Der Bündelungsansatz – am Beispiel der Beschäftigungspolitik

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 Präsentation transkript:

Der Bündelungsansatz – am Beispiel der Beschäftigungspolitik Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 Der Bündelungsansatz – am Beispiel der Beschäftigungspolitik Peter Krapf Beitrag zur Multiplikatorentagung Akademie Bad Wildbad 12.-14. Dezember 2012 Peter Krapf

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 Gliederung Die Herausforderung Lösungsansatz: Bündelung Bündelungsentwurf: Beschäftigungspolitik – sechs Demonstrationen Reflexion: Lassen sich Akteure und Systeme steuern? „Bündelungs-Bilanz“: Welche Standards haben wir erfasst, welche bleiben außen vor? Ausblick Peter Krapf

1. Die Herausforderung Eine Herausforderung birgt Chancen und Probleme. Ein komplettes Halbjahr als Schwerpunktthema Kompetenzorientierung: Chance und Notwendigkeit (auch in der S I) Aufgabenformat wird weiter entwickelt.

2. Lösungsansatz: Bündelung „Ein paar Schritte zurück treten“ und den Blick auf das Wesentliche richten; Zusammenhänge durch Leitfragen erschließen, um ... ... (möglichst viele) Standards in einem roten Faden zu integrieren; Politikzyklus – 3-Schritt Modell politischer Entscheidungsprozesse; Fallanalysen fördern Kompetenzaufbau. (Skript S. 3)

Der Politikzyklus: Ein Modell politischer Entscheidungs- prozesse (Schaubild) Petrik 2010: 146 Skript S. 4

Bereiche der Wirtschaftspolitik (Was es zu bündeln gilt) Beschäftigungspolitik (incl. Fiskalpolitik) Wachstumspolitik Geldpolitik Strukturpolitik Ordnungspolitik (Skript S. 5; Überblick vgl. M 2a/b.)

Diese Politikbereiche hängen zusammen (lassen sich also bündeln) ... Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 Diese Politikbereiche hängen zusammen (lassen sich also bündeln) ... ...auf der Ebene nationaler Wirtschaftspolitik; ...als Zielbeziehungen im „Magischen Viereck“ (§ 1 StWG) Auf policy (§ 1 StWG) und politics hinweisen. Peter Krapf

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 ...auf EU- Ebene; ...sowie in der Auseinander- setzung mit einem Problem“bündel“ der Eurozone ... Polity: EZB Wettbewerbsregeln: Art. 101 ff. AEUV; Geldpolitik der EZB: Art. 282 Abs. 2 AEUV; Wirtschaftspolitik: Art. 120 ff. AEUV. Peter Krapf

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 ...sowie auf EU-Ebene. „Infernalisches Dreieck“ (Bofinger): Wo soll die Politik ansetzen, um es aufzubrechen? Vgl. M 22. Peter Krapf

Varianten der Unterrichtskonzeption Vgl. Skript S.6.

3. Der bündelungsansatz – am beispiel des politikbereichs der beschäftigungspolitik

Vorbemerkung: Aktualität ist flüchtig ... Die Materialien im Beispiel zur Beschäfti-gungspolitik können und sollten daher laufend aktualisiert werden. Insofern haben sie Demonstrations- und Platzhalterfunktion. Sie demonstrieren einen Ansatz (Bündelung) – sie konkurrieren nicht mit dem Schulbuch.

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 Vgl. Skript S. 7 ff. Peter Krapf

Ziele – Aufgaben – Materialien: der Kern der Unterrichtskonzeption Die Leitfragen sind durch Aufgabenvorschläge erschlossen, denen Ziele bzw. Kompetenzen (Performanzbeschreibungen) und Materialien aus dem Skript zugeordnet sind. Die Aufgaben und Ziele verstehen sich als Auswahlangebot zur Konzipierung von AA bzw. LV in einem Lehrgang (abhängig vom Zeitbudget und der Lernstandsdiagnose); Erwartungshoriziont für einen AA oder ein Projekt, in dem die SuS sich selbst ihre Aufgaben stellen.

Demonstration ausgewählter Schwerpunkte (Aufgaben) Schritt 1: Was ist? Aktuelle Entwicklungstrends Schritt 1: Was ist? Perspektivwechsel Schritt 1: Was ist? Analyse des Arbeitsmarkts Schritt 2: Möglichkeitserörterung: Der Handlungsrahmen der Sozialen Marktwirtschaft Schritt 2: Möglichkeitserörterung: Nationalstaat oder EU? Angebotspolitik oder Keynes? Schritt 3: Entscheidung: Was soll geschehen in der EU? (Wachstum durch – oder statt Sparen?)

