Spontane Trait Inferenzen „STI“

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Entscheiden unter Unsicherheit: Heuristiken und Biases
Advertisements

... für alle, die mal Ihren IQ testen wollen!
Persönlichkeitstest des Dalai Lama.
Definition [1]: Sei S eine endliche Menge und sei p eine Abbildung von S in die positiven reellen Zahlen Für einen Teilmenge ES von S sei p definiert.
Tipps & Tricks zu benutzerdefinierten Animationspfaden
Nach dem Buch „Garantiert Schreiben lernen“ von Gabriele L. Rico
"On-line" und erinnerungsgestützte Urteilsbildung
Seminar: Verarbeitung sozialer Informationen
Das Kontinuum-Modell von Fiske und Neuberg
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Psychophysiological Responses to Imagined Infidelity: The Specific Innate Modular View of Jealousy Reconsidered. Christine R. Harris University of California,
Einführendes Sprachpsychologie.
Indirekte Messung von Einstellungen
Aufmerksamkeit Serieller Flaschenhals Filtertheorie Dämpfungstheorie
Was ich gern lese Lesetagebuch von
Heute: Scherenzange zeichnen
Interview mit Gott.
Projekt: Routeninstruktionen mit Sprache und Skizzen
DÄMONEN Dämonen existieren nicht! Sie entstehen in unserem Kopf!
Einführung zur «Reflection in Action» in den Handlungssequenzen
7 d Ursachen und Behandlung Angst - Sozialisation
Anlegen von Ordnern, speichern und Öffnen von Bildern und Briefen
Ich möchte gerne mehrere Bilder auf ein Folie
Eine sehr interessante Lektüre.
ZITIEREN Nietzsche ist tot!!! (Gott) … aber richtig!!! Gott ist tot!!!
Reichtum, Erfolg, Liebe Eine Parabel Weiter mit :.
1.) Programmaufruf und Einloggen:
Das erste Mal traf ich ihn, in einer sehr alten Bibliothek. - Als ich die Tür öffnete, sah ich den alten, weiß gekleideten Mann. Er.
Wort des Lebens September 2010.
Was ist Erfolg. Text aus : www. gott-in-dir
Du bist der Meinung mich geht das nichts an.
Verarbeitung von Implikaturen iv Ist die Interpretation von skalaren Implikaturen gegenüber der wörtlichen Interpretation verzögert? Grodner et al
Das folgende kleine Quiz besteht aus vier einfachen Fragen die Ihnen sagen, ob Sie den Aufgaben einer IT-Führungskraft gewachsen sind. Die Fragen sind.
Mein Name ist Robinson. Ich kam 1632 zur Welt. Meine Eltern waren
Einige Zitate:.
Der kleine  Uwe.
Nehm dir Zeit, um die Botschaft zu lesen.
Hallo Ich möchte einen Text einer Folie nicht einfach nur einfliegen lassen, sondern genau diesen Text, der schon an einer bestimmten Stelle steht, vergrößern.
Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,
Das perfekte Herz.
Freunde haben keine Gebrechen
Ich glaube.
II) Plusquamperfekt Formuliere mit dem jeweils letzten Satz einen Satz im Plusquamperfekt! Beispiel: Nachdem der Wecker geklingelt hatte, wachte ich auf.
Lernen.
Malcolm – 1. Teil Malcolm interpretiert Descartes mit Blick auf die Frage nach der Natur des Denkens (dem cogito) folgendermaßen: Jeder mentale oder bewusste.
3 (lebens)wichtige Lektionen
Sind Sie intelligent ? Diese Frage ist wichtig (da man ja denkt, dass man intelligenter ist als der Idiot von einem Nachbarn) Hier nun vier Fragen, die.
”Wie lässt sich verhindern, dass die Zuhörer einschlafen?”
Ist der Kreis leicht verbogen?
AC-Manager-Test Das folgende kleine Quiz besteht aus vier einfachen Fragen die Ihnen sagen, ob Sie den Aufgaben einer IT-Führungskraft gewachsen sind.
Der kleine  Peter.
Leitfaden zum Mini-Funday Sira für Jugendliche Teil I-III
Nehm dir Zeit, um die Botschaft zu lesen.
Da ist was dran! „Wenn es mir besser gehen würde,
VIA-Elterntraining Inhalt Besprechung der Hausaufgabe
Persönlichkeitstest des Dalai Lama.
Gliederung: Beurteilungen einer Person Inferenzen und Attributionen
Plakatwerbung: Wie wichtig sind Farben wirklich?
 Verbindung zw. Imitation, „Like me," und Verstehen Anderer Meinungen  Imitation of Novel Acts  "Like Me": nachgeahmt werden  Ziele und Absichten.
The link between leadership and followership: How affirming social identity translates vision into action. Projektarbeit Sozialpsychologie: Soziale Identität.
Elizitierung von Versprechern
Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie!
Leitfaden/ Unterrichtsverlauf zum Thema „Gebetsführerschein“
Freunde haben keine Gebrechen Mit Musik In einem Kleintiergeschäft stand folgender Zettel am Schaufenster: “Neugeborene, wunderschöne Hunde günstig zu.
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
► In drei Durchläufen werden drei französische Zungenbrecher auf verschiedene Arten erlernt. Die drei Zungenbrecher: Für die Durchführung der Untersuchung.
► In einem Test werden 10 norwegische Verben gezeigt, wobei bei jedem Verb anstelle einer deutschen Übersetzung ein akustisches Signal oder ein Bild steht:
Stereotypes as Energy-Saving Devices
 Präsentation transkript:

