1. Einleitung zu Energiewandlung und Antrieben

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 Präsentation transkript:

1. Einleitung zu Energiewandlung und Antrieben Die Analyse von Antriebsprozessen, deren Steuerung sowie von Prozessen der elektrischen Energiewandlung unterstreicht: Unabhängig von den immer schnelleren Veränderungen der Technologien sind Vorgänge und Prozesse der Elektrotechnik grundsätzlich durch Intransparenz, die nur punktuell durch Messmittel aufgehoben werden kann, heute sogar noch stark zunehmende Komplexität und eine deutliche Eigendynamik gekennzeichnet. Analyse von elektrischen Maschinen und deren Betriebsverhalten ruhende (Transformator, leistungselektronische Wandler) und rotierende elektrische Maschinen Gleichstrommaschinen, Wechselstrommaschinen bzw. Drehfeldmaschinen Analyse leistungselektronischer Energiewandlern mit deren Betriebsverhalten. Dr. Erich Boeck

Elektrische Maschinen 2.1 Maschinen bei Gleichstrom Die Gleichstrommaschine wird als Motor und Generator genutzt. Stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld  Kraft. Bewegter Leiter  induzierte Spannung. Bf N S IA Bf Fm Fm = Q ( v x Bf) U  v (IA) ρAl v V  Bf (If) W Fmech(v) Fm = IA ( l x Bf) (l = Leiterlänge) If v IA uind F = Q ( vm x Bf) U  vmech V  Bf (If) Fl/Q W F(uind) -uind = l ( vm x Bf) (negativ → Erzeugerpfeilsystem) -uind Bf vm If erzeugt das Bf (Rechte-Hand-Regel) infolge IA bewegten Ladungen  Kraft Fm (Richtung UVW-Regel, rechte Hand) vm in Bf  F (UVW-Regel) Energiezufuhr negativen Spannungsabfall -uind Dr. Erich Boeck

Lorentzkraft Die Kraft zwischen zwei bewegten Ladungen wurde von Lorentz gefunden und sie entspricht der Kraft einer bewegten Probeladung im Magnetfeld einer sich bewegenden Ladung +Q +Qp I vp B Lorentzkraft Richtungen nach der U V W – Regel mit der rechten Hand Daumen – Ursache vp Zeigefinger – Vermittlung B Mittelfinger (nach vorn) – Wirkung F Vermittlung bedeutet hierbei, die magnetische Flussdichte vermittelt, bewirkt aber keine Energieveränderung. Das ist darin begründet, dass die Kraft immer senkrecht auf der momentanen Bewegungsrichtung steht. Dr. Erich Boeck

Prinzip der Bewegungsinduktion Das Induktionsgesetz Das Induktionsgesetz tritt bei experimentellen Untersuchungen in zwei Formen auf. Die Bewegungsinduktion und die Ruheinduktion. Prinzip der Bewegungsinduktion Richtung der Spannung uind nach der Rechten-Hand-Regel Daumen in Flussrichtung, dann zeigen die gekrümmten Finger um den Fluss mit den Fingerspitzen zur Zielklemme. Stromfluss  Spannungsabfall umgekehrt F + B vLeiter Leiter x y z uind lLeiter I mit E = F/Qp Induktionsgesetz Bewegungsinduktion Lenz’sche Regel ist unmittelbar erfüllt. Dr. Erich Boeck

Elektrische Schaltung zum Betrieb der Gleichstrommaschine  In der Praxis beide Vorgänge gleichzeitig: Beim Motor  Rückwirkung  induzierte Gegenspannung beim Generator  Rückwirkung  Gegenkraft Anker ist das Bauteil, dessen Wicklungen durch Bewegung im Feld induzierte Spannungen erhalten. Bei großen Maschinen zwischen den Polschuhen der Hauptpole Wendepole mit Wendepolwicklungen sowie in Nuten der Hauptpole Kompensationswicklungen. Elektrische Schaltung zum Betrieb der Gleichstrommaschine  drei grundsätzliche Varianten: Nebenschlussmaschine – Parallelschaltung von Anker- und Feldwicklung, Reihenschlussmaschine – Reihenschaltung von Anker- und Feldwicklung und Verbundmaschine – beide Schaltungsarten auf einmal (gleich- oder gegensinnig). Dr. Erich Boeck

Nebenschlussmaschine: fremderregt, selbsterregt und permanenterregt UA Uf U a) fremderregt b) selbsterregt c) permanenterregt Ersatzschaltung des AnkerKreises: Widerstand und Induktivität der Wicklung sowie Gegenspannung als f(Bf, n) Ug UA IA URA ULA Ug nach Erzeugerpfeilsystem! UA = Ug + RA IA + LA dIA/dt Maschensatz nach Ersatzschaltung Ug = c1 n Фf aus -uind = l(vm x Bf) = Ug mit c1 = lΣ 2π rABf/Фf MM = c2 IA Фf aus Fm = IA(l x Bf) mit c2 = lΣ rA Bf/Фf J dω/dt = MM – MLast Drehmomentengleichung (aus Mechanik). Dr. Erich Boeck

