Intersectionality ein neues Forschungsparadigma?

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 Präsentation transkript:

Intersectionality ein neues Forschungsparadigma? Referentin: Verena Kuglstatter

Seminarablauf Wiederholung der letzten Sitzung Gruppenarbeit: Fragen zum Basistext Leslie McCall „Managing the Complexity of Intersectionality Diskussionsfragen

Angloamerikanischer Diskurs um Intersectionality Kritik am „Mittelschichtbias“ Kritik am „Male Bias“ Interesse an der Untersuchung des Zusammenhangs von „Race, Class and Gender“ „Race, Class und Gender“ sind weit nicht die einzigen interessierenden Kategorien  Alter, Sexualität, Gesundheit usw.

Deutschsprachiger Diskurs um Intersectionality Durch historische Besonderheiten kann nicht ohne weiteres an den angloamerikanischen Diskurs angeschlossen werden Begriffe wie Milieu, Lebensstil, Inklusion und Exlusion haben Klassenbegriff ersetzt Zuschreibung von „Rassen“ nicht möglich  Neuformulierung der Begriffe?

Gruppenarbeit Fragen zum Basistext Was unterscheidet die Diskussion um Intersectionality und Diversity? Was ist nach Knapp ein allgemeines Problem der empirischen Erforschung von Intersectionality  theoretische Herausforderung? Wie kann man mit den Besonderheiten im deutschsprachigen Raum umgehen?  theoretische Herausforderung?

Leslie McCall „Managing the Complexity of Intersectionality“ Die Erforschung von Intersectionality ist eine methodologische Herausforderung Die Untersuchung des Zusammenhangs vieler verschiedener Kategorien stellt sich sehr komplex dar „Different kinds of methodologies produce different kinds of Knowledge“

Drei methodologische Ansätze anti-categorical complexity intra-categorical complexity inter-categorical complexity Allen drei Ansätzen muss nachgegangen werden, um Intersektionalität im Ganzen zu verstehen

Anti-categorical complexity Kritik an der „Moderne“ und deren grundlegenden binären Unterscheidungen: Mann/Frau, Kultur/Natur, Öffentlich/Privat, Kategorien sind fiktiver Art; Forschung auf Basis von Kategorien bringt erst wirkliche Ungleichheiten hervor Dekonstruktion von Kategorien

Intra-categorical complexity Untersuchung einer sozialen Gruppe hinsichtlich ihrer „Schnittstellen“ (single-group study) Repräsentation einer sozialen Gruppe durch ein Individuum Z.B. eine arabische, amerikanische, heterosexuelle Frau aus der Mittelklasse ist an der Schnittstelle verschiedener Kategorien (Rasse, Ethnie, Sexualität, Geschlecht, Klasse) angesiedelt, hat aber jeweils nur eine Dimension inne  Netzwerkanalyse „inwieweit ist eine soziale Gruppe integriert?“

Inter-categorical complexity Untersuchung der Beziehung zwischen sozialen Gruppen Multy-group study McCall: Ist die Beziehung zwischen Gruppen durch bedeutende Ungleichheiten gekennzeichnet? McCall interessiert sich z.B. für Lohnunterschiede innerhalb der Kategorie Frau im Vergleich zu Lohnunterschieden zwischen Mann und Frau (quantitative Analysen)

Diskussionsfragen Was sind die Unterschiede zwischen Knapps theoretischer und McCalls methodologischer (Heraus-) Forderung? Welcher Weg wäre für die deutschsprachige Analyse von Intersektionalität sinnvoller?

Vielen Dank und Auf Wiedersehen