Spontane Trait Inferenzen „STI“ Referat vom 14. Juni 2006 Katja Franke „Verarbeitung sozialer Informationen“ Dr. Rainer Roth SS 2006 Verarbeitung sozialer Informationen

Verarbeitung sozialer Informationen Gliederung Einführung in die Thematik der STI´s & Erläuterung des Begriffs der Spontaneität (Folie 1 bis 7) 7 Paradigmen zur Untersuchung der STI´s: Cued Recall under memory instructions Cued recall of distractors Recognition probe Lexical decision Delayed recognition Word stem completion Relearning (Folie 8 bis 27) 3. Ergänzende Befunde zu STI`s (Folie 28 bis 30) Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 1 „Wir betrachten einen Menschen und sofort bildet sich ein bestimmter Eindruck seines Charakters in uns. Ein flüchtiger Blick, ein paar gesprochene Worte sind ausreichend, um uns eine Geschichte über ein so hoch komplexes Geschehen wie die Wahr- nehmung eines anderen Menschen zu erzählen. Wir wissen, dass solche Eindrücke mit bemerkenswerter Geschwindigkeit und mit großartiger Leichtigkeit gebildet werden.“ Asch, 1946 Beispiele? .... Vorstellungsgespräch, Rendevouz.....? Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 1 Wie verleihen wir den Ereignissen um uns herum, so auch dem Verhalten der anderen ... routiniert, gewohnheitsmäßig & ohne Intention i.S.von „spontan“ eine Bedeutung? Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 1 Definition: Spontane Trait Inferenzen ereignen sich, wenn man auf das Verhalten einer anderen Person achtet, die einen Rückschluss auf deren Persönlichkeitseigenschaft zur Folge hat und zwar in Abwesenheit der ausdrücklichen Absicht, eine solche Trait Inferenz oder einen Eindruck über diese Person zu bilden. „Spontaneität“ Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 1 „Spontaneität“ in Übereinstimmung mit unseren Gefühlen, Neigungen, Dispositionen, unserem Temperament, unseren angeborenen inneren Bereitschaften ..., ohne Zwang oder Vorbedacht, in Abwesenheit des ausdrücklichen Ziels, Trait Inferenzen zu bilden, ohne sich dessen bewusst zu sein, ohne irgendwelchen offensichtlichen Aufwand oder Prozessziele (s. Beispiel nach Hebb) Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 1 In Erinnerung an das Zitat von Asch ergeben sich darauf aufbauend eine Vielzahl weiterer Forschungsfragen wie .... Welche Bedingungen sind nötig und ausreichend für STI´s? Wann werden wir ihrer und ihres Inhaltes bewusst? Wann ereignen sich STI´s? Was sind die Folgen der STI´s Gibt es individuelle, kulturelle Unterschiede in der Neigung, STI´s zu bilden? Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Kap. 2 Cued Recall under memory instructions Cued recall of distractors Recognition probe Lexical decision Delayed recognition Word stem completion Relearning Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 I. Cued Recall under memory instructions Experiment nach Thomson & Tulving Darbietung des Wortes wie z.B. „chair“ (Stuhl) unter Erinnerungs-instruktion gemeinsam (gepaart) mit schwach semantisch assoziativen Wörtern wie z.B. „glue“ (Leim) Recall der Targetwörter wie z.B. „chair“ in Anwesenheit ... (1) der schwach semantisch assoziativen Wörtern wie z.B. „glue“ oder (2) der stark semantisch assoziativen Wörtern wie z.B. „table oder (3) ohne Cues. Recall am besten bei (1) den so genannten Input-Cues (wie z.B. „glue“) Verarbeitung sozialer Informationen

