Aspekte der externen und internen Sprachgeschichte des Italienischen III – 2. TEIL 02.11.2009.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Advertisements

Einführung in die Informatik: Programmierung und Software-Entwicklung
Vorteile der Online-Produkte
Telefonnummer.
CPCP Institute of Clinical Pharmacology AGAH Annual Meeting, 29. Februar 2004, Berlin, Praktischer Umgang mit den Genehmigungsanträgen gemäß 12. AMG Novelle.
Modelle und Methoden der Linearen und Nichtlinearen Optimierung (Ausgewählte Methoden und Fallstudien) U N I V E R S I T Ä T H A M B U R G November 2011.
Aspekte der internen und externen Sprachgeschichte des Italienischen
Die Sprachkontakte des Italienischen – Grundlagenseminar B –
Workshop zur Medienarbeit der katholischen Kirche Aspekte des Religionsmonitors Berlin, 02. April 2008.
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
= = = = 47 = 47 = 48 = =
-17 Konjunkturerwartung Europa September 2013 Indikator > +20 Indikator 0 a +20 Indikator 0 a -20 Indikator < -20 Europäische Union gesamt: +6 Indikator.
Scratch Der Einstieg in das Programmieren. Scatch: Entwicklungsumgebung Prof. Dr. Haftendorn, Leuphana Universität Lüneburg,
© 2006 W. Oberschelp, G. Vossen Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1.
Grundkurs Theoretische Informatik, Folie 2.1 © 2006 G. Vossen,K.-U. Witt Grundkurs Theoretische Informatik Kapitel 2 Gottfried Vossen Kurt-Ulrich Witt.
Internet facts 2006-I Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2006.
Internet facts 2006-III Graphiken zum Berichtsband AGOF e.V. März 2007.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Internet facts 2006-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. November 2006.
Internet facts 2005-III Graphiken aus dem Berichtsband AGOF e.V. März 2006.
SPR 301 Modulbaustein 3-1: Wissen über Sprache
Schieferdeckarten Dach.ppt
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 12.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 12.
1. 2 Schreibprojekt Zeitung 3 Überblick 1. Vorstellung ComputerLernWerkstatt 2. Schreibprojekt: Zeitung 2.1 Konzeption des Kurses 2.2 Projektverlauf.
Bild 1.1 Copyright © Alfred Mertins | Signaltheorie, 2. Auflage Vieweg+Teubner PLUS Zusatzmaterialien Vieweg+Teubner Verlag | Wiesbaden.
20:00.
Die Geschichte der römischen Republik
Virtueller Rundgang Casa Mariposa in Playa del Coco.
SK / , , in Hochkössen und der Wildschönau flow Ski- und Snowboardschule Intersport Menzel.
Leistungsbeschreibung Brückenplanung RVS RVS
Das 19. Jahrhundert: John Ruskin ( ) und die Kunsterziehungsbewegung in England.
Geg.: Zeichnungsdaten, O Ges.: F´, O´, Strahlengang
NEU! 1 2. Wo kommt diese Art von Rezeptor im Körper vor?
1. Welcher Nerv innerviert diesen Muskel? NEU!
Birdwatch Start Mit deinem Feldstecher entdeckst du auf einer Exkursion viele Vogelarten. Kennst du sie alle? Vogelquiz Birdwatch.
SSB – Folie 1 © Schweizerischer Samariterbund Gery Meier.
PROCAM Score Alter (Jahre)
3. Römische Geschichte 3.1. Das Alte Italien und das frühe Rom
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Das ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus der Schweiz.
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES KULTURELLER ZUSAMMENHALT UND AUSDEHNUNG DER IDEEN AUF EUROPÄISCHEM.
Großer Altersunterschied bei Paaren fällt nicht auf!
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
1 (C)2006, Hermann Knoll, HTW Chur, FHO Quadratische Reste Definitionen: Quadratischer Rest Quadratwurzel Anwendungen.
Analyseprodukte numerischer Modelle
+21 Konjunkturerwartung Europa Dezember 2013 Indikator > +20 Indikator 0 bis +20 Indikator 0 bis -20 Indikator < -20 Europäische Union gesamt: +14 Indikator.
Pigmentierte Läsionen der Haut
Die Griechen in Italien
Schutzvermerk nach DIN 34 beachten 20/05/14 Seite 1 Grundlagen XSoft Lösung :Logische Grundschaltung IEC-Grundlagen und logische Verknüpfungen.
Vortrag von Rechtsanwältin Verena Nedden, Fachanwältin für Steuerrecht zur Veranstaltung Wege zum bedingungslosen Grundeinkommen der Piratenpartei Rhein-Hessen.
1 Mathematical Programming Nichtlineare Programmierung.
Technische Frage Technische Frage Bitte löse die folgende Gleichung:
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
Möbelhaus Mustermann Möbelhaus Mustermann Revision 0 Seite Nr
1 IdeenSet Sonnensystem Ideenset Wann können Sonnenfinsternisse stattfinden? Erich Laager / 2014.
Einfu ̈ hrung in die Weltwirtschaftspolitik Helmut Wagner ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, Mu ̈ nchen Abbildungsübersicht.
Bildergalerie PRESEASON CAMP Juni 2014 Romanshorn Get ready for the Season!
Kw MoDiMiDoFrSaSo 14 1 Semester- beginn: SS Vorlesungs- beginn: SS April 2008.
Es war einmal ein Haus
Numbers Greetings and Good-byes All about Me Verbs and Pronouns
Kompetenztraining Jura Martin Zwickel / Eva Julia Lohse / Matthias Schmid ISBN: © 2014 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Abbildungsübersicht.
1 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt 10 pt 15 pt 20 pt 25 pt 5 pt Wie.
Technische Kommunikation
Wesensmerkmale Gottes UNABHÄNGIG
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – Oktober
Monatsbericht Ausgleichsenergiemarkt Gas – November
Wer ist der Herr? Apostelgeschichte 2,22-36
 Präsentation transkript:

