Dr. Zeuner, DaF Lehrmaterial „Einführung in die Landeskundedidaktik“

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 Präsentation transkript:

Dr. Zeuner, DaF Lehrmaterial „Einführung in die Landeskundedidaktik“ Von der Broschüre zum hybriden Lernarrangement

Didaktisches Problem (1) Wichtige Lehrziele im Bereich intellektueller Fähigkeiten und kognitiver Strategien sowie affektiver Ziele, die zugleich Grundlagen für Bildung im Sinne von Persönlichkeitsbildung und fachlicher Bildung sind, lassen sich bei der gegebenen Motivationsstruktur und Heterogenität der Zielgruppe nicht allein durch Belehrung im Rahmen traditioneller Lehreveranstaltungen (Vorlesung mit begleitendem Seminar) erreichen.

Didaktisches Problem (2) Notwendig sind Wege von der Belehrungs-kultur hin zu einer Lernkultur, die die Lernenden veranlasst, ihre Haltung des Zurücklehnens und Sich-Belehren-Lassens aufzugeben und sie zwingt, sich Grundlagenwissen aktiv selbst anzueignen und dabei eigenes Lernen zu lernen und intellektuelle Fertigkeiten und kognitive Strategien auszubilden, die zu Methodenverständnis, Urteilskompetenz und Entscheidungsrationalität im Fach führen können.

Hybride Lernarrangements (als Problemlösung?) ... ... sind nach Kerres und Jechle (1999) Lernumgebungen, die aus verschiedenen Lernangeboten und lernförderlichen Maßnahmen personeller wie (infra-) struktureller Art bestehen. Diese sollten in ihrer Anlage unterschiedliche Lernerfahrungen ermöglichen und unter-schiedlichen Lernbedürfnissen entsprechen. Es geht also um die Kombination bestimmter Medien und didaktischer Methoden.

Lernarrangement LK Leitmedium Semesterplan: Zeitliche Taktung des Lernens Verdeutlichung der Lehrziele Multimediale Lernumgebung : Darstellung und Organisation des Lehrstoffes Steuerung und Regelung von Lernprozessen durch Aufgaben Werkzeug zur Wissenskonstruktion

Lernarrangement LK Weitere Elemente Ergänzendes Medium: Broschüre Darstellung und Organisation des Lehrstoffes/ Variante für bestimmte Lernsituationen Präsensveranstaltung: Seminar Lernberatung/Lehrerfeedback Kommunikatives Lernen Kooperatives Lernen Test: Klausur Lehrzielkontrolle

Lösung des Bildungsproblems Keine Belehrung, sondern sich selbst den Mühen des Lernens unterziehen - unterstützt durch Elemente des Lernarrangements Lernprozesse basieren auf Eigenaktivitäten der Studierenden Aufgabenlösungen erfordern intellektuelle Fertigkeiten und kognitive Strategien und bilden sie aus.

Was sagen die Studierenden ? Aus der Evaluation WS 2002/03

Frage 1: Hat das Seminar Ihre Erwartungen erfüllt?

Erwartungen (1) „Hat man als Erstsemester Erwartungen? Auf jeden Fall bin ich dank des interessanten Seminars nicht vergrault worden.“ „Ich hatte überhaupt keine Erwartungen, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommen wird, aber ich war positiv überrascht von der Lehrweise.“

Erwartungen (2) „Das Seminar hat mir großen Spaß gemacht – gerade durch den Einsatz der verschiedenen Medien.“ „Ich hatte keine Erwartungen, aber ‚Selbstvorbereitung‘ klang wenig vielversprechend. Die Veranstaltung war für mich eine reine Pflichtaufgabe.“

Frage 2: Was halten Sie davon, dass keine Vorlesung angeboten wird, sondern Sie sich die Inhalte selbst erarbeiten müssen?