(3.1) Schritt 1 Was ist? Herausarbeiten von Entwicklungstrends (alle Politikbereiche) Einstieg: aktuelle wirtschaftliche Situation Präkonzepte der SuS: Hypothesen – Wertungen Überprüfung: „Schlaglichter der Wirtschaftspolitik“ (BMWi, Monatsbericht) M 1a, M 2a/b; alternativ M 1b

„Schlaglichter“ – Trendanalyse Aufgabe: Vergleichen Sie die Aussagen des BMWi in den „Schlaglichtern“ und stellen Sie den Trend, der sich daraus ergibt, in Stichworten und grafisch dar:

Vgl. „Schlaglichter“ 11/2012, S. 36, 38. M 1a, S. 13 f.

Erwartete Lösung, weiter führende Schritte; vgl M 2b, S. 16.

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe (3.2) Schritt 1: Was ist? Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit (Perspektivwechsel; M 3a – 4, S. 17 ff. ) 12.-14.12.2012 Das Schicksal arbeitslos zu sein: Arbeitslosigkeit ist demütigend (M 3a); Arbeitslosigkeit macht krank (M 3b, 3c); Arbeitslosigkeit verursacht hohe Kosten für die Allgemeinheit (M 4); Arbeitslosigkeit bleibt das Kardinalproblem der Wirtschaftspolitik – sowohl aus wert- als auch aus zweckrationaler Perspektive (Politikdidaktik 1994: 81 ff.). Bereits die Problemdefinition beruht auf einem Werturteil. Peter Krapf

Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 (3.3) Schritt 1: Was ist? Analyse von Bestands- und Stromgrößen des Arbeitsmarkts (M 5 – 8) Skript S. 20 f. Peter Krapf

(3.4) Schritt 2: Möglichkeitserörterung: Worin bestehen die Aufgaben und die Handlungsschranken des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft? (M 9 – 12, S. 23 – 25)

M 10: Die Zugangsseite der Arbeitslosigkeit (S. 24) Autor: Erik Liebermann

M 10, S. 23 Auf Eucken beruft sich auch Florian Zinsmeister in: „Schlaglichter“ 11/2012, S. 13 – 20.

(3.5) Der Entscheidungsbaum zur Prozesspolitik (Schritt 2 / 3) (M 13 – 19, S. 26 – 32) Entscheidungsfragen – einige Beispiele Kann die Bundesregierung die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen? (M 13, S. 26) Soll der Staat keynesianische (antizyklische) Konjunkturpolitik betreiben? (M 14, S. 27 f.) Soll der Staat Angebotspolitik zur Bekämpfung der systemischen Arbeitslosigkeit betreiben? (M 14)

(3. 6) Schritt 3: Entscheidung: Was soll geschehen in der EU (3.6) Schritt 3: Entscheidung: Was soll geschehen in der EU? (M 20 – 23, S. 33 – 35) SuS: „individuelle und kollektive Entscheidung“ (Petrik) Konfrontation mit der Position der Bundesregierung (M 16 a, b) sowie eines Kritikers (Bofinger, M 16 c, d) Politische Urteilsbildung (Bekräftigung oder Revision der urspünglichen Entscheidung)

Die Kontroverse um die angemessene Wirtschaftspolitik Merkel (M 16a): Wachstum durch Sparen in der Eurozone BMWi (M 16b): Vorrang für Ordnungspolitik, Verzicht auf kurzfristige Prozesspolitik Bofinger: Vorrang für Wachstum und Beschäftigung (M 16c); Sparen wirkt prozyklisch, d.h. rezessionsverschärfend (M 16d). Konsens: Wirtschaftspolitik ist eine europäische Aufgabe.

4. Reflexion und Generalisierung: Lassen sich Akteure und Systeme steuern?

Autor: Thomas Plassmann

Was zeigt die Fallanalyse zur Beschäftigungspolitik? Arbeitsmarktmodell (M 5): Unternehmerische Handlungsfreiheit (M 9; Art. 2, 14 GG); Homo oeconomicus: orientiert an seinem Nutzen, empfänglich für Anreize; Keynesianische Globalsteuerung gescheitert, u.a. an time-lags (Wirkung, Information);

2009: Ausnahmesituation Finanzkrise erfordert und ermöglicht antizyklische Intervention; Angebotspolitik praktiziert indirekte Steuerung durch Anreize und Ordnungspolitik; Je komplexer die Gesellschaft, desto skeptischer wird ihre Steuerbarkeit beurteilt (vgl. z.B. Luhmann).

„Urteilen Sie selbst“. 5. „Bündelungs-Bilanz“: welche standards haben wir erfasst, welche bleiben vorerst aussen vor?

Was leistet der Bündelungsansatz? (M 26, S. 43)

6. Ausblick: zur Weiterentwicklung der Unterrichtskonzeption Multiplikatorentagung Gk Kursstufe 12.-14.12.2012 6. Ausblick: zur Weiterentwicklung der Unterrichtskonzeption Bündeln der Politikbereiche durch den Fokus auf zentrale Probleme: „Infernalisches Dreieck“, Nachhaltigkeit; Systematisierung der Grundbegriffe in den Standards; Abgleich: Schulbücher, aktuelle Bezüge; Option: Regionale Arbeitskreise (RAK) als Foren und Workshops. Peter Krapf

Literatur- und Quellennachweise