Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Wettbewerbs-fähigkeit und Versorgungssicherheit: ohne Kernenergie möglich? Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß Institut für Energiewirtschaft.

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 Präsentation transkript:

Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Wettbewerbs-fähigkeit und Versorgungssicherheit: ohne Kernenergie möglich? Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung (IER) Universität Stuttgart www.ier.uni-stuttgart.de Forum in Berlin 12. März 2002

Brundtland Kommission: Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development) Brundtland Kommission: „Nachhaltige Entwicklung“ ist eine „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Ziel Die Verbesserung der ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen aller Menschen, der heute und zukünftig lebenden, mit der langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlage in Einklang zu bringen.

Nachhaltige Entwicklung - Konkretisierung des Leitbildes für den Energieverbrauch Naturwissenschaftliche Grundlagen - Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik Nachhaltige Energieversorgung und die Nutzung erschöpfbarer Energievorräte Energie und die Senkenfunktion der Umwelt Nachhaltige Entwicklung und das allgemeine ökonomische Prinzip

Orientierungs- und Handlungsregeln Die Nutzung erneuerbarer Ressourcen darf auf Dauer nicht größer sein als ihre Regenerationsrate. Nicht-erneuerbare Energieträger und Rohstoffe sollen nur in dem Umfang genutzt werden, in dem ein physisch und funktionell gleich-wertiger wirtschaftlich nutzbarer Ersatz verfügbar gemacht wird, in Form neu erschlossener Vorräte, erneuerbarer Ressourcen oder einer höheren Produktivität der Ressourcen. Stoffeinträge in die Umwelt dürfen auf Dauer die Aufnahmekapazität bzw. Assimilationsfähigkeit der natürlichen Umwelt nicht überschreiten. Die Gefahren und Risiken der Bereitstellung von Energiedienst-leistungen für die menschliche Gesundheit müssen kleiner sein als die durch sie vermiedenen natürlichen Risiken. Die Bereitstellung von Energiedienstleistungen soll zu möglichst geringen gesamtwirtschaftlichen Kosten (private plus externe Kosten) erfolgen.

Stromerzeugungssysteme auf dem Prüfstand der Nachhaltigkeit

Kumulierter Energieaufwand und energetische Amortisationszeit

Gesamter Rohstoff- und Materialaufwand

Kumulierte Emissionen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% 110% 120% 130% kumulierte Emissionen relativ zu Braunkohle Steinkohle Braunkohle Erdgas GuD Nuklear Photovaltaik Wind Wasser CO2 SO2 Staub NOx

Gesundheitsrisiken *) 10 20 30 40 50 60 70 80 90 verlorene Lebensjahre Steinkohle Braunkohle Erdgas GuD Nuklear Photovoltaik Wind Wasser gesamt (max.) vor- und nachgelagerte Prozesse (min.) Kraftwerksemissionen (min.) [YOLL/TWh] *) durchschnittliche spezifische Gesundheitsrisiken für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland

Externe Kosten *) *) durchschnittliche spezifische Externe Kosten für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland

Gestehungskosten und Externe Kosten der Stromerzeugung 5 10 15 20 25 30 35 40 65 70 75 Stromgestehungskosten und Externe Kosten Steinkohle Nuklear Braunkohle Erdgas GuD Wind Wasser Photovoltaik Stromgestehungskosten (min.) Stromgestehungskosten (max.) Externe Kosten ohne Klimaschäden (min.) Externe Kosten ohne Klimaschäden (max.) [€-Cent/kWh]

Spezifische CO2-Minderungskosten -100 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 1.100 1.200 CO 2 -Minderungskosten Solare PV Solar-therm. Biomasse Wind Wasser Kernenergie [DM / t CO2]

Kumulierte Zusatzkosten eines Kernenergieverzichts (bis 2030)

Liberalisierung, Wettbewerb und Nachhaltige Entwicklung Schlussbetrachtungen