Verarbeitung sozialer Informationen Lernen Sie die folgenden 7 Wortpaare auswendig, da sie zu einem späteren Zeitpunkt über diese getestet werden! Nr. 1 Stuhl & Leim Nr. 2 Bild & Papier Nr. 3 Vase & Gefäß Nr. 4 Fenster & Gardine Nr. 5 Buch & Seite Nr. 6 Hund & Fell Nr. 7 Schauspieler & Hollywood Verarbeitung sozialer Informationen

Geben Sie die zuvor gelernten sieben Wortpaare nun wieder! 1. Bedingung: unter Präsentation der schwach semantischen Assoziationen als Cues! Leim Papier Gefäß Gardine Seite Fell Hollywood 2. Bedingung unter Präsentation der stark semantischen Assoziationen als Cues! 3. Bedingung: ohne Cues Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 I. Cued Recall under memory instructions Schlussfolgerung aus diesem Experiment durch Uleman & Winter: Wenn diejenigen Wörter als die geeignetsten Cues beim Recall dienen, die während der Darbietung der Targetitems gemeinsam mit diesen präsentiert wurden wie „chair & glue“, dann müsste gelten: „Wenn die Vpn Sätze lernen, die Traits implizieren, und sie spontan während des Lernens diese Traits schlussfolgern (zum Zeitpunkt der Enkodierung, also „online“), dann würden diese Traits auf Grund einer besseren Speicherung als effektive Retrieval-Cues dienen können.“ Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 I. Cued Recall under memory instructions Schlussfolgerung aus diesem Experiment durch Uleman & Winter: 1. Lernen der traitimplizierenden Sätze wie z.B. „Paul gesteht seiner Mutter, dass er die Schokolade aus dem Kühlschrank gestohlen hatte.“ 2. Schlussfolgern der Traits aus diesen Sätzen wie z.B. „ehrlich“ Fazit: Wenn nun das Wort „ehrlich“ als Cue auftaucht, werden die Probanden schneller „Paul“ und seine Geschichte erinnern können, als ohne diesen vorherigen Enkodierungsprozess.  implizite Gedächtnisleistung Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 I. Cued Recall under memory instructions Ergänzendes experimentelles Beispiel nach Winter & Uleman: Lernen von 18 traitimplizierenden Sätzen (pro Satz 8 Sekunden) in Vorbereitung für einen anschließenden Erinnerungstest wie z.B. „Der Journalist trat seiner Freundin während des Foxtrott´s auf die Füße“.  impliziertes Trait: „ungeschickt“, „tollpatschig“ (clumsey) Zweiminütige Präsentation der „distractors“ (Ablenkungsstimuli) Vervollständigung eines „Cued Recall“ für die zuvor in 1) gelernten Sätze, wovon - einige der Sätze verbunden waren mit den Traitimplikationen wie „ungeschickt“, - einige mit starken semantischen Assoziationen zum Akteur wie z.B. „Zeitung“, - andere ohne solche Cues verknüpft wurden. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 I. Cued Recall under memory instructions Variierung der starken semantischen Assoziationen, die sich einmal auf den Akteur (A = Journalist), ein anderes Mal auf das Prädikat das Verb (V = tritt auf die Füße), ein drittes Mal auf das direkte oder indirekte Objekt (O = Freundin), ein viertes Mal auf die präpositionale Ergänzung (P = Foxtrott) bezogen. So lässt sich festhalten .... „Der Trait-Cued-Recall übertraf die Non-Cued-Recall-Verfahren stets, waren zumindest so gut oder sogar besser als die semantischen Cued-Recall-Verfahren - gleichgültig, ob die semantischen Cues Assoziationen des Akteurs A, des Verbs V, des Objekts O oder der Präposition P waren.“ (Bestätigung in vier nachfolgenden Studien  STI ´s „online“) Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 II. Cued Recall of Distractors .... Winter & Uleman fanden einen Weg diese beiden Fragen zu untersuchen, indem sie die traitimplizierenden Sätze als Distraktoren präsentierten .... Präsentation einer Reihe von Ziffern, die zu erinnern waren, Präsentation eines traitimplizierenden Distraktorsatzes, welcher laut zu lesen war und dann aus dem Gedächtnis wiederholt werden sollte, Recall der Ziffern Danach:Überraschenderweise für die Teilnehmer  Cued Recall Test bezüglich ihrer Erinnerung für die Distraktorsätze aus 2). Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 II. Cued Recall of Distractors Ergebnisse: (1) Die Trait-Cued-Recalls des Verhaltens übertrafen die Semantic-Cued-Recalls sowie die Non-Cued-Recalls. (2) Die Erinnerung an traitimplizierende Sätze mit Hilfe der Traits als Cues ereignet sich sogar, wenn es sich um Distraktoren handelt. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 III. Recognition Probe Experiment von McKoon & Ratcliff ... zur Untersuchung der „Predicting (ST-) Inferences“, solcher die sich auf (zukünftige) Ereignisse beziehen, also solche, die man möglicherweise während des Lesens eines Textes vorhersagen kann ... Lesen der Sätze wie z.B: „Nachdem ein Loch im Zahn festgestellt worden war, bat der Zahnarzt John, seinen Mund ganz weit zu öffnen.