Work-Life Balance und Kleine und Mittlere Unternehmen

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 Präsentation transkript:

Work-Life Balance und Kleine und Mittlere Unternehmen Vortragsfolien

Was bedeutet der Begriff Work-Life-Balance (WLB)? Kann „eng“ oder „weit“ aufgefasst werden! eng: „nur“ Familienfreundlichkeit für Müttern weiter: Familienfreundlichkeit für Mütter und auch für Väter noch weiter: Familienfreundlichkeit nicht bezogen auf Kinder sondern auch auf eigene Eltern und andere Angehörige ganz weit: Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf auch für Singles, auch mit Blick auf andere Probleme als Kinder- und Angehörigenbetreuung, wie Sucht, Krankheit

Was ist Work-Life-Balance(WLB)? Ein (neuer) Blick auf Beruf und Privatleben Wo gibt es Probleme? Nicht nur im Beruf, sondern auch an der Schnittstelle von Arbeit zu Privatleben und im Privatleben Wie können diese Probleme gelöst werden, so dass beide Bereiche optimiert werden? (Stichwort: win-win) Breiter Blick auf Nutzen und nicht nur auf Kosten Alle Massnahmen, die diesem Ziel dienen im Unternehmen im Privatleben in Kommunen, Ländern, Politik...

Warum ist WLB heute so ein wichtiges Thema? Arbeitswelt Privatleben Zentrale Verän-derung härter, schneller, IT unsicherer, employability Globalisierung Fachkräftemangel/ Demographische Veränderungen pluraler, vielfältiger Kinder: weniger + später höhere Ansprüche als Eltern, Partner, Single Männer: mehr in Familie Frauen: mehr arbeiten Folgen Mehr in weniger Zeit Wissen + Service zentral Reproduktion + Stress Demographischer Wandel/ Alterung Einsicht Mitarbeiter sind knapp + Schlüssel zum Erfolg alle, auch die „guten“ MAs, betroffen Paradox Das Private wird wichtiger für den Arbeitgeber Chancen für Thema Privatleben für Frauen + Männer

Das Privatleben...

Veränderung der Beteiligung von Frauen und Männern an der Versorgungsarbeit Männer: Aufwertung Kompetenzzuwachs bei der Versorgungsarbeit Zivildienst / Volunteers Mehr Selbstversorgung/ längeres Alleinleben Sinkende Erwerbsbeteiligung Mehr Beschäftigung mit Kindern (Sportkinderwagen) Probleme Achtung ihrer Beteiligung Akzeptanz bei Firma/Partnerin Frauen: Rückzug Weniger/ spätere Kinder öfter alleinlebend Mehr Erwerbsbeteiligung/ Delegation von Hausarbeit Traditionelle Arbeitsteilung meist nach 2. Kind verfestigt Probleme Kinderbetreuung? Partnerbeteiligung zulassen

Die Unternehmen...

Unternehmen + Mitarbeiter heute in KMUs Mitarbeiter/innen sind knapp + wertvoll vor allem die hochqualifizierte Fachkräfte, aber nicht nur die Mitarbeiter/ gestiegens Kostenbewußtsein: Neuanstellung 150- 400% des Jahresgehaltes Gute Mitarbeiter sind... nicht mehr nur junge Männer nicht mehr nur Männer, die „den Rücken frei haben“ auch Menschen mit privaten Verpflichtung und Stress - auch die Besten haben mal Stress in Privatleben und/oder Beruf

Was wollen MitarbeiterInnen? Rücksichtsvolle Flexibilität, individuelle Lösungen Respektvolle Vorgesetzte Verantwortung, Sinn, Entscheidungsspielraum Mehrdimensionalität (Beruf, Familie, Ehrenamt) Zumutbare Belastung, kein unkontrollierter Dauerstress Faire Bezahlung, Aufstiege, Entwicklung, Employability Zum Beispiel eine Studie: 57% der Studienabsolventen: WLB oberstes Karriereziel, zwei Jahre vorher „nur“ 45% (International Student Survey, Pricewaterhouse Coopers, 1999, 2500 Studienabsolventen aus 11 Ländern, gefragt nach Erwartungen bezüglich ihres künftigen Berufsleben)

Folgen von Stress für ein Unternehmen geringere Arbeitsleistung und Engagement Fehlen positiver Visionen, geringer Innovationsfähigkeit und -bereitschaft mehr Fehlentscheidungen mehr Fehlzeiten aggressiveres, ungeduldiges Verhalten schlechtes Klima am Arbeitsplatz Innerer Ausstieg + je nach Arbeitsmarktlage: höhere Bereitschaft zur Kündigung wechselseitige Verstärkung: Berufs- + Privatstress

Studie: Gallup, Sept. 2002 Nur 15% der deutschen ArbeitnehmerInnen sind engagiert bei der Arbeit 69% machen Dienst nach Vorschrift 16% haben sich schon innerlich verabschiedet Wirtschaftlicher Schaden insgesamt rd. 220 Mrd. € Gründe: Unklare Erwartungen von Vorgesetzten Vorgesetze sind am „Mensch“ MitarbeiterIn nicht interessiert

