Regularität und Irregularität in der Kasusmorphologie deutscher Sprachinselvarietäten (Russland, Brasilien): intralinguale, interlinguale, typologische.

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 Präsentation transkript:

Regularität und Irregularität in der Kasusmorphologie deutscher Sprachinselvarietäten (Russland, Brasilien): intralinguale, interlinguale, typologische Konvergenz Prozesse der Regularität und Irregularität in Phonologie und Morphologie Workshop an der WWU Münster, Germanistisches Institut, 19.-20.06.2009 Peter Rosenberg / Sahra Damus / Thomas Strobel (Frankfurt/Oder) abrufbar unter: http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/de/lehrstuhl/sw/sw1

Regularität und Irregularität in der Kasusmorphologie deutscher Sprachinselvarietäten (Russland, Brasilien): intralinguale, interlinguale, typologische Konvergenz Gegenstand sind die Entwicklungsverläufe regulärer und irregulärer Morphologie in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: ihr Vorkommen, ihre Distribution und ihre Funktionalität bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, Sprachwandel und Sprachwechsel.

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

1 Entwicklungsverläufe regulärer Morphologie: Nominalflexion: fortgeschrittener Kasusabbau a Zwei-Kasus-System: Nominativ ≠ Obliquenkasus oder b Einheitskasus 2 Entwicklungsverläufe irregulärer Kasusmorphologie: Pronominalflexion: „selektive“ Resistenz gegenüber Kasusabbau a Drei-Kasus-Systems: Nominativ ≠ Dativ ≠ Akkusativ oder b Erhalt von Dativformen (im Zwei-Kasus-System: Nominativ ≠ Obliquenkasus)

1 Entwicklungsverläufe regulärer Morphologie: Nominalflexion: fortgeschrittener Kasusabbau a Zwei-Kasus-System: Nominativ ≠ Obliquenkasus oder b Einheitskasus 2 Entwicklungsverläufe irregulärer Kasusmorphologie: Pronominalflexion: „selektive“ Resistenz gegenüber Kasusabbau a Drei-Kasus-Systems: Nominativ ≠ Dativ ≠ Akkusativ oder b Erhalt von Dativformen (im Zwei-Kasus-System: Nominativ ≠ Obliquenkasus)

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

3 Warum Sprachinseln? Deutsche Sprachinseln:  intensiver Sprachkontakt  Sprachstrukturelle Abbauprozesse (Abbau morphologischer Strukturen)  Sprachliche Konvergenz:  intralingual: Dialektausgleich/Mischdialekte  interlingual: Interferenz/Entlehnung/Code-mixing  Sprachwechsel  „überschaubare“ Sprachgemeinschaften auf begrenztem Raum  von Umgebungssprache deutlich unterscheidbare Sprachen/Sprachvarietäten  Distinktivitätsbewusstsein (Mattheier 1996)  dichtes kommunikatives Netzwerk Deutsche Sprachinseln in Russland und Brasilien: Vergleichende Untersuchung in Sprachinseln mit differenten Sprachkontaktbedingungen lässt Ineinandergreifen interner und externer Sprachwandelphänomene ermessen

3 Warum Sprachinseln? Deutsche Sprachinseln:  intensiver Sprachkontakt  Sprachstrukturelle Abbauprozesse (Abbau morphologischer Strukturen)  Sprachliche Konvergenz:  intralingual: Dialektausgleich/Mischdialekte  interlingual: intensiver Sprachkontakt  Sprachwechsel  „überschaubare“ Sprachgemeinschaften auf begrenztem Raum  von Umgebungssprache deutlich unterscheidbare Sprachen/Sprachvarietäten  Distinktivitätsbewusstsein (Mattheier 1996)  dichtes kommunikatives Netzwerk Deutsche Sprachinseln in Russland und Brasilien: Vergleichende Untersuchung in Sprachinseln mit differenten Sprachkontaktbedingungen lässt Ineinandergreifen interner und externer Sprachwandelphänomene ermessen

