Zwei Wirtschaftssubjekte, A und B, arbeiten jeweils 10 Stunden pro Tag

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 Präsentation transkript:

Zwei Wirtschaftssubjekte, A und B, arbeiten jeweils 10 Stunden pro Tag Zwei Wirtschaftssubjekte, A und B, arbeiten jeweils 10 Stunden pro Tag. In dieser Zeit kann A maximal 84 Mengeneinheiten (ME) von Gut 1 oder 72 ME von Gut 2 herstellen; für B lauten die maximalen Outputs 36 ME von Gut 1 oder 60 ME von Gut 2. a) Definieren und quantifizieren Sie: Arbeitskoeffizienten, Arbeitsproduktivitäten, absolute Kostenvorteile. A: Arbeitskoeffizienten: Arbeitsleistung pro ME Output a1= a2= b1= b2= Arbeitsproduktivität: Output pro ME Arbeitsleistung

Absolute Kostenvorteile : geringerer Arbeitsaufwand pro ME von Gut i bei einem WiSu als beim anderem WiSu a1= < b1= Absoluter Kostenvorteil für WiSu A > Absoluter Produktivitätsvorteil für WiSu A a2= < b2= Absoluter Kostenvorteil für WiSu A > Absoluter Produktivitätsvorteil für WiSu A

b) Berechnen, interpretieren und veranschaulichen Sie grafisch: Gleichung der Produktionsmöglichkeiten, Transformationskurve, Opportunitätskosten, relative (komparative) Kostenvorteile. A: Gleichung der Produktionsmöglichkeiten: Arbeitseinsatz Bei Gut 1 Arbeitseinsatz Bei Gut 2 Verfügbare Arbeitsmenge + = Gleichung gibt die maximal mögliche Produktionsmengen an. a1 + a2 = [ h ] + = [ h ] [ h ] + = 10

Interpretation: Gleichung gibt diejenigen Mengenkom- bination von und an, die WiSu A mit seinen verfügbaren Produktionsfaktoren maximal bestellen kann. Beispiele für solche Outputkombinationen: WiSu A: vollständige Spezialisierung WiSu B: + = 10

Kurve der Produktionsmöglichkeiten: Geometrischer Ort aller Kombinationen von Das WiSu maximal produzieren kann. vollst. Spezial. 84 Für WiSu A vollst. Spezial.  72 Die Steigung der Kurve zeigt, wie sich durch andere Aufteilung der Arbeitszeit ME von Gut 1 in ME von Gut 2 transformieren lassen

vollst. Spezial. Für WiSu B 36 vollst. Spezial. 60

Bsp. WiSu A will um 1 ME erhöhen:  Pfeil nach rechts  hierfür benötigt es Stunden Arbeit: 84  diese Zeit muss aus der Prod. von abgezogen werden, so dass die Prod. von sinkt um  72 Zahl d. Dienstsstunden, die zur Mehrproduktion von benötigt ME von Gut 1, die man pro Stunde, die jetzt wegge- nommen wird, erzeugt hat

Wir erkennen: es kostet Prod.-einbußen bei , wenn erhöht werden soll. Der Quotient bezeichnet: - ökonomisch die Opportunitätskosten von Gut 2 - grafisch die Steigung der Transformationskurve: Der Quotient lässt sich erkennen an der Gleichung der Produktionsmöglichkeit: In infinitesimaler Form: Für WiSu B:

Ergebnis: WiSu B hat komparative (relative) Kostenvorteile bei Gut 2, d.h. die Prod.-einbußen bei Gut 1 sind kleiner als bei WiSu A, wenn Gut 2 um 1 ME mehr produziert wird c) Erläutern Sie die Vorteile der Spezialisierung für die Gesamtwirtschaft und veranschaulichen Sie diese grafisch A: WiSu A: senkt um 1 ME erhöht um 1.2 ME WiSu b: erhöht um 1 ME senkt um 0.6 ME Gesamtwirtschaft: - konstant (1 – 1) = 0 - um (1.2 – 0.6) = 0.6 ME gestiegen