Motive für WLB & Diversity-Angebote von Unternehmen Die MitarbeiterInnen = Schlüssel zum Erfolg Das besten MitarbeiterInnen für das Unternehmen Gewinnen und Halten Employer of Choice im War-for-Talents Bester Einsatzs der MitarbeiterInnen im Unternehmen Loyale, leistungsfähige MitarbeiterInnen, die sich für das Unternehmen einsetzen können und wollen Steigerung von Produktivität, Innovation, Flexibilität, Mobilität, Fortbildungbereitschaft Vermeidung negativer Stressfolgen Erschließung „diverser“ Märkte von Diversity

Entwicklungsstufen von Unternehmen zur WLB Teilzeitarbeit: für untere Positionen - Mütter Kinderbetreuung: vor allem Beratung und Vermittlung; jetzt wieder neu: Krippen, Notbetreuung Erweiterung auf Gesamtfamilie: Väter, pflegebedürftige Angehörige, chronisch Kranke Erweiterung auf alle: inc. Singles, Ältere, Homosexuelle Veränderung der Unternehmenskultur: Schulung von Vorgesetzten, neue Beurteilung von Vorgesetzten Redesigning Work: Neue Arbeitszeitmodelle u. -org. für Väter/Führungskräfte - Begrenzung Überlastung / Burnout Diversity: Verknüpfung mit Marketing, Produktentwicklung Corporate Citizienship: Erweiterung auf Ehrenamt

Strategien von Unternehmen für WLB: Zwei Dimensionen 1. Externe Dienstleistungen Kinderbetreuung Eldercare (Pflege von Angehöriger) Personal Coaching für Mitarbeiter (Stress, Konflikte am Arbeitsplatz) Paar-, Rechts- und Budgetberatung Concierge-Dienste (Wäsche, Einkaufen...) 2. Kulturwandel/ Synergie Flexible Arbeit/ Teilzeit auf für Fach- u. Führungskräfte Bsp. Teamkalender Entwicklung gezielt von Frauen/ Älteren Mitarbeiter (Diversity) B-Zielvereinbarungen für Fürhungskräfte: WLB wird gemessen und berücksichtigt Vorgesetztenschulung ...

Anlässe für Aufbruch zu WLB: Warum tun sie es wirklich? Druck („Pain“) Mitarbeiter/-innen kommen nicht/ zu spät aus Elternzeit wieder Nachwuchsknappheit Engagierte/r Mitarbeiter/in Eigene Betroffenheit, moderne Erkenntnis Engagierte Firmenleitung Generationenwechsel, eigene Betroffenheit („Tochter gut ausgebildet - mit Vereinbarkeitsproblemen“) Vorgabe (nichtdeutscher) Firmenleitung/ Merger Globalisierte Firmen - globalisiertes Management, Diversity Puscht sehr oft auch die Diskussion

Übliche Hürden bei Unternehmen... Traditionelle Ideale und Kultur Idealer Mitarbeiter = Mann mit Rücken frei Arbeitszeit = Teilzeit für niedrigere Tätigkeit, Vollzeit >100% zeit- und anwesenheitsorientiert, nicht ergebnisorientiert Vorbehalte gegenüber erwerbstätigen Müttern (Rabenmütter) und familienorientierten Vätern (Waschlappen) Vorbehalte bes. bei Management/ Vorgesetzten Kein Interesse an „Sozialblabla“: nur Kosten, kein Nutzen Falsches Signal: Anspruchsdenken, wenig Wertschätzung Löst nicht (ihre) Probleme, schafft nur welche Sorge: mehr Arbeit für sie + Kontrollverlust Firmenleitung kein echtes Bekenntnis, ggf. vorgebenes Thema

...Übliche Hürden bei Unternehmen Thema im Fahrwasser des „Frauenthemas“ frustrierende Erfahrungen, nicht in breiterem Rahmen gesehen Keine echte Beteiligung der MitarbeiterInnen „ExpertInnen“ für die Arbeit gefürchtet, nicht gehört Kompetenz im/ für das Unternehmen zu WLB Wissen zu Bedaf, Möglichkeiten, Kosten Nutzen Ressourcenknappheit Wirtschaftlichkeitsüberlegungen Massnahmen „zu teuer“ (?) Zahlen allein überzeugen nicht, aber nötig

Erfolgreiche Strategien für WLB... WLB = Prozess Schritt für Schritt, keine Firma steht bei Null Entsorgung von Problemen + Kulturwandel Hilfreich: Audit + Beratung von außen Bei allen Massnahmen = „win-win“ Massnahmen müssen zu Unternehmen passen Vorgesetzte/ Mittleres Management: Buy in! Mach mit! Es muss ihre Probleme erkennbar lösen! Nicht nur am MitarbeiterInneninteresse orientiert Keine Ansprüche = kein Anspruchsdenken WLB für alle Gruppen anstreben, nicht nur Frauen Beispiel: Proposal Wirtschaftlichkeit: Business Case! Erfolgskontrolle, Transparent, harte + weiche Daten als Personalentwicklung zur Lösung von Problemen

...Erfolgreiche Strategien für WLB Management + Vorgesetzte Role Model Schnittstelle + Driver Immer auch: WLB für sie selbst mitdenken Kommunikation + Integration viele Stimmen + Interessen integrieren Massnahmen kommunizieren!!! Auchmit Kommune (PPP + Corporate Citizienship) Austausch mit anderen Unternehmen + best Practice