Organisationstheorien

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Organisationstheorien Dr. Olaf Lobermeier

Theoretische Ansätze der Organisationssoziologie Modell der Ressourcenzusammenlegung Transaktionskostenansatz Kontingenztheorie

Modell der Ressourcenzusammenlegung Korporative Akteure entstehen dadurch, dass individuelle Akteure Ressourcen in einen Pool einbringen Initiierungs-/Beteiligungsprobleme (Sollen Ressourcen in einen korporativen Akteur investiert werden/Verbleib?) Entscheidungsprobleme (Was soll mit den zusammen gelegten Ressourcen getan werden?) Verteilungsprobleme (Wer bekommt wie viel vom Korporationsertrag?)

Funktion korporativer Akteure Gehen wir von subjektiv rationalen Akteuren aus, können wir über diese sagen, dass sie dann Ressourcen in einen korporativen Akteur investieren werden, wenn sie sich von der kollektiven, gepoolten Ressourcenverwendung mehr versprechen als von einem individuellen, separaten Ressourceneinsatz.

Entscheidungsprobleme Die Etablierung eines korporativen Akteurs und die gemeinsame Disposition über dessen Ressourcen bedeutet für individuelle Akteure einen Verzicht auf individuelle Entscheidungsautonomie und führt zur Begründung von Macht und Herrschaft Sozialwahl-Forschung: Es gibt kein Entscheidungsverfahren, dass in allen Situationen alle Anforderungen erfüllt (Arrow-Paradox) Deshalb geht es in der Social-Choice-Forschung nur noch darum, die Vor- und Nachteile verschiedener Entscheidungsverfahren aufzuzeigen.

Organisationen und rationales Handeln Rationales Handeln bedeutet die optimale Zielerreichung durch den Einsatz geeigneter Mittel In der ökonomischen Werterwartungstheorie (Esser 1999) ist eine Entscheidung rational, wenn die Konsequenzen der möglichen Handlungsalternativen nach ihrer Wahrscheinlichkeit des Eintreffens und nach den subjektiven Präferenzen des Akteurs bewertet werden. Die Alternative mit der höchsten Werterwartung wird ausgewählt als Entscheidung

Begrenzte Rationalität In der Organisationstheorie hat der Unsicherheitsbegriff eine zentrale Bedeutung Der Ökonom Herbert Simon hat bereits Mitte des letzten Jahrhunderts des Begriff der begrenzten Rationalität (bounded rationality) eingeführt

Transaktionskostenansatz Beim Transaktionskostenansatz geht es um die Sichtweise, dass es bei wirtschaftlichem und sozialen Handeln im Wesentlichen um Austauschprozesse bzw. um Transaktionen handelt. Es wird angenommen, dass in einem der Rationalität folgenden bzw. evolutionär ablaufenden Wettbewerbsprozess das kostengünstigste Arrangement die Oberhand behält (Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Kostenersparnis)

Konkretisierung der Theorie Institutionelle Arrangements Markt (relationale längerfristige Verträge) Organisation/Hierarchie (Franchising-Systeme, Joint-Ventures, Subcontracting-Beziehungen) Transaktionskosten Aufwendungen bis zum Vertragsabschluss (ex ante) Kosten, die nach Vertragsabschluss zusätzlich anfallen (ex post) Transaktionsspezifische Investitionen Maschinen Zertifizierungen Mitarbeiterqualifikationen

Unsicherheit/Komplexität In Bezug auf die Kompetenz zur Erfüllung der Vereinbarungen Moralische Integrität Transaktionshäufigkeit Wenn es sich um wiederholte Transaktionen des gleichen Typs handelt, werden die Transaktionskosten pro Transaktion gesenkt

Kontingenztheorie (situativer Ansatz) Def.: Möglichkeit u. gleichzeitige Nichtnotwendigkeit Kontingenz bedeutet hier Abhängigkeit von einer bestimmten Situation, die extern und intern vorgegeben sein kann Die grundlegenden Orientierungen einer Organisation werden von der Umwelt beeinflusst, so dass der situative Kontext einen Rahmen (frame) für die Orientierungen und Handlungsdispositionen des Akteurs bildet

Kontingenztheorie Die K. soll letztlich die Effizienz (den Erfolg) einer Organisation erklären Die Effizienz der Organisation wird gemäß Kontingenztheorie zentral vom Verhalten der Organisationsmitglieder, von deren Engagement und Arbeitsansatz bestimmt, und dieses Verhalten wiederum wird entscheidend durch die formale Organisationsstruktur gesteuert.

Die formale Organisationsstruktur ihrerseits wird beeinflusst, geprägt oder sogar erzwungen von der „Situation der Organisation“ (situativer Ansatz) Organisationen agieren in einem bestimmten Setting mit vorgegebenen Umweltbedingungen, und die eindeutig im Vordergrund des Interesses stehende Frage lautet, wie dies die interne Strukturgestaltung beeinflusst.

Kontingenztheorie in Anlehnung an Kieser (2002)

Kontingenztheorie nach Thompson 2005 Eine neuere Tradition (der Kontingenztheorie) versetzt uns in die Lage, Organisationen als offene Systeme zu konzipieren, die einerseits unbestimmt und mit Unsicherheit konfrontiert sind, andererseits aber Rationalitätskriterien unterliegen und daher Sicherheit benötigen