“ (mehrere Sätze pro Abschnitt) Nach jedem Abschnitt erschien ein Probe-Wort wie z.B. „Bohrer“ auf dem Bildschirm Probanden sollten so schnell und richtig wie möglich entscheiden, ob das Probe-Wort wörtlich in dem obigen Abschnitt aus mehreren Ereignissätzen enthalten war oder nicht (Tastendruck) Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 III. Recognition Probe Experiment von McKoon & Ratcliff Hypothese: „Wenn ein Abschnitt aus mehreren solchen Sätzen wie z.B. Nachdem ein Loch im Zahn festgestellt worden war, bat der Zahnarzt John, seinen Mund ganz weit zu öffnen, die durch die Probe-Wörter näher beschrieben werden wie z.B. „Bohrer“, präsentiert wird, ....  entsteht in der Versuchsperson spontan die Schlussfolgerung bezüglich des „predicting“ – Ereignisses: „Bohrer = Schmerz!“, d.h. soll die Vpn nun in Phase 3 des Experimentes entscheiden, ob Schmerz in dem obigen Satz enthalten war oder nicht, dann wird es ihr auf Grund dieses Rückschlusses schwerer fallen, dieses Wort abzulehnen (s. verlängerte Reaktionszeiten). Bestätigung der Hypothese konnte erfolgen! Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 III. Recognition Probe Es folgten drei weitere Untersuchungen in diesem Punkt.  Alle vier Untersuchungen brachten eine EVIDENZ für STI´s hervor innerhalb dieses Paradigmas. Kritiker: „Dieses Paradigma vermag nicht zu unterscheiden zwischen .... Inferenzen, die sich während des Lesens ereignen, Inferenzen, die sich während des Testens ereignen, u.a. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 IV. Lexical Decision Prime „Brot“ Identifizierung des Wortes „Butter“ als Wort oder Nicht-Wort bzw. Traitimplizierende Verhaltensweise wie „tritt auf ihre Füße“ Identifizierung des Trait-Wortes wie „tollpatschig“ als Wort oder Nicht-Wort Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 IV. Lexical Decision Experiment nach Lupfer: Präsentation der Ziffern, die zu erinnern waren – bestehend aus 32 Trials – Präsentation der Distraktorsätze (entweder traitimplizierend oder situational oder Füllersätze), welche laut zu lesen waren und dann aus dem Gedächtnis wiederholt werden sollten, Lexikalische Entscheidungsaufgabe bezüglich Wort / Nicht-Wort Wiedergabe der Ziffern aus 1.) „Die lexikalische Entscheidungsaufgabe für TRAIT´s der traitimplizierenden Sätze aus Phase 2) waren schneller und akkurater (720ms, 95,8%) als die lexikalischen Entscheidungsaufgaben nach den situationalen Sätzen oder den Füllersätzen (740ms, 92,8%).“ Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 V. Delayed Recognition Experiment nach Lupfer: Präsentation einer Reihe von Ziffern, die zu erinnern waren, Präsentation eines Distraktorsatzes (traitimplizierend oder situational), welcher laut zu lesen war und dann aus der Erinnerung wiederholt wurde, Lexikalische Entscheidungsaufgabe bezüglich Wort / Nicht-Wort Wiedergabe der Ziffern aus 1) & Rekognitionserinnerung für Traits / situationale Wörter (geschlussfolgert in Phase 2) durch die Präsentation von 16 Wörtern, gem. „War das Wort x in den Sätzen in 2) enthalten oder nicht?“ Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 V. Delayed Recognition Experimentergebnisse nach Lupfer: Phase 5 : Recognitionserinnerung für Traits / situationale Wörter (geschlussfolgert in Phase 2) durch die Präsentation von 16 Wörtern, gem. „War das Wort x in den Sätzen in 2) enthalten oder nicht?“ 8 Wörter alt (also in Sätzen aus Phase 2 enthalten) & 8 Wörter neue Traits (in Sätzen aus Phase 2 nicht enthalten, aber womöglich geschlussfolgert, da es sich ja um traitimplizierende Sätze gehandelt hatte) Die Fehlerraten waren höher / die Reaktionszeiten waren länger, diese neuen Traits abzulehnen, die durch die Sätze impliziert wurden im Vergleich zu solchen Traits, die nicht durch diese Sätze impliziert worden waren. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 VI. Word Stem Completion Experiment von Whitney & Williams-Whitney (1990) ..... benutzten Wortstämme (CWS´s) zur Untersuchung der Evidenz der „Online STI´s“, d.h. die Teilnehmer lasen kurze traitimplizierende Abschnitte und nicht-traitimplizierende Kontrollabschnitte und vervollständigten zwei CWS´s und eine Verständnisfrage nach jedem Abschnitt. Für die kritischen Abschnitte: Vervollständigung des CWS mit dem vorher implizierten Trait, so C L _ _ _ _ (für CLUMSY = tollpatschig, unbeholfen) Teilnehmer wurden gebeten, jeden CWS mit den Buchstaben zu vervollständigen, die ihnen gerade in den Sinn kommen und natürlich in die leeren Felder hinein passen. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 2 VI. Word Stem Completion Experiment von Whitney & Williams-Whitney (1990) Beispiel: Lesen des kritischen Abschnittes, der davon handelt, dass ein Mann während des Tanzens seiner Partnerin permanent auf deren Füße tritt. Ergänzung des vorgegebenen CWS: C L _ _ _ _ für clumsy Die Ergebnisse sind dahingehend zu interpretieren, dass die Bildung von STI dazu führte, dass die Wortstämme signifikant häufiger mit den zuvor geschlossenen Traits vervollständigt wurden. Verarbeitung sozialer Informationen