3 Warum Sprachinseln? Deutsche Sprachinseln:  intensiver Sprachkontakt  Sprachstrukturelle Abbauprozesse (Abbau morphologischer Strukturen)  Sprachliche Konvergenz:  intralingual: Dialektausgleich/Mischdialekte  interlingual: intensiver Sprachkontakt  Sprachwechsel  „überschaubare“ Sprachgemeinschaften auf begrenztem Raum  von Umgebungssprache deutlich unterscheidbare Sprachen/Sprachvarietäten  Distinktivitätsbewusstsein (Mattheier 1996)  dichtes kommunikatives Netzwerk Deutsche Sprachinseln in Russland und Brasilien: Vergleichende Untersuchung in Sprachinseln mit differenten Sprachkontaktbedingungen lässt Ineinandergreifen interner und externer Sprachwandelphänomene ermessen

Deutsche Siedlungen in der ehemaligen UdSSR Nationalkreis Halbstadt, Altajskij Kraj

Deutsche Siedlungen in Russland Sprach-aufnahmen: Erhebungsorte „katholische“ und „mennonitische Varietät“

Dialektvarietäten des Deutschen in Rio Grande do Sul (Altenhofen 1996)

Deutsche Siedlungen in Brasilien Rio Grande do Sul – Santa Catarina Sprach-aufnahmen: Erhebungs-orte Pomeranos

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

4 Vorkommen: unterschiedliche Abbauintensität und -richtung  Nominalflexion: Dat = Akk  Pronominalflexion: Dat ≠ Akk oder Dat = Akk 5 Distribution:  unterschiedlicher Abbau in Sprechergenerationen:  Ältere: geringerer Abbau  Jüngere: starker Abbau  unterschiedlicher Abbau in verschiedenen Sprechsituationen:  formell: geringerer Abbau  Informell: starker Abbau 6 Funktionalität: unterschiedliche funktionale Belastung: Beispiel: Spezifika der 3. Pers.  Distinktion in 3. Pers. Sg.: hochfrequenter Dativ: ihm/ihr  3. Plur. (hd.: „ihnen“): fehlt weitgehend

NOMINALFLEXION — PRONOMINALFLEXION Brasilien – Pomerano (Ostniederdeutsch) SL/Santa Maria 1998 (HIAT-Transkription)

Nominalflexion in Südbrasilien (Dat.  Nom./Akk.) [Pomerano]

Nominalflexion in Südbrasilien (Dat.  Nom./Akk.) [Hunsrückisch]

Nominalflexion in Sibirien (Dat.  Nom./Akk.) [Mennoniten-Nd./“Katholisch”]

Nominalflexion in Sibirien (Dat.  Nom./Akk.) [“Katholisch”]

Pronominalflexion in Südbrasilien (Dat.) [Pomerano]

Pronominalflexion in Südbrasilien (Dat. + Nom./Akk.) [Hunsrückisch]

4 Vorkommen: unterschiedliche Abbauintensität und -richtung  Nominalflexion: Dat = Akk  Pronominalflexion: Dat ≠ Akk oder Dat = Akk 5 Distribution:  unterschiedlicher Abbau in Sprechergenerationen:  Ältere: geringerer Abbau  Jüngere: starker Abbau  unterschiedlicher Abbau in verschiedenen Sprechsituationen:  formell: geringerer Abbau  Informell: starker Abbau 6 Funktionalität: unterschiedliche funktionale Belastung: Beispiel: Spezifika der 3. Pers.  Distinktion in 3. Pers. Sg.: hochfrequenter Dativ: ihm/ihr  3. Plur. (hd.: „ihnen“): fehlt weitgehend

Auswahl der Gewährspersonen konstant gehaltene (kontrollierte) Merkmale: Ortsfestigkeit sozio-ökonomischer Status variable Merkmale: Varietät Alter Entwicklungsverlauf in „relativer Zeit“ (Generationsvergleich)  Probanden dreier Altersgruppen: A: < 40 Jahre B: 40-59 Jahre C:  60 Jahre Messung in „Echtzeit“ (longitudinale Wiederholungserhebung)

Aufnahmesituationen Situationen unterschiedlicher Formalitätsstufen: Standardisierte Testsätze  Erhebung der maximalen dialektalen Kasusdifferenzierung Interviewaufnahmen (freies Sprechen im Dialekt: Erzählung/Bericht) Selbstaufnahmen alltäglichen Sprachgebrauchs („Familiengespräch“) formell halbformell informell  Hypothese: abnehmende Distinktion der Kasusmorphologie vom formellen zum informellen Register