Aspekte der externen und internen Sprachgeschichte des Italienischen III – 2. TEIL 02.11.2009

Vom lateinischen zum italoromanischen Aspekte der externen und internen Sprachgeschichte des Italienischen Vom lateinischen zum italoromanischen

Die italischen Sprachen Vorrömische Sprachen Die italischen Sprachen

Wiederholung wichtiger Begriffe Die italischen Sprachen Sie wurden im Altertum auf der italienischen Halbinsel und auf Sizilien gesprochen. Alle italischen Sprachen wurden vom ebenfalls zu dieser Gruppe gehörenden Lateinischen verdrängt, dessen Nachfolger, die romanischen Sprachen, den modernen Zweig der italischen Sprachen darstellen. Wann genau die anderen italischen Sprachen ausstarben, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen, sicherlich aber noch in der Antike, die meisten wohl schon vor der Zeitenwende.

Wiederholung wichtiger Begriffe Die italischen Sprachen Wichtig: Im Sinne der Sprachwissenschaft umfasst der Begriff „italische Sprachen“ allerdings nicht sämtliche im Italien des Altertums bezeugten Sprachen und Dialekte, sondern nur zwei Gruppen deren indoeuropäischer Vertreter, die in viele Untergruppen und Dialekte aufgespalten waren.

Latino-faliskische Sprachen Italische Sprachen Latino-faliskische Sprachen Oskisch-umbrische Sprachen Oskisch Umbrisch Volskisch Latein Faliskisch Romanische Sprachen

Externe Sprachgeschichte Die Sprachkontakte des Lateinischen Die außersprachlichen Zusammenhänge

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Beginn: 5. Jh. v. Chr. In Auseinandersetzung mit seinen unmittelbaren Nachbarn errang Rom zunächst die Hegemonie in Latium, dessen Kleinstaaten unter äußerem Druck das Bündnis mit der Tiberstadt suchten (= 1. Latinischer Bund, um 493 v. Chr.).

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Gemeinsam wehrten Römer und Latiner im 5. Jahrhundert die Bedrohung durch italische Bergstämme (Volsker, Äquer, Osker) ab. In Konflikt geriet Rom nach Vertreibung der tarquinischen Könige auch mit den benachbarten etruskischen Städten. Die Eroberung und Zerstörung von Veji (396 v. Chr.) war der erste Schritt zur Begründung der römischen Hegemonie in Italien.

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Rom baute seine Vormachtstellung in Mittelitalien, erschüttert durch die Niederlage gegen die Kelten an der Allia 387 v. Chr., in einer Reihe von Siegen weiter aus: in den Jahren 340 bis 338 v. Chr. gegen die abgefallenen Latiner 291 v. Chr. gegen eine Koalition osko-sabellischer Stämme (Sabiner, Samniten, Lukaner, Umbrer) mit Kelten und Etruskern und schließlich 272 v. Chr. gegen die griechischen Städte Süditaliens.

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Die Römer gestalteten ein Bündnissystem, das die sozialen Nahverhältnisse von Klientel und amicitia auf die Außenpolitik übertrug und ihnen selbst die militärische Kommandogewalt sicherte. Die italische Bevölkerung teilte sich rechtlich in Römer, Latiner und Bundesgenossen.

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Das unterworfene Italien überzog Rom mit einem Netz von Kolonialstädten und Straßen, das die Kontrolle weiter Räume gestattete.