Experiment von Carlston & Skowronski Kap. 2 VII. Relearning Experiment von Carlston & Skowronski Zeit 1: Präsentation des Passfotos eines Mannex X Gleichzeitige Präsentation des dazugehörigen Statements zu X wie z.B. „Ich hasse Tiere. Heute war ich im Park spazieren und sah diesen Welpen auf meinem Weg, weshalb ich ihn einfach zur Seite kickte.“ Traitimplikation: „cruel“ (grausam) Instruktion an Vpn nach 3 Bedingungen (Traitwort / Eindruck / Vertrautmachen) Verarbeitung sozialer Informationen

Experiment von Carlston & Skowronski Kap. 2 VII. Relearning Experiment von Carlston & Skowronski Zeit 2: Auswendiglernen der so genannten „Relearning-Paare“ aus Passfoto und nun dazugehörigem TRAIT Präsentation der Passfotos alleine Nennen der dazugehörigen entsprechenden Traits zu jedem Foto Verarbeitung sozialer Informationen

Experimentergebnisse von Carlston & Skowronski Kap. 2 VII. Relearning Experimentergebnisse von Carlston & Skowronski Zeitvergleich aus ... Lernen der Assoziationspaare (in Zeit 1) und Recall der Relearning-Paare (in Zeit 2) für alte bereits aus Zeit 1 bekannte Paare, die erneut in 2 vorkamen. (traitimplizierend in Zeit 1 & Trait in Zeit 2 zu dem selben Passfoto) Lernen der Assoziationspaare (in Zeit 1) und Recall der Relearning-Paare (in Zeit 2) für neue nicht aus Zeit 1 bekannte Paare, die nun zum ersten Mal in 2 vorkamen.  SAVING-Effekt gilt als bestätigt! (unabhängig der gegebenen Instruktion) Verarbeitung sozialer Informationen

