Dunkle Materie / Dunkle Energie

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Kosmologie heute Vikariats-Regionalseminare Enkirch und „Nord“
Advertisements

Dunkle Materie Dunkle Energie
Der Urknall und die ersten drei Minuten.
Vorlesung 4: Roter Faden: Friedmann-Lemaitre Feldgleichungen
Kosmologie mit Supernovae 1a
Dunkle Materie im Labor
Dunkle Energie- ein kosmisches Rätsel Dunkle Energie –
Dunkle Energie- ein kosmisches Rätsel Dunkle Energie –
Robertson-Walker Metrik
Dunkle Energie – Ein kosmisches Raetsel Dunkle Energie- ein kosmisches Rätsel.
Unser modernes kosmologisches Weltbild
Spannende Pläne für die Zukunft der Physik: FAIR
Kosmischer Ursprung und Zeitentwicklung der von der Menschheit genutzten Energie E. Rebhan, Inst. f. Theor. Physik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Die Entdeckung Dunkler Materie
Die Urknalltheorie Einleitung Was besagt die Theorie?
Nachweismethoden der DM
Die Temperaturentwicklung des Universums
Der Urknall und seine Teilchen Die Temperaturentwicklung des Universums Marianne Ludwig
Xenon 10 Einführung: Xenon10: Xenon100: Xenon1000: -Dunkle Materie
18 Jan 2008 Kosmologie, WS07/08, Prof. W. de Boer 1 Vorlesung 10: Roter Faden: 1.Neutrino Hintergrundstrahlung 2. Neutrino Oszillationen-> Neutrino Massen.
Vorlesung 9: Roter Faden: 1. Neutrino Oszillationen-> Neutrino Massen 2. Neutrino Hintergrundstrahlung -> DM? Universum besteht aus: Hintergrundstrahlung:
Vorlesung 4: Roter Faden: Friedmann-Lemaitre Feldgleichungen
Vorlesung 4: Roter Faden: Friedmann-Lemaitre Feldgleichungen
Vorlesung 3: Roter Faden: Wiederholung Abstoßende Gravitation
Dunkle Materie – Überall im Weltall
ESA/ISO (Feuchtgruber, Helmich, van Dishoeck & Wright)
Plädoyer für ein modifiziertes Kraftgesetz
Galaxien, Quasare, Schwarze Löcher Knud Jahnke, Lutz Wisotzki Astrophysikalisches Institut Potsdam.
Welche Struktur hat das Universum?
G. Flügge, T. Hebbeker, K.Hoepfner, J. Mnich, W. Wallraff
Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik Seminarthemen Organisation
Die Entwicklung des Universums
Experimentelle Astroteilchenphysik
Elementarteilchen-physik
Strukturbildung im Universum
Dunkle Materie Dunkle Materie von Hendrik Glowatzki.
Moderne Vorstellungen vom Urknall
Neues aus Kosmologie und Astrophysik
GUT, Inflation, erste Teilchen
Astronomiefreifach HS 2002/2003 Stefan Leuthold
Friedmann Modell des Universums
Wim de Boer, Karlsruhe Kosmologie VL, Einteilung der VL 1.Einführung 2.Hubblesche Gesetz 3.Antigravitation 4.Gravitation 5.Entwicklung des.
Hauptseminar Astroteilchenphysik – Kosmische Strahlung
Dunkle Materie und dunkle Energie
Die beschleunigte Expansion
Die „dunkle“ Seite der Kosmologie
Die dunkle Seite der Kosmologie Franz Embacher Vortrag im Rahmen von UNIorientiert Universität Wien, 11. September 2008 Fakultät für Physik Universität.
Einteilung der VL Einführung Hubblesche Gesetz Antigravitation
Einteilung der VL Einführung Hubblesche Gesetz Antigravitation
Die Dichte des Universums und die Dunkle Materie Teil 2
Raum, Zeit und Raumzeit Franz Embacher
Dunkle Materie und Dunkle Energie
Entstehung des Universums
der Elementarteilchen
WYP 2005 European Masterclass Das Standardmodell Standardmodell der Elementarteilchenphysik.
Die kosmische Hintergrundstrahlung
Kosmologie Ein kleiner Überblick
Wie unser Universum aus fast Nichts entstand
Gravitation regiert die Welt
Newton‘sche Gravitation
Gravitationstheorie: nach Newton und nach Einstein
Die Dichte des Universums und die Dunkle Materie
Evidenz für dunkler Materie
Ein Stern entsteht.
Gekrümmter Raum, gekrümmte Zeit!
Eine kleine Einführung
Die Allgemeine Relativitätstheorie und das Konzept der Raumzeitkrümmung Franz Embacher Fakultät für Physik der Universität Wien Vortrag vor der Linzer.
Kraft, Feld, Potenzial und potenzielle Energie am Beispiel Gravitation
Dark Matter von Michel Meyer.
 Präsentation transkript:

