Management großer Softwareprojekte

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 Präsentation transkript:

Management großer Softwareprojekte Prof. Dr. Holger Schlingloff Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Informatik Fraunhofer Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST

7. Projektdurchführung Fachliche Qualifikation Methodische Qualifikation Soziale Qualifikation Kenntnisse Erfahrungen Fähigkeiten Persönlichkeitsmerkmale H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Rangordnung aus 10000 Umfragen Entscheidungsfreudigkeit Druckresistenz und Überzeugungskraft Organisatorische Fähigkeiten Projektsteuerungskenntnisse Gruppenleitung und Motivierung Delegationsbereitschaft H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Der ideale Projektleiter Intelligenz einer Madame Curie (mit der Fähigkeit, diese nicht zu zeigen) Diplomatie eines Joschka Fischer Strategie eines Lord Nelson Stehvermögen eines James Bond das ewig optimistische Lächeln eines Konfuzius H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Kleine Typologie der Projektleiter nach H. Zingel Stratege: Prüft Szenarien und ihre Einbettung in das organisatorische Gesamtsystem und das Umfeld Diagnostiker: Analysiert den Ist-Zustand und das Umfeld für künftige Veränderungen Diktator: Trifft Entscheidungen aus eigener Überzeugung nach reichlicher Abwägung der Konsequenzen Gruppenleiter: Formt aus einer Mehrzahl von Personen ein Team Moderator: Leitet Kommunikationsprozesse aufgrund inhaltlicher und formaler Vorgaben Konfliktmanager: Lokalisiert oder unterdrückt Konflikte durch eigene aktive Tätigkeit  weitere H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Kleine Typologie der Projektleiter (2) nach H. Zingel Interviewer: Erhebt Informationen von Personen durch empirische Erhebungen Berater: Unterstützt im Interesse der Firmenleitung den Entwicklungsprozess durch Verarbeitung von Beobachtungen Lehrer: Vermittelt Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen oder Können an die ihm unterstellten Mitarbeiter Change Agent: Leitet eine Veränderung in den Firmenprozessen anhand der Projekttätigkeit ein Organisationsarchitekt: Konstruiert eine künftige Organisationsstruktur aus dem Projekt Psychologe: Befasst sich mit dem seelischen Erleben und Verhalten der Mitarbeiter Sündenbock: Wird für Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Führungsverhaltensmatrix Quelle: Madauss Zitat in Zielasek H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Exkurs: Qualifikationen von Mitarbeitern Auswertung von Stellenanzeigen für Informatik ergibt: Belastbarkeit, Engagement (65%) Organisationstalent (63%) Teamgeist (62%) Führungsqualitäten, Durchsetzungsvermögen (44%) Kreativität, Eigeninitiative (38%) Überzeugungskraft, Kontaktfreudigkeit (35%) Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit (33%) H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Spezialisierung versus Universalität Häufig werden beim Einstieg spezielle Fachkenntnisse (meist: Programmiersysteme) verlangt Langfristig ist Methodenwissen wichtiger Geschäftsfelder, Funktionalität, Methodik, ... Entwurfs-phasen: Anforde-rungen, Entwurf, ... Horizontale und vertikale Spezialisierung Produkt- und Prozesssicht der Kompetenzen vertikale Spezialisierung vorherrschend H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Personalentwicklung als Managementaufgabe Lebenslanges Lernen ( Organisation, ISO9000) People-CMM ( Teambildung) verschiedene Laufbahnen ( Motivation) H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

zurück zur Projektdurchführung Merkmale überdurchschnittlich erfolgreicher Unternehmen: Führung locker in festen Grenzen Einfache Organisationsstruktur Konzentration auf das Kerngeschäft Von festen Werten geleitet Produktivität durch Mitarbeiterbeteiligung Eigenständigkeit und Unternehmertum Dicht am Kunden, Qualitätsbewusstsein Drang zur Tat, zügige Aufgabenerledigung H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

praktische Techniken Grundlagen menschlicher Kommunikation Gesprächstechnik Brainstorming, Brainwriting Mindmaps Metapläne Groupware H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Grundlagen menschlicher Kommunikation Quelle: Kempkes.Gebhardt, FhG-Führungstraining Kommunikations-Eisberg 6/7 unter der Oberfläche! H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