Basis für gesamtwirtschaftl. Prod.zuwachs: Erstens: > d.h. unterschiedliche Opp.kosten Zweitens: Richtige Spezialisierung d.h. WiSu A spezialisiert sich auf Gut 1, WiSu B auf Gut 2

Angenommen: WiSu A spezialisiert sich völlig auf : WiSu B völlig auf : 84  Punkt Y 60  Punkt Z Verschiebung: - der Trans.Kurve des B nach oben - der Trans.Kurve des A nach rechts K 120  gesamtwirtschaftl. Transf.Kurve: • Punkt G: gesamtw. Prod.Mengen bei volls. (richtiger) Spez. G Y 84 • Punkt H: Beide Sektoren spezial. sich auf 36 • Punkt K: Beide Sektoren spezial. sich auf Z H 60 72 132

Angenommen: Beide spezialisieren sich falsch:  Punkt T liegt unterhalb d. Prod.Mögl. bei richtiger Spezialisierung K G Y 84 T 36 Z H 60 72

d) Erläutern und veranschaulichen Sie grafisch die Vorteilhaftigkeit der Spezialisierung für A und B, wenn sich beide auf eine Tauschrelation von 0,8 ME Gut 1 pro ME Gut 2 einigen A: Ausgangspunkt: Wenn A u. B das gesamtwirtschaftl. Sinnvolle (=vollständige Spezialisierung) tun sollen, dann - müssen sie das jeweils andere Gut vom „Spezialisten“ eintauschen und, - dabei einen Vorteil gegenüber der Eigenproduktion aufweisen. Dies ist gewährleistet, wenn - sie tauschen und - sich dabei auf eine Tauschrelation einigen, die betragsmäßig zwischen ihren Opp.Kosten liegt: > > Ausgehandelte Tauschrelation

Vorteilhaftigkeit für A: Angenommen, A möchte 1 ME von Gut 2 mehr haben, hierfür 2 Möglichkeiten: - Selbstprod.: Kosten in Form von Opp.Kosten von 1.2 ME von Gut 1 - Bezug von B: Kosten in Form von Tauschkosten in Höhe von 0.8 ME von Gut 1 - Fazit: für A günstiger, nicht selbst zu produzieren und dafür -Prod. unverändert zu lassen und von B zu kaufen Vorteilhaftigkeit für B: - Wenn B die -Prod. um 1 ME reduziert, kann es in der eingesparten Arbeitszeit 0.6 ME selbst produzieren - Wenn B -Prod. unverändert lässt und 1 ME von Gut 2 an A gibt, erhält er ein Tausch von A 0.8 ME von

Grafisch lässt sich die Vorteilhaftigkeit veranschaulichen, indem wir - das Koordinatensystem des B um 180° drehen und - an die Spezialisierungsmenge des A anlegen 60= 84 36 72

WiSu A: - will 20 ME von haben (ausgehend von vollständig. Spezialisierung) - müsste dafür 20 ∙ 1,2 = 24 ME von Gut 1 weniger produzieren (Punkt F) - kann die 10 ME durch Tausch für 20∙0,8 = 16 ME von Gut 1 erhalten (Punkt E) 60=  Vorteil: 20∙0,4 = 8 ME von Gut1 84 Vorteil f. A: 68 E 16 60 F 36 20 72

WiSu B: - erhält von A für die 20 ME von Gut 2, 16 ME von Gut 1 (Punkt E) - Würde es die Prod. um 20 ME von Gut 2 reduzieren, könnte es nur 20∙0,6 = 12 ME von Gut 1 herstellen (Punkt G)  Vorteil: 20∙0,2 = 4 ME von Gut1 60= 84 G 12 68 E Vorteil f. B 16 60 F 36 20 72