4 Vorkommen: unterschiedliche Abbauintensität und -richtung  Nominalflexion: Dat = Akk  Pronominalflexion: Dat ≠ Akk oder Dat = Akk 5 Distribution:  unterschiedlicher Abbau in Sprechergenerationen:  Ältere: geringerer Abbau  Jüngere: starker Abbau  unterschiedlicher Abbau in verschiedenen Sprechsituationen:  formell: geringerer Abbau  Informell: starker Abbau 6 Funktionalität: unterschiedliche funktionale Belastung: Beispiel: Spezifika der 3. Pers.  Distinktion in 3. Pers. Sg.: hochfrequenter Dativ: ihm/ihr  3. Plur. (hd.: „ihnen“): fehlt weitgehend

Sprachproben - Brasilien (1) männlich, Pomerano, Santa Maria, 12.10.1998 (Transkription mit EXMARaLDA)

Sprachproben - Brasilien (2) weiblich, Hunsrückisch, Morro Redondo, 17.10.1998 (Transkription mit EXMARaLDA)

Sprachproben - Russland (1) männlich, „katholische“ Varietät, Schumanowka, 29.10.2002 (Transkription mit EXMARaLDA)

Sprachproben - Russland (2) männlich, „mennonitische“ Varietät, Schumanowka, 23.01.1999 (Transkription mit EXMARaLDA)

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie: Deutsche Sprachinseln als „großangelegtes sprachgeschichtliches Experiment“ und als „sprachwissenschaftliches Laboratorium […], in dem wir an der Hand geschichtlicher Zeugnisse in einer kurzen Zeitspanne von 100 bis 150 Jahren Entwicklungen verfolgen können, die sich im Mutterlande in mehreren Jahrhunderten abgespielt haben müssen“. Viktor M. Schirmunski (1930: 113f.) Laboratorium: Erkenntnisse aus „Aufbau“-Prozessen  Dialektausgleich  Koineisierung  Standardisierung Laboratorium: Erkenntnisse aus „Abbau“-Prozessen?  (interlinguale oder intralinguale) Konvergenz  morphologische Reduktion  Normabbau  Sprachwechsel

7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie: Deutsche Sprachinseln als „großangelegtes sprachgeschichtliches Experiment“ und als „sprachwissenschaftliches Laboratorium […], in dem wir an der Hand geschichtlicher Zeugnisse in einer kurzen Zeitspanne von 100 bis 150 Jahren Entwicklungen verfolgen können, die sich im Mutterlande in mehreren Jahrhunderten abgespielt haben müssen“. Viktor M. Schirmunski (1930: 113f.) Laboratorium: Erkenntnisse aus „Aufbau“-Prozessen  Dialektausgleich  Koineisierung  Standardisierung Laboratorium: Erkenntnisse aus „Abbau“-Prozessen?  (interlinguale oder intralinguale) Konvergenz  morphologische Reduktion  Normabbau  Sprachwechsel

7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie: Deutsche Sprachinseln als „großangelegtes sprachgeschichtliches Experiment“ und als „sprachwissenschaftliches Laboratorium […], in dem wir an der Hand geschichtlicher Zeugnisse in einer kurzen Zeitspanne von 100 bis 150 Jahren Entwicklungen verfolgen können, die sich im Mutterlande in mehreren Jahrhunderten abgespielt haben müssen“. Viktor M. Schirmunski (1930: 113f.) Laboratorium: Erkenntnisse aus „Aufbau“-Prozessen  Dialektausgleich  Koineisierung  Standardisierung Laboratorium: Erkenntnisse aus „Abbau“-Prozessen?  (interlinguale oder intralinguale) Konvergenz  morphologische Reduktion  Normabbau  Sprachwechsel

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. 7 Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Befunde zur irregulärer Morphologie: 1 Kasussynkretismus in irregulärer Morphologie geringer als in regulärer. 2 Dativformen in Flexion der Personalpronomina hochfrequent (gegenüber Akkusativ- oder Nominativformen im Nominalbereich und generell in der regulären Morphologie). 3 Dies gilt für Sprachinseln mit morphologisch reichen wie morphologisch armen Kontaktsprachen gleichermaßen. 4 Resistenz der Kasusmorphologie besonders in den Personalpronomina der 1.- 3. Pers. Sg., die häufig mit belebten Referenten korrelieren. 5 3. Pers. Sg. häufig Dativformen.  vgl. engl. him/her (aengl. Dativ: him/hire)  vgl. dän. ham/henne (askand. Dativ honum/henni)  vgl. frz. lui (afrz. li, vulgärlat. li, lat. illi) 6 Akkusativformen häufig als Defaults („den“, „sein(e)n“ etc.), die auch im Neutrum verwendet werden. Abbausequenz? Regularisierung > Simplifikation (+ Defaultisierung) > Morphologieabbau (mit Substitution, z.B. durch Wortstellung).

