Romane des 20. Jahrhunderts

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 Präsentation transkript:

Romane des 20. Jahrhunderts Ringvorlesung im Wintersemester 2003/2004 Romane des 20. Jahrhunderts Gabriel García Márquez Hundert Jahre Einsamkeit Javier Gómez-Montero 27.01.2004

Zusammenfassung des Handlungsverlaufs: „Hundert Jahre Einsamkeit“ erzählt die Geschichte der Familie Buendía, deren Stammvater José Arcadio Buendía gemeinsam mit seiner Frau Ursula Iguarán im 19. Jahrhundert den fiktiven Ort Macondo gründet. Während der Hausherr seine Tage mit unsinnigen Erfindungen und alchemistischen Experimenten verbringt, ringt Ursula dem sonnendurchglühten Land ein karges Auskommen ab, das sich durch ihre zupackende Arbeitskraft bald zu einem kleinen Wohlstand weitet. Drei Kinder werden geboren, Aureliano, Arcadio und Amaranta, von denen Ursula ängstlich einen Familienfluch abzuwenden versucht: Die Geburt von Nachkommen mit einem Schweineschwanz aufgrund zu enger Verwandtschaftsverhältnisse. Zwei Generationen später wimmelt das Haus von namensgleichen Kindern, ehelichen wie unehelichen, in Liebe oder gewaltsam gezeugt – allein Oberst Aurelio Buendía, der 32 Aufstände anzettelt und jedesmal scheitert, bringt es mit 17 Frauen auf siebzehn Aurelianos. Nur Ursula, die im Alter von 120 aufhören wird, die Jahre zu zählen, scheint den Überblick zu behalten. Eine Laune der Natur kommt ihr zu Hilfe:

„ (...)Während alle Aurelianos verschlossen, aber gescheit waren, stellten die José Arcadios Impulsivität und Unternehmungslust zur Schau, hatten aber dafür eine Neigung zum Tragischen.“ (S. 214) Neben diesen charakterlichen Übereinstimmungen ist allen ihre Einsamkeit und die Unfähigkeit, wirkliche Bindungen einzugehen, gemeinsam. Bei der kaum zu entwirrenden Genealogie bleibt es nicht aus, daß sich Cousinen für ihre Cousins erwärmen, Halbgeschwister zueinanderfinden oder ein Neffe seine Tante schwängert. Ursula kann dem Verfall der Familie keinen Einhalt mehr gebieten; sie ist schon tot, als nach hundert Jahren unaufhörlicher Inzeste der letzte Buendía mit einem Schweineschwanz geboren wird...

„No vio las carretas de bueyes cargadas de racimos en los caminos polvorientos. No vio las doncellas que saltaban como sábalos en los ríos transparentes para dejarles a los pasajeros del tren la amargura de sus senos espléndidos, (…). No miró a través de la ventanilla ni siquiera cuando se acabó la humedad ardiente de las plantaciones, y el tren pasó por la llanura de amapolas donde estaba todavía el costillar carbonizado del galeón español, y salió luego al mismo aire diáfano y al mismo mar espumoso y sucio donde casi un siglo antes fracasaron las ilusiones de José Arcadio Buendía“(S. 409 – 410)   „El mundo cambió. A lado y lado de la vía férrea se extendían las avenidas simétricas e interminables de las plantaciones, por donde andaban las carretas de bueyes cargadas de racimos verdes. De pronto, en intempestivos espacios sin sembrar, había campamentos de ladrillos rojos, oficinas con anjeo en las ventanas y ventiladores de aspas colgados en el techo, y un hospital solitario en un campo de amapolas. Cada río tenía su pueblo y su puente de hierro por donde el tren pasaba dando alaridos, y las muchachas que se bañaban en las aguas heladas saltaban como sábalos a su paso para turbar a los viajeros con sus tetas fugaces.“ (S.25)

