Modul 10: Die Krise des Euro
Die 17 Euro-Staaten Quelle: Europäische Kommission
Die Konvergenzkriterien Die Inflation des Mitgliedstaats darf nicht höher als 1,5% als jene der 3 stabilsten Mitgliedsstaaten sein. Neue Schulden, die ein Staat aufnimmt, dürfen nicht höher als 3% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sein. Die Gesamtschulden dürfen nicht mehr als 60% BIP betragen (oder es muss eine rückläufige Tendenz erkennbar sein).
Die europäische Währungspolitik + Estland seit dem 1. Januar 2011
Stabilitäts- und Wachstumspakt 1997 – mögliche Sanktionen bei einem übermäßigen Defizit Der Rat entscheidet, dass ein übermäßiges Defizit vorliegt und empfiehlt dem Land Maßnahmen zur Reduzierung Werden die Maßnahmen nicht durchgeführt, kann der Rat Sanktionen beschließen Unverzinsliche Einlage bei der Gemeinschaft (0,2%-0,5% des BIP) Die Einlage kann zu einer Geldbuße umgewandelt werden Die Geldbuße wird nach Aufhebung der Sanktionen nicht an das Land zurücküberwiesen
Quelle: EU Kommission
Staatsschulden der Euroländer Prognose 2010, in % des BIP Maastricht Grenze: 60% Euroländer Durchschnitt 84%
Wer wem was schuldet GB 116 USA 236 UK 201 NL 177 453 GB 66 63 37 183 FRANKREICH 1.271 453 GB 66 63 37 183 ITALIEN 991 275 324 DEUTSCHLAND 1.820 154 209 IRLAND 564 177 201 40 SPANIEN 799 85 PORTUGAL 224 GB 15 Wer wem was schuldet In Mrd. USD Stand per 30.09.2010 Nach Daten der Deutschen Bundesbank HV Berlin GRIECHEN-LAND 171
Diskussion: Wäre ein Automatismus der Sanktionen der bessere Weg oder würde die Politik sich damit selbst entleiben und die Handlungsmöglichkeiten aus der Hand nehmen lassen? jonathan köhler"/ www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)
Die Griechenlandkrise "Maximilian Mühlens" / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)
Verschuldung in Griechenland Quelle: Eurostat
Leistungsbilanz Die zusammenfassende statistische Gegenüberstellung aller Bewegungen von Waren (Handelsbilanz) und Dienstleistungen (Dienstleistungsbilanz), die in das Ausland geliefert werden bzw. vom Ausland bezogen werden, sowie die Erwerbs- und Vermögenseinkommen (z. B. Arbeitsentgelte, Kapitalerträge) sowie die Übertragungen (z. B. Heimatüberweisungen ausländischer Arbeitnehmer, Entwicklungshilfezahlungen). Des Weiteren werden Transportleistungen, Patent- und Lizenzgebühren sowie Ausgaben und Einnahmen aus dem Tourismus ausgewiesen […] Ein Leistungsbilanzdefizit deutet darauf hin, dass das betreffende Land mehr verbraucht als produziert, also Auslandsvermögen abbaut bzw. sich im Ausland verschuldet. Weist die Leistungsbilanz einen Überschuss aus, so bedeutet dies, dass das Land mehr produziert hat, als es selbst an eigenen und fremden Gütern nachfragt. Dieses Land wird Geldvermögen (Auslandsvermögen) bilden und mehr Deviseneinnahmen als -ausgaben erzielen. Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 4. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2009. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2009
Leistungsbilanz in der EU Quelle: Eurostat
Lohnstückkosten Lohnstückkosten: Verhältnis von Arbeitskosten und Arbeitsproduktivität. Steigen die Arbeitskosten stärker als die Arbeitsproduktivität erhöhen sich die Kosten pro Produkteinheit (Lohnstückkosten). Arbeitskosten: Kosten, die für den Einsatz der Mitarbeiter im Unternehmen anfallen. Dazu zählen das Brutto-Arbeitsentgelt und die Lohnnebenkosten. […] Da sich in den realen Lohnstückkosten der Produktivitätszuwachs, die Entwicklung der Lohn- und Lohnnebenkosten und der sonstigen Arbeitskosten sowie die Kaufkraftänderungen der Währungen widerspiegeln, stellen sie einen wichtigen Indikator zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes dar. Quellen: Glossar Informationen zur Politischen Bildung (Heft 299),Bundeszentrale für politische Bildung. Brockhaus Enzyklopädie