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und Sprachwechsel

A Konvergenz als Folge des Sprachkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse im Kontakt mit:  (brasil.) Portugiesisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion)  (US-amerik.) Englisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion)  Russisch (6 Kasus in Nominal- wie Pronominalflexion) B Konvergenz als Folge des Varietätenkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse bei:  Gruppen mit starkem Dialektausgleich/labilen Gruppennormen  Gruppen mit schwachem Dialektausgleich/stabilen Gruppennormen C Typologische „Konvergenz“? polyzentrische „Konvergenz“ (Coseriu 1975): Abbauprozesse seit Langem in allen deutschen Sprachvarietäten (und anderen germanischen und romanischen Sprachen) Reduktion von „fusionierender“ Formenbildung (Wurzel 1996: 522) höhere Resistenz in Pers. Pron.

A Konvergenz als Folge des Sprachkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse im Kontakt mit: (brasil.) Portugiesisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion) (US-amerik.) Englisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion)  Russisch (6 Kasus in Nominal- wie Pronominalflexion) B Konvergenz als Folge des Varietätenkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse bei:  Gruppen mit starkem Dialektausgleich/labilen Gruppennormen  Gruppen mit schwachem Dialektausgleich/stabilen Gruppennormen C Typologische „Konvergenz“? polyzentrische „Konvergenz“ (Coseriu 1975): Abbauprozesse seit Langem in allen deutschen Sprachvarietäten (und anderen germanischen und romanischen Sprachen) Reduktion von „fusionierender“ Formenbildung (Wurzel 1996: 522) höhere Resistenz in Pers. Pron.

A Konvergenz als Folge des Sprachkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse im Kontakt mit: (brasil.) Portugiesisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion) (US-amerik.) Englisch (morph. Kasus nur in Pronominalflexion)  Russisch (6 Kasus in Nominal- wie Pronominalflexion) B Konvergenz als Folge des Varietätenkontakts? wenig wahrscheinlich, da strukturell gleiche Prozesse bei:  Gruppen mit starkem Dialektausgleich/labilen Gruppennormen  Gruppen mit schwachem Dialektausgleich/stabilen Gruppennormen C Typologische „Konvergenz“? polyzentrische „Konvergenz“ (Coseriu 1975): Abbauprozesse seit Langem in allen deutschen Sprachvarietäten (und anderen germanischen und romanischen Sprachen) Reduktion von „fusionierender“ Formenbildung (Wurzel 1996: 522) höhere Resistenz in Pers. Pron.

Spezifika von Personalpronomina 1 Hohe Frequenz: resistenter gegenüber sprachlichem Wandel? 2 Belebte Referenten: morph. Unterscheidung syntaktischer Rollen? 3 Geschlossene Klassen: auf andere Weise lexik. gespeichert als offene? 4 Kleinere Klassen: Analogie geringere Wirkung? 5 Pronomina können wie Köpfe von Nominalphrasen fungieren bzw. vertreten ganze Nominalphrasen: stärkere morphologische Markierung ? 6 Suppletivformen: individuell und als ganze Einheiten lexikalisch gespeichert? Verlust von Kasusmarkierungen an Nomina (in „Dekomposition“ gespeichert) daher weniger „disruptiv“ (Salmons 1994) als Ersetzung ganzer lexikalischer Einträge. 7 „Full Listing“ (Lexikalisierung als ganze Einheiten, Cholewa 1993) von:  monomorphematische Wörter  polymorphematische Wörter mit irregulärer Wortbildung  mit weniger produk­tiven morphologischen Mustern  semantisch weniger transparente Wörter = Personalpronomina?