Dunkle Materie / Dunkle Energie Hauptseminar: Experimentelle Kosmologie und Teilchenphysik

Inhalt des Vortrags Friedmann-Gleichung Experimentelle Bestimmung der Dunklen Energie Gründe für die Existenz Dunkler Materie Kandidaten für die Dunkle Materie

Friedmann-Gleichung Das Kosmologische Prinzip Das Universum ist räumlich homogen und isotrop. Kein Punkt ist ausgezeichnet. Keine Richtung ist ausgezeichnet. Das Prinzip gilt allerdings nur für sehr große Skalen.

Friedmann-Gleichung Herleitung nach Newton: Gravitationskraft auf die Masse m: Integrations- konstante Kinetische Energie Potentielle Energie

Friedmann-Gleichung U>0 => unendliche Expansion Skalenfaktor (enthält die volle Zeitabhängigkeit) U>0 => unendliche Expansion U<0 => Ausdehnung gefolgt von Kontraktion U=0 => Beschleunigung geht gegen 0

Friedmann-Gleichung Fehler dieser Herleitung: Eine Kugel mit endlichem Radius kann kein homogenes, isotropes Universum darstellen. Allgemeine Herleitung erfolgt über ART - Massendichte  wird durch Energiedichte  ersetzt K ist ein Maß für die Krümmung des Raums -

Friedmann-Gleichung Krümmung k im 2 dim. Raum: pos. Krümmung neg. Krümmung flach:

Friedmann-Gleichung Die Geometrie hängt von der Krümmungskonstanten k und dem Radius R der Krümmung ab. k = -1 => negativ k = 0 => flach k = 1 => positiv

Friedmann-Gleichung Krümmung im 3 dim. Raum:

Friedmann-Gleichung Robertson-Walker-Metrik Relationen, die Distanzen im Raum angeben, werden Metrik genannt. Die Suche nach einer Metrik für ein homogenes, isotropes Universum führen Robertson und Walker in den dreißiger Jahren auf die Beziehung:

Friedmann-Gleichung Einführung von Lambda Kosmologische Konstante 1915 war noch nicht bekannt, dass das Universum expandiert. Einstein glaubte, das Universum sei statisch. 1917 erweitert er seine Feldgleichungen um den Term . Damit wird eine statische Lösung möglich. Kosmologische Konstante

Weltmodelle Hubble-Parameter Kritische Dichte Dichte für den Fall eines flachen Universums. Man betrachtet gewöhnlich: (dimensionslos)

Weltmodelle Fluid Gleichung Zustandsgleichung Im Allgemeinen nur durch numerische Integration zu lösen. Fluid Gleichung Rel. Gas(Phptonen) Zustandsgleichung Nichtrel. Teilchen (Materie) Komponente <-1 würde positive Beschleunigung verursachen.

Weltmodelle

Weltmodelle Unser Weltbild hängt also entscheidend von der Bestimmung der Parameter ab. Strahlungsdichte Wird dominiert von der CMB Raumkrümmung Fluktuationsspektrum des CMB liefert Hinweis auf flaches Universum. Eine Raumkrümmung ist allerdings innerhalb der Fehlergrenzen noch möglich.

Experimente Die Suche nach Lambda 1. Ansatz: Die Leuchtkraftentfernung dL(z) eines Objekts hängt auch von  ab. Unterschiede machen sich jedoch erst ab z > 0,2 bemerkbar. SN Ia werden als zuverlässige Entfernungs- Indikatoren untersucht. SCP (Supernova-Cosmology-Project) HZS (High-z-Supernova-Search)

Experimente

Experimente Ergebnisse der Forschungsgruppen Scheinbare Helligkeiten sind geringer, als man mit  = 0 erwarten würde  kann empirisch eingegrenzt werden Aus Schaubild ergibt sich beste Übereinstimmung bei und

Experimente 2. Ansatz Untersuchung des Fluktuationsspektrums des CMB

Experimente Winzige Variationen der Intensität in verschiedene Richtungen können als Temperaturfluktuationen aufgefasst werden. Korrelationsfunktion:

Experimente Multipole l

Experimente

Experimente 3. Ansatz Powerspektrum der Strukturverteilung auf großen Skalen

Experimente Ergebnisse der drei betrachteten Untersuchungen

Existenz Dunkler Materie In den 30. Jahren studierte Fritz Zwicky den Coma Cluster und stellte fest, dass die Radial- geschwindigkeiten der Galaxien sehr groß sind. = > Die leuchtende Materie reicht nicht aus um den Cluster zusammenzuhalten

Existenz Dunkler Materie Schlussfolgerung: Es muss eine große Menge „Dunkler Materie“ vorhanden sein, die den Cluster zusammenhält.