Stationäre Betriebsverhalten (alle d /dt = 0)  Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie und Strom-Drehmoment-Kennlinie IA n MM Mmax IA=f(MM) n=f(MM) Ankerrückwirkungen n=f(MM, RAVor) Generator Motor Umschalten des RAVor Bremsen Dr. Erich Boeck

 bei Ausfall  Ankerstrom unterbrochen. UA Uf Anlasser M UA Uf RAVor Im Anlasser außer Anlasswiderständen Kontrolle des Feldstromes integriert  bei Ausfall  Ankerstrom unterbrochen.  Außerdem  Vorwiderstand beim Abschalten auf höchsten Wert Veränderung der Drehzahl: - Ankerspannung UA, - Widerstand RGes = RA + RAVor oder - Feld Φf n MM UAN, ΦfN, RAN Ankerrückwirkungen UA < UAN RA+RAVor > RAN Φf < ΦfN n0N Ausgang: Nennwerte Kennlinienabfall und Ankerrückwirkungen stärker Dr. Erich Boeck

Drehzahl der Gleichstromnebenschlussmaschine  relativ einfach in weitem Bereich veränderbar, maximale Drehzahl nur nach c1 und Anzahl Polpaare  > 10 000 U/min Haupteinsatzgebiet: - Antriebe mit Drehzahlstellung und - sehr hohen Drehzahlen Steller nutzen heute anstatt Widerstände Stromrichter Ersatz immer mehr durch Frequenzumrichter und Asynchronmaschinen BA Bf n Ankerrückwirkungen Erregerfeld auf einen Seite geschwächt, auf der anderen verstärkt (wegen Sättigung Verstärkung begrenzt). Insgesamt Feldschwächung  geringe Drehzahlerhöhung Außerdem verschiebt sich das Feld etwas in Drehrichtung bei Generator, umgekehrt bei Motor  Kompensation: Kompensationswicklungen (folglich mit Ankerstrom) in Nuten der Polschuhe, Wendepolwicklungen zwischen Polschuhen (unterdrücken Felder zwischen Polen) Dr. Erich Boeck

Reihenschlussmaschine (Hauptschlussmaschine)  Unterschied zum Nebenschluss  Erreger- und Ankerfeld  derselbe Strom M UA Anlasswiderstand wiederum Maschinenkonstante  Feld Фf = c3 IA Strom- Drehmoment- und die Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie Reihenschlussmaschine ohne Belastung (mechanisch Leerlauf MM = 0) durchdrehen (Bei größeren Maschinen reichen Eigenverluste bei MM = 0 nicht)  sie können ohne Last nicht betrieben werden. Strom bei Leerlauf  es schützt keine Sicherung! Dr. Erich Boeck

Reihenschlussmaschine IA n MM Motor RA+RAVor > RAN Bremse RAN Generator Reihenschlussmaschine gutes Anlaufmoment (n = 0) typisches „Reihenschlussverhalten“ günstiger Anlaufstrom Drehzahlregelung durch Verringerung von UA oder Erhöhung von RA + RAVor Drehrichtungsumkehr durch Umpolen innerhalb der Reihenschaltung Bremsbetrieb (n < 0) ist hier mit hohen Bremsmomenten und akzeptablem Strom Anwendung insbesondere für Fahrzeuge Verbundmaschine (Doppelschluss- oder Kompoundmaschine) zwei Wicklungen (Nebenschlusswicklung und Reihenschlusswicklung) Linearisieren der Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie oder Einstellen Steigung der Strom-Spannungs-Kennlinie des Generators Dr. Erich Boeck

Frage 1: Wie groß ist der Wirkungsgrad η? Aufgabe 2.1.1 Die Angaben auf dem Typenschild einer fremderregten Gleichstrommaschine sind: Anker (A1 – A2) 220 V, 750 A, Erregung (F1 – F2) 20 V, 12 A, 650 U/min, 150 kW. Frage 1: Wie groß ist der Wirkungsgrad η? Frage 2: Wie groß ist das mechanische Drehmoment bei Nennbetrieb? Ankerwicklung A1 – A2 (alt A – B) Wendepolwicklung B1 – B2 (alt G – H) Kompensationswicklung C1 – C2 (wenn vorhanden mit den Wendepolen) Reihenschlusswicklung D1 – D2 (alt E – F) Nebenschlusswicklung E1 – E2 (alt C – D) Wicklung Fremderregung F1 – F2 (alt I – K) Dr. Erich Boeck

Dr. Erich Boeck