Empirische Forschung Empirisch = eine wissenschaftliche Vorgehensweise betreffend, die nicht auf theoretischen Begründungen, sondern auf nachvollziehbaren.
Wichtige Kriterien beim Bewerbungsbrief:
Definition: Beobachtung
Beobachtungsaufgaben im Schulpraktikum
Einführung in die qualitativen Forschungsmethoden
Beobachtung als Methode
Von der Kunst, sich umzubringen. A lso, das Leben ist bekanntlich anstrengend und gefährlich. Um uns solchen Gefahren nicht auszusetzen, haben wir beschlossen,
Berufspräsentation Fachinformatiker.
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Eine prominente Strategie qualitativer Sozialforschung
Interview vs. Fragebogen
Qualitative Forschung
Das Experteninterview
Untersuchungen zum Informationsverhalten Jugendlicher
AUDIOVISUELLE MEDIEN.
„Methodologische Grundlagen qualitativer Sozialforschung“
Prof. Dr. Gerhard Schmidt pres. by H.-J. Steffens Software Engineering WS 2006 / 2007Folie 1 Agile Vorgehensweisen Hintergrund –in den letzten Jahren hat.
Was atmet. Eine Rose. Die Haut. Ein Molekül. Holz
Bilder Strimmer Roland
C & R – Empathie-Coaching
Suchen im Internet - Systematisch !!!
Theravada Gruppe Salzburg Buddhistische Praxis im Alltag
Pro und kontra des Fernstudiums.
Forschendes Lernen Ein Beispiel aus dem Fachbereich für Psychologie, AG Klinische Psychologie, Psychotherapie und Gesundheitspsycholgie, Ass. Prof. Dr.
Wie schreibe ich eine Diplom- bzw. Masterarbeit ?
Die Struktur von Untersuchungen
Phasen einer empirischen Untersuchung
Warum ist facebook für Jugendliche so wichtig?
Was möchten wir heute tun?
Bürger/innen fragen, Sie antworten
Erfolgreiche Präsentation
Möglichkeiten des Umgangs mit emotionalem Stress
Im Unterricht kann man Einsteigen Ideen sammeln Selbständig lernen
Nichtrauchen Tabakentwöhnungsseminar
Vienna Conference on Consciousness Teil I "Was ist die neuronale Grundlage des Bewußtseins? Wo ist es im Gehirn?" Beitrag von Michael L. Berger (Center.
Leistungskurs Deutsch
1 Medienfachberatung Berner Straße Würzburg Tel.: / Fax: /
Gemeinsam aktiv in der GDW Jürgen Fritz GDW-Treffen 2008 in Neustadt/Weinstrasse 2 Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile Es gibt.
Projekte im Mathematikunterricht
Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
Gabriele Hooffacker: Interviews: Die richtige Fragetechnik
Teilcurriculum Methodenlehre im Grundstudium
Leistungskurs Deutsch
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Problem WarumAktualität des Projektes ZieleWozu machen wir das Projekt?Wir wollen wissen,ob es in Deutschland und in Russland Denkmäler den Lehrer gibt?
Methoden der Sozialwissenschaften
Integration Aktuelle Forschungsergebnisse
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05
Konflikte zwischen Generationen
Projektformulierung für die Baccalaureat-Arbeit
Überlegen – Entscheiden - Umsetzen
Radikaler Konstruktivismus
Masterarbeitsvorbereitung
INTERKULTURELLES LERNEN Referentinnen: Sarah Krebs, Catherine Prangenberg, Sylka Schaefer & Lisa Schlaefcke.
Informationen zum 8- wöchigen Praktikum Sommer 2016.
Praha & EU: Investujeme do vaší budoucnosti Evropský sociální fond Gymnázium, Praha 10, Voděradská 2 Projekt OBZORY Massenmedien.
Ein Quiz schreiben, Motive, Thema 4.  Aufgabe  Sie erarbeiten in einer Kleingruppe ein Quiz über den Inhalt von Franz Fühmanns Erzählung „Das Judenauto“
Rundreisekampagne Norwegen 2011 Briefing Hamburg,
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Bewerbungsunterlagen Basel, Juni 2016 Unterlagen einsenden an
Grundprinzipien von Montessori
Medienkompetenz.
 Präsentation transkript:

Teilnehmende Beobachtung, eine Methode der qualitativen Sozialforschung Götz Bachmann: in Kühl/Strodtholz (Hrsg) (2002) Methoden der Organisationsforschung Präsentiert und kommentiert von Prof. Dr. Gabriele Berkenbusch

