Sicherheit in der Erlebnispädagogik

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 Präsentation transkript:

Sicherheit in der Erlebnispädagogik Universität Paderborn Department Sport und Gesundheit Seminar: Erlebnispädagogik Dozentin: Dr. Sabine Reuker Referenten: Svenja Glöckler, Andrea Polzien, Lea Kornfeld, Sonja Beldermann SoSe 2009 1 1

Inhaltsverzeichnis Was ist Sicherheit? Psychische Sicherheit Physische Sicherheit Zusammenfassung Literaturverzeichnis 2 2

Was ist Sicherheit? „Sicherheit kann somit als das Ergebnis eines ständigen Verarbeitungsprozesses von äußeren Anforderungen und Einflüssen einerseits und individuellen Kompetenzen und selbstbestimmten Anliegen und Bedürfnissen andererseits verstanden werden. Ziel dieses Prozesses ist es, sich in sozialer, emotionaler, körperlicher und geistiger Hinsicht nicht bedroht zu fühlen und zu sein“ (Bockhorst, et al., 2007). - Sicherheit kann in zwei Bereiche unterteilt werden: physische Sicherheit psychische Sicherheit 3 3

Psychische Sicherheit erlebnisorientierte Übungen können unterschiedliche Gefühle auslösen negative Gefühle müssen nicht ganz vermieden werden, psychische Grenzen sollten aber nicht überschritten werden man sollte immer „Nein“ sagen können es gibt keine endgültige Sicherheit Restrisiko ist der besondere Reiz des Abenteuer- und Erlebnissports

Psychische Sicherheit - drei wichtige Regeln: Regel der Freiwilligkeit STOP – Regel Regel der Vertraulichkeit - Sind psychische „Unfälle“ trotz Vorsichtsmaßnahmen passiert, sollte der Teilnehmer an Personen mit entsprechender Ausbildung weiter verwiesen werden. 5

Psychische Sicherheit Ausbildung der Trainer: pädagogisch-psychologische Ausbildung der TrainerInnen sehr wichtig zur Prävention von psychischen Verletzungen je tiefer das Seminar geht, desto profunder muss die Ausbildung sein (mindestens einer Phsychotherapeutische Ausbildung; beide Trainer haben Kentniss bei der Krisenintervention) 6

Psychische Sicherheit Ausbildung der Trainer: Selbsterfahrung: bewusst machen der eigene Einstellung, Werte und Muster differenzierte Sichtweise der eigenen und fremden Probleme Trainer kann sich den Problemen der Teilnehmer widmen 7

Psychische Sicherheit Ausbildung der Trainer: langjährige Erfahrung: eigene Muster als Trainer erkennen Vermeidung von Verstrickung in Gruppendynamik Ausbildung mit Selbsterfahrungsanteil und Supervision dafür hilfreich - Grenzen zwischen beruflicher Bildung und Psychotherapie erkennen und einhalten 8

Psychische Sicherheit Ausbildung der Trainer: individuelle Statusmeldungen einholen = wichtige Rückmeldung zur aktuellen psychischen Sicherheit der einzelnen Teilnehmer Vertrag: Ziele und Inhalte des Trainings vorher absprechen (Selbsterfahrung bis hin zum therapeutischen Arbeiten)    aber: der Trainer muss die Möglichkeit haben die Übungen an die Teilnehmer/ Situation anzupassen oder gar auszulassen! 9

Physische Sicherheit - 100%ige Sicherheit gibt es nie - jeder Veranstalter sollte daran interessiert sein, die objektiven sowie subjektiven Gefahren zu minimieren und Sicherheit zu gewährleisten 10

Physische Sicherheit meisten Unfälle am oder knapp über dem Boden selten schlimme Verletzungen schlimme Verletzungen entstehen bei Übungen in luftigen Höhen hier gilt es sieben Prinzipien einzuhalten, um Unfälle zu vermeiden 11 11

Physische Sicherheit sieben Prinzipien für die Sicherheit: Prinzip der Redundanz Prinzip der Sicherheitsreserve Prinzip des double-checks Prinzip der Aufklärung über Restrisiken und persönliche Verantwortung 12

Prinzip der Redundanz

Prinzip des double-checks

Physische Sicherheit Prinzip der Freiwilligkeit Prinzip der schriftlichen Dokumentation Prinzip der Funktionsteilung und der Letztverantwortung 15

Zusammenfassung Sicherheit kann gewährleistet werden wenn, erfahrene Anbieter mit gut ausgebildeten Trainern das Outdoor-Training durchführen. redundante Sicherungsketten verwendet werden. nach den Kriterien der Fachverbände gearbeitet wird. 16

Zusammenfassung Sicherheit kann gewährleistet werden wenn, Trainer die schriftlich dokumentierten Abläufe und Sicherungschecks einhalten und diese auch regelmäßig evaluiert werden. eine regelmäßige Evaluation der Übungen und internationaler Austausch mit Mitbewerbern stattfindet. 17

Fragestellungen Woran erkennt der Gruppenleiter ob das Prinzip der Freiwilligkeit gegeben ist? 2. Welche Erfahrungen habt ihr zum Thema "Sicherheit in der Erlebnispädagogik"? 3. Könnte es im Bezug auf das Thema "Sicherheit„ sinnvoll sein eine Ausbildung im Bereich Erlebnispädagogik zum festen Bestandteil des Bachelorstudiums "Sportwissenschaft" an der Uni PB zu machen?

Literaturverzeichnis Bockhorst, R., Dreisbach, W., Dvorák, G., Hundeloh, H., Lothmann, W., Michler- Hanneken, A., Pack, R.-P., Scharf, M., Schnabel, G. & Zeimer, E. (2007). Sicherheits- und Gesundheitsförderung. Erläuterungen und Empfehlungen zur Sicherheitsförderung im Schulsport. Schulsport NRW. 1. Zugriff am 10. Mai 2009 unter http://www.schulsport- nrw.de/info/05_sicherheitsundgesundheitsfoerderung/sifoe_erlass_02b02.html#v ier Böhnke, J. (2000). Abenteuer und Erlebnissport: Ein Handbuch für Schule, Vereine und Jugendsozialarbeit. Münster: LIT Verlag Gatt, S. (2004). Sicherheit bei Seminaren mit erlebnisorientierten Lernmethoden. In N. Schad & W. Michl (Hrsg.), Outdoor-Training (2. Aufl.). München: reinhardt. Heckmair, B. & Michl, W. (2008). Erleben und Lernen. Einführung in die Erlebnispädagogik (6. überarb. und erw. Aufl.). München: reinhardt. 19