3 Kommunikationsebenen Sachebene: „was“; Inhalte Methodenebene: „wie“; Form der Kommunikation, des Gesprächsstils, ... Beziehungsebene: „wozu“; Konkurrenz/Macht, Wut oder Freude, Sympathie/Antipathie, ... Alle drei Ebenen sind miteinander verbunden und hängen voneinander ab! H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Beispiel Symptom: Meinungsverschiedenheit über Sachfragen bei einer Besprechung Ursache: Unzufriedenheit mit der Art der Projektleitung, z.B. mangelnde Anerkennung Folge: endlose Diskussion ohne Ergebnis Lösung: Akzeptieren der verschiedenen Ebenen Entsprechendes Transferieren der Diskussion (endlose Regresse vermeiden!) H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Gesprächstechnik Gesprächsformen Gesprächsarten Durchsetzungsgespräch Beratungsgespräch Gesprächsarten Sprechen Zuhören Fragen Regeln für Besprechungen H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Gesprächsformen Diagnose: Wer hat ein Anliegen? Durchsetzungsgespräch Erreichen einer bestimmten Handlung beim anderen Beratungsgespräch Veränderung der eigenen Disposition zum anderen Ziel: Verständigung und Akzeptanz H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Durchsetzungsgespräch Ich bin Sender Ich beeinflusse Ich will etwas erreichen Ich will eine Lösung für mich erzielen Ich bin bestimmend Beratungsgespräch Ich bin Hörer Ich berate Ich will dem anderen helfen Ich unterstütze die Lösungsfindung Ich bin passiv H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Gesprächsführung Durchsetzungsgespräch Beratungsgespräch Zentrales Element: Ich-Botschaft Beschreibung des (Ist-/Soll-) Verhalten des anderen entstandene oder entstehende Folgen dieses Verhaltens Ausdruck der dadurch ausgelösten eigenen Gefühle Beratungsgespräch Zentrales Element: Aktiv Zuhören öffnende Fragen, Nachfragen Paraphrasieren des gehörten Sachverhaltes Ansprechen der Gefühle des anderen H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Beispiele „Ich habe mit Ihnen zu reden. Wir brauchen das neue Update bis morgen nachmittag, sonst kommt die QS nicht nach. Dazu müssen Sie die Integration noch heute durchführen, damit das Binärfile morgen weiterverarbeitet werden kann. Meinen Sie, Sie können das schaffen? Ich fände es toll, wenn wir den Meilenstein termingerecht erreichen könnten.“ „Sie sagen, die Integration heute nachmittag ist nicht durchführbar, weil der Server nicht bereitsteht? Vielleicht könnten Sie mal mit den Leuten von der Technik reden, ob die einen Ersatz haben. Machen Sie sich wegen der Deadline nicht allzu viele Sorgen, das holen wir in der nächsten Woche sicher wieder rein.“ H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Ich-bezogenes Sprechen In einer Diskussion sollte jeder Sprecher nur für seine eigenen Meinungen und Gefühle sprechen „Ich denke, wir sollten jetzt ...“ persönliche Auffassung über die Maßnahmen „Das finde ich nicht richtig. Ich meine, ...“ persönliche Meinung über die Aussage „Ich habe die Befürchtung, dass ...“ persönliches Gefühl über die Konsequenzen „Wir sind der Auffassung ...“ Wer ist „wir“? Alle am Tisch? Pluralis Majestatis? „Man hat inzwischen erkannt, dass ...“ Eine anonyme Fachautorität? Die gesamte Fachwelt? „Alle Leute meinen dass ...“ „Alle vernünftigen Menschen ...“ wirklich alle Menschen auf der Welt? H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Ich-Botschaft als Rückmeldung Sie-Botschaft: „Sie machen, was Sie wollen und mischen sich ständig in meine Aufgaben ein!“ Ich-Botschaft: „Sie haben gestern ohne Rücksprache mit mir eine Entscheidung von mir umgeworfen. (1) Ich weiß jetzt nicht mehr, wie weit meine Kompetenzen überhaupt gehen. (2) Ich bin daher ziemlich verunsichert. (3)“ H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Elemente der Ich-Botschaft Verhaltensbeschreibung konkrete Beschreibung des Verhaltens das mich stört Wirkungsbeschreibung Beschreibung der Folgen dieses Verhaltens für mich, Grund meiner Unzufriedenheit mit dem Verhalten Gefühlsaussage Ausdruck des Gefühls das das Verhalten auslöst H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Übung (1) Sie-Botschaft: „Kümmern Sie sich nicht um Sachen, die Sie nichts angehen, sondern sehen Sie lieber zu, dass Sie mit den Helpfiles vorankommen!“ Ich-Botschaft: „Sie haben gestern versucht, Herrn Müller bei den Qualitätstests zu helfen. Das war zwar nett, aber ich kann unsere Projektplanung nicht durchführen wenn die Mitarbeiter ihre vorgesehene Aufgabe nicht ausführen und andere Aufgaben übernehmen. Es wäre wichtig für mich, dass Sie nur die zugeteilten Aufgaben ausführen, auch wenn Ihre Hilfe gut gemeint war.“ H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Übung (2+3) Sie-Botschaft: „Sie glauben, es muss immer alles nach ihrem Willen gehen. Das Budget ist nun mal beschränkt!“ Ich-Botschaft: „Den neuen Rechner, den Sie bestellt haben, können wir uns eigentlich nicht leisten. Nun muss ich wieder mit der Rechnungsabteilung reden, ob das noch zu stornieren geht. Da krieg ich gleich wieder graue Haare.“ „Sie haben ja die Dokumentation immer noch nicht fertig. Sehen Sie zu, dass bis morgen mittag was vorliegt!“ „Ich habe gesehen, dass Sie mit der Dokumentation noch nicht fertig sind. Wir geraten dadurch mit dem Abschluss des Projektes in Verzug. Es würde mich glücklich machen, wenn Sie mir Ihr Ergebnis morgen noch vorlegen könnten.“ H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003

Beziehungssperren Kommunikation wird gestört oder verhindert durch befehlen, anordnen drohen, prophezeien beschuldigen, vorwerfen, verurteilen unterstellen, interpretieren „über“reden, „vernünfteln“ bagatellisieren, beschwichtigen besserwissen, Lösungsschemata H. Schlingloff, Management großer Softwareprojekte 7. Projektdurchführung 22.1.2003