Gegenstand sind 1 die Entwicklungsverläufe regulärer 2 und irregulärer Morphologie 3 in deutschen Sprachinseln in Russland und Brasilien: 4 ihr Vorkommen, 5 ihre Distribution 6 ihre Funktionalität, bei Sprechern unterschiedlicher Ausgangsvarietäten und unterschiedlichen Alters in Sprechsituationen unterschiedlicher Formalität. 7 Ziel des Projekts ist die Beschreibung der Abbauprozesse der Kasusmorphologie und 8 ihre Erklärung im Zusammenwirken von Konvergenz, 9 Sprachwandel und 10 Sprachwechsel

A Soziolinguistik der Konvergenz: Auflösung als Auslöser beschleunigten Sprachwandels?  Sprachinselvarietäten „in obsolescence“ (Dorian 1989)  Auflösung von Gruppennetzwerken  Verfall von „Normativität“ (Sprachwissen und Sprachloyalität)  Zunahme von Zweitsprachlernern gegenüber Muttersprachlern B Pidginisierung?  Analogie zwischen „Sprachtod“ und Pidginisierung (Dressler/Wodak-Leodolter 1977) „Sprachtod“ als „creolization in reverse“ (Trudgill 1978)  Morphologieabbau zugunsten des Ausdrucks grammatischer Funktionen durch Wortfolgebeziehungen  Form-Funktions-Mustern nach 1:1-Principle (vgl. Andersen 1989: 386)  Beseitigung von markierten (Kasus-)Strukturen zugunsten unmarkierter/ weniger markierter (vgl. Campbell/Muntzel 1989: 189, Jakobson 1936) bzw. zugunsten „natürlicherer“ (vgl. Mayerthaler et al. 1998: 167) C Zusammenwirken „innerer“ und „äußerer“ Wandelprozesse

A Soziolinguistik der Konvergenz: Auflösung als Auslöser beschleunigten Sprachwandels?  Sprachinselvarietäten „in obsolescence“ (Dorian 1989)  Auflösung von Gruppennetzwerken  Verfall von „Normativität“ (Sprachwissen und Sprachloyalität)  Zunahme von Zweitsprachlernern gegenüber Muttersprachlern B Pidginisierung?  Analogie zwischen „Sprachtod“ und Pidginisierung (Dressler/Wodak-Leodolter 1977) „Sprachtod“ als „creolization in reverse“ (Trudgill 1978)  Morphologieabbau zugunsten des Ausdrucks grammatischer Funktionen durch Wortfolgebeziehungen  Form-Funktions-Mustern nach 1:1-Principle (vgl. Andersen 1989: 386)  Beseitigung von markierten (Kasus-)Strukturen zugunsten unmarkierter/ weniger markierter (vgl. Campbell/Muntzel 1989: 189, Jakobson 1936) bzw. zugunsten „natürlicherer“ (vgl. Mayerthaler et al. 1998: 167) C Zusammenwirken „innerer“ und „äußerer“ Wandelprozesse

A Soziolinguistik der Konvergenz: Auflösung als Auslöser beschleunigten Sprachwandels?  Sprachinselvarietäten „in obsolescence“ (Dorian 1989)  Auflösung von Gruppennetzwerken  Verfall von „Normativität“ (Sprachwissen und Sprachloyalität)  Zunahme von Zweitsprachlernern gegenüber Muttersprachlern B Pidginisierung?  Analogie zwischen „Sprachtod“ und Pidginisierung (Dressler/Wodak-Leodolter 1977) „Sprachtod“ als „creolization in reverse“ (Trudgill 1978)  Morphologieabbau zugunsten des Ausdrucks grammatischer Funktionen durch Wortfolgebeziehungen  Form-Funktions-Mustern nach 1:1-Principle (vgl. Andersen 1989: 386)  Beseitigung von markierten (Kasus-)Strukturen zugunsten unmarkierter/ weniger markierter (vgl. Campbell/Muntzel 1989: 189, Jakobson 1936) bzw. zugunsten „natürlicherer“ (vgl. Mayerthaler et al. 1998: 167) C Zusammenwirken „innerer“ und „äußerer“ Wandelprozesse

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Regularität und Irregularität in der Kasusmorphologie deutscher Sprachinselvarietäten (Russland, Brasilien): intralinguale, interlinguale, typologische Konvergenz Prozesse der Regularität und Irregularität in Phonologie und Morphologie Workshop an der WWU Münster, Germanistisches Institut, 19.-20.06.2009 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Peter Rosenberg / Sahra Damus / Thomas Strobel (Frankfurt/Oder) abrufbar unter: http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/de/lehrstuhl/sw/sw1