Existenz Dunkler Materie Rotationsgeschwindigkeit von Spiralgalaxien Wäre Leuchtkraft ein zuverlässiger Indikator für Masse, so müsste sich die Masse einer Galaxie auf ihren zentralen Bereich konzentrieren. Die Rotationsgeschwindigkeit müsste dann mit wachsendem Abstand vom Zentrum abnehmen.

Existenz Dunkler Materie

Knadidaten Baryonische Materie: Gas oder Nebel Sternenlicht manchmal durch Nebel verdeckt MACHOs (Massive Compact Halo Object) Jupiter Braune Zwerge Nichtbaryonische Materie Hot dark matter Neutrinos Cold dark matter WIMPs (Weakly Interacting Massive Particles) Stabile SUSY „Teilchen“ Axion

Kandidaten Das Intergalaktische Medium (IGM) Raum zwischen Galaxien ist gefüllt mit Materie geringer Dichte. Da nur wenige Atome pro m3 vorhanden sind, ist das IGM ein äußerst ineffizienter Strahler. = > keine Emission nachweisbar. Indirekter Nachweis erfolgt durch Absorptionslinien in Quasarspektren

Kandidaten = > IGM ist eine Art Dunkler Materie, Ha Hb = > IGM ist eine Art Dunkler Materie, ungleichmäßig verteilt und nicht gravitativ gebunden

Kandidaten Gravitationslinsen ART: Die Ausbreitung von Licht ändert sich beim Durchgang durch ein Gravitationsfeld

Kandidaten  ML Für kugelsymmetrische Linse gilt: Winkelradius: b ML Für kugelsymmetrische Linse gilt: Winkelradius: ;d = Entfernung Beobachter-Stern ;xd = Ebtfernung Beobachter-Linse Einsteinringe mit Radius E

Kandidaten

Kandidaten Mikrolinseneffekt Einzelsterne wirken als Gravitationslinse Macht sich durch kurzzeitige Verstärkung der Helligkeit des Hintergrundsterns bemerkbar. Nichtleuchtende Materie wirkt als Linse Kompakte (sub) stellare Objekte MACHOs Kühle Braune Zwerge und Planeten Ausgekühlte Weiße Zwerge

Kandidaten Hot dark matter Neutrinos (HDM) Lange Zeit Kandidat für nichtbaryonische Dunkle Materie. Sie produzieren jedoch nur Strukturen auf großen Skalen, nicht auf kleinen, da sie durch ihre hohe Geschwindigkeit nicht gebunden sind. HDM CDM

Kandidaten Cold dark matter Weakly Interacting Massive Particles (WIMPs) Im frühen Universum konnten WIMPs erzeugt und vernichtet werden. Solange T > mX war die Dichte vergleichbar mit der von Elektronen, positronen und Photonen. Für kleinere T => keine Annihilation

Kandidaten Supersymmetrische DM Ähnlich wie bei den Baryonen (Neutron, Proton) wird es nur ein oder zwei supersymmetrische Kandidaten geben, weil der Rest nicht stabil genug ist und in das LSP zerfällt.

Kandidaten Neutralino Das Neutralino ist der wahrscheinlich leichteste SSDM Kandidat. Neutralinos haben sich im frühen Universum vom heißen Plasma abgekoppelt, als sie nicht mehr relativistisch waren, damit sind sie CDM. Die Reliktdichte könnte den fehlenden CDM Anteil im Universum erklären. Die Masse des Neutralinos liegt etwa zwischen 100-1000GeV. Axionen Axionen zählen zur kalten DM da sie nie im thermischen Gleichgewicht waren. Sie wurden in der Peccei Quinn Theorie das erste mal postuliert, um Vorgänge mit CP Verletzung in der Starken WW zu erklären. Ihre Masse wird auf 10-3 – 10-6eV geschätzt. Die Axionen könnten theoretisch den Anteil der kalten dunklen Materie stellen.

Zusammenfassung