Ursprung der Methode Ethnologie - Systematische und stationäre Feldforschung Sozialanthropologie – Hawthorne-Studies – Hawthorne-Effekt Yankee City Studies – Fabrikarbeit/Streik - Street Corner Society - extended case studies

Ziele dieser Studien Durch eigene Teilnahme und Beobachtung ein holistisches Gesamtbild einer fremden Kultur liefern. Suche nach Mechanismen der Veränderung von gesellschaftlichen Zuständen Methoden Sammlung schriftlicher und mündlicher Daten Beobachtung

Aspekte der Datenerhebung Persönlichkeit des Forschers Beschaffenheit des Feldes Interaktion des Forschers mit dem Feld „Eine Feldforschung ist so komplex und so wenig kontrollierbar, dass man geradezu jeden Tag Fehler machen muss.“ (S. 327)

Es gibt keinen Königsweg der Datenerhebung oder der Methode Trotzdem bieten es sich an andere Erfahrungen und Methoden zur Kenntnis zu nehmen: Forschungsberichte Methodenlehrbücher

Aller Anfang ist schwer… Türöffner (das Problem entfällt als Praktikant), Status des Forschenden (entfällt ebenfalls) Selbstpräsentation Kleidung, Haarschnitt, Begrüßungsform

Präsentation des Vorhabens Als Praktikant sollte man sein Vorhaben nicht unbedingt offen legen, vor allem auch deshalb, weil man noch keine klare Vorstellung davon hat, was man herausfinden möchte. Diskretion, keinen Staub aufwirbeln, Daten und Beobachtungen anonymisieren, Sympathische Kontakte pflegen und Cool bleiben.

Rollenzuweisungen und Zeitrahmen Als Praktikant hat man den großen Vorteil, das man nicht begründen muss, warum man in dem Unternehmen ist. Man hat eine andere „eigentliche“ Hauptaufgabe und kann diese – als Nebeneffekt sozusagen – für Beobachtungen nutzen. Man muss seinen Status nicht erst definieren. Auch die Frage der Dauer ist durch das Praktikum vorgegeben.

Wo und wie beobachte ich was? Anfangseindrücke so weit wie möglich festhalten! Erfahrungsgemäß sind die Anfangseindrücke die wichtigsten für die Auseinandersetzung mit der anderen Kultur. Diese werden sehr schnell überdeckt durch andere Erfahrungen und sie geraten in Vergessenheit und entziehen sich damit dem Zugriff und der Reflexion. Deshalb ist es so wichtig sie möglichst in einem Tagebuch fest zu halten!!!!

Wo und wie beobachte ich was? Formelle Situationen: Versammlungen, Arbeitsbesprechungen, Informelle Situationen (die berühmten Kaffepausen etc.), Besonderheiten: z.B. Konflikte, Spannungen, spezielle Situationen, Alltägliches: Rituale, Feiern, Privates: Treffen außerhalb der Arbeit,

Aufschreiben Das wichtigste Mittel ist aufschreiben, aufschreiben, aufschreiben… … auch Unbedeutendes, auch persönliche Gefühle und Erfahrungen, Euphorie vs. Depression, Skribbeln – später ausformulieren, Sich Zeit für‘s Schreiben reservieren!

Datenmix Die eigenen Aufzeichnungen können ergänzt werden durch unterschiedliches Material: Fotos, Tondokumente, Kopien… … Überlegungen zu Literatur, Fachliteratur, Kinofilmen, Theater…. Und sonstigen Manifestationen der Kultur (z.B. Feste).

Datenauswertung Die Auswertung „subjektiver“ Daten steht immer vor einem Glaubwürdigkeits-problem. War es wirklich so? Dieses Problem stellt sich wahrscheinlich nicht so sehr bei der Beschreibung einer Situation, sonder bei der Interpretation. Hier hilft die Konzentration auf die Wie-Fragen und weniger diejenige auf die Warum-Fragen. Reflektierte Subjektivität hat durchaus ihren Platz in der qualitativen Forschung. Vor Verallgemeinerungen sollte man sich hüten!

Sinn einer solchen Forschung Was kann uns eine solche Forschung bringen Hinsichtlich unseres Wissens über die eigene Integration in eine fremde Kultur? Hinsichtlich unseres Wissens über unsere sprachliche Integration und Adaptation?

Möglichkeiten für spätere Qualifikationsarbeiten Projektarbeiten Diplomarbeiten Publikationen