"Sie sah nicht die mit Bananenbüscheln beladenen Ochsenkarren auf den staubbedeckten Wegen. Sie sah nicht die jungen Mädchen, die wie Alsen in die durchsichtigen Flüsse sprangen und in den Zugreisenden Verlangen nach ihren prachtvollen Brüsten weckten, (...). Sie blickte auch nicht aus dem Fenster, als die glühende Feuchtigkeit der Pflanzungen vorüber war und der Zug durch das klatschmohnbetupfte Tiefland fuhr, in dem noch immer das verkohlte Gerippe der spanischen Galeone ragte, und gelangte bald darauf in die gleiche durchsichtige Luft und an das gleiche schmutzig schäumende Meer, an dessen Gestade fast ein Jahrhundert vorher José Arcadio Buendías Illusionen zerschellt waren." (S. 358-359)   "Die Welt veränderte sich. Rechts und links von den Gleisen gingen die endlosen symmetrischen Plantagenwege ab, auf denen Ochsenkarren, beladen mit grünen Bündeln, unterwegs waren. Plötzlich, auf überraschend unbepflanzten Flächen, tauchten Siedlungen aus rotem Ziegel auf, Büros mit Segeltuchmarkisen an den Fenstern und Ventilatoren an den Decken und ein einsames Hospital in einem Mohnfeld. Jeder Fluss hatte sein Dorf und seine Eisenbrücke, über die der Zug aufheulend fuhr, und die Mädchen, die im eiskalten Wasser badeten, sprangen wie die Maifische hoch, um mit flüchtig aufscheinenden Brüsten den Reisenden aus der Ruhe zu bringen." (S. 25)

„No vio las carretas de bueyes cargadas de racimos en los caminos polvorientos. No vio las doncellas que saltaban como sábalos en los ríos transparentes para dejarles a los pasajeros del tren la amargura de sus senos espléndidos, (…). No miró a través de la ventanilla ni siquiera cuando se acabó la humedad ardiente de las plantaciones, y el tren pasó por la llanura de amapolas donde estaba todavía el costillar carbonizado del galeón español, y salió luego al mismo aire diáfano y al mismo mar espumoso y sucio donde casi un siglo antes fracasaron las ilusiones de José Arcadio Buendía“(S. 409 – 410) "Sie sah nicht die mit Bananenbüscheln beladenen Ochsenkarren auf den staubbedeckten Wegen. Sie sah nicht die jungen Mädchen, die wie Alsen in die durchsichtigen Flüsse sprangen und in den Zugreisenden Verlangen nach ihren prachtvollen Brüsten weckten, (...). Sie blickte auch nicht aus dem Fenster, als die glühende Feuchtigkeit der Pflanzungen vorüber war und der Zug durch das klatschmohnbetupfte Tiefland fuhr, in dem noch immer das verkohlte Gerippe der spanischen Galeone ragte, und gelangte bald darauf in die gleiche durchsichtige Luft und an das gleiche schmutzig schäumende Meer, an dessen Gestade fast ein Jahrhundert vorher José Arcadio Buendías Illusionen zerschellt waren." (S. 358-359)

„El mundo cambió. A lado y lado de la vía férrea se extendían las avenidas simétricas e interminables de las plantaciones, por donde andaban las carretas de bueyes cargadas de racimos verdes. De pronto, en intempestivos espacios sin sembrar, había campamentos de ladrillos rojos, oficinas con anjeo en las ventanas y ventiladores de aspas colgados en el techo, y un hospital solitario en un campo de amapolas. Cada río tenía su pueblo y su puente de hierro por donde el tren pasaba dando alaridos, y las muchachas que se bañaban en las aguas heladas saltaban como sábalos a su paso para turbar a los viajeros con sus tetas fugaces.“ (S.25) "Die Welt veränderte sich. Rechts und links von den Gleisen gingen die endlosen symmetrischen Plantagenwege ab, auf denen Ochsenkarren, beladen mit grünen Bündeln, unterwegs waren. Plötzlich, auf überraschend unbepflanzten Flächen, tauchten Siedlungen aus rotem Ziegel auf, Büros mit Segeltuchmarkisen an den Fenstern und Ventilatoren an den Decken und ein einsames Hospital in einem Mohnfeld. Jeder Fluss hatte sein Dorf und seine Eisenbrücke, über die der Zug aufheulend fuhr, und die Mädchen, die im eiskalten Wasser badeten, sprangen wie die Maifische hoch, um mit flüchtig aufscheinenden Brüsten den Reisenden aus der Ruhe zu bringen." (S. 25)