Inhalte selbst erarbeiten müssen (1) „Ich persönlich fand es nicht gut. Ich habe kaum die CD vollständig genutzt. Dazu sind mehrere Stunden erforderlich. Die Zeit hatte ich nicht, deshalb habe ich nur die Lösungen der Fragen abgeschrieben. Ich würde die Lehrveranstaltung nicht weiterempfehlen, weil sie zu viel Zeit in Anspruch nimmt.“

Inhalte selbst erarbeiten müssen (2) „Am allerbesten wäre Vorlesung und CD-ROM, da es so sehr viel Disziplin erfordert.“ „Am Anfang, als jemand, der sich an innovative Lernveranstaltungen noch nicht gewöhnt hat, war ich eher skeptisch. Jetzt am Ende des Semesters bin ich überzeugt, dass durch das Selbststudium und die offene Diskussion danach, kann man besser die Stoffsammlung beherrschen.“

Inhalte selbst erarbeiten müssen (3) „Die Möglichkeit fand ich super! Erstens weil man so viel mehr für das Fach macht, nicht in die Verlegenheit kommt, eine Vorlesung zu schwänzen. Man ist gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Auch das Lernen fiel mir wesentlich leichter: Ich habe von Woche zu Woche wiederholt und schon einiges gelernt. In anderen Vorlesungen schreibt man zwar vielleicht auch fleißig mit, aber man <durchdenkt> den Stoff nicht. Erst am Semesterende kommt dann der große <Schock> und man ordnet erst jetzt den Stoff und kommt (zumindest ich!) in Zeitnot. So jedoch war man von Anfang an beim Thema.“

Inhalte selbst erarbeiten müssen   KOMMENTAR: Hybride Lernumgebungen befähigen Studierende dazu, so zu lernen, wie gute Studenten schon immer gelernt haben!!

Frage 7: Würden Sie das Seminar weiterempfehlen?

Weiterempfehlen (1) „Würde es mit Einschränkung/ Warnung weiterempfehlen (Selbstdisziplin, Kreativität und Diskussionsbereitschaft, Offenheit gegenüber neuen Ansätzen).“ „Ja, auf jeden Fall... Zum einen der Themen wegen .. Zum anderen aber wegen der Arbeitstechnik an sich. Gleich zu Beginn seines Studiums wird einem nicht wie in der Schule alles vorgetragen, sondern selbst muss man das Thema erarbeiten. Das hilft ungemein auch für andere Fächer. ...“

Weiterempfehlen (2) „Ja, weil ich glaube, dass unser Studium (vor allem im Grundstudium) zu sehr aus vorgefertigten Sachen besteht, die abgefragt werden und man aber auch theoretische Themen selbst gestalten kann, z.B. indem nicht mehr so viel mitgeschrieben wird, sondern mehr mitgedacht.“

Bedeutung der Präsensveranstaltung (1) „Ich hatte nicht das Gefühl, anonym und verloren zu bleiben. Ich konnte immer die Antwort auf meine Fragen finden und beobachten, wie die anderen vorankommen, ihre Ideen oder Erfahrungen kennenlernen. Das Seminar war so auch eine Möglichkeit zum Praxis- und Erfahrungsaustausch.“  

Bedeutung der Präsensveranstaltung (2)  „Problematisch: zu voll. Gut: Atmosphäre, Lernen mit Spaß, das einzige Seminar, zu dem ich wirklich gern gegangen bin.“  „Anfangs: zu viele Teilnehmer, zu unruhig. Später: Gute Mitarbeit, Fragen und Beispiele ausführlich behandelt, eigene Meinungen (auch konträre) angeregt und diskutiert, differenzierte Blickwinkel, zum logischen Denken motiviert und eigene Erfahrungswelt mit einbezogen.“

 Kommentar Es kommt nicht nur auf Neue Medien (auf die CD-ROM) an. Das Selbststudium mit neuen Medien kann den Lernprozess in Gang setzen/ unterstützen/ anleiten. Entscheidend ist aber auch die konkrete methodische Arbeit im begleitenden Seminar, die Einbettung der neuen Medien in ein hybrides Lernarrangement. Wenn die Atmosphäre im begleitenden Seminar nicht stimmt, nützt auch die beste CD-ROM nichts!