Die Ausbreitung des Lateinischen Die römische Expansion (Italien) Im Zuge dieser Expandionspolitik breitete sich das Lateinische über die gesamte Apenninenhalbinsel aus und verdrängte im Laufe von fünf bis sechs Jahrhunderten alle übrigen Sprachen.

Die Ausbreitung des Lateinischen Vorrömische Völker in Italien

Externe Sprachgeschichte Der Substat-begriff

Der Substrat-Begriff Zur Begriffsgeschichte Eingeführt im Jahre 1876 von dem italienischen Dialektologen Graziadio Isaia Ascoli

Der Substrat-Begriff Was versteht man unter einem Substrat? Unter einem Substrat versteht man eine besondere Form historischen Sprachkontakts Dieser besteht darin, dass in einer bestimmten Gegend die eingesessene Bevölkerung die Sprache eines Eroberervolkes annimmt und nach einer Epoche der Zweisprachigkeit die eigene Sprache aufgibt

Der Substrat-Begriff Was versteht man unter einem Substrat? Im Munde der einheimischen Sprecher wirkt sich deren alte Sprache (das Substrat) nun so aus, dass sie Sprechgewohnheiten in die neue Sprache übernehmen und diese so verändern

Der Substrat-Begriff Was versteht man unter einem Substrat? Betroffene Bereiche Häufig Aussprache Wortschatz Orts- und Flussnamen Seltener Morphologie Syntax

Der Substrat-Begriff Modell Sprache der Eroberer = weiterlebende Sprache Sprache der unterlegenen, eingessesenen Bevölkerung = Substratsprache

Der Substrat-Begriff Modell Sprache der Eroberer = weiterlebende Sprache Sprache der unterlegenen, eingessesenen Bevölkerung = Substratsprache

Der Substrat-Begriff Modell Sprache der Eroberer = weiterlebende Sprache Aufgabe der Zweisprachigkeit Sprache der unterlegenen, eingessesenen Bevölkerung = Substratsprache Phase der Zweisprachigkeit

Der Substrat-Begriff Modell Latein = weiterlebende Sprache Aufgabe der Zweisprachigkeit Oskisch, Etruskisch…, Keltisch, Baskisch = Substratsprachen des Lateinischen Phase der Zweisprachigkeit

Der Substrat-Begriff Italische Substrate des Lateinischen Lateinisch Die Nachbarsprachen Oskisch-Umbrisch 1. Phase: Oskisch-Umbrisch als Adstrat des Lateinischen Oskisch-Umbrisch Lateinisch Krieg und Handel Gegenseitige Beeinflussung, z.B. Entlehnung

Der Substrat-Begriff Substrate des Lateinischen Lateinisch Die Nachbarsprachen z.B. Oskisch-Umbrisch 2. Phase: Zunehmende Dominanz des Lateinischen Lateinisch Fremdsprache Latein Oskisch-Umbrisch Handel, Militär, Sprache, Kultur etc. Interferenzen zwischen Lat. und der Muttersprache

Der Substrat-Begriff Substrate des Lateinischen Lateinisch Die Nachbarsprachen z.B. Oskisch-Umbrisch 3. Phase: Übrig bleibt im ehemals oskisch-umbrischen Sprachgebiet allein eine regionale Varietät des Lateinischen (mit besonderen Aussprachemerkmalen und einigen oskischen Wörtern, die im römischen Latein nicht üblich sind) Lateinisch

Der Substrat-Begriff Einige phonetische Merkmale des Umbrischen Vokalismus [au] wird zu [oː] lat. taurus vs. umbr. toru (vgl. it./sp. toro) [ai] wird zu [ɛː] lat. quaestor vs. umbr. kvestur (vgl. klat. CAESAREM > it. Cesare)

Der Substrat-Begriff VBI ORVM EST? VICINVS MEVS OSCVS EST AVRVM !!!

Der Substrat-Begriff Einige phonetische Merkmale des Umbrischen Konsonantismus [m] und [n] sind vor Konsonanten und am Wortende sehr schwach klat. AMICUM > *amicu > it. amico, sp. amigo Das ursprüngliche velare [k] wird vor [e] und [i] palatalisiert klat. CENAM > [tʃena] > it. cena

Der Substrat-Begriff [sumus amitʃi] AMICVS MEVS VMBRVS EST [amiki] !!! http://www.kidsnet.at/sachunterricht/roemer_fr.htm

CENTVRIO MEUS OSCVS EST Der Substrat-Begriff AMO BALNEV CENTVRIO MEUS OSCVS EST BALNEVM !!!