„Macondo era entonces una aldea de veinte casas de barro y cañabrava construidas a la orilla de un río de aguas diáfanas que se precipitaban por un lecho de piedras pulidas, blancas y enormes como huevos prehistóricos“ (S.83) "Macondo war damals ein Dorf von zwanzig Häusern aus Lehm und Bambus am Ufer eines Flusses mit kristallklarem Wasser, das dahineilte durch ein Bett aus geschliffenen Steinen, weiß und riesig wie prähistorische Eier." (S.9) [sc. Macondo] Lo recuerdo como era: un lugar bueno para vivir, donde se conocía todo el mundo, a la orilla de un río de aguas diáfanas que se precipitaban por un lecho de piedras pulidas, blancas y enormes como huevos prehistóricos.(S. 11) Ich erinnere mich so daran, wie es [sc. Macondo] gewesen war: ein Ort an dem es sich gut leben ließ, wo jeder jeden kannte, am Ufer eines Flusses mit kristallklarem Wasser, das dahinschoss durch ein Bett mit polierten Steinen, weiß und riesig wie prähistorische Eier. (S. 11)

„Más tarde, cuando empecé a leer a Faulkner, también los pueblos de sus novelas me parecían iguales a los nuestros. Y no era sorprendente, pues éstos habían sidos construidos bajo la inspiración mesiánica de la United Fruit Company, y con su mismo estilo provisional de campamento de paso. Yo los recordaba todos con la iglesia en la plaza (…). Recordaba las ciudades privadas de los gringos en Aracataca y en Sevilla, al otro lado de la vía ferréa, cercadas con mallas metálicas como enormes gallineros electrificados que en los días frescos del verano amanecían negras de golondrinas achicharradas. Recordaba sus lentos prados azules con pavorreales y codornices, las residencias de techos rojos y ventanas alambradas y mesitas redondas con sillas plegables para comer en las terrazas, entre palmeras y rosales polvorientos.A veces, a través de la cerca de alambre, se veían mujeres bellas y lánguidas, con trajes de muselina y grandes sombreros de gasa [...]“ (S.26 – 27)   „Los gringos, que después llevaron sus mujeres lánguidas con trajes de muselina y grandes sombreros de gasa, hicieron un pueblo aparte al otro lado de la línea del tren, con calles bordeadas de palmeras, casas con ventanas de redes metálicas, mesitas blancas en las terrazas y ventiladores de aspas colgados en el cielorraso, y extensos prados azules con pavorreales y codornices. El sector estaba cercado por una malla metálica, como un gigantesco gallinero electrificado que en los frescos meses de verano amanecía negro de golondrinas achicharradas.“(S.339)

"Später, als ich Faulkner zu lesen begann, schienen mir auch die Städtchen seiner Romane genau wie die unseren zu sein. Und das war nicht weiter überraschend, denn auch diese waren in dem heilbringenden Geist der United Fruit Company erbaut worden und hatten den gleichen provisorischen Charakter von Feldlagern. Ich erinnerte mich an all diese Orte mit der Kirche an der Plaza (...). Ich erinnerte mich an die Privatstädte der Gringos in Aracataca und Sevilla; jenseits der Bahngleise gelegen, waren sie wie riesige elektrifizierte Hühnerställe mit Maschendraht umzäunt, der an den kühlen Sommertagen morgens schwarz von verbrutzelten Schwalben war. Ich erinnere mich an Pfaue und Wachteln auf bedächtigen blauen Wiesen, an die Residenzen mit roten Dächern und vergitterten Fenstern, auf den Terrassen runde Tischchen und Klappstühle, wo man umgeben von Palmen und staubigen Rosenbüschen essen konnte. Manchmal waren durch den Drahtzaun schöne, schmachtende Frauen zu sehen, sie trugen Musselinkleider und große Gazehüte [...]." (S. 27)   "Die Grünhörner, die später ihre schmachtenden Frauen in Musselinkleidern und riesigen Gazehüten mitbrachten, errichteten ein besonderes Dorf auf der anderen Seite des Schienenstrangs mit palmengesäumten Straßen, Häusern mit eisernen Gitterfenstern, mit weißen Tischchen auf den Terrassen, mit Ventilatoren an der Decke und weiten blauen Rasenflächen mit Pfauen und Wachteln. Dieser Teil war wie ein riesiger Hühnerstall von einem elektrisch geladenen Zaun umgeben, der in den kühlen Sommermonaten schwarz von gebratenen Tauben erwachte."

