HSS scheinen sportliche Erfolge teilweise anders zu gewichten als Low Sensation Seeker. Insbesondere die im Vergleich zu den anderen Teilnehmer dieses.

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 Präsentation transkript:

HSS scheinen sportliche Erfolge teilweise anders zu gewichten als Low Sensation Seeker. Insbesondere die im Vergleich zu den anderen Teilnehmer dieses Skisprung-Wettkampfes schlechter platzierten Athleten werden von den HSS als erfolgreicher bewertet als von den LSS. Fraglich ist in diesem Zusammenhang, inwieweit medial präsentierte Sportarten wie das Skispringen bestimmte Reize ausstrahlen, die mit einer risikolosen Bedürfnisbefriedigung für Rezipienten korrelieren könnten und sich dadurch in einer gewissen Anerkennungshaltung gegenüber den dafür verantwortlichen Leistungssportlern wiederfinden lassen. Angesichts der Relevanz des Publikums für das Sportsystem als Zielgruppe für Sponsoring und (Eigen-)Werbung sprechen die Ergebnisse dieser Studie dafür, die Zuschauerforschung zu intensivieren und dabei auch persönlichkeitspsychologische Ansätze zu nutzen. Literatur Gleich, U., Kreisel, E., Thiele, L., Vierling, M. & Walther, S. (1998). Sensation Seeking, Fernsehverhalten und Freizeitaktivitäten. In W. Klingler, G. Roters & O. Zöllner (Hrsg.), Fernsehforschung in Deutschland. Themen – Akteure – Methoden ( Bd.1, S ). Baden-Baden: Nomos. Gniech, G., Oetting, O. & Brohl, M. (1993). Untersuchungen zur Messung von Sensation Seeking (Bremer Beiträge zur Psychologie, Bd. 110). Bremen: Universität Bremen. Zuckerman, M. (1979). Sensation Seeking beyond the optimal level of arousal. Hillsdale, N.J.: Lawrence Erlbaum. Beurteilung sportlicher Leistungen durch Zuschauer: Welchen Einfluss hat das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking auf die Bewertung des sportlichen Erfolges von Skispringern? Jörg Hagenah Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig Das von Zuckerman (1979) als stabiles Persönlichkeitsmerkmal definierte Sensation Seeking beschreibt die Tendenz von Individuen, nach neuen und intensiven Reizen und/ oder Erfahrungen zu suchen. Gleich et al. (1998) berichten von den Vorlieben von High Sensation Seekern für bestimmte TV-Programme wie Action- und Horrorsendungen, aber auch für Sportübertragungen. Fraglich ist in diesem Zusammenhang, ob HSS im Vergleich zu Low Sensation Seekern (LSS) nicht nur andere Sendungstypen bevorzugen, sondern, ob sie sportliche Handlungen als spezifische Medienbotschaften auch anders decodieren. Abbildung 1. Mittelwerte der Erfolgs-Bewertungen im Vergleich zwischen High und Low Sensation Seekern. Unterhalb der Linien steht der tatsächlich erreichte Rang im jeweiligen Durchgang (bei Finalisten: Gesamtplatzierung in Klammern) Einleitung Diskussion Bei 8 der 21 ge- zeigten Sprünge unterschieden sich die HSS hinsichtlich ihrer Einschätzung der rezipierten Leistungen zumindest tendenziell von den Low Sensation Seekern (LSS). Die größten Unterschiede ließen sich in der Bewertung der Springer des Finales (siehe Abbildung 1) finden. Dabei wurde die Leistung des Vierten Sven Hannawald (F (1, 171)=7.99; p<0.01) von den LSS (M = 3.34; SD = 1.10) höher eingestuft als von den HSS (M = 2.87; SD = 1.24). Auch die Leistung des Siegers Andreas Widhölzl (F (1, 169)=8.47; p<0.01) wurde unterschiedlich (LSS: M = 3.52; SD = 0.90; HSS: M = 3.03; SD = 1.23) eingeschätzt. Dagegen bewerteten die HSS Wolfgang Loitzl (F (1, 177)=9.74; p<0.01), den Finalletzten, weniger kritisch (M = 1.70; SD = 1.17) als die Personen mit einer geringen Reiz- suchetendenz (M = 1.16; SD = 1.10). Bei den fünf anderen tendenziell unter- schiedlich bewerteten Sprüngen haben die HSS den Erfolg jeweils höher eingeschätzt. Darunter befinden sich auch höhere Benotungen für die beiden schlechtplatziertesten Springer. 251 Leiziger Schülern des 11. und 12. Jahrgangs (davon 52,3 % weiblich; M = 17,2 Jahre) wurde im November 2001 ein aufgezeichneter und zusammengeschnittener Skisprung-Wettkampf vorgeführt und mittels Fragebogen wurden die Leistungen der einzelnen Sportler nach jedem der 21 Sprünge auf einer fünfstufigen Skala bewertet (0 = überhaupt kein Erfolg bis 4 = großer Erfolg). Vorher wurden rezeptionale Prädispositionen beispielsweise durch die Sensation Seeking Skala von Gniech, Oetting und Brohl (1993) erfasst. Hierbei sollten 22 Items anhand einer fünffach gestuften Ratingskala eingeschätzt werden (-2=trifft nicht zu bis +2=trifft zu, ?=0=keine Antwort möglich). 55 % dieser Stichprobe konnten als High Sensation Seeker (HSS) identifiziert werden, da ihr Gesamtscore über dem Skalenmittelpunkt 0 liegt. Methode Ergebnisse P < 0.05 P < 0.01 P < 0.1 P < (23) (27) 25 (24) 18 (18) 18 (18) 30 (30) 3 (4) 4 (3) 1 (1) P < 0.1