Zeit 1 Instruktionsbedingung 2 „Formen Sie einen Eindruck der Person!“ Ich liebe Kinder, ganz besonders meine Enkel, mit denen ich sehr gerne spiele. Letzte Woche habe ich mit meinen Enkeln und ihren Freunden bis spät in den Abend „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt. Verarbeitung sozialer Informationen

Zeit 1 Instruktionsbedingung 2 „Formen Sie einen Eindruck der Person!“ Ich weiß stets, was ich erreichen möchte. Meine Ziele sehe ich klar vor Augen und ich versuche, sie auch zu verwirklichen. Verarbeitung sozialer Informationen

Zeit 2 Lernen Sie diese Paarkombinationen auswendig! kinderlieb Verarbeitung sozialer Informationen

Zeit 2 Lernen Sie diese Paarkombinationen auswendig! Zielstrebig im Anschluss: Präsentation der Fotos alleine & Nennen der dazugehörigen Traits ABER: Unter Zeit 2 teilweise neue, teilweise alte aus Zeit 1 bekannte Paare!  Saving-Effekt Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 3 Spontane Trait Inferenzen Einige wichtige Ergänzungen zu den Befunden über STI´s (1) : Kontroverse bezüglich Eindrucksbildungs- und Erinnerungs-Instruktionen  Tendenz: „Eindrucksbildungsinstruktionen erzeugen eher Trait-Inferenzen als Erinnerungs-Instruktionen, aber sie produzieren keine „Links“, d.h. Verhaltensweisen, die den gleichen Trait beinhalten, werden nicht über Links enkodiert, sondern unabhängig voneinander gespeichert. Uleman et al. zeigten, dass durch gezieltes experimentelles Vorgehen, STI´s gehemmt werden können, jedoch sind sich die Probanden hierüber nicht bewusst.  STI´s sind kontrollierbar (i.S.v. veränderbar), aber unkontrolliert (i.S.v. unbewusst) Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 3 Spontane Trait Inferenzen Einige wichtige Ergänzungen zu den Befunden über STI´s (2) : 3. STI´s können wahrscheinlicher gemacht werden durch die Anwesenheit eines entsprechenden traitrelevanten Kontextes. 4. STI´s ereignen sich ohne Bewusstsein, ohne Intention, unkontrolliert (aber kontrollierbar i.S. von veränderbar, s.o.) & sie besitzen eine hohe kognitive Leistungsfähigkeit und benötigen hierbei eine nur geringe kognitive Kapazität. Verarbeitung sozialer Informationen

Kap. 3 Spontane Trait Inferenzen Einige wichtige Ergänzungen zu den Befunden über STI´s (3) : Die Forschung unterscheidet 4 verschiedene Arten von STI, so ... a) „manifest“ STI`s b) „stereotype“ STI`s c) „tacit“ STI´s d) „implicit“ STI´s Es gibt individuelle Unterschiede in der Bildung der STI´s, ferner eine offensichtliche Evidenz für kulturelle Unterschiede. Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Uleman, J.S., Newman, L.S. & Moskowitz, G.B. (1996). People als flexible interpreters: Evidence and issues from spontaneous trait inferences. In M.P. Zanna (Ed.), Advances in Experimental Social Psychology (Vol. 28, pp. 211 – 279). (HF) Carlston, D.E. & Skowronski, J.J. (1994). Savings in the relearning of trait information as evidence for spontaneous inference generation. Journal of Personality and Social Psychology, 66, 840 – 856. Winter, L. & Uleman, J.S. (1984). When are social judgments made? Evidence for the spontaneousness of trait inferences. Journal of Personality and Social Psychology, 47, 237 – 252. Verarbeitung sozialer Informationen

Spontane Trait Inferenzen Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Versetze Dich in die Lage eines Personalchefs, der aus den letzten zwei Bewerbern für den Posten eines Unternehmensberaters einen/eine auswählen möchte, wenn Bewerberin Nr. 1 vor Aufregung bei der Begrüßung den Stuhl übersieht und prompt neben den Stuhl auf den Boden fällt, Bewerber Nr. 2 in Erwartung auf sein baldiges Vorstellungsgespräch in der Kantine den Kaffee aus seinem Becher verschüttet und nun sein weißes Hemd während des Gesprächs mit dem Personalchef nicht mehr wirklich weiß ist. Verarbeitung sozialer Informationen