„La vida no es lo que uno vivió, sino lo que uno recuerda y cómo lo recuerda para contarla". "Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen."

“Muchos años después, frente al pelotón de fusilamiento, el coronel Aureliano Buendía había de recordar aquella tarde remota en que su padre lo llevó a conocer el hielo.” (S. 83) “Viele Jahre später sollte der Oberst Aureliano Buendía sich vor dem Erschießungskommando an jenen fernen Nachmittag erinnern, an dem sein Vater ihn mitnahm, um das Eis kennenzulernen.” (S.9) „A cualquier hora del día el abuelo me llevaba de compras al comisariato suculento de la compañia bananera. Allí conocí los pargos, y por primera vez puse la mano sobre el hielo y me estremeció el descubrimiento que era frío“ (S.108) "Zu jeder Tageszeit nahm mich der Großvater zum Einkaufen in das reichhaltige Verkaufslager der Bananengesellschaft mit. Dort lernte ich die Seebrassen kennen und legte zum ersten Mal die Hand auf Eis, und die Entdeckung, dass es kalt war, ließ mich erschauern." (S. 110)

„La versión de mi madre tenía cifras tan exiguas y el escenario era tan pobre para un drama tan grandioso como el que yo había imaginado, que me causó un sentimiento de frustración. Más tarde hablé con sobrevivientes y testigos y escarbé en colecciones de prensa y documentos oficiales, y me di cuenta de que la verdad no estaba de ningún lado. Los conformistas decían, en efecto, que no hubo muertos. Los del extremo contrario afirmaban sin un temblor en la voz que fueron más de cien, que los habián vistos desangrándose en la plaza y que se los llevaron en un tren de carga para echarlos en un mar como el banano de rechazo. Así que mi verdad quedó extraviada para siempre en algún punto improbable de los dos extremos. Sin embargo, fue tan persistente que en una de mis novelas referí la matanza con la precisión y el horror con que la había incubado durante años en mi imaginación. Fue así como la cifra de muertos la mantuve en tres mil, para conservar las propociones épicas del drama, y la vida real terminó por hacerme justicia: hace poco, en uno de los aniversarios de la tragedia, el orador de turno en el Senado pidió un minuto de silencio en memoria de los tres mil mártires anónimos sacrificados por la fuerza pública.“ (S.79/80)

"Nach der Version meiner Mutter war die Zahl der Toten bei dem Massaker so geringfügig und der Schauplatz so armselig für das gewaltige Drama, das ich mir vorgestellt hatte, dass mich ein Gefühl der Enttäuschung überkam. Später habe ich mit Überlebenden und Zeugen gesprochen, in Pressekonvoluten und offiziellen Dokumenten gegraben, und mir wurde klar, die Wahrheit entzog sich. Die Konformisten behaupteten tatsächlich, es habe keine Toten gegeben. Die extreme Gegenseite versicherte ohne eine Beben in der Stimme, es seien über hundert gewesen, man habe sie auf der Plaza verbluten sehen, und später seien sie mit einem Frachtzug abtransportiert worden, um sie wie faulige Bananen ins Meer zu werfen. Meine persönliche Wahrheit kam mir also an einem ungewissen Punkt zwischen den beiden Extremen endgültig abhanden. Sie erwies sich dennoch als derart hartnäckig, dass ich das Massaker in einem Roman genauso präzise und grauenvoll, wie meine Phantasie es über die Jahre ausgestaltet hatte, dargestellt habe. So kam es, dass ich die Zahl der Toten bei dreitausend gelassen habe, um die epischen Proportionen des Dramas zu wahren. Das wirkliche Leben zögerte nicht, mir Recht zu geben: Vor kurzem, an einem Jahrestag der Tragödie, bat der turnusmäßige Redner im Senat um eine Schweigeminute zum Gedenken an die dreitausend unbekannten Märtyrer, die von der Staatsgewalt geopfert worden seien.“ (S.81/82)