Der Substrat-Begriff Konsonantismus [mb] wird zu [mm] assimiliert [nd] wird zu [nn] assimiliert [kt] wird zu [tt] assimiliert

DISCIPVLUS MEUS OSCVS EST Der Substrat-Begriff DISCIPVLUS MEUS OSCVS EST QVANNO FINIT LECTIO? QVANDO !!!

Der Substrat-Begriff Der wohl bekannteste Umbrer war der lateinisch schreibende Komödiendichter Titus Maccius Plautus (um 250 bis 184 v. Chr.) Er wurde in Sarsina bei Cesena in Umbrien geboren. Als Jugendlicher ging er nach Rom, wo er sich seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Tätigkeiten am Theater verdiente. Er besaß einen ausgeprägten Sinn für Humor und eine grandiose Sprachbeherrschung in Bezug auf das umgangssprachliches Latein

Der Substrat-Begriff Nichtitalische Substrate des Lateinischen Das Etruskische 1. Phase: Das Etruskische als Adstrat des Lateinischen Etruskisch Lateinisch Krieg und Handel Gegenseitige Beeinflussung, z.B. Entlehnung

Der Substrat-Begriff Nichtitalische Substrate des Lateinischen Aus der Adstrat-Phase sind folgende etruskische Lehnwörter ins Lateinische eingeflossen: caeremonia 'Zeremonie' (> it. ceremonia) fenestra 'Fenster' (> it. finestra) servus 'Sklave' (> il servo) aprilis 'April' (> it. aprile) autumnus 'Herbst' (> it. autunno) persona 'Person' (> it. persona)

Der Substrat-Begriff Nichtitalische Substrate des Lateinischen Das Etruskische 2. Phase: Zunehmende Dominanz des Lateinischen Lateinisch Fremdsprache Latein Etruskisch Handel, Militär, Sprache, Kultur etc. Interferenzen zwischen Lat. und der Muttersprache

Der Substrat-Begriff Substrate des Lateinischen Lateinisch Das Etruskische 3. Phase: Übrig bleibt im ehemals etruskischen Sprachgebiet allein eine regionale Varietät des Lateinischen (mit besonderen Aussprachemerkmalen und einigen etruskischen Wörtern, die im römischen Latein nicht üblich sind) Lateinisch

Die Substrate und der Wandel des Lateinischen Halten wir zunächst Folgendes fest: Nach Abschluss der Unterwerfung, Romanisierung und Latinisierung der Apenninenhalbinsel hatte die lateinische Sprache eine Reihe von Einflüssen durch benachbarte Sprachen bzw. durch die Sprachen der unterworfenen Völker erfahren.

Die Substrate und der Wandel des Lateinischen Halten wir zunächst Folgendes fest: Von Italien aus verbreitete sich das Lateinische in Westeuropa, in Teilen Südosteuropas sowie in Nordafrika und erfuhr hierbei weitere Veränderungen.

Die Substrate und der Wandel des Lateinischen Ferner… In der mündlichen Kommunikation bestand das Lateinische aus unterschiedlichen diatopischen Varietäten, in denen Einflüsse der vormals in der Region gesprochenen Sprachen geblieben sind, insbesondere im Bereich der Aussprache als auch auf dem Gebiet des Wortschatzes Die schriftliche Sprache hingegen war sehr einheitlich

Die Substrate und der Wandel des Lateinischen Von besonderem Interesse ist folgende Tatsache: Die diatopische Variation des Lateinischen hat die Entwicklung der romanischen Sprachen nachhaltig beeinflusst.

In Gallien…. CLAVDIVS MEVS AMIGVS EST. SALVE ! Diatopische Varietät des Lateinischen (Keltisches Substrat): *AMIGUS statt AMICUS > frz. ami

… und auch in Hispanien… PAVLVS MEVS AMIGVS EST. Diatopische Varietät des Lateinischen (Keltiberisches Substrat): *AMIGUS statt AMICUS > sp. amigo

HOC ILLE! BRAGA EST. In Gallien… QUID EST? BRACA EST. ? Diatopische Varietät des Lateinischen (Keltisches Substrat): BRACA / BRAGA > afrz. braie, nord-it. braga

…in Hispanien… VBI HILIVS MEVS EST? Diatopische Varietät des Lateinischen (baskisches Substrat): das Baskische kannte das Phonem [f] nicht: FLIUS > *HILIUS > sp. hijo.

In Bezug auf eine bestimmte Region Die Sub- und Superstrat-Theorie im Zusammenhang mit der Herausbildung der romanischen Sprachen Sprache späterer Eroberer In Bezug auf eine bestimmte Region Superstratsprache wird aufgegeben Stratum: Latein  Romanisch Substratsprache Beide hinterlassen ihre Spuren im Lateinischen bzw. Protoromanischen wird aufgegeben Sprache, die vor der römischen Eroberung gesprochen wurde